Äpfel - die kleinen gesunden Powerpakete

Artikel von Tommy Weber am 21. April 2023 um 14:29 Uhr im Forum Gesundheit & Körperpflege - Kategorie: Ratgeber & Wissen

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Äpfel - die kleinen gesunden Powerpakete

21. April 2023     Kategorie: Ratgeber & Wissen
„One apple a day, keeps the doctor away“, so heißt es in einem englischen Sprichwort. Frei übersetzt bedeutet das: Wer nur einen Apfel am Tag isst, wird keinen Doktor mehr nötig haben. Natürlich reicht ein Apfel am Tag nicht aus, um sich rundherum gesund zu ernähren, aber wer regelmäßig Äpfel isst, trägt damit viel zu seiner Gesundheit bei. Äpfel essen heißt nicht, besonders viele Vitamine zu sich zu nehmen, denn andere Obstsorten wie Orangen oder Kiwis haben deutlich mehr Vitamine. Trotzdem ist der Apfel ein echtes kleines Powerpaket, aber das trifft nicht auf alle Apfelsorten im gleichen Maße zu.

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Obst ist immer gesund
Von einzelnen Obstsorten zu sprechen, die besonders gesund sind, ist wenig sinnvoll, denn Obst gehört generell zu einer gesunden Ernährung. Äpfel sind aber extrem gesund, sie haben Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und eine Menge Ballaststoffe. Vor allem die sekundären Pflanzenstoffe sind reichlich vorhanden und das macht Äpfel so wertvoll für die Gesundheit. Aus Ernährungssicht kommt noch ein weiterer relevanter Faktor dazu: Äpfel gehören zu den Obstsorten, die wenig Zucker enthalten.

Ernährungswissenschaftler unterscheiden bei Äpfeln alte und neue Sorten. Leider werden immer mehr der neuen Apfelsorten vom Ursprung weggezüchtet, was beim „Cox Orange“ ebenso wie beim bekannten „Boskop“ der Fall ist. Der Grund ist die abnehmende Menge an den enthaltenen Polyphenolen, den wichtigsten sekundären Pflanzenstoffen. Hochgezüchtete Sorten wie „Pink Lady“, „Jonagold“ oder „Granny Smith“ haben diese Polyphenole entweder kaum noch oder gar nicht mehr.

Schön, aber weniger gesund
Warum werden neue Sorten gezüchtet, die weniger gesund sind als die alten Apfelsorten? Der Grund ist einfach: Die neuen Apfelsorten sehen in der Auslage des Supermarkts einfach schöner aus. Sie sind gleichmäßig, was die Größe angeht, sie sind gewachst und glänzen verführerisch im Licht und schmecken nicht mehr so sauer wie beispielsweise der klassische „Boskop“. Ein anderer Grund hat ebenfalls etwas mit dem Aussehen zu tun: Die neu gezüchteten Äpfel werden nicht mehr so schnell braun, wenn sie einmal angeschnitten sind.

Viele Verbraucher, die diese neuen Sorten kaufen, weil sie so schön aussehen, vergessen, dass bei diesen Äpfeln die wichtigsten Teile fehlen, die das Obst so gesund machen. Wer gegen Äpfel allergisch ist, aber nicht auf das leckere und gesunde Obst verzichten will, muss auf die alten Sorten zurückgreifen. Die Polyphenole in den alten Sorten wirken den allergenen Stoffen entgegen, daher können Allergiker diese Sorten ohne Probleme essen.

Es kommt auf die Lage an
Nicht nur die Sorte entscheidet darüber, wie gesund oder weniger gesund eine Apfelsorte ist, ein ebenso wichtiges Kriterium ist die Lage. Die Polyphenole bilden so etwas wie einen natürlichen Schutzschild, damit die Äpfel nicht unter Insekten oder Pilzbefall leiden. Wächst ein Apfel hingegen auf einer steril gehaltenen Apfelplantage auf und wird vielleicht auch noch gespritzt, dann kann er entweder gar keine oder nur noch sehr wenige dieser wichtigen sekundären Pflanzenstoffe bilden. Die Natur geht einfach davon aus, dass die Äpfel in dieser keimfreien Umgebung keinen Schutz mehr benötigen.

Bei alten Apfelsorten wie „Boskop“, „Berlepsch“, „Cox Orange“ oder „Idared“ sieht die Situation vollkommen anders aus. Sie wachsen in der Regel irgendwo am Wegesrand oder auf einer wilden Streuobstwiese und müssen selbst für ihren Schutz sorgen. Da ist dann eine sehr hohe Anreicherung an gesunden Polyphenolen garantiert. Aber es gibt eine Ausnahme, und zwar den beliebten „Golden Delicious“. Diese Sorte ist immer besonders anfällig für Schädlinge und Pilze, sie muss also gespritzt werden.

Was macht den Apfel so gesund?
Wer an Obst denkt, denkt sehr wahrscheinlich zuerst an die vielen Vitamine. Der Apfel wird als die Vitaminbombe gesehen, was jedoch nicht ganz stimmt, denn wer zu Zitronen, Orangen, Paprika oder Sauerkraut greift, wird mehr Vitamine zu sich nehmen. Eine Portion Sauerkraut etwa deckt den Bedarf an Vitamin C für den ganzen Tag. Die Hersteller der neuen Sorten verweisen immer wieder gerne auf den hohen Gehalt an Vitamin C in ihren Äpfeln, bedauerlicherweise entspricht das nicht ganz der Wahrheit. Das, was Äpfel so gesund macht, sind Catechin und Flavonoide und Kaempferol. Diese sekundären Pflanzenstoffe haben eines gemeinsam: sehr starke antioxidative Eigenschaften.

Die Antioxidantien haben eine entzündungshemmende Wirkung und schützen die Zellen vor den sogenannten freien Radikalen. Diese entstehen durch Stress, aber auch durch Einflüsse von außen, beispielsweise durch die Umwelt. Die Antioxidantien sorgen dafür, dass die Zellen nicht „besetzt“ werden und schützen damit nicht nur das Herz und den Kreislauf, sondern beugen auch erfolgreich Arthritis vor. Zu diesem Thema gibt es zahlreiche Studien, die die Wirkung belegen.

Ganz viele Ballaststoffe
Äpfel haben einen weiteren großen Vorteil: Sie sind reich an Ballaststoffen. Diese Ballaststoffe sind gleich in doppelter Hinsicht für den Körper eine gute Sache. Auf der einen Seite sanieren sie die empfindliche Darmflora, auf der anderen Seite werden die Ballaststoffe im Darm zu sogenannten kurzkettigen Fettsäuren umgewandelt. Diese speziellen Fettsäuren dienen der Schleimhaut des Darms als wichtiger Lieferant für neue Energie. Zudem wird dem Ballaststoff Pektin nachgesagt, dass er den Blutzuckerspiegel konstant hält, was wiederum dem Heißhunger keine Chance lässt.

Alle, die abnehmen wollen, sind also gut beraten, möglichst viele Äpfel in ihre Ernährung einzubauen. Da Äpfel reich an Kalzium sind, schützen sie die Knochen und sorgen für gesunde Zähne, Haare und Nägel.

Wie gesund sind Kerngehäuse und Schale?
Sekundäre Pflanzenstoffe sowie Ballaststoffe und Vitamine sind auch im Fruchtfleisch des Apfels enthalten, die überwiegende Mehrzahl ist jedoch unter der Schale zu finden. Soll der Apfel wirklich gesund sein, dann ist es immer die bessere Wahl, ihn mit der Schale zu essen. Bei kleinen Kindern jedoch sollte der Apfel geschält werden, da die Schale nicht immer einfach zu beißen ist. Der Apfel von der Streuobstwiese muss noch nicht einmal gewaschen werden, hier gilt: Einfach reinbeißen.

Wer schon einmal das Kerngehäuse eines Apfels probiert hat, hat bestimmt bemerkt, dass es ziemlich bitter schmeckt. Schuld daran sind die Kerne, denn sie enthalten Bitterstoffe und wenn sie gekaut werden, verwandeln sie sich im Körper in Blausäure. Bei Menschen mit einem empfindlichen Magen kann so etwas durchaus zu Beschwerden im Magen und Darm führen. Das Kerngehäuse kann also mit ruhigem Gewissen der Bio-Tonne überlassen werden.

Übrigens, wer Äpfel richtig lagern will, sollte sie in den Kühlschrank legen. Bei zwei bis vier Grad fühlen sie sich dort besonders wohl.

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