#1 13. November 2007 Nicht nur im afrikanischen Alltag, auch bei der Internetnutzung müssen sich Neulinge aus Europa oder Nordamerika an ein neues Zeitgefühl gewöhnen. Es dauert eine Viertelstunde, bis im Internetcafe die Webseite aufgebaut ist. Aber das sind nur Durchschnittszeiten in den Cybercafes zwischen Addis Abeba und Kinshasa. Im Büro verlangsamt sich der Datenverkehr des überteuerten Breitbandanschlusses plötzlich auf Dial-up-Niveau. Da hilft nur abwarten, es wird schon irgendwann wieder schneller gehen. Und auch wenn das Modem nach sekundenlangem nervösen Flackern den Geist aufgibt oder ein Stromausfall den frustrierten Nutzer stundenlang offline zwingt, ist das eben afrikanischer Internet-Alltag. Wer da jammert, kann sich immer noch privilegiert fühlen. Denn nur knapp vier Prozent der Menschen in Afrika haben Internetanschluss, einen Breitbandanschluss können weniger als ein Prozent der Afrikaner ihr eigen nennen. Millionen Schüler und Studenten sind von dem Informationsfluss, der für Gleichaltrige in Europa oder Nordamerika selbstverständlich ist, vom schnellen Austausch mit Wissenschaftseinrichtungen, Bibliotheken oder anderen Informationsquellen abgeschnitten. Die Kluft zwischen den afrikanischen und den reicheren Ländern droht noch breiter zu werden. Auch die Entwicklung eines Billig-Laptops für Schüler in der Dritten Welt ergibt nur dann Sinn, wenn den Kindern und Jugendlichen eine Internetverbindung zur Verfügung steht. Zugleich bedeutet der afrikanische Hunger nach Informationstechnologien einen enormen Wachstumsmarkt für die Computer- und Telekommunikationsbranche. Das wurde vor wenigen Tagen auch auf dem Connect Africa-Gipfel in der ruandischen Hauptstadt Kigali von Regierungschefs und Unternehmen wiederholt betont. Als Beispiel wurde der rapide Anstieg von Mobiltelefonen in Afrika genannt – der afrikanische Markt wächst hier doppelt so schnell wie der Weltmarkt. Hatten Ende vergangenen Jahres nach Angaben der Internationalen Union für Telekommunikation (ITU) 193 Millionen Afrikaner ein Mobiltelefon, dürften es Ende 2007 bereits mehr als 270 Millionen sein. Auf dem zweitägigen Treffen in Kigali wurden Investitionen in Höhe von 55 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt, um alle afrikanischen Haupt- und Großstädte bis 2012 mit Breitbandanschlüssen zu versorgen und die Internet-Infrastruktur in Afrika zu verbessern. Damit hätte ein Drittel der Afrikaner Zugang zu Breitband-Internet, hieß es. "Das wird zu neuen Arbeitsplätzen und allgemeinem Wirtschaftswachstum führen", betonte ITU-Generalsekretär Hamadoun Toure. Es gehe um Handel und Geschäfte, nicht um Hilfe und Wohltätigkeit. Investoren bemängeln allerdings immer wieder die weit verbreitete Korruption und die politische Instabilität in vielen afrikanischen Staaten, die Aktivitäten von Unternehmen bremsen. Doch sowohl die Afrikanische Entwicklungsbank wie auch Weltbank und EU haben Fonds bereitgestellt, die dem Internet auch in Afrika durch die Schaffung einer geeigneten Infrastruktur zum Durchbruch verhelfen sollen. (Eva Krafczyk, dpa) (jk/c't) Quelle:http://www.heise.de/newsticker/meldung/98874 + Multi-Zitat Zitieren
#2 13. November 2007 AW: Afrika wartet ungeduldig auf die Internet-Revolution Afrika hat in diesesm Bereich echt große Unterschiede, man muss sich mal überlegen wie will man eine Internet Revolution durchsetzen in Gebieten wo man auf Wasser spart und froh ist etwas zu essen zu haben. Ich bin der Meinung man sollte es differenzierter sehen, man kann nicht gleich einen Schritt überspringen, bevor der Mensch arbeiten geht muss er auch was essen und genau so ist das auch mit Internet, ich frag mich manchmal wie Leute auf solche Ideen kommen einfach Internet in Gebiete zu bringen die Hunger leiden. Ich meine Internet ist ja wichtig und heutzutage hängt davon schon die Wirtschaftliche Stärke ab, aber wozu Internet wenn sich die Bevölkerung sowas nicht leisten kann. Wenn ich dann hier noch sehe das die Geschwindigkeit unter aller Sau ist, dann steht das doch in keiner Realtion, um Afrika aus der krise zu helfen müssen erstmal Krieg und Hunger bekämpft werden eh man sich anderen Sachen zuwenden kann. Afrika kann zwar einiges bieten wie sehr billige Arbeitskräfte die selbst dem asiatischen Raum Konkurrenz machen und soziale Absicherung dürften 90% nicht kennen, das ist aber der einzigste "Vorteil" den Afrika hat. Sie brauchen starke Regierungen die sich um ihr Volk kümmern und jede Schwächung verhindern, dann ist es auch möglich das man Wirtschalftlich vorran kommt. Daher brauch man nicht auf die Internet Revolution hoffen, sondern muss jetzt mal die Hände schmutzig machen und der Bevölkerung helfen. Afrika darf es sich einfach nicht mehr bieten lassen von allen ausgenutzt zu werden das geht jetzt immerhin schon fast 300 Jahre so und ich denke das ist lange genug. + Multi-Zitat Zitieren