Alles klar an der Bar? Welche Drinks sind 2017 im Trend?

Artikel von Tommy Weber am 27. Juni 2017 um 13:11 Uhr im Forum Essen & Trinken - Kategorie: Trend & Lifestyle

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Alles klar an der Bar? Welche Drinks sind 2017 im Trend?

27. Juni 2017     Kategorie: Trend & Lifestyle
Der Sommer 2017 steht bereits in den Startlöchern und mit ihm kommt auch wieder die Zeit der bunten Cocktails. Aber was ist in diesem Sommer drin im Cocktail und mit welchem Drink macht man an der Bar garantiert nichts falsch? Hugo ist ebenso ein uralter Hut wie auch Aperol Spritz, in diesem Sommer geht der Trend eher zu etwas härteren Drinks, die allerdings mit einem bunten Schirmchen immer noch total harmlos aussehen.

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Der Gin ist wieder da!

Lange Zeit war Gin das bevorzugte Getränk der reichen alten Damen, die nach dem Bridge-Abend gerne mal ein Gläschen gekippt haben. Legendär wurde der Wacholderschnaps aber, als bekannt wurde, dass die Mutter der heutigen Queen eine Schwäche für „Gordon´s“ hatte. Angeblich stand auf den Tischchen, die die endlos langen Gänge des Buckingham Palastes schmücken, in regelmäßigen Abständen ein Glas des Lieblingsgetränks, denn sonst hätte die Queen Mom den langen Weg von ihren Gemächern bis zu denen der Tochter nicht geschafft. Ob diese Geschichte stimmt, sei dahin gestellt, Tatsache ist aber, dass der Gin die Bars wieder erobert hat. Der Gin kommt jedoch nicht alleine, er hat seinen kleinen Bruder, den Genever dabei, der ebenfalls für Furore sorgt. Das Traditionsgetränk aus den Niederlanden wird in angesagten Bars entweder pur oder auch als Longdrink angeboten und muss sich nicht hinter dem klassischen Gin verstecken.

Vorhang auf für den Mezcal

Über Mezcal wird viel gemunkelt und es gibt die abenteuerlichsten Geschichten über den Schnaps, der aus einem Kaktus, genauer gesagt aus der Agave gebrannt wird. Noch führt der Mezcal eine Art Nischendasein, aber vor allem die Liebhaber von rauchigem Islay-Whiskey haben das ebenso rauchige Aroma des Mezcal für sich entdeckt. In vielen Restaurants und Bars, die sich bei den Spirituosen aus Mexiko bislang nur auf den Tequila beschränkt haben, ist heute auch der Mezcal zu finden und das kommt offenbar sehr gut an. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass der Tequila seinen schlechten Ruf allmählich verloren hat und das ebnete dem Mezcal die Tür. Begeistert sind auch die Barkeeper, die aus dem spannenden Schnaps tolle Drinks und Cocktails kreieren, die auch bei den Damen gut ankommen.

Wermut ist wieder ein Thema

Wermut zu trinken, war sehr lange Zeit vollkommen OUT. Er hatte den schlechten Ruf eines billigen Fusels und war in kaum einer Bar zu finden. Jetzt hat sich das Blatt gewendet, auch weil es wieder viele deutsche Hersteller von Wermut gibt. Besonders bei Cocktails mit wenig Alkohol steht der Wermut wieder hoch im Kurs und zusammen mit Tonic Water hat sich sogar ein Mikrotrend entwickelt. Der Wermut ist jedoch nicht der einzige fortifizierte Wein, der die Bars im Sturm erobert, auch Marsala, Sherry und Portwein werden nicht mehr nur zum Dessert oder als Aperitif getrunken, sie eigenen sich auch sehr gut für bunte Cocktails mit frischen Obstsäften. Im Fahrwasser des Wermuts segeln außerdem auch Bitterliköre, die sich ebenso schnell einen guten Namen gemacht haben.

Immer wieder anders – Obstbrände

Zwetschgen- und Kirschwasser oder auch ein Himbeergeist sind Schnäpse, die einen gewissen Retro-Charme haben, aber sie sind auf dem besten Weg, sich als Zutat für hochprozentige Cocktails einen Namen zu machen. Streng genommen profitieren die Brände aus verschiedenen Obstsorten vom Gin-Boom, denn viele Hersteller, die eigentlich Gin im Angebot haben, leisten sich als Nischenprodukt eine kleine Brennerei für Obstbrände. Jetzt, wo der Gin buchstäblich wieder in aller Munde ist, kommen auch die Obstbrände wieder groß raus. Es gibt diese Obstschnäpse in einer sehr großen Auswahl und sie sind ideal, um sie mit Obstsäften oder Sirup zu einem köstlichen Cocktail zu mixen. In einer amerikanischen oder englischen Bar wird man einen Cocktail mit Obstbränden auf der Getränkekarte jedoch nicht finden, die Drinks sind ebenso regional wie die Brände selbst.

Die Klassiker sind Out

Was ist nicht mehr im Trend und was sollte man nach Möglichkeit nicht mehr an der Bar bestellen, es sei denn, man möchte sich blamieren? Zum Beispiel alles, was nur annähernd mit weißem oder braunen Rum zu tun hat, ist mega-out. Das Gleiche gilt auch für Pfirsichsaft, der noch im vorigen Jahr eine beliebte Zutat für viele Cocktails war. Eine Bar, die etwas auf sich hält, wird in diesem Jahr auch keine Cocktails mit mehr als zwei Zutaten servieren, denn auch das ist nicht mehr im Trend.

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Bildquelle: © Depositphotos.com / bogdan.hoda
 

Kommentare

#4 27. Juni 2017
nope wie immer paar herrengedecke gehabt. wer alkohol nicht aus genuss bzw. nutzen trinkt, sondern weil es im trend ist, sollte sich möglichst schnell selber reflektieren.
da blamiere ich mich lieber an der bar (, wenn sowas überhaupt geht). aber anscheinend wechselt die zielgruppe von rr gerade etwas.
 
analprolaps gefällt das.
#6 27. Juni 2017
Steht nicht in irgend so einem religiösem Cocktailbuch, dass man nur Dinge mit W trinken sollte? Wasser zu Wein, Weizen zu Whisky - oh vergebt die Sünden ^^

Ich frag mich welche Zielgruppe sich aus dem Gemenge überhaupt dividieren lässt, ich vermute zumindest mal das sie überwiegend männlich war und heute wohl etwas älter

Zum Thema Drinks, es gibt wohl tatsächlich solche Trends die kommen und gehen, fragt sich nur warum oder woher? Prominente oder Werbung?

Zumindest ist Alkohol die einzige Droge deren zerstörerische Wirkung kaum besser erforscht ist und man kann das Gift trotzdem an jeder Ecke kaufen.

Bin ja mal gespannt ob sich an der Aufklärung vs "Kulturgut" irgend wann was ändert.
 
#7 28. Juni 2017
wie habe ich dann diesen satz zu verstehen?
"Was ist nicht mehr im Trend und was sollte man nach Möglichkeit nicht mehr an der Bar bestellen, es sei denn, man möchte sich blamieren? "
 
analprolaps gefällt das.
#8 28. Juni 2017
neverever

also mein favorit ist gin, weil er für jeden anlass zu haben ist - es gibt einfach so unglaublich viele variationen an drinks und gin-sorten mit so vielen verrückten geschmäckern und wenn es wirklich nur um den pegel geht, dann fährt man damit auch ganz gut