Amish-Attentäter telefonierte während der Tat mit seiner Frau

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von z3Ro-sHu, 3. Oktober 2006 .

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  1. 3. Oktober 2006
    Ein 32-jähriger Milchwagenfahrer richtete in Pennsylvania in einer Schule der Amish ein Blutbad an. Vier Mädchen starben, sechs wurden schwer verletzt. Der Mann handelte offenbar aus Rache und liess sich auch durch ein Telefonat mit seiner Frau nicht von seinem teuflischen Plan abbringen.

    Mit drei Schusswaffen und einem tiefen Groll aus der eigenen Kindheit ist Charles Carl Roberts in den Frieden der beschaulichen Amish-Gemeinde von Pennsylvania eingedrungen. «Er handelte aus Rache für etwas, was vor 20 Jahren passiert ist», sagte Polizeichef Jeffrey Miller. Aber eine Erklärung gibt es nicht, warum der 32 Jahre alte Milchwagenfahrer auf zehn Mädchen geschossen und vier von ihnen tödlich getroffen hat.

    Alle Jungen und Erwachsenen schickte Roberts aus dem einzigen Klassenzimmer der Schule in Nickel Mines. Die Mädchen mussten drin bleiben. Dann verbarrikadierte er die Türen mit Holzlatten. Den Mädchen befahl er, sich an der Tafel aufzustellen, und fesselte sie an den Beinen. Es sei wie eine Hinrichtung gewesen, berichteten die Polizisten. Zwei Mädchen und die mit 15 oder 16 Jahren kaum ältere Assistentin einer Lehrerin waren sofort tot. Ein viertes Mädchen starb am Dienstag im Krankenhaus. Sechs Kinder überlebten die Bluttat mit Verletzungen.

    Der dritte bewaffnete Überfall auf eine Schule innerhalb einer Woche schockiert die amerikanische Öffentlichkeit. Im Bezirk Lancaster gab es so gut wie keine Kriminalität. Die malerische Landschaft wird geprägt von grünen Feldern und Wiesen, Pferdekarren und sauberen Bauernhöfen. «Das ist ein fürchterliches, schreckliches Ereignis für die Amish-Gemeinde», sagte Miller fassungslos. «Das sind so gute Menschen.»

    Roberts gehörte nicht zu den «Amish People», die ihre Wurzeln in der christlichen Täuferbewegung der Reformationszeit haben und den technischen Fortschritt ablehnen. Er habe wohl auch nichts gegen die Religionsgemeinschaft gehabt, sagte Miller. Der West Nickel Mines Amish School wurde es zum Verhängnis, dass sie in der Nähe von Roberts' Wohnort Bart lag, dass es dort Mädchen gab und so gut wie keine Sicherheitsvorkehrungen.

    Der Täter hatte sich sorgfältig vorbereitet. Er kam mit einem Jagdgewehr, einem weiteren Gewehr und einer Neun-Millimeter-Pistole sowie einer Tasche mit etwa 600 Schuss Munition. Ausserdem hatte er eine Betäubungswaffe und zwei Messer dabei, mehrere Rollen Klebeband und Kleider zum Wechseln. Zu Hause liess er Notizen für seine Frau und seine drei Kinder zurück, in denen er sich von ihnen verabschiedete. Auch von der Schule aus rief er noch einmal seine Frau an und sagte ihr Miller zufolge sinngemäss, dass er nun die Rechnung für einen lange zurückliegenden Vorfall beglichen habe. «Er war wütend auf das Leben, er war wütend auf Gott», sagte Miller.

    Während die Beamten ihren Ermittlungen in dem kleinen Dorf nachgingen, 90 Kilometer westlich von Philadelphia, wurden sie von Mitgliedern der Amish-Gemeinde beobachtet - die Männer in hellen Hemden, dunklen Hosen und breiten Strohhüten, die Frauen in dunklen Kleidern, das Haar mit einer Haube bedeckt.

    An der Schule wurden 25 bis 30 Kinder unterrichtet, im Alter von 6 bis 13 Jahren. Im Bezirk Lancaster leben rund 20.000 Gemeindemitglieder der Old Order Amish, die die Benutzung von Autos strikt ablehnen und einen ans Deutsche erinnernden Dialekt sprechen, der als «Pennsylvania Dutch» bezeichnet wird.

    Roberts brachte seine Kinder am Montagmorgen zur Schulbushaltestelle, dann fuhr er zur Amish-Schule, holte seine Waffen aus dem Auto und betrat das Gebäude gegen 10.00 Uhr (Ortszeit). 15 Jungen, eine schwangere Frau und drei Frauen mit Babys liess er gehen. Mit den Mädchen verbarrikadierte er sich im Klassenraum. Der Anruf an seine Frau kam gegen 11.00 Uhr. Kurz danach drohte Roberts, er werde auf die Kinder schiessen, falls sich die Polizei nicht zurückziehe. Sekunden später fielen Schüsse. Polizisten schlugen die Fenster ein, um in das Klassenzimmer zu gelangen. Neben den toten und verletzten Mädchen fanden die Beamten die Leiche des Täters.

    Roberts' Witwe verbreitete eine Erklärung, in der sie sich schockiert über die grausame Tat ihres Mannes zeigt: «Unsere Herzen sind gebrochen, unser Leben ist erschüttert. Wir trauern um die Unschuldigen und die Leben, die heute verloren gingen.»


    Quelle:20min.ch
     
  2. 3. Oktober 2006
    Amokläufer wollte sich für etwas, das vor 20 Jahren geschah, rächen

    Amokläufer wollte sich rächen

    Der Mann, der in einer Dorfschule im US-Bundesstaat Pennsylvania ein Blutbad angerichtet hat, wollte nach Angaben der Polizei offensichtlich aus Rache gezielt Mädchen töten. Vor der Tat hatte Charles Carl Roberts, selbst Vater von drei Kindern, in einem Telefonat mit seiner Frau gesagt, er wolle sich für etwas rächen, was vor 20 Jahren geschah.

    Fünf Schülerinnen erschossen

    Der 32-Jährige hatte die Mädchen der Klasse vor der Schultafel aufgereiht, sie an den Füßen gefesselt und "im Stil einer Hinrichtung" auf sie geschossen, berichtete ein Polizeisprecher. Drei Mädchen waren sofort tot, zwei weitere starben später im Krankenhaus. Bei einem Opfer handelt es sich nach Informationen der Zeitung "Intelligencer Journal" um eine Jugendliche im Alter von 15 oder 16 Jahren, die die Lehrerin unterstützte. Sechs Schülerinnen wurden schwer verletzt. Sie seien zwischen sechs und 13 Jahren alt.

    US-Regierung plant Konferenz

    Bevor er auf seine weiblichen Opfer schoss, habe er ihre männlichen Schulkameraden aus dem Klassenraum geschickt. Er ließ außerdem die Lehrerin und drei weitere Frauen mit Kleinkindern gehen. Sie verständigten die Polizei. Nach der Tat erschoss sich der Mann selbst. Die US-Regierung will in der kommenden Woche eine Konferenz einberufen, die sich mit der Welle der Gewalt an Schulen befasst.

    Mehrere Nachrichten hinterlassen

    Die Polizei sieht in der Tat keinen gezielten Akt gegen die Amischen. Vermutlich habe Roberts die Schule ausgewählt, weil er in der Nähe wohnte und möglicherweise glaubte, es sei besonders einfach in diese Schule zu gelangen. Roberts habe die Tat geplant. Er habe mehrere Nachrichten an seine Familie hinterlassen, die allerdings wenig Sinn ergäben, sagte ein Polizeisprecher.

    Abgrenzung von allem Modernen

    Die Gemeinde Nickel Mines liegt etwa 85 Kilometer von Philadelphia entfernt im Amischen-Land. Die Amischen sind eine christliche Religionsbewegung und lehnen die Benutzung fast aller moderner Technik wie Fernsehen und Telefon ab. Generell schotten sie sich aus religiösen Gründen weitgehend von der Gesellschaft ab. Die meisten Amischen sprechen einen altdeutschen Dialekt. Wesentliche Wurzeln der Glaubensgemeinschaft liegen in der Schweiz, dem Rheinland und der Pfalz.

    >>Quelle<<

    MfG LatinoHeat
     
  3. Video Script

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