Amoklauf von Emsdetten, Nachtrag: Polizei lernt dazu, Beckstein nicht

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 5. Dezember 2006 .

  1. 5. Dezember 2006
    Erfreuliches von der Polizei NRW: nach der ersten Reaktion auf den Amoklauf Sebastian B.'s in Emsdetten beweisen die Beamten Lernfähigkeit. Die Tat des Amokläufers sei bereits im Vorfeld erkennbar gewesen, so die Einsicht des Innenministeriums laut der aktuellen Printausgabe des Spiegel. Während die Polizei nun vermehrt auf Hinweise achten soll, die auf Amokläufe hindeuten, glänzt der bayrische Innenminister Günther Beckstein mit den üblichen Forderungen nach dem Verbot von Killerspielen.

    NRW-Innenminister Ingo Wolf erklärte, dass die Tat von Emsdetten vorhersehbar gewesen sei. Der Spiegel:

    "Die Tat von Emsdetten habe gezeigt, dass die psychische Situation eines Amokläufers für Lehrer und Mitschüler im Vorfeld erkennbar sei ... Lehrer hatten den Schüler Bastian B. schon Monate vor der Tat als möglichen Amokläufer bezeichnet."

    Die Polizei in Nordrhein-Westfalen will nun sämtliche Schulen besuchen, um nach Anzeichen für mögliche Amokläufe zu suchen. Hinzuzufügen wäre nur, dass sich nicht nur an den Schulen die Tat im Vorfeld angekündigt hat. Auch im Internet sprach Bastian bekanntermaßen offenherzig über seinen Seelenzustand.

    Diese Anzeichen, die nicht nur für das persönliche Umfeld Sebastian B.s sichtbar waren, sondern von der ganzen Online-Welt gelesen und betrachtet werden konnten, versuchte die Kripo im Anschluss an die Tat - erfolglos - zu löschen. Glücklicherweise, muss hinzugefügt werden, denn so hat nicht nur die Polizei die Möglichkeit, Anzeichen eines Amoklaufs erkennen zu lernen.

    Ein Lernprozess, bei dem Günter Beckstein, Innenminister in Bayern, offenbar nicht mitlernen möchte. Becksteins Gesetzesvorschlag zufolge sind einmal mehr die Killerspiele an allem schuld und müssen folglich verboten werden. Killerspiele und ihre Verbreitung gesetzlich mit Kinder ografie gleichzusetzen, wurde bereits diskutiert, Beckstein begnügt sich mit einem Jahr Haftstrafe für die Produktion und Verbreitung der angeblichen Amokläufer-Ausbildungsprogramme.

    "Wer Computerspiele, die es den Spielern als Haupt- oder Nebenzweck ermöglichen, eine grausame oder die Menschenwürde verletzende Gewalttätigkeit gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen auszuüben, verbreitet, [...] herstellt, bezieht, liefert [...], wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe bestraft."

    so der Becksteinsche Gesetzesvorschlag, den der Minister ausdrücklich als Diskussionsgrundlage verstanden wissen will. Bereits die Diskussion dürfte hingegen bereits verschwendete Zeit sein. Aber schließlich hat die Bildzeitung Sebastian B.s Gründe für seine Tat großflächig gestrichen. Weshalb also über diese diskutieren?


    quelle: gulli untergrund news
     
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