Anschlag in Mallorca

0815 · 31. Juli 2009

Nach einem Autobombenanschlag auf Mallorca mit zwei Toten haben die spanischen Behörden die Ferieninsel vorübergehend abgesperrt.

Der Flughafen von Palma de Mallorca war rund zwei Stunden lang geschlossen, um die "Terroristen" an der Flucht zu hindern, wie die Behörden mitteilten. Bei dem Anschlag in der Nähe einer Kaserne im Touristenort Palmanova wurden zwei Polizisten getötet und mehrere Menschen verletzt.

Der Sprengsatz war nach offiziellen Angaben unter dem Fahrzeug der Polizisten der Guardia Civil befestigt. In der Vergangenheit hatte sich die Untergrundorganisation ETA wiederholt der Methode bedient, Sprengsätze an Fahrzeugen der spanischen Sicherheitskräfte anzubringen und dann fernzuzünden.

Am Abend entschärfte die Polizei eine zweite Bombe unter einem Militärfahrzeug in der Nähe von Palmanova. Es habe sich um eine ähnliche Bombe wie bei dem Anschlag am Nachmittag gehandelt, teilte die Polizei mit.

Nach Angaben des spanischen Innenministeriums gab es zunächst keine Festnahmen im Zusammenhang mit dem Anschlag. Die Polizei riegelte den Anschlagsort weiträumig ab. Palmanova gehört zur Gemeinde Calvià, unweit der Inselhauptstadt Palma de Mallorca. In der Nähe befindet sich auch die Sommerresidenz der spanischen Königsfamilie. Wie das Königshaus mitteilte, waren weder das Königspaar noch Kronprinz Felipe anwesend.

König Juan Carlos verurteilte das Attentat. Spaniens Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero und Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba sollten am Abend auf Mallorca eintreffen. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sprach von einem "feigen Anschlag".

Tausende deutsche Touristen saßen zwischenzeitlich auf der Ferieninsel fest. Der Flughafen in Palma de Mallorca, den jährlich mehr als 22 Millionen Fluggäste nutzen, wurde am Nachmittag vorübergehend abgeriegelt. Die Häfen der beliebten Ferieninsel blieben vorerst weiter gesperrt.

Nach Angaben des Deutschen Reiseverbands mussten Touristen bei Hin- und Rückflügen mit Verspätungen rechnen. Wie eine Sprecherin der Fluggesellschaft Air Berlin sagte, sollten am Abend noch 23 Maschinen des Unternehmens von Mallorca nach Deutschland starten.

Erst am Mittwoch waren durch eine Autobombe vor einer Kaserne der Guardia Civil im nordspanischen Burgos 64 Menschen verletzt worden. Die Regierung schrieb den Anschlag der ETA zu, die gewaltsam für die Unabhängigkeit des Baskenlandes im Norden Spaniens kämpft. Dabei kamen bislang mehr als 820 Menschen ums Leben.

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Quelle: Web.de

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enteka · 31. Juli 2009

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Palme · 31. Juli 2009

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