Arbeitswahn Bleibst du auf der Strecke, liegt es nur an dir!

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von CanHurry, 16. November 2013 .

  1. 16. November 2013
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    E-Mails um Mitternacht, Berge von Überstunden: Für immer mehr Menschen hört die Arbeit nie auf, hat Karrierecoach Martin Wehrle beobachtet. Der Frühkapitalismus kehrt zurück, und die Globalisierung ist die perfekte Ausrede.

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    {img-src: http://s1;directupload;net/images/131116/hp6ejfli;jpg}

    Eine süße Melodie erklingt aus deutschen Firmen, eine Melodie wie die des Rattenfängers von Hameln. Die Firmen flöten von einer modernen Arbeitswelt, in der jeder Mitarbeiter sein eigener Herr ist. Die große Freiheit soll an den Arbeitsplätzen ausgebrochen sein, die Selbstbestimmung eingekehrt, das Zeitalter der Schufterei beendet. Stellenausschreibungen, Broschüren und Vorstandsreden verheißen dem Mitarbeiter hinterm Firmentor ein gelobtes Arbeitsland, ein Paradies.

    Die Hierarchien? Flach wie das Wattenmeer! Die Stechuhren? Auf dem Weg ins Museum! Der Chef? Dein Freund und Helfer! Kein Telefonkabel, lieber Mitarbeiter, kettet Sie mehr an Ihren Schreibtisch, Sie sind frei wie der Wind. Ihre Arbeit ist geschrumpft auf Taschenformat, sie lässt sich bequem per Handy tragen. Und, bitte sehr: Picken Sie sich aus dem Arbeitsmodell-Baukasten einen Arbeitsort Ihrer Wahl heraus, ob Heimbüro oder Südseestrand. Teilen Sie Ihren Job (Jobsharing) oder schlafen Sie morgens bis 10 Uhr aus (flexible Arbeitszeit) - völlig in Ordnung! Kein Chef sitzt Ihnen mehr im Nacken, Sie verantworten Ihre Ergebnisse selbst.

    Die Arbeitswelt ein Paradies und der Mitarbeiter sein dankbarer Bewohner: So hätten sie es gern, die Rattenfänger.
    ...

    Arbeit ist heutzutage das, was niemals fertig wird. Schon gar nicht vor Feierabend. Fertig sind nur die Arbeitnehmer. Mit ihren Nerven.
    Martin Wehrle über die Arbeitswelt der Globalisierung - SPIEGEL ONLINE
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    Ich finde dies ist ein toller Artikel, der das Leben in der heutigen modernen Gesellschaft beschreibt.

    Wie geht es euch nach eurer Arbeit?

    Von Friedrich Nietzsche gab es mal ein Zitat.

    "Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave."

    Friedrich Nietzsche Zitate und Sprüche

    Wie steht ihr zu diesem Thema?

    Arbeiten bis zur vollkommenen Erschöpfung? Immer und überall erreichbar, ein Segen oder ein Fluch? Hattet ihr schon Erfahrungen mit Burnout?

    Wird die Arbeit die ihr für die Firma hineinsteckt auch gerecht entlohnt? Anerkennung? Weiß euer Chef was ihr leistet wirklich zu schätzen?
     
  2. 16. November 2013
    AW: Arbeitswahn Bleibst du auf der Strecke, liegt es nur an dir!

    Handy wird ausgemacht und ich gehe nur ran wenn das vll einmal alle paar Monate vorkommt. Sobald mich mein Chef gerne 1 mal die Woche anruft landet er auf der blacklist. Hab ich ihm auch so gesagt. Sein Gesicht hat sich verzogen und er meinte ich rede mich um Kopf und Kragen, meiner antwort er braucht mich und nicht ich ihn hat ihm dann den Rest gegeben. Gott danke mir für die unterbezahlten kleinen IT Firmen die keine Leute finden weil sie zu beschissen bezahlen. Naja im Endeffekt bin ich vor einem Monat dann doch gegangen aber von mir aus PS Ich war da noch in der Probezeit. Ich lasse mich nicht ausnutzen, hatte das in der ersten Ausbildung und gemerkt bringt mir NIX 0 nader.

    Kommt auf die Firma an. Hatte jetzt 2 Firmen wo weder die Entlohnung noch die Anerkennung gestimmt hat, dann eine wo die Entlohnung gestimmt hat und jetzt eine wo die Anerkennung und die GEgenleistungen zu Stress stimmen. Sowas wie unterstützung beim Fachabi und Studium danach + eine aktuell ist eine Masseurin die einmal die Woche für die Mitarbeiter kommt und man seinen Stress vergessen kann im gespräch. Die Bezahlung ist dafür rund 20% unterdem was ich kriegen könnte, aber das stört mich nicht da ich gerne Studieren möchte und das ganze immernoch besser entlohnt ist als nen Kellner job
     
  3. 16. November 2013
    AW: Arbeitswahn Bleibst du auf der Strecke, liegt es nur an dir!

    Kommt auf den job an.. Gibt ja genug Leute, die aufm Bau, in einer Produktionsfirma oder ähnlichem arbeiten und normale Schichtarbeit leisten. Da ist nach Feierabend eben Feierabend.

    Da ruft auch kein chef an. Bei "wichtigeren oder verantwortungsvolleren" berufen könnte das schon eher sein.

    Per Handy/ email/ whatsapp ist man ja schließlich immer erreichbar.

    Ich für mich finde es kommt auf einen selber an. Wenn einem der Beruf Spaß macht und nicht alles ankotzt^^ dann kommt man eher mit nach- dienstlichen anrufen klar..


    Ich arbeite im Prinzip auch auf Abruf.. Weiß aber, dass spontan eher selten etwas kommt. So habe ich auch planbare Arbeitszeiten und wenn mal was kommt, wenn ich frei habe so ist es auch nicht so schlimm. Wobei ich auch nicht zwingend kommen muss. (Kann ja sein ich habe schon einen sitzen )

    Sofern man selbständig ist (inet-shop oderso), kann das schon heftig sein.. Ständig die Bestellungen abarbeiten. emails beantworten usw usw.. Da gehts doch rund um die uhr. Und gerade die Sachen wie Mails beantworten gehen über die Regel Arbeitszeit hinaus
     
  4. 16. November 2013
    AW: Arbeitswahn Bleibst du auf der Strecke, liegt es nur an dir!

    High Fly ich finde das hat nicht viel mit spaß am Beruf zu tun. Natürlich wenn das mal vorkommt kein Problem, aber mir macht er dann ebend keinen Spaß mehr wenn mir mein Chef mir alle 2 Tage nachdem ich schon zu hause bin da wäre noch was. Feierabend ist für mich Feierabend es sei den die hütte brennt und das wäre bei uns wohl nur dann, wenn die Server abrauchen und dann ist die Frage kann man überhaupt noch was tun auf die schnelle
     
  5. 18. November 2013
    AW: Arbeitswahn Bleibst du auf der Strecke, liegt es nur an dir!

    Es kommt vor allem auch auf den Chef an. Wenn der die Privatsphäre des AN respektiert und nur wenn es wirklich sein muss anruft kommt das selten vor. Wenn Chefs allerdings dieses Mittel Nutzen, um ihre eigene Arbeit zu delegieren oder schlechtes Personalmanagement zu überbrücken, dann artet es schnell aus. Ein Chef, der einem 24/7 keine Ruhe lässt dürfte es vermutlich nahezu bei jedem schaffen, den Job zu vermiesen, selbst wenn man ihn sonst noch so sehr liebt.

    Oft sind die AN aber auch selber Schuld, lassen sie sich doch selber durch mobile "Omnipräsenz" ausnutzen in der Hoffnung, damit punkten zu können. Auch der Angestellte kann/soll/muss seinem Chef die entsprechenden persönlichen Grenzen aufzeigen. Wer seinem Chef die Private Handynummer gibt anstatt sich ein Berufshandy zuzulegen, dass man nach der Arbeit ausmachen kann, der darf sich auch nicht unbedingt beschweren.

    Dennoch ist festzustellen, das diese Dauerverfügbarkeit auch nur ein Weiteres Element des kapitalistischen Bemühens ist, aus dem Personal auf das letztmögliche Quentchen Arbeitsleistung auszupressen. Wennnötig Sonntag nachts um 23 Uhr.
     
  6. 18. November 2013
    AW: Arbeitswahn Bleibst du auf der Strecke, liegt es nur an dir!

    Musst bedenken, High Fly ist Beamter, der muss sich um Kündigung usw. keine Sorgen machen. Wobei das kein Beamtenbashing werden soll, Hälfte meiner Familie hat Beamtenstatus.
    Mit meiner ganzen Selbstständigkeit hab ich ziemlich komische und teilweise lange Arbeitszeiten (20 Stunden am Stück sind schonmal drin), kann aber auch ablehnen, wenn ich will. Hat alles vor und Nachteile und Arbeit stinkt generell.
     
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  7. 18. November 2013
    AW: Arbeitswahn Bleibst du auf der Strecke, liegt es nur an dir!

    also ein Kumpel von mir sagt: 9h arbeiten und beim Gong der Feierabendglocke kein einzigen Gedanken mehr daran verschwenden und nur noch an die Freizeit und Familie denken. Diesen Gedanken finde ich sehr gut.
     
  8. 18. November 2013
    AW: Arbeitswahn Bleibst du auf der Strecke, liegt es nur an dir!

    Ich würd mir wie ein Roboter vorkommen. Für mich würde es sich wie 9h Zeitverschwendung anfühlen. Scheiß aufs Geld, wenn es keinen Bock macht. Man lebt nur einmal, yolo, man sollte auch spaß an seinem job haben.
     
  9. 18. November 2013
    AW: Arbeitswahn Bleibst du auf der Strecke, liegt es nur an dir!

    mhhh naja ich machs net anders und mein job macht mir spaß. 40h die Woche meinetwegen auch mal ein paar Stunden mehr die ich dann halt die woche ndarauf weniger mache. Aber nachdem die Tür zu ist, ist mir alles egal, es sei den man bezahlt mich für Rufbereitschaft mit knapp 100% extra
     
  10. 18. November 2013
    Zuletzt bearbeitet: 18. November 2013
    AW: Arbeitswahn Bleibst du auf der Strecke, liegt es nur an dir!

    Mich ruft zum Glück keiner nach der Arbeit an, weil wir das alles vor Feierabend klären. So entscheiden wir uns auch mal um 16/17 Uhr ob und wie lange wir machen. Sind halt ein kleines Unternehmen (30~ Mitarbeiter) und irgend jemand muss die der Kollegen oder Lieferanten ausbaden (fester Liefertermin Endkunde, Ware verzögert sich, Probleme beim Bau neu entwickelter Produkte, ...).

    Aber nach Jahren haben wir endlich eine Überstundenregelung bekommen. Wir haben einen Puffer von 40 Std im Jahr und alles was über diese 40 Stunden geht, wird ausbezahlt (120% Brutto, statt 100%). Diese Regelung gibt es seit letztem Monat und ich habe den Puffer jetzt schon zu 3/4 voll und wenn ich sehe was noch für diesen Monat ansteht, scheint es als wenn ich dieses Jahr zum ersten Mal Weihnachtsgeld sehen werde. :lol: Für den Abbau der Überstunden ist bei uns der Abteilungsleiter zuständig.

    Aber auch sonst läuft das etwas anders bei uns. 14 Stunden arbeiten, ab nach Hause, im Idealfall 5/6 Stunden pennen und am nächsten Tag quer durch DE fahren, damit man beim Kunden pünktlich die Geräte installieren kann. Aber zum Glück kontrolliert ja niemand unsere Arbeitszeiten wie z. B. die Berufsgenossenschaft, o. ä.

    Bei der letzten größeren Installation unserer Geräte war auch eine weitere Firma vor Ort, welche deutlich größer ist und Tarifverträge, Arbeitsrecht, usw. kennt.
    Die haben uns dann Vorträge über unsere Arbeitszeiten gehalten und das mehr als 10 Std. nicht erlaubt wären. Fakt ist aber, dass so etwas relativ häufig vorkommt.
    Ich persönlich finde das nicht schlimm, denn von Mo - Fr bin ich nunmal Arbeitnehmer. Traurig ist da eher, dass alles als selbstverständlich betrachtet wird. Und so etwas kommt von Leuten, die man nach der Arbeit nicht mehr anrufen darf weil man fragen zu einem neuen Produkt, denn diese sind abends mit ihrem "Familienleben" beschäftigt. Das neben mir aber auch noch Familienväter stehen und arbeiten, darüber denkt bei uns keiner nach.

    Und zu Beamten, das ist auch so eine Bande. Ich habe mal nach der Arbeit gegen 17:45 beim AA angerufen um mich arbeitssuchend zu melden. Die Frau meinte dann zu mir, dass gleich schon 18 Uhr wäre und ich doch morgen wieder anrufen solle.
    Da habe ich erst einmal laut ins Telefon gelacht und angefangen meine Personalien durch zugeben, denn immerhin bezahle ich ihren entspannten Arbeitsplatz mit..
     
  11. 18. November 2013
    AW: Arbeitswahn Bleibst du auf der Strecke, liegt es nur an dir!

    Rotes Auto das ist aber nicht mein Problem, wenn ihr euer Arbeitsrecht nicht ausnutzt. Wenn die Planung so bescheiden ist das die eine Firma Feierabend hat die andere nicht ist das ebenfalls nicht das Problem des kleinen Arbeitnehmers. Höchsten das Problem des Projektmanagers.

    Wenn du deine ausbezahlst bekommst ist das sogar noch ok, ich kenne die 50h Woche aus meiner ersten Ausbildung ohne jeglichen ausgleich, danach hab ich mir gesagt stimmt die Bezahlung nicht oder wird das extra vergütet kann mich jeder nach meinen 8h mal kreuzweiße .
     
  12. 18. November 2013
    AW: Arbeitswahn Bleibst du auf der Strecke, liegt es nur an dir!

    das Problem in Deutschland speziell ist einfach, hier wird soviel Druck ausgeübt auf den Menschen und der Mensch selbst wird nimmer gesehen.

    Ich selber arbeite teils hier, teils in den USA (kommt immer drauf an, was anliegt) und mir macht mein Job Spass in der Finanzbranche. Jedoch sehe ich hier klar den Unterschied, in den USA isses wesentlich chilliger und ruhiger als hier. Jedes Mal, wenn ich hier in Frankfurt sitze, kommt so nen Batzen Arbeit ran, wo Überstunden vorprogrammiert sind - ich jedoch keine mache, aus Prinzip !

    Wenn Feierabend ist, dann hab ich Feierabend - ergo keine Überstunden, weil was bringt es mir viel Geld zu verdienen und dafür aber noch bzw. viel länger arbeite und kaum bis gar keine Freizeit habe ? Richtig gar nichts.

    Man muss auch Zeit für sich und Freunde / Familie haben, sonst hat das alles keinen Sinn. Sicherlich gibts viele Firmen, die solch eine Denkweise aus ihrer Sicht falsch finden, aber das sind meistens eh die größten Heuchler und Abzocker wo es gibt.

    Ich kann wirklich nur jedem raten, seid euch bewusst was euch im Leben wirklich was wert ist und wie ihr eure Zeit verbringen wollt. Man hört von sovielen hier, sie müssen x Überstunden machen und sie machen es, aus Angst ohne dies zu tun ihren Job zu verlieren, ich mein wo sind wir bitte angekommen dass so eine Denkweise rumgeht ?

    Mit den ganzen Burn-Out's ist das dementsprechend auch nicht verwunderlich, der Druck der Gesellschaft steigt gerade hier überdimensonal an und der Mensch bleibt auf der Strecke. Wenn sich bald nicht was tut, gibts eh nen großen Knall ..
     
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  13. 18. November 2013
    Zuletzt bearbeitet: 18. November 2013
    AW: Arbeitswahn Bleibst du auf der Strecke, liegt es nur an dir!

    Das sollte man aber auch nicht pauschalisieren: In der Regel trifft deine Feststellung vor allem auf Beamte in der öffentlichen Verwaltung zu. Ich kann nur aus der Lehrerpraxis sagen: Was da an unbezahlten Überstunden geleistet wird ist ne ganze Menge. Das gilt für all diejenigen, die ihren Job ernstnehmen. Wer eine Wochenstundenzahl von 25 Unterrichtsstunden hat, der landet am Ende der Woche inklusive Vor- und Nachbereitung, die heutzutage immer mehr wird, da man für jeden Furz Protokolle und sonstigen überflüssigen Schreibkram anfertigen muss und das neben der eigentlichen Vor-/Nachbereitung des Unterrichtsgeschehens, bei in aller Regel deutlich über 50 Stunden. Und ich weiß, dass es auch im Polizeidienst unbezahlte Überstunden durchaus üblich sind. Klar gibt es auch Leute, die sich nen schlanken Fuß machen und deren Arbeit kaum über die tatsächliche Unterrichtszeit in der Schule hinausgeht. Allerdings gibt es faule Leute in jedem Beruf. Schlimm ist das am Ende diejenigen, die ihren Job ernstnehmen, mehr Zeit investieren und dann schlussendlich eine gute Arbeit abliefern diejenigen sind, die vom Arbeitgeber, egal ob staatlich oder privatwirtschaftlich, am schamlosesten ausgenutzt werden.
    Das Problem ist das sich das aufgrund der laschen Gesetzgebung so eingeschlichen hat und heute Normalität ist. Ich seh das bei diversen Bekannten: Da fällt soviel Arbeit an dass man in einem 15-Mann-Betrieb locker mindestens eine Weitere Person anstellen könnte. Aber das Geld spart man sich und guckt lieber die Angestellten böse an, wenn sie erst um viertel vor 8 zur Arbeit kommen und um halb 6 schon gehen wollen. Da wird erwartet, dass die Angestellten bei einer 40 Stunden Woche um halb 8 Kommen und um 6 gehen. Is ja quasi umsonst, spart Cheffe ein Komplettes Gehalt und er kann in Ruhe nach der Mittagspause Feierabend machen
     
  14. 18. November 2013
    AW: Arbeitswahn Bleibst du auf der Strecke, liegt es nur an dir!

    Und das ist nicht mein Problem. Als Azubi würde ich auch keine machen. Natürlich macht man sich dann doch irgend wie, aber dann würde ich diese ausgleichen. Ich bin als Stift schon mit auf Installationen gefahren, habe im 2 Stelligen Bereich an Stunden gearbeitet pro Tag, meine Pausenzeiten nicht eingehalten etc.
    Aber dann wurden die aufgeschrieben, man sprach mit seinem Vorgesetzten/Abteilungsleiter und dann gabs erst einmal frei.

    So wie es derzeit wieder bei uns läuft, finde ich das alles nicht wirklich ok, aber ich weiß auch, dass es Zeiten gibt wo man einfach nur herum ******t. So kann man die Sachen ja auch mal sehen.
    Aber ich bin vorerst auch nur dort, weil ich plane meinen Techniker zu machen und die Firma ist im Umkreis von 13km. Die Berufsschule ist unmittelbar in der Nähe und daher begnüge ich mich auch mit dem geringen Gehalt. Ansonsten würde ich auch sagen, sucht Euch ein großes Unternehmen wo man einigermaßen sicher ist, mit Tarifvertrag und Boni (Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, ggf. Überstundenregelung usw.).
     
  15. 18. November 2013
    AW: Arbeitswahn Bleibst du auf der Strecke, liegt es nur an dir!

    Der Chef wäre mir egal, weil dann würde ich halt gehen, schlimmer sind die Chefs die 70h arbeiten und mir dann erzählen warum ich schon gehe das muss fertig werden und er würde hier ja auch immer lange sitzen. Was soll so ne sinnlose aussage? Bin ich der ders Dicke Geld einstreichen will oder will ich einfach meinen Job machen 40h die Woche. Natürlich will ich ihn gut machen,aber für Fehlerhafte Planung und vorallem übertriebene PLanung übernehme ich bei meinem Gehalt keine verantwortung. Wenn ich sage ich brauche 4 Wochen mein erster Chef der ebenfalls programmiert sagt 2 Wochen und der andere Chef macht um den Kunden superglücklich zu machen eine draus dann ist mir sowas vollkommen egal und genau aus solchen Firmen werd ich spätestens wenn ich was neues hab immer ausscheiden.

    Überstunden wenn man was daneben geht OK, wenn ausgleich. Mal ein Wochenende 48h Durcharbeiten ebenfalls kein Problem kann passieren. Dauerhafte Fehlplanung um Kunden zufrieden zu stellen und Kosten zu drücken? I dont give a . Bin froh jetzt wieder in einer Firma gelandet zu sein die ihre Arbeitnehmer unterstützt und für entspannung und spaß am arbeitsplatz sorgt. Von einem 60 QM raum in dem man Golfen Tischtennis und Tischfußball spielen kann bishin zu einer Drohne und demnächst vll sogar einmal die Woche eine Massage mit kleiner eigenen Beteiligung wenn man will.

    Das Gehalt ist sicherlich nicht super hoch, aber dafür wird das über die Chance Fachabi zu machen und danach zu studieren + oben genannte Punkte absolut wettgemacht.
     
  16. 18. November 2013
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    AW: Arbeitswahn Bleibst du auf der Strecke, liegt es nur an dir!

    Jung, erfolgreich, depressiv, ausgebrannt

    Immer mehr junge Erwachsene leiden an psychischen Erkrankungen. Ihnen fehlen Orientierung und feste Strukturen, die Facebook und Co nicht bieten. Ein Besuch in der Psychiatrie.

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    {img-src: http://s1;directupload;net/images/131118/wshql99d;jpg}

    Daniels Story
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    An dem Tag, als die Angst in Daniel Müllers* Leben trat, nahm er auf dem Kreuzfahrtschiff "Aida" an einer Rettungsübung teil. Die Passagiere sollten vorbereitet werden für den Fall eines Unglücks. Es war ein warmer Sommerabend, die "Aida" hatte wenige Stunden zuvor den Hafen von Palma de Mallorca verlassen. Vor Müller lag eine Woche Kreuzfahrt im Mittelmeer, hinter ihm einige anstrengende Jahre.

    Eine Phase, in der er sich einiges abverlangt, aber auch alles erreicht hatte, was er erreichen wollte. Da war die Beförderung in der Firma, die ihm einen verantwortungsvollen Posten verschaffte. Da war der Einser-Abschluss an der Abendschule, für den er vier Jahre lang dreimal pro Woche seine Freizeit geopfert hatte. Und schließlich die Renovierung der Wohnung, in die er mit seiner Freundin gezogen war. Auf der "Aida" wollte er sich nun endlich ein bisschen Ruhe gönnen. Dann kam die Angst.

    In der ersten Nacht an Bord schreckt Müller aus dem Schlaf. Er ist verkrampft, zittrig, verwirrt. Müller fühlt sich beengt, wie gefangen tief im Inneren des Schiffes, die Kabine hat keine Fenster. Wo ist hinten, wo ist vorne, in welche Richtung fährt das Schiff? Das sind die Fragen, die ihn quälen. Müller irrt umher, auf der Suche nach einer Umgebungskarte, nach Orientierung. Die Kabine, so kommt es ihm vor, wird kleiner und kleiner. "Ich wusste überhaupt nicht, was los ist", sagt Müller heute. Gerade er, der immer alles im Griff hatte, der alles meisterte, verliert plötzlich den Überblick.

    Urplötzlich Gedanken, die Angst machen

    Die folgenden Tage auf der "Aida" werden für Müller zur Qual. Zwar bekommt er eine neue Kabine mit Fenster zugewiesen und vom Schiffsarzt ein Beruhigungsmittel verschrieben, doch an seinem Zustand ändert das nichts. Müller hängt fest in einem Kreislauf aus Gedanken und Fragen, existenziellen Fragen, Fragen nach dem Sinn. Der Gedanke, womöglich niemals eine Antwort zu finden, pocht hinter Müllers Stirn – und macht ihm Angst.

    Zurück in Deutschland geht Müller zum Arzt. Der diagnostiziert eine schwere depressive Episode. Am Tag danach sitzt Müller in einer Kneipe und betrinkt sich. Niemals hätte er gedacht, dass ihm so etwas passieren könnte. Drei Tage später begibt er sich in stationäre Behandlung. Daniel Müller ist 26 Jahre alt.

    Seine Geschichte ist bei Weitem kein Einzelschicksal. So wie ihm ergeht es vielen jungen Erwachsenen in Deutschland. Und es werden mehr. Das zeigen die Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Im Jahr 2011 sind in der Gruppe der 20- bis 30-Jährigen bundesweit 171.996 Menschen mit einer psychischen Diagnose stationär behandelt und wieder entlassen worden. Im Jahr 2000 waren es lediglich 121.570 Menschen. Allein in Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland, sind innerhalb von elf Jahren die stationären Behandlungen in dieser Altersklasse um fast 25 Prozent gestiegen. Eine Studie des Robert-Koch-Instituts ergab, dass in der Gruppe der 18- bis 34-Jährigen die Anfälligkeit für psychische Störungen am höchsten ist.

    Depression und Burn-Out haben Konjunktur

    Aber nehmen die Leiden wirklich zu? Oder trauen sich nur mehr junge Menschen, mit ihren Problemen zum Arzt zu gehen? Denn die Zeit des Verschweigens ist vorbei. Psychosomatische Krankheiten erfahren heutzutage eine weit größere Akzeptanz als noch vor zehn oder zwanzig Jahren. Psychische Probleme sind kein Tabu mehr.

    Auf die Angebote von Psychotherapeuten gibt es mittlerweile einen regelrechten Run. Depressionen und speziell das Burn-Out-Syndrom sind in den vergangenen Jahren in den Medien immer stärker in den Fokus gerückt. Es ist durchaus möglich, dass diese mediale Präsenz die Hemmschwelle gesenkt hat, sich behandeln zu lassen. Auch den Medizinern, die sich mit der Psyche beschäftigen, haftet längst nicht mehr das Image von Irrenärzten an. Im Gegenteil: Sie genießen hohes Ansehen.

    Diese gesellschaftliche Entwicklung könnte also durchaus eine Erklärung für den Anstieg der Fälle unter jungen Erwachsenen sein. Josef Leßmann aber sieht andere Zusammenhänge. Leßmann ist Ärztlicher Direktor der Standorte Warstein und Lippstadt, die als Fachkliniken des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe das komplette Spektrum psychiatrischer Angebote abdecken. Er widerspricht der These, wonach die Fallzahlen steigen, weil psychische Probleme mittlerweile enttabuisiert sind.

    Fehlentwicklungen in der Persönlichkeit

    Vielmehr gebe es tatsächlich mehr Krankheitsfälle. "Ich beobachte zunehmend, dass immer mehr junge Leute mit ihrem Leben Probleme haben, weil sie Fehlentwicklungen in ihrer Persönlichkeit oder Reifeverzögerungen haben", sagt er. Und auf diesen Trend hat Leßmann reagiert. Unter seiner Ägide entstand in der Klinik in Lippstadt die Station AL04 – eine Station, die ausschließlich 18- bis 25-jährigen Patienten vorbehalten ist.

    Das therapeutische Konzept der AL04 unterscheidet sich deutlich von den Angeboten anderer psychiatrischer Stationen. Es geht hier um spezifische Probleme junger Erwachsener beim Eintritt in ein selbstbestimmtes Leben und um ihr Scheitern an lebenspraktischen Fragen. Vielen Patienten fehlt es an einer festen Tagesstruktur, einem geregelten Ablauf.

    Nicht wenigen mangelt es auch an beruflichen Perspektiven sowie der Fähigkeit, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen. Auf der AL04 sollen die Patienten lernen, lebenstüchtig und alltagstauglich zu werden und zu stabilen Persönlichkeiten zu reifen.

    Patienten sollen lernen, sich wieder zu spüren

    Ein Team aus zwölf Krankenpflegern, drei Psychologen und einem Sozialpädagogen soll ihnen dabei helfen. Bis zu 25 Patienten kann die Mannschaft betreuen. Im Schnitt bleiben die Patienten vier bis sechs Wochen, allesamt freiwillig. Die Patienten kommen entweder auf eigenen Wunsch oder auf ärztliches Anraten. Auf der Station erwartet sie ein Wohlfühlbad, ein Entspannungszimmer mit Massageliege sowie ein Freizeitraum mit Dart, Kicker, Crosstrainer und Ergometer. Hier sollen sie zur Ruhe kommen, lernen, sich wieder zu spüren – und an ihren Problemen arbeiten.

    Diese Probleme sind oft schwer zu fassen. Manchen fehle es an einem klaren Persönlichkeitsprofil, sagt Leßmann. Viele hätten ihren Standort im Leben noch nicht gefunden. Einige kämen aus Familien, in denen sich bereits die Eltern ohne Struktur durchs Leben wurschtelten. Mit der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Schicht habe das aber nicht zwangsläufig zu tun, sagt Leßmann. Vom Hartz-IV-Empfänger bis zum Studenten sei auf der AL04 alles vertreten. Eines allerdings haben sie alle gemeinsam: "Die Patienten dieser Station haben einen Krankheitsgrad erreicht, dem man nicht mehr ambulant begegnen kann."

    Alexandras Story
    Spoiler
    Alexandra hat keine Freude mehr

    Dieser Punkt war bei Alexandra Keck* bereits im September 2011 zum ersten Mal erreicht. Die heute 20-Jährige merkte schon in der zehnten Klasse im Gymnasium, dass es ihr nicht gut geht. Sie ist oft traurig, scheinbar grundlos. Alexandra fühlt sich häufig müde, antriebslos. In der Schule mogelt sie sich durch, doch der Leistungsdruck macht ihr zu schaffen. Auch ihre Hobbys – Tennis, Tischtennis, Chor – machen ihr keine Freude mehr.

    Sie fühlt sich allein, Freunde hat sie nur wenige. "Ich hätte jemanden gebraucht, der mir mal zuhört", sagt Alexandra. Zugleich will sie ihre Familie und ihr Umfeld nicht belasten. Alexandra hofft auf die Hilfe von Therapeuten, doch dort fasst sie kein Vertrauen. Ihre Grübelei, ihre Ängste und das Gefühl von innerer Leere schlagen ihr auf den Kopf und auf den Magen.

    An einem Abend im August 2011 zeigt Alexandra ihrer Mutter schließlich den Internetauftritt einer psychiatrischen Kinder- und Jugendklinik. Wenige Tage später sitzen Mutter und Tochter im Auto und fahren zur Klinik. Es ist eine sehr stille Fahrt. Die Ärzte behalten Alexandra gleich da. Als Notfall. 13 Wochen dauert ihr erster Aufenthalt. Seither sucht sie sich immer mal wieder stationäre Hilfe. "Ich versuche, wieder Mut zu fassen", sagt Alexandra.

    Schnelle, lebendige Welt als Ursache

    Woher kommt dieser Leidensdruck, den junge Menschen wie Alexandra verspüren? Warum brechen scheinbar gefestigte Persönlichkeiten wie Daniel Müller auf einmal wie aus dem Nichts zusammen? Martin Berger, Sozialpädagoge auf der Station AL04, glaubt, dass neuere gesellschaftliche Entwicklungen dabei eine große Rolle spielen: die beschleunigte und verdichtete Arbeitswelt, der hohe Leistungsdruck an den Schulen und Universitäten sowie die zunehmende Auflösung sicherer familiärer Strukturen.

    Auch die neuen Medien sieht Berger als Mitverursacher. "Viele Sozialkontakte spielen sich heutzutage nur noch über das Internet ab", sagt er. Bei Facebook oder in Chat-Foren könnten Kinder und Jugendliche jedoch kein geeignetes Sozialverhalten für die Wirklichkeit erlernen. Im schlimmsten Fall würden sie vereinsamen. Es fehle an Rüstzeug für die Realität, sagt Berger, an der Fähigkeit mit Konflikten umzugehen.

    Wenn Berger recht hat, steht zu befürchten, dass sich der bereits vorhandene Trend weiter fortsetzt. Besonders die Generation der sogenannten "digital natives" wäre demnach gefährdet, sich zu einer Generation der labilen Persönlichkeiten zu entwickeln.
    Psychologie : Jung, erfolgreich, depressiv, ausgebrannt - Nachrichten Regionales - Düsseldorf - DIE WELT
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    Auch Schüler Studenten und Azubis, haben es heute schwer. Eine Welt die von einer Persönlichkeit immer mehr abverlangt und der es gar nicht schnell genug gehen kann. Gibt es einen Ausweg aus dieser Krise die niemand wirklich in den Mund nehmen möchte?
     
  17. 19. November 2013
    AW: Arbeitswahn Bleibst du auf der Strecke, liegt es nur an dir!

    Selbe in Kanada und in der Schweiz. Überall ist es ruhiger, nicht so ein Stress. Nicht weil die Chefs das nicht wollen würden, aber die Leute haben eine andere Einstellung. Zur Arbeiterschaft in Dtl. siehe meine Signatur.


    Btw: Muhaha, Maha ist Lehrer
     
  18. 19. November 2013
    Zuletzt bearbeitet: 19. November 2013
    AW: Arbeitswahn Bleibst du auf der Strecke, liegt es nur an dir!

    vielleicht liegt es auch einfach daran, dass deine stelle in den USA nicht voll ausgelastet ist. außerdem ist es mehr als fragwürdig die arbeitsbedingungen eines ganzes landes anhand deiner persönlichen erfahrung zu beurteilen. ich sag ja auch nicht in deutschland sind die arbeitsbedingungen grundsätzlich ganz toll weil ich persönlich es so erlebe.
     
  19. 20. November 2013
    AW: Arbeitswahn Bleibst du auf der Strecke, liegt es nur an dir!

    da haste Recht, aber wenn man sich mit vielen Leuten unterhält, dann kann man schon so aussagen wie ich es gemacht hat. Und ganz ehrlich, jeder in Deutschland ist unzufrieden, vor allem in welchem Format teilweise, das ist schon mehr als merkwürdig.

    Und wenn ich dann die Diskussion heute im TV höre, die Koalition debattiert noch über den Zeitpunkt und Schrittweise Bla wegen Mindestlohn - da kommt mir ebenso die Galle hoch. Gut bezahlen ? nicht hier

    Naja gehört eh nicht ganz zum Thema hier, aber anschneidbar

    Wie dem auch sei, ich kann jedem nur raten, mal im Ausland Erfahung zu sammeln und dann seht ihr selbst, nicht nur vom hören und sehen her, wie groß der Unterschied teils ist - traurigerweise ^^
     
  20. 20. November 2013
    AW: Arbeitswahn Bleibst du auf der Strecke, liegt es nur an dir!

    Ich habe wie gesagt diese Erfahrung auch gemacht. Soviel Stress wie in Dtl. ist nirgendwo so weit verbreitet.
     
  21. 20. November 2013
    AW: Arbeitswahn Bleibst du auf der Strecke, liegt es nur an dir!

    Deswegen nehmen uns viele Ausländischen Unternehmen so gerne. Wir machen Dinge die für uns überhaupt nicht stressig weil selbstverständlich sind und dort bist du angeblich trotzdem noch hart am ackern... Find ich auch net gut, weil man sich ab einem bestimmten Punkt einfach nur kaputt macht und nicht mehr.
     
  22. 20. November 2013
    AW: Arbeitswahn Bleibst du auf der Strecke, liegt es nur an dir!

    Richtig
    Teilweise kann man die Jobs von vier Wochen in einer erledigen, ohne sich zu überanstrengen. Und Gehaltserhöhungen sind teil der Arbeitsverträge, nicht wie in Dtl., wo man teilweise jahrelang für denselben Lohn schuftet. Und wehe man fragt nach mehr Geld, weil dann zahlen sie ja drauf
    Ich weiss von einer Familie, die nach Schweden ausgewandert ist und deren Gesundheit sich schlagartig gebessert hat. Wenn sie nach Dtl. zu Besuch fahren, kommen die Symptome sofort wieder.
     
  23. 20. November 2013
    AW: Arbeitswahn Bleibst du auf der Strecke, liegt es nur an dir!

    Jap so läufts in vielen Firmen ja auch ab. War in 2 Stück einmal Ausbildung da liefs so ab und jetzt die letzten 6 Monate vorm wechsel wieder. Ich sage 4 Wochen Entwicklung Vorgesetzter sagt 2 und der ders rausgibt sagt 1. Super
     
  24. Video Script

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