Archäologische Entdeckungen bei Weilheim: Hügelgrab und Römerstraße

Im Landkreis Weilheim-Schongau gab es jüngst eine aufregende Neuigkeit. Archäologen fördern bemerkenswerte Funde zutage. Die Experten haben eines der größten Grabhügelfelder in Oberbayern entdeckt. Bei Pähl, einer Ortschaft nahe dem Ammersee, geschieht Historisches. Das Weilheimer Becken war schon vor über 3.000 Jahren ein Ort der Bestattung, wie die jüngsten Ausgrabungen belegen.

Schlagworte:

Archäologische Entdeckungen bei Weilheim: Hügelgrab und Römerstraße

11. März 2025 von   Kategorie: Unterhaltung
Schatzsuche bei Weilheim.jpeg

Ein Grabhügelfeld von historischer Bedeutung


Zwischen Pähl und Wilzhofen erstreckt sich ein weitreichendes Gebiet. Jede Fläche birgt historische Geheimnisse. „Wir haben insgesamt neun Teilflächen untersucht“, berichtet die Archäologin Alexandra Völter. Vier dieser Flächen wurden als neu identifiziert. Die Funde reichen von bronzezeitlichen Brandgräberfeldern bis zu Straßen, die vermutlich aus antiker Zeit stammen. Der Forschungsbereich ist daher nicht nur wegen der Gräber wichtig.

Tonscherben und Verbindungswege aus uralter Zeit


Besonders interessant sind die vielen gefundenen Tonscherben, die von Grabstätten stammen. Archäologen stellen nun fest – es gab hier Verbindungswege und Straßen. Bekannt ist das Gebiet bereits als Gräberfeld. Doch die Grabungen enthüllen mehr. Es ist bemerkenswert, dass diese Region in der Bronzezeit durch eine Siedlung geprägt war.

Das gut erhaltene Hügelgrab – ein Fenster in die Vergangenheit


Entlang der Bundesstraße 2 haben die Archäologen ein außergewöhnlich gut erhaltenes Hügelgrab entdeckt. Beigaben bezeugen die kulturelle Vielfalt der damaligen Zeit. Handwerkskunst und Rituale finden in diesen Funden Ausdruck. Man hat nun Beigaben aus der Hallstadtzeit gefunden. Diese datieren auf etwa 700 bis 800 Jahre vor Christus.

Die Funde und ihre Bedeutung


Die Bestattung hatte die Dimension eines normalen Körpergrabes. Von dieser Brandbestattung stammen verschiedene Relikte. Zu den Funden gehören ein Bronze-Schwert und Gefäße. In diesen Gefäßen waren tierische Knochen. „Und auch eine Fibel“, sagt Völter. Die „Fibel“ diente dem Befestigen von Kleidung. Solche Details sind für Historiker von erheblichem Interesse und eröffnen neue Perspektiven auf die Bestattungskultur.

Eine Römerstraße – ein unerwarteter Fund


Überraschend ist ebenfalls der Fund einer antiken Römerstraße. Diese Straße war bis vor kurzem unbekannt. Bei den Grabungen, die im letzten Herbst begonnen haben, haben die Archäologen Beweise für deren Existenz gefunden. Sie vermuten, diese Straße führte in Richtung des Starnberger Sees. Ein weiterer interessanter Aspekt: Historisch führte in der Nähe die Via Raetia von Italien über den Brenner nach Augsburg.

Müll brachte Aufschluss über vergangene Zeiten


Die Archäologin Völter erläutert, wie man solche Straßen erkennt. Die Menschen der Antike warfen ihren Müll entlang der Wege ab. Diese Müllhaufen bestehen häufig aus unscheinbaren Tonscherben. Heute sind diese Überreste ein wertvolles Gut für die Wissenschafter. Auf diese Weise wird die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart deutlich.

Die kommenden Jahre – eine Herausforderung für die Gemeinde


Im Rahmen der Straßenerweiterungen wurden sämtliche Erdschichten abgetragen. Die Grabungen sind eine logistische Herausforderung. Bei den Arbeiten wurden zahlreiche antike Relikte entdeckt, die öffentlich ausgestellt werden sollen. Die Funde werden restauriert und sollen in der archäologischen Staatssammlung präsentiert werden.

Rechtliche Auseinandersetzungen über den Straßenausbau


Die Gemeinde Wielenbach hatte sich mit einer Klage gegen den Ausbau der Bundesstraße 2 gewehrt. Doch das Verwaltungsgericht entschied, dass der dreispurige Ausbau vollzogen werden darf. Stefanie Berg, Abteilungsleiterin vom Landesamt für Denkmalschutz, äußert Bedenken – „Ich finde es manchmal traurig, dass man so große Baumaßnahmen durchführen muss.“

Schlussfolgerung – Ein Blick in die Geschichte wird aufrechterhalten


Die archäologischen Funde in Pähl zeigen – diese Region hat eine reiche Geschichte. Die Entdeckungen werfen neues Licht auf die rituellen Praktiken der Bronzezeit und die Erschaffung antiker Verkehrswege. Solche Gräber und Straßen erzählen von der Lebensweise unserer Vorfahren. Maßnahmen wie der Straßenausbau könnten historische Stätten gefährden. Der Umgang mit diesem Erbe bleibt eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung.

Die Sensation rund um Pähl beleuchtet die emotionale und kulturelle Verbindung zur Vergangenheit. Die wissenschaftlichen Daten und archäologischen Erkenntnisse fördern das Wissen über alte Zivilisationen. Zukunft und Geschichte kreuzen sich hier und hinterlassen einen bleibenden Eindruck.


Quelle und Bild: BR