Asteroid 2024 YR4: Eine Bedrohung für die Erde im Jahr 2032?

Ein lautes Krachen. Ein strahlendes Licht. Zerspringende Scheiben. Diese Bilder rufen die Explosion eines ungefähr 20 Meter großen Asteroiden hervor, der im Jahr 2013 über der russischen Stadt Tscheljabinsk detonierte. Nun steht ein größerer Himmelskörper vor der Tür. Der Asteroid 2024 YR4 soll am 22. Dezember 2032 die Erde in einer bedenklichen Nähe passieren.

Asteroid 2024 YR4: Eine Bedrohung für die Erde im Jahr 2032?

13. Februar 2025 von   Kategorie: Wissenschaft
Grafische Darstellung eines Asteroiden beim Vorbeiflug an der Erde Symbolbild.jpeg

Die Dimensionen des 2024 YR4


Mit einem geschätzten Durchmesser von 40 bis 100 Metern könnte dieser Asteroid mehr als doppelt so groß sein wie das Objekt von Tscheljabinsk. Die Größenordnung lässt Fragen aufkommen – kann solch ein Himmelskörper möglicherweise ernsthafte Schäden anrichten? Dies wirft Bedenken auf, die nicht unbegründet sind. Die Nachrichten besagen, dass die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags von den Experten in den letzten Wochen auf etwa zwei Prozent gestiegen ist. Es kann nicht einfach ignoriert werden, wenn die europäische Raumfahrtbehörde (ESA) vor den potenziellen Folgen warnt.

Neueste Berechnungen und ihre Bedeutung


Noch im Januar war man optimistisch und schätzte die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags auf 99 Prozent. Die jüngsten Berechnungen erweisen sich jedoch als etwas alarmierender – so David Rankin vom Catalina Sky Survey an der University of Arizona. Auf der Plattform Bluesky teilte er mit, dass die zwischenzeitliche Wahrscheinlichkeit von 1:83 eine der höchsten je bekannten für einen Einschlag eines bedeutenden Gesteinsbrockens ist. Dies wirft Licht auf ein fundamentales Problem:

Die Unsicherheit der Daten


Die vergangenen Beobachtungen decken lediglich einen kleinen Zeitraum der Erdgeschichte ab – systematische Erfassungen von Asteroiden begannen erst in den 1990er-Jahren. Aktuell bleiben die Informationen, die bislang über den 2024 YR4 gesammelt wurden, vage und ungenau. Damit geht auch die Chance einher, dass sich die Einschlagswahrscheinlichkeit mit der Zeit verringert. Immerhin sinkt diese normalerweise auf null, je mehr Daten verfügbar werden.

Die Überwachung des Asteroiden


Die ESA hat den 2024 YR4 an die Spitze ihrer Risikoliste gesetzt. Das Büro für Planetenverteidigung überwacht den Asteroiden genau. Gemeinsam mit NASA und CSA, der kanadischen Raumfahrtagentur, nutzen diese Organisationen das hochmoderne James-Webb-Weltraumteleskop, um den Asteroiden genauer zu untersuchen. Ziel ist es, den genauen Durchmesser mithilfe von Infrarotstrahlung festzustellen. Der Unterschied zwischen 40 oder 100 Metern könnte gravierende Folgen nach sich ziehen…

Das mögliche Einschlagszenario


Ende 2024 wurde der Asteroid durch ein automatisiertes Teleskop erfasst. Ein Blick auf die bekannte Turiner Skala ergibt hier eine gefährliche Faktorenanalyse – die Einstufung liegt bei „3“, was eine geringe Gefahr widerspiegelt. Anhand zweier Kriterien wird dies bestimmt: Wie wahrscheinlich ist der Einschlag und was wären die schweren Folgen eines solchen Ereignisses?

Material des Asteroiden spielt eine entscheidende Rolle


Vorstellbar sind diverse Szenarien, was bei einem Asteroideneinschlag eintreten könnte. Das Material ist entscheidend. Lockeres Gestein führt zu einem phänomenalen „Airblast“, einem Höhenexplosionseffekt – verbunden mit extremen Temperaturen und Druckwellen. Bei metallischen oder massiven Gesteinsbrocken würden die Konsequenzen weitaus katastrophaler ausfallen. Solch eine Explosion könnte somit nahezu wie eine Wasserstoffbombe wirken – obgleich sie ohne die Radioaktivität auskommt.

Aktuelle Vermutungen zu 2024 YR4


Doch die Wahrscheinlichkeit eines tatsächlichen Einschlags scheint gering. Es wird angenommen, der 2024 YR4 wird der Erde relativ nahe kommen – eine Distanz von etwa 2.000 Kilometern scheint realistisch. Damit könnte ein Einschlag unwahrscheinlich bleiben, jedoch bleiben die Berechnungen und Einschätzungen vorläufig.

Stehen wir also vor einer unsicheren Zukunft aufgrund der Asteroidendynamik? Die Antwort bleibt vorerst ungewiss – beeinflusst von wissenschaftlichen Neuentwicklungen der nächsten Jahre.