Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von bushido, 14. März 2011 .

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  1. 18. März 2011
    AW: Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

    Wir reden hier von der Sahara, in der das Projekt Desertec realisiert werden soll. Fernab von jeder Küste. Streiche als eine Entsalzungsanlage schnell aus deiner Rechnung. Die Kosten allein für den Bau sind so hoch das sie keiner realistisch beziffern kann. Da kursieren Zahlen wie 500 Milliarden Euro. Und da sind die Betriebskosten nicht einmal einkalkuliert.


    Damit fahre ich billiger als mit alternativem Gedöns oder Desertec.


    Zu Unsicher, zu unzuverlässig. Eine Anlage, die später ganz Europa mit Strom versorgen soll, sollte nicht von Nomaden, Hirten oder sonstwelchen Afrikanern gesichert werden.
    So oder so, das Projekt Desertec ist absoluter Wahnsinn, genauso wie eine überstürzte Umstellung auf alternative Energien zu Lasten von Natur und Mensch.

    Aber mach du mal, sorge dafür das Deutschland komplett auf Alternativ umstellt. Das Ausland mit ihren zig Atommeilern wird uns verspotten und bei einem früher oder später wirklich offenen Strommarkt in Europa den Strom billiger liefern können als es Deutschland mit seinen zig tausend Vogelhäckslern und naturvernichtenden Wasserkraftwerken jemals könnte.
    Und dann ist der Augenblick gekommen wo ich nur zu gerne "gelben" Strom aus dem Ausland beziehe und mich der ganze alternative Kram mal gern haben kann.
     
  2. 18. März 2011
    AW: Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

    natürlich wer kennt sie nicht die mit H2O konterminierten Gebiete auf der ganzen Welt, genannt Ozeane.
    Und die zerstörerischen Windkraftwerke aufgestellt und unterstützt von Kenntucky fried Chicken..

    Ich glaube alle Windkraftwerke und Wasserkraftzwerke auf der Welt zusammen genommen verursachen über 1000 Jahre nicht soviele Umweltschäden wie ein einziger Reaktor der aus was weiß ich für Gründen (gibt ja zigtausende) hochgeht. Keine Ahnung warum du das nicht kapierst..

    Dir ist ja dein Geldbeutel heiliger als das Wohl der Menschen auf dem Planeten, am liebsten würde ich dir sagen verrecke an deiner eigenen verstrahlten Sichtweise aber das lasse ich lieber
     
  3. 18. März 2011
    AW: Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

    Definitiv. Wir sind nicht der Allheilsbringer. Die Welt wird sich nur weil wir hier in Deutschland alle Meiler abschalten kein Stück sicherer oder umweltfreundlicher. Also kann mir es auch egal sein.
     
  4. 18. März 2011
    AW: Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

    Naja deine Kindergartenargumentation "warum sollen wir das so machen wenn andere es aber genauso machen" zeigt schon welcher Natur du bist.. hättest aber nicht mal antworten müssen, die User hier im Forum wären schon von alleine draufgekommen.

    Warum sollte sich auch in der Welt etwas verändern wenn keiner anfängt? Ist doch ein klassicher Teufelskreis aber nichtmal den scheinst du zu durchblicken.

    Naja du kennst ja vielleicht den Spruch, wenn der letzte Fisch etc verschwunden ist, wirst du merken das du was nicht essen kannst? hmm hoffentlich sagst du jetzt nicht alternative Energiequellen..



    Edit:
    Ich sag ja...absolutes Kindergartenniveau!
     
  5. 18. März 2011
    AW: Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

    Wieso sollen wir anfangen ? Es gibt Staaten die es nötiger hätten. Sollen die Geld, was eigentlich nicht vorhanden ist, in das Projekt pumpen.
     
  6. 18. März 2011
    AW: Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

    oder man zieht das geld einfach von den atomkraftwerken ab, dann werden die mit der zeit abgeschaltet, weil es sich nicht lohnt sie zu betreiben.

    Die Subventionen kann man dann auf andere Energieträger verlagern.
     
  7. 18. März 2011
    AW: Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

    Ein hervorragender und konstruktiver Vorschlag. Herzlichen Dank.

    Und ich möchte noch hinzufügen, dass man auch das Endlagerproblem den Betreibern finanziell überlasssen sollte und zwar nur finanziell, sonst endet der Atommüll in der Sahara oder Dritte Welt Ländern.
     
  8. 18. März 2011
    AW: Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

    http://www.kernenergie.de/kernenergie/Themen/Finanzierung-KE/keine_Subventionen/

    ja mhh man findet unterschiedliche angaben... wer jetzt recht hat sei dahingestellt....
     
  9. 18. März 2011
    AW: Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

    Atomkraft? Nein, aber JA, solange wie wir darauf angewiesen sind. Und das Abschalten sämtlicher AKWs/KKWs kann erst dann erfolgen, wenn wir die Energieversorgung auch mit alternativen Energiequellen sicherstellen können. Und das ist noch nicht der Fall. Stellt euch mal vor die Kraftwerke werden fix abgeschaltet und unsere Strompreise steigen im nächsten Jahr - genau dann ist das Geheule über die Preise groß.

    Und gefährdert sind wie im Prinzip auch nicht in unvorhersehbarem Maße. Heutzutage gibt es Sicherheitstechniken, ein Restrisiko bleibt jedoch. Aber dieses Restrisiko muss eine Industrienation eingehen, wenn es ihren Lebensstandard weitgehend beibehalten möchte. Der Kapitalismus bringt nunmal auch Risiken mit sich, aber diese müssen wir auch eingehen.

    Jetzt mag man meinen können, dass der Kapitalismus der Grund für diese "hohe" Restrisiko ist. Aber das ist falsch.
    Das Problem ist ganz einfach politischer Natur!

    Ein Unternehmer (Einzelunternehmen) haftet für Fehler, die er begeht, ob nun fahrlässig oder nicht. Im Falle eines Fehlers hat er Schadensersatz zu leisten. Dafür gibt es Vermörgensschutzversicherung, beispielsweise bis zu einer Höhe von 2,5 Millionen Euro. Dafür zahlt der Unternehmer jährlich 5000€. Keine unerhebliche Summe, dafür ist er und sein Vermögen für Fehler und Schäden, die er zu verantworten hat, geschützt (solange er nicht grob fahrlässig gehandelt hat).

    Ein AKW-Betreiber haftet natürlich auch für die Schäden, die durch einen GAU entstehen. Aber es gibt eine gesetzliche Haftungsobergrenze. Diese liegt bei 2,5 Mrd €. Und hier liegt das Problem...
    Ein AKW-Betreiber verzeichnet einen jährlichen Umsatz von x Milliarden Euro.

    Könnt ihr euch vorstellen, wie "teuer" ein Atomunfall ist? Am Fall Tschernobyl:
    Jahrzehnte lang zahlt das Land jährich Millarden Euro um die Unfallfolgen wieder zu beseitigen.
    Sollte es in unserem Land zu einem vergleichbaren Atomunfall kommen, so können wir mit einem Schaden in Höhe von 2500 Milliarden Euro rechnen. Ihr könnt euch selbst ausmalen, wie lang und wie hoch jährlich diese Unsummen sind!

    Und da Energieriesen wie E.ON, RWE oder Vattenfall jährlich nunmal Gewinen in Millarden verzeichnen und somit ein prall gefülltes Konto besitzen, juckt sie der eigene finanzielle Schaden nicht.
    Im Falle eines Atomunfalls haftet der Konzern mit 2,5 Mrd Euro von 2500 Mrd Euro.
    Das sind 0,1% des Gesamtschadens.. und ratet mal wer den restlichen Schaden bezahlen darf.. und ratet mal wer den Energiekonzernen ohnehin die Milliardengewinne bescheren.

    Zieht man also die AKW-Betreiber zu höheren Haftungssummen heran, so überlegen sie sich zwei mal sich dem im Kapitalismus so üblichen Preiskampf zu stellen oder ein akzeptables Maß aus Sicherheitsmaßnahmen und Niedrigpreisen zu erreichen. Denn wie ermöglicht man niedrigere Preise als der Konkurrent? Richtig, indem man Kosten einspart. Und was verursacht Kosten? Richtig, Sicherheitsmaßnahmen.

    Ich bin mir sicher, dass wir in Deutschland weit genug sind, mit entsprechenden finanziellen Mitteln ein derart hohes Maß an Sicherheit in AKWs zu installieren, dass ein GAU in seiner Wahrscheinlichkeit nahe unmöglich wird.

    Fakt ist aber auch, dass man aktuell mit dem Thema Sicherheit noch nicht sorgfältig genug umgeht. Das ist allein schon daran zu sehen, dass sich in abgeschalteten AKWs noch immer Brennstäbe befinden. Und was selbst nicht mehr Nutzung befindliche Brennstäbe verursachen können, sehen wir ja nun in Japan. Auch die können zu einer Kernschmelze führen, dazu muss man kein Atomphysiker oder ähnliches sein.

    Man sieht also: schon allein die abgeschalteten Kraftwerke bergen gewisse Sicherheitsrisiken, da man nicht vorsichtig genug damit umgeht. Daraus sollte man die Konsequenz ziehen, nicht nur diese Kraftwerke, sondern auch die sich noch in Betrieb befindenen Kraftwerke sehr gut zu überwachen und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen einzuführen, zu überwachen und weiterzuentwickeln.

    Wir leben nunmal in einer Welt, in der das Leben überall Risiko bietet. Du kannst durch Lebensmittelvergiftungen sterben, du kannst im Straßenverkehr sterben, du kannst durch's Rauchen sterben, du kannst aber nunmal auch durch einen Atomunfall sterben. Möchte man alle solche Risiken vermeiden, so sollten wir uns zurück in die Steinzeit begeben.
     
  10. 18. März 2011
    AW: Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

    Um wieviel willst du mit mir wetten, dass die Preise trotz Atomkraft steiegen. Liebe Leute die Preise sind die vergangen Jahrzehnte ständig gestiegen und das mit Atomkraft.

    Das wir ohne Atomkraft nicht können wurde von diversen Experten einschliesslich des Sachverständigenrates der Regierung längst widerlegt. Nehmt das bitte endlich mal zur Kenntnis! Man kann ja anderer Meinung sein, wenn dies aber soweit geht, dass man ständig den selben Müll wiederholt der einem bereits etliche Male zuvor als falsch nachgewiesen wurde, dann muss man langsam am klaren Verstand einiger Leute zweifeln.

    Das Problem ist die Gier nach Gewinn sonst nichts, Atomstrom kostet die Energieunternehmen so gut wie nichts. Er ist viel zu hoch subventioniert, das Endlagerproblem trägt der Staat, umwelttechnisch und finanziell.

    Nein, denn wie wir in Japan sehen gibt es keine ausreichend hohe Risikovorsorge.

    Und wieder dieser selten dämliche Vergleich und die vollkommen absurde Äusserung, wir würden uns zurück in die Steinzeit bewegen ohne Atomkraft. Habt ihr eigentlich auch noch was Besseres als diesen lausigen Versuch eines Arguments pro Atomkraft?
     
  11. 18. März 2011
    AW: Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

    weg mit AKW! Man kann fast komplett autark unabhängig der Energiekonzerne auskommen! Solarzellen auf dem Dach, Erdwärme im eigenen Garten. Kostet zwar anfangs ein wenig, lohnt isch aber, weil bei Stromüberschuss kann man selber noch Strom verkaufen. Und falls man doch noch ein wenig Suppe benötigt sollten doch die Windräder, und etc ausreichen!
     
  12. 18. März 2011
    AW: Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

    ich bin klarer atomgegner. sicherheit hin oder her passieren kann immer was und dann ist man machtlos gegen das was folgt. ausserdem weiß man immer noch nicht wirklich was man mit dem radioaktivem abfall anfangen soll.
     
  13. 18. März 2011
    AW: Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

    Lieber bushido,

    zum einen gilt für Japan:
    Die von Außen wirkenden Gefahren und Risiken sind deutlich höher als bei uns. Auf einen Tsunami oder ein verheerendes Erdbeben und, dass sogar einer der wenigen Vulkane auf deutschem Boden ausbricht, das will ich miterleben.

    Klar steigen die Energiepreise, aber wer sagt denn, dass die Preise vorerst nicht noch mehr steigen würden, sollte man auf Energie durch Kernkraft verzichten und auf erneuerbare Energien oder importierten Strom setzen. Du vielleicht, aber die Realität wahrscheinlich nicht.

    Desweiteren waren die Vergleiche nicht absurd oder dämlich. Man kann erst dann gravierende Änderungen vollziehen, wenn man dafür bereit ist ohne Rückschritte zu machen. Und ich glaube sowei sind wir noch nicht.

    Gerne können wir auf Atomkraft verzichten, aber das ganze sollte nicht nicht auf einen Schlag geschehen, denn das ist einfach nicht möglich.

    Und was Subventionierungen angeht: dazu hab ich ja gar keine Stellung genommen. Alles eine Sache der Regelungen, und wenn sie nunmal falsch sind.. sind sie falsch.
     
  14. 18. März 2011
    AW: Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

    Lieber variat,

    auch das haben Experten/Geologen längst festgestellt, ja sogar die Regierung davor gewarnt, dass unsere Atomkraftwerke einem Erdbeben nicht gewappnet sind. Deine Wahrscheinlichkeitsrechnung hat in Japan eine Bruchlandung erlebt. Du darfst also hätte, dürfte, könnte usw. getrost vergessen.

    Sie werden steigen. Das hat auch der Sachverständigenrat bestätigt 7-11 Cent pro KWh. Wenn dadurch das Risiko Atomkraft ausgeschaltet wird bin ich dazu gerne bereit.

    Du glaubst, mehr nicht. Belegen kannst du genau das nämlich nicht, da alle Argumente bereits widerlegt wurden oder überhaupt keine Argumente sind.

    Auch dies wurde bereits widerlegt. Es gibt diverse Quellen in den beiden Threads zu Thema.
     
  15. 18. März 2011
    AW: Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

    Passt leider nicht mehr in den vorherigen Post, bitte um Nachsicht für den Doppelpost.

    Ähnlichkeiten zu "Pseudo-Argumenten" der Atomkraftbefürworter im Forum sind natürlich rein zufällig.


    Die Verlängerung der Restlaufzeiten deutscher Atomkraftwerke wurde offenbar akribisch geplant

    aristo blog - nachrichten die man nicht überall findet - - Die Verlängerung der Restlaufzeiten deutscher Atomkraftwerke wurde offenbar akribisch geplant

    Freitag, März 18, 2011, 07:04 PM - Lobbyismus/Denkfabriken

    Ein Strategiepapier der Atomlobby mit dem Titel: "Kommunikationskonzept Kernenergie -Strategie, Argumente und Maßnahmen". Verfasst wurde es im November 2008 von der Berliner PR- und Lobbyagentur PRGS.

    Auf der Webseite der PRGS Unternehmensberatung für Politik- und Krisenmanagement ist zu lesen:


    Politik- und Krisenmanagement. Aus einer Hand.

    Wir sind für Sie da. Im Krisenfall.
    Beim politischen Gestaltungsprozess. Und Veränderungsprozessen in Ihrem Unternehmen.

    Kurz: bei allem, was mit Herausforderungen in der Kommunikation zu tun hat. Intern und extern. Analog und digital. National und international.


    Oder anders formuliert: PRGS berät, wie man BürgerInnen am besten über den Tisch ziehen kann.

    Dieses Strategiepapier soll für den Energieversorger E ON angefertigt worden sein. Daraus ein paar Zitate, die deutlich machen, mit welchen Tricks die Lobbyisten und deren Hilfsmannschaften, Hand in Hand mit Politikern, arbeiten um uns übers Ohr zu hauen.


    Das Gesmtziel der vorgelegten Strategie ist es, die politisch öffentichen Debatte um die Verlängerung der Restlaufzeiten deutscher Kernkraftwerke positiv zu beeinflussen - unter der Prämisse dabei die Reputation von (Name geschwärzt) zu wahren und auszubauen. Dem Gesamtziel vorgelagert sind operative Teilziele:

    -die Kernenergiebefürworter mit Argumenten mobilisieren und bestmöglich versorgen, Brücken schlagen zu den Gegnern durch proaktíve Positionierung zu zentralen Themen der Kernkraft

    -die gegenüber der Kernenergie unentschlossenen Bevölkerungsteile überzeugen.



    Die Befürworter wittern Morgenluft, stoßen aber auf eine harte Linie von Gegnern. Die Diskussion um Asse II oder die Störfälle im französischen Tricastin sowie jüngsten Ausschreitungen bei den Castortransportcn bestätigen dies. Die extreme Politisierung des Themas verhärtet die politischen Fronten. Der Wahlkampf wird diese Tendenz verstärken. So ist ein Kompromiss für eine Laufzeitverlängerung im Fall einer Neuauflage einer Großen Koalition unmöglich. Ein Kompromiss würde für die SPD als "Umfallen" gewertet. Auch als Verhandlungsmasse bei anderen strittigen Fragen ist das Thema Laufzeitverlängerung nach Aussagen aus der SPD-Fraktion und dem Bundesumweltministerium damit unbrauchbar.


    (Seite 5)

    Die Einschätzung, das es bei einer Großen Koalition zu keiner Laufzeitverlängerung gekommen wäre, ist absolut richtig.


    Die Union befürwortet die Laufzeitverlängerung in der Öffentliclikeit, um ihr Profil zu schärfen. Sie ist sich gleichzeitig der Gefahren einer "öffentlich ausgetragenen Schlacht" bewusst: Beim kleinsten Störfall wird der Union das Wahlkampf thema Kernkraft am Wahltag auf die Füße fallen; zudem mobilisiert das Thema die Anhänger von Grünen und SPD.


    (S. 5)


    ....Befürworter in der Wahlkampfphase argumentativ so auszurüsten und zu informieren, dass eine scharfe emotionale Debatte unterbleibt und Brücken ins andere Lager nicht eingerissen, sondern erhalten werden. Dies gelingt nur, wenn (Name geschwärzt) konsequent und beharrlich mit dem Argument Klimaschutz und Versorgungssicherheit den Schulterschluss zwischen Kernkraft und erneuerbaren Energien (EE) betont. Diesen Kurswechsel hat (Ngswt.) etwa mit dem Ausbau seiner EE-Sparte bereits eingeleitet, aber auch mit seinen Kampagnen für EE-Projekte und die "ungeliebten Klimaschützer". Der Kurs sollte mit voller Kraft verfolgt werden, um Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu erzeugen und dem Wahlkampf die Schärfe zu nehmen.


    (S. 6)

    Da haben wir es. Das von Merkel gebetsmühlenartig herunter geleierte Argument von der ,,Brückentechnologie".


    Bereits In vorangegangenen Analysen hat PRGS festgestellt, dass es den großen Block der gegenÜber der Kernkraft Unentschlossenen zu gewinnen gilt. Ein nachhaltiger Wandel der öffentlichen Meinung gelingt jedoch nur über vertrauensbildende Maßnahmen, wie sie in den beiden Kernbotschaften formuliert werden. Vor allem mit diesen beiden Themen kann"auch die emotionalen Bedürfnisse in der Bevölkerung befriedigen, Ängste und Unsicherheit nehmen. Als Variante bietet sich aber auch an, etwa beim Thema Geostrategie Importabhängigkeit die Ängste vor einer russischen Dominanz zu nutzen. Nur mit der Kombination von Emotion und Argumentation gelingt ein Wandel in der öffentlchen Meinung, gelingt Veitrauensbildung.


    (S. 7)

    Ja, meine verehrten Leser. So wird Politik gemacht.


    Im ersten Quartal 2009 werden die politischen Reihen der Befürwortcr, insbesondere im bürgerlichen Lager bei CDU/CSU und FDP geschlossen. Bis dahin sind die von PRGS vorgeschlagenen Argumentationslinien fui-eiter elaboriert und in politische Papiere Überführt. Des weiteren unterstützt PRGS_bei der Organisation einer Reihe von Gesprächen. Im Großteil handelt es sich um Fachgespräche mit einzelnen Abgeordneten bzw. Vertretern der Ministerien. Darüber hinaus werden Gespräche gebündelt, etwa in Sitzungen mit den Involvierten Arbeitskreisen der Parteien. Der Ansprechpaitner soll dadurch in seinem encrgiepolitischen Weltbild bekräftigt und für die anstehenden Debatten argumentativ aufgerüstet werden. Die ArgumentationslInien sind in drei Prioritätskategorien eingeteilt (vgl. Kapitel 4).




    Nach interner Vorbereitungi informellen Vorabstimmungen mit Partnern in Politik Wirtschaft und Medien und einer letzten Bewertung der öffentlichen Diskussion werden die beiden Bereiche "Klimaschutz und Versorgungssicherheit" und "Endlager" besetzt. Dies geschieht durch eine leise" Kommunikationskampagne (víel"Aufklärungsarbeit" mit den Medien bzw. diskrete PR) und begleitende Formate (z.B.Streitgespräche auf verschiedenen Ebenen oder Grassroots-Aktivitäten). Zum einen wird dabei in der Verknüpfung Klimaschutz/Energieversorgung (positiv besetzt) Zustimmung gesammelti zum anderen die offene Flanke (Endlager) durch glaubwürdiges
    Engagement geschlossen und den Gegnern ein zentrales Argument geraubt. "Laute" PR moblilislert hingegen die Gegner unnötig (vgl. hierzu das Anti-Campalgnlng von Greenpeace im November 2008 auf die Initiative von Vattenfall u Verbraucher gegen den Klimawandel"die in ,,Mit Vattenfall ins Klimachaos" umgewandelt wurde).


    So geht es Seite um Seite. Hochinteressant und kurzweilig zu lesen. Man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr raus, was diese Strategen so alles vorschlagen. Z.B. PRGS schlägt zudem vor, über das Internet die ,,Junge Generation der Nicht-Gorleben-Sozialisierten" zu beeinflussen: "Beginnend mit einer Bestandsaufnahme relevanter Blogs werden Argumente pro Kernenergie in den Webdiskurs eingespeist. [...] Entsprechend der Ausrichtung identifizierter Blogs werden die entwickelten Argumente zielgruppenadäquat formuliert und eingespeist"(S.92).

    Vermeintliche ,,Grassroots"-Aktivitäten wie die erwähnte CallCenter-/ Briefaktion sollen das öffentliche "Meinungsbild durch plebiszitäre Aktionsformen drehen" (S.92).

    http://uploaded.to/file/c7a1lu8x (Studie im PDF Format)

    Schade scheint down zu sein. Ärgerlich.

    Stattdessen ein paar Artikel dazu


    Atomenergie: Studie enthüllt Tricks der PR-Branche | evangelisch.de


    Spiegel: Atomlobby plante stillen Wahlkampf | 23.09.2009

    http://blog.metropolsolar.de/wp-content/uploads/2009/09/atomlobby-wahlkampf.pdf

    Lesenswert: Internes Strategiepapier für die Atomlobby | LobbyControl

    http://www.evlka.de/extern/luechow-dannenberg/Internes_Strategiepapier.pdf
     
  16. 18. März 2011
    AW: Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

    Tja, traurig aber war bushido, das ist nunmal eine PR Agentur
    und damit verdienen sie ihr Geld. Ich befürworte das in keinster Weise,
    aber so wird in allen politischen Bereichen heutzutage Politik gemacht.

    In meinen Augen lässt sich die Regierung viel zu leicht und oft von der
    Wirtschaft an der Nase herumführen. Wenn ich als Politiker die Bilanzen und die
    astronomischen Gewinne, in diesem Fall der Energiekonzerne sehe, würde ich vor Wut
    platzen. Warum steuerliche Vorteile, warum nicht an Kosten für Castortransporte beteiligen, warum Gelder für Forschung (in der Höhe), warum für Folgekosten aufkommen? Ich weiß nicht, ob es verfassungswidrig ist/wäre z.B. Kosten für den Schutz der Castortransporte zum Teil auf die Konzerne "abzuwälzen", oder ich möglicherweise nicht intelligent genug bin um solche Entscheidungen nachzuvollziehen/mir zu erklären, aber mir entzieht sich das jeglicher Logik.

    Zum Thema hochsubventioniert.
    Hast du denn genaue Zahlen bushido?
    Wenn man googelt findet man Zahlen, die in einem sehr krassen Widerspruch stehen.
    Es geht von 16,8mrd EUR (kernenergie.de) über 160mrd EUR (Grünen-studie) bis 200mrd EUR (taz.de). Man erkennt klar, das die Zahlen je nach "Lager" schwanken, aber mich hat doch verblüfft das der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. "nur" auf 66,5mrd EUR kommt. Wieso kommt der Bundesverband, der auf "Wasserkraft, Windenergie, Bioenergie, Solarenergie und Geothermie" setzt, auf eine so geringe Summe im Vergleich zu den Grünen? Mit Zahlen kann man schon viel anstellen ...

    Btw. werden denn andere Energieträger nicht auch subventioniert?
    Im Zeitraum von 1998 - 2008 wurde Steinkohle mit 249mrd EUR subventioniert.(Bundesfinanzministerium)
    Durch das EEG wird Sonnenenergie derzeit wie folgt vergütet; "Pro Kilowattstunde gibt es rund 42 Cent. 120 Milliarden Euro - so hoch sind die Subventionen, die die deutschen Verbraucher bis zum Jahr 2035 zahlen müssen." (spiegel.de bzw. RWI)

    Man könnte noch x-weitere Zahlen posten, aber was ich damit eigentlich nur sagen wollte, ist das man vielleicht abwägt und sieht, dass die Subventionen für Kernenergie (wie hoch sie genau sind, weiß wohl nur Aiman Abdallah) im Vergleich zu den anderen Energieträgern nicht signifikant höher sind. Ob das jetzt positiv oder negativ ist sei dahingestellt.
     
  17. 19. März 2011
    AW: Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

    Letztlich ist dies Betrug, Manipulation und Korruption sonst nichts.

    Das siehst du genau richtig.

    Ich habe in der Hinsicht die gleichen Probleme wie du. Von den Zahlen, die du herausgesucht hast, ist der Wert vom Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. am realistischsten meiner Meinung nach. Letztlich ist jeder Cent an Subventionen für die Kernenergie zu viel gemessen an den Risiken dieser Energieform.
     
  18. 19. März 2011
    AW: Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

    http://www.kernenergie.de/kernenergie/Themen/Finanzierung-KE/keine_Subventionen/


    sei es darum aber warum sonst stellen bushidos Freunde (Banken) Windkraftanlagen so gerne auf wenn die nicht so gut Subventioniert (EEG) werden wie AKWs? Dann hätten sich doch die Lobbys der Banken mehr für Atomstrom stark gemacht sich aber nicht so für Wind Parks wo die kaum gewinne machen ....
    aber wie gesagt ohne dieses EEG würde keine in Grüne Energie investieren.... aber ganz alleine (Deutschland) macht der Kram keinen Sinn
    (zu viel gesoffen ^^)
     
  19. 19. März 2011
    AW: Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

    Dass eine Atomlobbyseite einseitig berichtet sollte klar sein,
    man kann auch aus Papieren der Staatsorgane entnehmen wie viel subventioniert
    wurde, aber ganz ehrlich ich hatte das irgendwann irgendwo hier alles mal rausgesucht
    vielleicht gibt es den Thread ja noch.

    Ja zu viel gesoffen Applaus, dann nüchter dich mal aus dann verstehe ich vielleicht
    auch alles was du schreibst.


    Ps.:Nur mal ein kleiner Denkanstoß für sehr undurchsichtige Subventionen :
    Plutonium und Uran nicht besteuert, zinsfreie Kredite
    Denn solche Dinge darf man auch nicht vergessen.
    Verweise nochmal auf meine SIgnatur, da hats einige schöne Quellen auch zum
    Thema Subventionen.
     
  20. 19. März 2011
    AW: Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

    Solar-, Wasser-, und Windenergie muss gefördert werden! Kohlekraftwerke sind auch keine Lösung... eher im Gegenteil! Für den Umstieg sollten die neusten und sichersten Kraftwerke noch weiter laufen... allerdings schläft die Regierung bei den wichtigen Themen mal wieder... Sowas muss mehr gefördert werden!
     
  21. 19. März 2011
    AW: Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

    du hast so verdammt recht ^^

    Wir deutschen sind eh paranoid wie sonstwas!
    Die deppen kaufen jetzt wie die idioten geigerzähler und jod...japan liegt auf der anderen seite der erde LOL!

    abschalten? Im moment eher nicht! können wir uns einfach nicht leisten. die wahrscheinlichkeit das es in deutschland sowas geben kann wie in japan ist sehr sehr sehr sehr gering.

    ausserdem; wofür gibts fachpersonal das jahrelang darin geschult wird KEINE fehler zu machen und auf jedes staubkörnchen zu achten was in einem AKW herumschwirrt?
     
  22. 19. März 2011
    AW: Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

    Ich mache mir da ehrlich gesagt weniger um die Kompetenz des Personals, als um
    den Zustand der AKWs sorgen, denn das Personal kann nichts dafür wenn der
    Betreiber einen Sparkurs fährt und zum Beispiel nicht genug Bor zum notfluten
    einkauft, wie es ja in vielen Reaktoren offensichtlich der Fall war/ist.

    Achja, Deutsche AKWs sind im Weltvergleich mitunter die schlechtesten, das Problem
    sind die Stahldruckbehälter die nicht genug Druck aushalten im Gegensatz zu den
    Stahlbeton behältern die andere Länder verwenden. Und, und und....aber dieses
    überhebliche Denken haben leider viele Deutsche in ihrem Kopf irgendwie ist immer
    alles Deutsche der restlichen Welt überlegen.


    /edit
    ok die Prognos Studie bezieht sich nur auf die zu niedrige Versicherungssumme!
     
  23. 19. März 2011
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. April 2017
    AW: Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

    Absolut sehenswert !!!


    Wie die Bundesregierung sauberen Strom aus Norwegen blockiert - REPORT MAINZ - DAS ERSTE

     
  24. 19. März 2011
    AW: Atomkraft Ja oder Nein - Warum wir auf Atomstrom verzichten können

    Danke für den Link Bushido. Aber neues ist das für mich jedenfalls nicht. Immer schön der Atomlobby den Hof machen, etwas anderes sind wir doch von unserer Regierung nicht gewöhnt...
     
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