ausbilderschein bürokaufmann

Dieses Thema im Forum "Schule, Studium, Ausbildung" wurde erstellt von r.jay, 29. Juni 2010 .

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  1. 29. Juni 2010
    AW: ausbilderschein bürokaufmann

    bedankt!

    Also an deiner Stelle würde ich mal bei der IHK nachfragen wieviel soetwas kosten würde. Vllt. kann es auch dein Arbeitgeber zahlen, wenn du angestellt sein solltest.

    Habe hier mal was für dich gefunden, dass ist zwar nicht für Bürokaufleute aber der Text ist recht allgemein gehalten vllt. hilft es dir weiter.

    Spoiler
    Heute berichte ich mal wieder etwas zum Thema Weiterbildung.
    Vorab möchte ich erwähnen, dass es hierbei nicht direkt um einen Fachwirt geht, sondern um den "Ausbildung der Ausbilder" - Schein (kurz: AdA). Ich werde im Oktober mit dem Industriefachwirt (IFW)beginnen und hierbei ist der AdA ein Teil der Ausbildung.

    Inhalte des Berichts
    ***Was ist der AdA und wozu ist er wichtig?***
    ***Was sind die Inhalte des Lehrgangs?***
    ***Was sind die Prüfungsinhalte?***
    ***Wo kann ich ihn machen und was kostet er?***
    ***Meine Erfahrungen***

    Los geht's:
    ***Was ist der AdA und wozu ist er wichtig?***
    Der AdA dient dazu, eigenständig Auszubildende anzulernen. Wenn man 24 Jahre alt ist, persönlich und fachlich geeignet ist und man die Prüfungen erfolgreich abgelegt hat, kann man seinen Betrieb - oder den Betrieb in dem man arbeitet - als Ausbildungsbetrieb bei der IHK anmelden und sich als Ausbilder eintragen lassen. Persönliche und fachliche Eignung heißt, dass natürlich eine abgeschlossene Berufsausbildung vorgewiesen werden muss, Berufserfahrung (deswegen das Mindestalter von 24 Jahren!) und das man nicht gegen Gesetze (zum Beispiel BGB) verstoßen hat und solche Dinge.

    Um sich und seine Firma eintragen zu lassen, müssen aber bestimmte Voraussetzungen gegeben werden, um ausbilden zu dürfen. Natürlich müssen alle erforderlichen Geräte und Maschinen dafür vorhanden sein, außerdem ist es natürlich eine Kosten- und Zeitsache. Welche Voraussetzungen man nun aber alle erfüllen muss, um dann wirklich seinen Betrieb als Ausbildungsbetrieb anzumelden, sollte man lieber bei der IHK nachfragen und sich Berufsgerecht erkundigen.
    Ausgebildet werden darf auch nur in dem Beruf in dem man gelernt hat. Wenn man eine Umschulung gemacht hat und in dem Beruf nun arbeitet, ist das auch anerkannt. Dies muss man allerdings der IHK mitteilen, wenn man bereits als Ausbilder eingetragen ist. Aufgrund einer Umschulung braucht man aber nicht noch einmal den Ausbilder-Schein erneut machen! Das heißt also wenn ich Bürokauffrau gelernt habe, kann ich auch nur Bürokauffrauen ausbilden und nicht nebenbei noch Tischler oder so etwas. Ist ja eigentlich auch nur verständlich. Wenn ich dann aber zur Floristin umgeschult habe, kann ich als Floristin ausbilden.

    Wichtig ist dieser Schein natürlich um den "Nachwuchs" zu fördern und auf diesem immer schlechter werdenden Arbeitsmarkt Perspektiven zu ermöglichen. Vielleicht kann man den einen oder anderen Auszubildenden nach der Ausbildung ja auch übernehmen und so eigene Fachkräfte anlernen!? Wichtig ist es in jedem Fall, vorausgesetzt die Ausbildung verläuft auch 'sachgemäß' und 'artgerecht'.
    Der AdA wird natürlich in erster Linie für Arbeitstätige Menschen, die gern ausbilden möchten, benötigt. Weiterhin braucht man den Ada-Schein, wie ich, für den Industriefachwirt. Soweit ich weiß ist er auch für den Meister notwendig und für einige andere Fachwirte auch. Und gut für Menschen, die mit Auszubildenden zusammen arbeiten, aber nicht der Ausbilder sind, ist es allemal, denn auslernen tut man ja eh nie, nicht wahr?!

    ***Was sind die Inhalte des Lehrgangs?***
    Der komplette Lehrgang ist in 7 Handlungsfelder (HF) eingeteilt:

    HF 1: Allgemeine Grundlagen legen
    HF 2: Ausbildung planen
    HF 3: Auszubildende einstellen
    HF 4: Am Arbeitsplatz ausbilden
    HF 5: Lernen fördern
    HF 6: Gruppen anleiten
    HF 7: Ausbildung beenden
    Zu den Einzelnen Handlungsfeldern nachfolgend eine kleine inhaltliche Zusammenfassung.

    HF 1: Gründe für die betriebliche Ausbildung kennen, Rechtliche Rahmenbedingungen, Beteiligte und Mitwirkende an der Ausbildung, Duales System (Schule und Betrieb), Anforderungen an Ausbilder
    HF 2: Personalplanung und -entwicklung, Eignung des Ausbildungsbetriebes, Kooperation mit der Berufsschule, Ausbildungsplan erstellen, Beurteilungssystem festlegen

    HF 3: Auswahlkriterien aufstellen, Auswahlverfahren, Einstellungstests und -gespräche führen, Vertragsabschlüsse, Einführung in die Ausbildung und Probezeit planen
    HF 4: Anforderungen an Arbeitsplätze und an Mitarbeiter, Praktisch anleiten, Aktives lernen anleiten (Führungsstile, Informationswege, ...), Handlungskompetenz fördern, Lernerfolgskontrollen, Beurteilungsgespräche

    HF 5: Lern- und Arbeitstechniken, Lernerfolge sicherstellen, Zwischenprüfung, Lernschwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten, Kulturelle Unterschiede, mit externen Stellen kooperieren
    HF 6: Kurzvorträge, Lehrgespräche, Moderierend ausbilden, Medien auswählen und einsetzen, aktives lernen in Gruppen fördern, in Teams ausbilden

    HF 7: Prüfungsvorbereitung und -anmeldung, Zeugnis ausstellen, Ausbildung beenden / verlängern, auf Fortbildungsmöglichkeiten hinweisen, an Prüfungen mitwirken
    ***Was sind die Prüfungsinhalte?***

    Die Prüfung besteht aus mehreren Teilen. Auf dem Zeugnis stehen aber nur zwei Bereiche, der schriftliche und der praktische Teil, weil der Rest in diesen Noten mit drin ist.
    Geprüft wird also schriftlich. Hierbei bekommt man einen mehrseitigen Fragenkatalog vorgelegt, der mit Fragen zum ankreuzen ausgelegt ist. Insgesamt sind es um die 50 bis 55 Fragen. Es sind meistens 5 Antworten vorgegeben und 1-4 Antworten davon sind richtig. Wie viele es bei genau dieser Frage sind, steht immer oben drüber. Man muss also nur noch wissen, welche die richtigen Antworten sind.

    Die praktische Prüfung besteht aus mehreren Teilen: Der erste Teil besteht darin zur schriftlichen Prüfung eine Unterweisungsprobe mitzubringen. Das heißt, man sucht sich ein Thema aus, über das man einen Auszubildenden einweisen möchte. Das soll nur ein ganz kleines Thema sein. Zum Beispiel: 'Wie bestelle ich Büromaterial?' oder 'Wie nehme ich ein Telefongespräch richtig an?'. Wichtig hierbei ist, dass es nicht zu umfangreich ist und natürlich auch in dem Ausbildungsrahmenplan steht, sprich, einem Tischler braucht man nicht zu erklären wobei man beim Blumen gießen achten sollte. Das Thema muss also "Ausbildungsgerecht" gewählt sein. Die Unterweisungsprobe muss eigenständig erarbeitet und verfasst worden sein. Mit einer Klausel in der Probe direkt wird dies schriftlich bestätigt. Die Note dieser Unterweisung macht 25 % der praktischen Prüfung aus.
    Der zweite Teil der praktischen Prüfung ist die Unterweisung selber. Wenn man also vor dem Prüfungsausschuss sitzt und alles formelle geklärt hat, wird man gefragt, wie viele Auszubildende man für die Unterweisung braucht. Man sagt dann zum Beispiel zwei und bekommt die Antwort: "Der eine Azubi ist krank." Somit unterweist man immer nur einen, weil der andere vom Prüfungsausschuss die Unterweisung natürlich für eine Bewertung genau beobachten muss. Wichtig hierbei ist vor allem das Thema zu wählen, über das es in der Unterweisungsprobe ging. Und immer dabei vorstellen, man hat einen Azubi vor sich sitzen, der da ist, um etwas zu lernen. Fehler können ihm also sehr schnell unterlaufen, und oft machen die Prüfer auch solche Dinge um einen aus dem Konzept zu bringen. Man soll es ihm also so gut wie nur möglich und anhand von Beispielen oder durch vormachen erklären, was zu seinen Aufgaben gehört. Dies sind 50 % der praktischen Prüfung.

    Und die letzten 25 % der praktischen Note werden durch mündliche Abfrage geprüft. Hier werden alle möglichen Fragen rund um den Ausbilderschein gestellt.
    Die praktische Prüfung dauert mit anschließender Beratung unter den Prüfern ca. 30 Minuten. Bei bestehen bekommt man ein Zeugnis auf dem steht, dass man bestanden hat. Hier erfährt man übrigens auch erst, ob man die schriftliche Prüfung bestanden hat. Der Prüfer erklärt dann noch, dass das Zeugnis mit den Noten in den nächsten 2-4 Wochen per Post nach Hause geschickt werden und dann darf man Freudestrahlend nach Hause.

    Zwischen den beiden Prüfungen lagen ca. 10 Tage.
    Die Prüfungen finden je einmal im Monat bei der zuständigen IHK statt.
    ***Wo kann ich ihn machen und was kostet er?***

    Ich habe ihn direkt bei der IHK in Wolfsburg gemacht. Dort wird er auf Vollzeit (2 Wochen á 6 Seminartage) fast jeden Monat angeboten.
    Ein Freund hat ihn an der Volkshochschule gemacht und auf Teilzeit knapp 4 Monate dafür gebraucht, die Kosten waren fast identisch.
    Mittlerweile kann man den Lehrgang auch schon als eine Art "Fernstudium" belegen. Einfach bei Schulen die Fernstudien anbieten nachfragen oder ein Prospekt / Katalog mit den Seminarangeboten zukommen lassen.

    An der IHK in Wolfsburg habe ich 330 EUR für den Lehrgang bezahlt, 36 EUR für das Lehrgangsmaterial und 115 EUR für die Prüfung. Also kann man insgesamt grob mit 500 EUR rechnen. Ich hatte das Glück, dass mein Betrieb mir alle Kosten komplett übernommen hat, vielleicht macht das auch Euer Betrieb!? Einfach mal nachfragen, das kostet ja schließlich noch nichts...
    Wichtig zu wissen ist meiner Meinung nach auch, dass dieser Schein auch ohne Teilnahme am Lehrgang abgelegt werden kann. Das Lehrgangsmaterial kann man direkt also bei der IHK erwerben, es sich selbst aneignen und dann an den Prüfungen teilnehmen. Ob das allerdings alles reicht und sinnvoll ist, ist eine andere Sache. Aber vielleicht kennt man ja jemandem, der einen bei Fragen notfalls helfen kann und der einem Tipps für die Prüfung geben kann, dann schafft man das auch so.

    ***Meine Erfahrungen***
    Ich für mich fand es besser den Lehrgang zwei Wochen auf Vollzeit von 7.30 Uhr bis 15.00 Uhr á 6 Tage durchzuziehen, als mich da Monatelang hinzusetzen und abzuquälen. So geht's einmal zack zack und man braucht wirklich keine großartige Zeit um sich auf die Prüfungen vorzubereiten. Wenn man im Lehrgang aufpasst und einigermaßen Menschenverständnis mitbringt, ist es recht leicht.
    Ich habe alle Prüfungen bestanden und mein Zeugnis mit den Noten lag mir bereits 3 Wochen später vor. Somit kann ich nun beruhigt meinen Industriefachwirt im Herbst beginnen.

    Dadurch das mir, wie gesagt, mein Betrieb die Kosten übernommen hat, sind für mich auch keine Kosten entstanden. Für die zwei Wochen Vollzeit habe ich Bildungsurlaub aus diesem und dem vergangenen Jahr entnommen. Jedem Mitarbeiter stehen im Jahr 5 dieser Tage laut Gesetz zu!!! Einfach mal informieren. Und der 6. Tag in der Woche war dann eh ja der Samstag und da muss ich nicht arbeiten.
    Ich kann's nur empfehlen diesen Kurs mal mitzumachen. Er hilft nicht nur um Ausbilder zu werden, sondern man lernt auch andere wichtige Sachen, wie zum Beispiel das richtige moderieren vor Gruppen, und man hat zusätzlich noch einen wichtigen Schein, der ein Leben lang gültig ist. Vielleicht braucht man ihn ja mal wirklich!? Außerdem machen sich Lehrgänge die von der IHK geprüft sind, bei Bewerbungen doch eigentlich immer gut, oder!? Ich fand den Lehrgang sehr interessant und bin froh ihn gemacht zu haben (Mal ganz davon angesehen, dass ich ihn eh machen musste.).

    Einen Stern abzug für die recht hohen Kosten und für den Zeitaufwand, den man für die Prüfungsvorbereitung einkalkulieren muss. Aber mal ehrlich: Das muss man bei fast jedem Lehrgang, oder!? Trotzdem sehr zu empfehlen!
    (Fragen und Anmerkungen nehme ich gerne entgegen und arbeite sie entsprechend in den Text ein. Falls ich also noch etwas vergessen haben sollte...)

    Viel Spaß beim ausbilden!!!

    Quelle
     
  2. 30. Juni 2010
    AW: ausbilderschein bürokaufmann

    http://www.berlin.ihk24.de/produktmarken/aus_und_weiterbildung/weiterbildungspruefungen/Weiterbildungspruefungen_von_A-Z/AEVO_%28Ausbildereignungspruefung%29/index.jsp


    laut Link 135 EUR Reine Prüfungsgebühr.
    Ansonsten da mal einfach anrufen. Bzw. mal bei ner FH oder UNI fragen ob die noch nen Platzt haben, sollen aber sehr begeehrt sein die Plätze.
     
  3. Video Script

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