Bärlauch: Vorsicht beim Sammeln - Merkmale und Unterschiede erkennen schützt vor Vergiftung

Bärlauch, auch als der "wilde Bruder des Knoblauchs" bekannt, kündigt den Frühling an. Bereits ab Mitte März schiebt diese Pflanze ihre Blattspitzen aus der Erde. Sammler werden von seinem intensiven, aromatischen Duft angezogen. Oft findet man ihn in lichten Laubwäldern, an den Ufern von Flüssen oder auf schattigen Wiesen. Ab April erscheinen die Knospen. Im Mai beginnt die beeindruckende Blütezeit. Bis Juni, spätestens im Juli, zieht sich der Bärlauch dann zurück. Die optimale Zeit also, um leckere Bärlauchgerichte zuzubereiten, liegt zwischen März und Mai.

Bärlauch: Vorsicht beim Sammeln - Merkmale und Unterschiede erkennen schützt vor Vergiftung

11. März 2025 von   Kategorie: Ratgeber & Wissen
Bärlauch hat giftige Doppelgänger.jpeg Wie gesund ist Bärlauch?
Die gesundheitlichen Vorteile des Bärlauchs zeigen sich deutlich. Der Bärlauch hat, ähnlich wie der Knoblauch, viele positive Eigenschaften. Beide Pflanzen enthalten eine schwefelhaltige Substanz namens Alliin. Wenn Alliin mit Luftsauerstoff in Kontakt kommt, entsteht das medizinisch wirksame Allicin – deshalb sollte Bärlauch immer geschnitten oder gehackt werden. Allicin hat die Eigenschaft, Bakterien und sogar Pilze abzutöten. Es wirkt wie ein natürliches Antibiotikum und ist damit eine wertvolle Ergänzung in der Ernährung.

Achtung – giftige Doppelgänger


Bärlauch schmeckt köstlich und ist gesund – sofern man sich beim Sammeln sicher ist, dass man auch wirklich Bärlauch pflückt. Es gibt gefährliche Verwechslungen, die unbedingt zu beachten sind. Vor allem das Maiglöckchen und die Herbstzeitlose sind Bärlauch äußerst ähnlich. Auch der Gefleckte Aronstab kann mit Bärlauch verwechselt werden. Diese Pflanzen wachsen häufig an denselben Standorten wie der Bärlauch. Wer unsicher ist, sollte das Sammeln besser sein lassen.

Merkmale des Gefleckten Aronstabs


Um den gefleckten Aronstab von Bärlauch zu unterscheiden, sollte man die Blattnerven genau betrachten. Diese verlaufen unregelmäßig beim Aronstab, während sie beim Bärlauch parallel sind. Erst wenn die Blätter des Aronstabs ihre typische Pfeilform und dunklen Flecken entwickelt haben, ist die Herausforderung beim Erkennen geringer.

Unterschiede zwischen Bärlauch und Maiglöckchen


Normalerweise erscheinen Maiglöckchen später und an anderen Standorten als Bärlauch, was einen gewissen Schutz bietet. Dennoch ist die Unterscheidung wichtig: Die länglichen Blattnerven der Maiglöckchen sind eng beieinander. Beim Bärlauch sind sie wohldefinierter verteilt. Zudem wachsen beim Maiglöckchen jeweils zwei aufrechte, geruchlose Blätter pro Stiel.

Risiken durch die Herbstzeitlose


Die Verwechslung mit der Herbstzeitlosen kann schwerwiegende Folgen haben. Die Symptome einer Vergiftung treten einige Stunden später auf – sie beinhalten Brennen im Mund, Schluckbeschwerden, Erbrechen, Krämpfe und blutigen Durchfall. Die Herbstzeitlose wächst meist am Rand von Bärlauchbeständen. Das entscheidende Unterscheidungsmerkmal sind die Blätter. Diese wachsen bei der Herbstzeitlosen ohne Stiele direkt aus dem Boden, während der Bärlauch pro Blatt einen eigenen Stiel hat.

Der Knoblauch-Geruchstest – ein trügerischer Tipp


Ein weit verbreiteter, jedoch irreführender Tipp besagt, man könne Bärlauch an seinem Geruch erkennen. Man sollte die Blätter zwischen den Fingern zerreiben – das setzt einen markanten Knoblauch-Duft frei. Dieser Trick funktioniert allerdings nur beim ersten Blatt. Hat man mehrere Blätter zerdrückt, verflüchtigt sich der Geruch nicht so schnell. Selbst Gänseblümchen scheinen dann nach Knoblauch zu riechen.

Bitte achte stets auf deine Sicherheit, wenn du mit Wildkräutern arbeitest, und stelle sicher, dass du die Pflanzen korrekt identifizierst. Das Sammeln von Bärlauch kann ein angenehmes Erlebnis sein – informiere dich gut, und genieße das schmackhafte Ergebnis!

Quelle: BR // Bild: picture alliance/dpa | Matthias Bein