Benedikt XVI. ruft zur Dienstverweigerung auf

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von Hapablap, 31. Oktober 2007 .

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  1. 31. Oktober 2007
    Benedikt XVI. ruft zur Dienstverweigerung auf
    Der Papst möchte, dass Apotheker ihre Hilfe bei Abtreibung oder Sterbehilfe verweigern. Es sei nicht möglich, "das Gewissen zu betäuben", wenn es um Menschenleben gehe. Er bezieht sich auch auf die Pille danach.


    Der Papst hat Apotheker zur Dienstverweigerung aus Gewissensgründen bei Abtreibung oder Euthanasie aufgerufen. Es sei nicht möglich, "das Gewissen zu betäuben", wenn es etwa um Medikationen gehe, die die Einnistung eines Embryos verhinderten oder ein Menschenleben beendeten, hatte Benedikt XVI. am Montag vor katholischen Apothekern, die in Rom an ihrem Weltkongress teilnahmen, erklärt. Die Rede des katholischen Kirchenoberhauptes löste am Dienstag in Italien heftige Diskussionen aus.

    Gesundheitsministerin Livia Turco betonte, dass per Rezept verschriebene Medikamente an die Patienten ohne Wenn und Aber verkauft werden müssten: "Sie dürfen nicht verweigert werden."

    Gleichzeitig wies Turco darauf hin, dass nur das Parlament für die Gesetze des Landes verantwortlich sei: "Wenn ein Kirchenoberhaupt Gesetze in Frage stellt, dann ist es meine Pflicht als Ministerin, an die unbestreitbare Souveränität des Parlamentes zu erinnern", erklärte sie.

    "Das Recht auf Leben" scheint sich zu einem Hauptthema des Pontifikats von Benedikt XVI. zu entwickeln. Schon mehrmals hat er in seiner Amtszeit mit deutlichen Worten die Meinung des Vatikans zum Ausdruck gebracht, wenn es um heikle Themen wie Abtreibung und Sterbehilfe geht - und dabei ohne große Umschweife die geltenden Gesetze angeprangert. Dass sich Joseph Ratzinger bei eher liberal eingestellten Bürgern und Politikern damit keine Freunde macht, wurde jetzt wieder spürbar. Sein Aufruf an Apotheker, aus Gewissensgründen ihren Dienst zu verweigern, führte zu einem wahren Aufschrei im Land.

    "Wir respektieren zwar die Worte des Papstes, aber seine Forderung ist weder in Italien noch in einem anderen Land durchführbar", erklärte der Präsident der italienischen Apotkeker-Vereinigung Federfarma.



    "Jedes Mal ein Erdbeben"
    Gesundheitsministerin Livia Turco führte fort: "Dieses Land sollte endlich einmal eins lernen: Es kann nicht sein, dass es jedes Mal, wenn der Papst etwas sagt, ein Erdbeben gibt", sagte sie. Von Ärzten verschriebene Medikamente müssten von den Apotheken verkauft werden - und damit basta.

    Das sieht Benedikt anders - zumindest wenn es um die Pille danach oder die bald auch in Italien erhältliche Abtreibungspille RU 486 geht. Apothekern müsse es erlaubt sein, sich nicht direkt oder indirekt an der Lieferung von Medikamenten zu beteiligen, die eindeutig unmoralische Ziele haben, "wie beispielsweise Abtreibung oder Euthanasie", brachte er es auf den Punkt. Das Leben müsse von der Empfängnis bis zu seinem natürlichen Ende verteidigt werden, und Medikamente sollten dabei eine rein therapeutische Rolle spielen.

    Apothekern komme dabei eine erzieherische Rolle zu, indem sie die Kunden auf "die ethischen Folgen des Gebrauchs einiger Medikationen" hinweisen. Solche Vorschläge sorgen in Italien aber selbst bei eingefleischten Katholiken für Zündstoff. "Persönlich bin ich auch gegen die Pille danach", sagte Maria Catena Ingria, eine tiefgläubige Apotheken-Inhaberin in Rom. "Aber ein Apotheker darf keinesfalls über die Entscheidungen anderer richten. Da gibt es klare Gesetze - wenn die Pille vom Arzt verschrieben wurde, müssen wir sie verkaufen, da gibt es keine Dienstverweigerung." Schließlich könne ein Apotheker ja auch nicht wissen, was hinter der Verschreibung stehe, ob die Kundin etwa gesundheitliche Probleme habe oder zu alt für eine Schwangerschaft ist.

    Mit schneidendem Unterton fragte denn auch die römische Zeitung La Repubblica am Dienstag: "Sollen wir uns jetzt, bevor wir in eine Apotheke gehen, über die religiöse und moralische Orientierung des Inhabers informieren, um ungewünschte Diskussionen über den Sinn des Lebens zu vermeiden?"

    Ganz anders reagierte Piero Uroda, der Präsident der Katholischen Apothekerkammer: Die Position des Papstes trage zum Schutz des Lebens bei, meinte er - und die Pille danach sei kein Kontrazeptivum, sondern eine Abtreibung.

    Mehr noch als der inhaltliche Aspekt verärgert aber vor allem viele die offensichtliche Einmischung der Kirche in staatliche Angelegenheiten. "Dies ist eine weitere Etappe auf dem langen Marsch des Vatikans ins Innere des öffentlichen Lebens dieses Landes", kommentierte La Repubblica. Und Gesundheitsministerin Turco brachte es auf den Punkt: "Das Gesetz sieht keine Dienstverweigerung aus Gewissensgründen vor, und ich glaube, diese Norm ist sehr weise."


    Quelle: sueddeutsche.de


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    Wie bescheuert ist das denn? Dieses Argument ist so unglaublich dumm. Er spricht von einem "natürlichen Ende". Aber das menschliche Leben ist durch die Medizin gewaltig verlängert worden und das (argumentiert man wie der Papst) ist auch nicht natürlich. Wer weiß, wie die Menschen in 20000 Jahren aussehen werden. Was kommt nach den Falten? lol

    Ich will nicht darüber reden, ob Abtreibung richtig oder falsch ist. Genauso Sterbehilfe. Aber ich will sein Argument kritisieren. Und es sollte nicht Entscheidung des Papstes sein, finde ich.
     
  2. 31. Oktober 2007
    AW: Benedikt XVI. ruft zur Dienstverweigerung auf

    Vielleicht lässt er ja noch das Kondom verbieten^^ Totaler Schwachsinn... Die Frau alleine sollte entscheiden, ob sie das Kind bekommt und nich der Papst!!!
     
  3. 31. Oktober 2007
    AW: Benedikt XVI. ruft zur Dienstverweigerung auf

    Ich kann es absolut verstehen, wenn man aus religiösen Gründen eine Abtreibung ablehnt. Was aber absolut nicht sein kann ist, dass ein Apotheker sich auf Grund seiner religösen Überzeugung weigert, einer Frau diese zu ermöglichen.
     
  4. 31. Oktober 2007
    AW: Benedikt XVI. ruft zur Dienstverweigerung auf

    Das ist doch wieder Tyüisch Institution Kirche..
    Sitz auf seinem goldenen Hocker und predigt den Menschen vor wie se sich entscheiden sollen.. Und die Oben getroffene Aussage ist ein Unding!
     
  5. 31. Oktober 2007
    AW: Benedikt XVI. ruft zur Dienstverweigerung auf

    Da könnt ich echt


    Was gefällt denen besser? Wenn das Kind in Armut und mit Hunger aufwächst und ein scheiss Leben führt, oder später geboren wird, wenn die Eltern finanziell besser drauf sind?


    Ich persönlich würde, wenn meine Freundin jetzt ein Kind bekommen würde auch für die Abtreibung sein. Mit 19 und 18 Jahren kann man dem Kind einfach nicht das geben was es verdient hat. 10 Jahre später ist das dann meist kein Problem mehr.
     
  6. 31. Oktober 2007
    AW: Benedikt XVI. ruft zur Dienstverweigerung auf

    Vergieb mir Herr,

    aber es nervt.

    Kondome verbieten in Afrika, Abtreibungsmedikamente verhindern usw

    Ich kanns nicht mehr hören, die Kirche sollte sich mal über ihre Taten im klaren sein und merken das es dringend eine Änderung und Modernisierung der Ansichten geben muss.

    -.-

    greetz
     
  7. 31. Oktober 2007
    AW: Benedikt XVI. ruft zur Dienstverweigerung auf

    Wenns so weitergeht ist das Christentum die nächste Religion, die niemanden mehr interessieren wird, während andere sich rasend ausbreiten.

    Der Vatikan ist einfach nicht bereit, irgendeine Änderung hinzunehmen, dadurch wird die Kirche stehen bleiben und irgendwann zurück gelassen werden! Selbst schuld, ich glaub mittlerweile hört eh niemand mehr auf den Mist...

    Besser kann man es nicht sagen.
     
  8. 31. Oktober 2007
    AW: Benedikt XVI. ruft zur Dienstverweigerung auf

    Kirche....widerliche Moralapostel.
     
  9. 31. Oktober 2007
    AW: Benedikt XVI. ruft zur Dienstverweigerung auf

    Finde ich nicht ... ich finde zwar auch das die Kirche es bei manchen Sachen übertreibt jedoch würde ich nicht wollen das meine Freundin abtreibt weil die Person später total psychisch am ende ist und was soll den das heißen "Was gefällt denen besser? Wenn das Kind in Armut und mit Hunger aufwächst und ein scheiss Leben führt, oder später geboren wird, wenn die Eltern finanziell besser drauf sind?" denkste wenn deine eltern dich abgetrieben hätten und später ein Kind geboren werden würde, würde es du werden? Nur später? Also bitte ... aber wie gesagt wer in afrika ohne kondom pimpert is LEBENSMÜDE und das würde ich auch net machen wenn der Papst selbst zu mir kommen würde und das sagen würde !!!!
     
  10. 31. Oktober 2007
    AW: Benedikt XVI. ruft zur Dienstverweigerung auf

    Es interessiert mich aber nicht was ich oder meine Eltern dann gedacht hätten.

    Ob man abtreiben will oder nicht sollte die Entscheidung der Frau selbst sein und nicht die von irgendeiner dahergelaufenen Apostel-Kirche.

    Widerlicher Verein da....
     
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