Besenreiser - mehr als nur ein Schönheitsproblem?

Artikel von Tommy Weber am 10. März 2021 um 14:26 Uhr im Forum Gesundheit & Körperpflege - Kategorie: Ratgeber & Wissen

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Besenreiser - mehr als nur ein Schönheitsproblem?

10. März 2021     Kategorie: Ratgeber & Wissen
Es sind kleine Venen, die wie ein netzartiges Gebilde bläulich durch die Haut schimmern – Besenreiser, ein Problem, was viele Frauen kennen und nicht genau wissen, wie sie es wieder loswerden können. Besenreiser sind harmlos, es sind kleine Krampfadern, die aber als Schönheitsmakel angesehen werden, denn am Strand und im Sommer in kurzen Hosen machen sich die Venen mit ihrem Netzmuster nicht so schön. Welche Ursachen haben die kleinen Krampfadern und wie lassen sie sich wieder entfernen? Gibt es vielleicht sogar ein Rezept, damit sie erst gar nicht entstehen?

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Wie entstehen Besenreiser?
Wenn Blut mit einem zu hohen Druck durch die Venen gepumpt wird, kann es passieren, dass sich die unschönen Besenreiser bilden. Immer wenn das umliegende Gewebe der Venen nicht genug Festigkeit hat, um die Wände der Venen stabil zu halten, weiten sich die Gefäße aus. In diesen erweiterten Gefäßen sammelt sich anschließend immer mehr Blut, was sich unter der Haut als feine, bläulich schimmernde Linien, die Besenreiser abzeichnet. Wo liegt der Unterschied zwischen echten Krampfadern und den harmlosen Besenreisern?

Handelt es sich um echte Krampfadern, dann sind die größeren und tiefer liegenden Blutgefäße betroffen. Besenreiser sind zu klein, um einen gefährlichen Blutstau auslösen zu können.

Wo liegen die Ursachen?
Besenreiser sind nicht altersbedingt, sie sind bei sehr jungen Frauen ebenso wie bei älteren Frauen zu sehen. Sie können zusammen mit anderen Problemen mit den Venen auftreten, aber in den meisten Fällen sind sie nur vereinzelt zu sehen. Es gibt Menschen, die zu erweiterten Äderchen neigen, was immer von unterschiedlichen Faktoren abhängt. Eine genetische Veranlagung kann ein Grund für Besenreiser sein, als Ursache kommen noch Vorerkrankungen infrage. Eine wichtige Rolle spielt die individuelle Lebensführung, denn Übergewicht, Rauchen und ein hoher Alkoholkonsum sind schuld, wenn sich die kleinen Blutgefäße unter der Haut zeigen.

Ein anderer Verursacher sind hormonelle Veränderungen, wie sie bei Frauen in den Wechseljahren stattfinden. Frauen sind häufiger von Besenreisern betroffen als Männer, da ihr Bindegewebe nicht so fest ist. Mit zunehmendem Alter verliert es mehr und mehr an Elastizität und ab dem 50. Lebensjahr, können sich dann die unschönen kleinen Krampfadern zeigen.

Wie können Besenreiser wieder entfernt werden?
Nicht jede Frau kann sich mit dem Netz aus blau schimmernden Äderchen an den Beinen abfinden und will die Besenreiser entfernen lassen. Möglich ist das heute ohne Probleme mit der Hilfe eines Dermatologen. Der Hautarzt kann die Besenreiser veröden, und zwar durch mehrere Möglichkeiten. Zum einen kann der Arzt bestimmte Chemikalien einspritzen und zum anderen gibt es die Entfernung mithilfe einer Lasertherapie. Bei diesem Verfahren lenkt der Arzt die Laserstrahlen auf die erweiterten Venen, die dabei irreversibel geschädigt und schließlich vom Körper komplett abgebaut werden. Die Stellen, an denen die Besenreiser zu sehen waren, sind in nur wenigen Wochen verheilt. Je nachdem, wie groß der behandelte Bereich ist, kostet eine Behandlung im Schnitt ab 60,- Euro, in der Regel ist nur eine Sitzung notwendig.

Die Entfernung von Besenreisern ist eine rein kosmetische Behandlung, deshalb zahlen die Krankenkassen das Entfernen nicht. Trotzdem ist es keine schlechte Idee, im Vorfeld mit der Krankenkasse über eine mögliche Kostenübernahme zu sprechen.

Leider gibt es weder für das Einspritzen noch für die Behandlung mit dem Laser eine ultimative Garantie für den Erfolg. Besonders bei sehr feinen Besenreisern besteht immer die Gefahr, dass die kleinen Äderchen nicht richtig getroffen wurden und selbst nach der Behandlung immer noch sichtbar sind.

Gibt es wirksame Hausmittel gegen Besenreiser?
Falls die Krankenkasse die Behandlung zur Beseitigung der Besenreiser nicht übernehmen will, dann gibt es noch die Möglichkeit, es mit altbewährten Hausmitteln zu versuchen. Apfelessig hat sich in diesem Zusammenhang einen guten Namen gemacht. Eine regelmäßige Massage der betroffenen Stellen mit Apfelessig fördert zum einen die Durchblutung und stärkt zum anderen das Bindegewebe in den Beinen. Kleine Besenreiser können auf diese Weise sanft und einfach entfernt werden. Der Apfelessig wird dabei auf ein Wattepad gegeben und auf die sichtbaren Besenreiser getupft. Das Ganze dreimal am Tag vier Wochen lang wiederholen und die kleinen Krampfadern dürften danach verschwunden sein.

Eine gute Therapie bieten noch Wechselduschen und Massagen. Für die Massage der Beine sind eine nicht zu weiche Bürste oder ein spezieller Massagehandschuh eine gute Wahl. Unter der Dusche die Beine mit der Bürste oder dem Handschuh massieren, regt die Durchblutung optimal an und macht das Bindegewebe stärker. Einen ganz ähnlichen Effekt haben Wechselduschen. Wer im Wechsel heiß und kalt duscht, gibt dem Gewebe die Gelegenheit, sich im Wechsel zusammenzuziehen und wieder zu weiten. Auf diese Weise gewinnt das Gewebe an Elastizität und Besenreiser haben somit keine Chance mehr.

So lassen sich Besenreiser geschickt kaschieren
Besenreiser sind in der Anfangsphase noch blass und lassen sich daher im Alltag einfach kaschieren. Eine Feinstrumpfhose reicht schon aus, um die feinen Blutgefäße optisch verschwinden zu lassen. An heißen Sommertagen sind eine dünne Schicht Selbstbräuner oder auch etwas Make-up eine gute Wahl. Überhaupt ist die Beinfreiheit in der warmen Jahreszeit optimal, um die Besenreiser unsichtbar zu machen. Eine leichte Sommerbräune lässt das Netz aus dünnen Adern praktisch verschwinden.

Wie können Besenreiser vermieden werden?
Das beste Mittel gegen die unschönen Besenreiser an den Beinen ist, sie erst gar nicht entstehen zu lassen. Das größte Problem für die Venen ist ein ständiger Mangel an Bewegung. In der heutigen Zeit arbeiten viele Menschen acht und mehr Stunden am Computer und treiben zu wenig Sport. Dies gilt außerdem für alle, die beruflich viel stehen müssen, sie leiden ebenfalls häufig unter Venenproblemen wie Besenreisern. Wer viel sitzt, sollte immer mal wieder Bewegungsabläufe in den Arbeitsalltag einbauen und nach Feierabend hin und wieder die Beine hochlegen. Auf diese Weise werden die Venen entlastet und es ist deutlich weniger Druck nötig, um das Blut aus den Beinen in Richtung Herz zu pumpen.

Weite Kleidung kann vorbeugend gegen Besenreiser wirken und auch sogenannte Kompressionsstrümpfe sind eine gute Wahl, um die Venen zu entlasten. Selbst wenn eng anliegende Hosen vielleicht figurbetont sind und gut aussehen, sie fördern leider die Bildung von Besenreisern. Zu enge Strümpfe helfen außerdem bei der Bildung von Besenreisern, denn sie sorgen dafür, dass sich das Blut staut, was wiederum das umliegende Gewebe über Gebühr strapaziert.

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