BKA will Provider zu Internetsperren verpflichten

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 1. September 2008 .

  1. 1. September 2008
    BKA schlägt Gesetz zur Sperrung von Websites mit illegalen Inhalten vor
    Jörg Ziercke, Chef des Bundeskriminalamtes, will Internetprovider dazu verpflichten, den Zugang zu Websites mit kinder ografischen Inhalten zu sperren. Auf diese Weise will er die Verbreitung solcher Inhalte eindämmen. Andere Länder hätten mit solchen Sperren bereits gute Erfahrungen gemacht. Der Verband der deutschen Internetwirtschaft (eco) hingegen bezweifelt den Erfolg solcher Sperren.


    Jörg Ziercke, Chef des Bundeskriminalamtes (BKA) hat bei der Vorstellung des "Bundeslagebilds Organisierte Kriminalität 2007" am 27. August 2008 in Berlin gefordert, dass die Internetprovider den Zugang zu Websites mit kinder ografischen Inhalten unterbinden. Das Geschäft mit diesen Inhalten werde meist über kommerzielle Websites abgewickelt.

    In den letzten Jahren habe das BKA "einen konstanten Anstieg beim Besitz, der Beschaffung und Verbreitung von Kinder ografie" verzeichnet, erklärte Ziercke. So sei die Zahl der Fälle im Jahr 2007 gegenüber dem Vorjahr um mehr als 50 Prozent gestiegen (2007: 11.357 Fälle, 2006: 7.318 Fälle). Im Internet war die Steigerung noch dramatischer: Die "Besitzverschaffung von Kinder ografie durch das Internet" hat sich von 3.271 auf 6.206 Fälle im Jahr 2007 fast verdoppelt. Laut BKA handelt sich um ein Millionengeschäft.

    Angesichts dieses Wachstums will der BKA-Chef die Internetanbieter dazu verpflichten, die Behörden im Kampf gegen Kinder ografie zu unterstützen. "Der Großteil der Kinder ografie im Bereich des World-Wide-Web wird mittlerweile über kommerzielle Webseiten verbreitet", heißt es in dem Bericht des BKA. Werde der Zugang zu diesen Seiten gesperrt, könne die Verbreitung solcher Inhalte zumindest erschwert werden, glaubt das BKA.

    Das sogenannte Access-Blocking werde bereits in einigen Ländern praktiziert, unter anderem in der Schweiz, Italien und mehreren skandinavischen Ländern. In Norwegen etwa würden laut BKA jeden Tag rund 15.000 Zugriffe auf Kinder ografie-Seiten unterbunden. Das Access-Blocking erfolgt zumeist auf gesetzlicher Grundlage. Nur in den USA haben sich mehrere große Provider freiwillig verpflichtet, den Zugang zu solchen Websites zu sperren. Die Bereitschaft zu einer solchen Selbstverpflichtung sieht das BKA bei deutschen Zugangsanbietern jedoch nicht und fordert deshalb ein entsprechendes Gesetz. Dieses solle nicht nur den Zugang zu kinder ografischen, sondern auch zu antisemitischen Inhalten unterbinden.

    Der Verband der deutschen Internetwirtschaft (eco) kritisierte in einer Mitteilung den Vorstoß des BKA: So wie Telefongesellschaften den Zugang zum Telefonnetz stellten Provider ihren Kunden den Zugang zum Internet zur Verfügung. Von den Inhalten, die über ihre Zugänge verbreitet und abgerufen würden, hätten sie aufgrund des Fernmeldegeheimnisses "weder Kenntnis noch Einfluss"darauf.

    Zudem bezweifelte der Verband den Erfolg von Blockaden. "Mit sogenannten 'Sperren' oder 'Blocking' wird weder der rechtsverletzende Inhalt aus dem Internet entfernt noch der Zugang zu ihm unmöglich gemacht", heißt es in der Mitteilung. Der Verband halte den Kampf gegen illegale Inhalte für wichtig, sagte der Vorsitzende Harald Summa. "Deshalb engagieren wir uns - mit hohem Einsatz, aber auch mit Verstand. Statt mit sogenannten Internet-'Sperren' lediglich Scheinerfolge zu versuchen, ist es effizienter an der Quelle anzusetzen." Deshalb betreibe eco seit Längerem eine Internet-Beschwerdestelle, die Hinweise auf solche Inhalte sammle und versuche, deren Löschung zu veranlassen.

    Besorgt ist das BKA auch über den Anstieg der sogenannten Zahlungskartenkriminalität. Im Jahr 2007 sei bei 70.000 Fällen Schaden in Höhe von etwa 21 Millionen Euro entstanden. Zu dieser Sparte zählt das BKA unter anderem Manipulation von POS-Terminals (Point of Sales), dem sogenannten Skimming, und von Geldautomaten. Diese Fälle seien vor allem im Jahr 2008 stark gestiegen: Im ersten Halbjahr haben Strafverfolger 440 Manipulationen von Geldautomaten registriert. Das seien fast so viele wie im ganzen Jahr 2007.

    Das BKA fürchtet, dass die Ermittlungen der Polizei allein dieses Problem nicht lösen können und ruft deshalb Hersteller und Betreiber auf, Maßnahmen zu ergreifen, um Manipulationen an Geldautomaten, elektronischen Zugangssystemen und POS-Terminals zu erschweren, etwa indem sie ihre Systeme auf Chiptechnologie umstellen.


    quelle: Golem.de
     
  2. 1. September 2008
    AW: BKA will Provider zu Internetsperren verpflichten

    endlich mal ein "sinnvolles" gesetz, diesen ****philen ... sollte jede möglichkeit entzogen werden an solche sachen zu gelangen!
    alles werden die nie sperren und verbieten können, aber das wäre schon mal ein anfang...
     
  3. 1. September 2008
    AW: BKA will Provider zu Internetsperren verpflichten

    naja ich persönlich finds zwar im zuge der anti-kinder ographie schon irgendwie sinnvoll...
    jedoch sehe ich die gefahr, die jede gesätzesänderung in so eine richtung irgendwie hat.

    erst hieß es in der news nur kinder ographie, zwischendurch wurde von illegalen inhalten gesprochen und dann hieß es, dass auf einmal zur kinder ographie antisemitische seiten zukämen.

    wie lange bis es dann mit rr passiert? und mit allen anderen "illegalen inhalten" im www?
    ich meine.. wenn sies dürfen, wieso sollten sies nicht tun? [weiss natürlich nciht den gesetestext in wortlaut]

    mfg
     
  4. 1. September 2008
    AW: BKA will Provider zu Internetsperren verpflichten

    Und wer kontrolliert, was zensiert wird? Denk bitte mal ein wenig weiter in die Zukunft. Ich bin natürlich nicht dagegen, dass man gegen ****phile vorgeht, aber das ist der falsche Weg.

    Warum später nicht auch Seiten mit Politik-kritischem Inhalt/... sperren?

    Das ist keine fertig ausgereifte Stellungnahme zu der News und dem Thema, sondern soll nur einen Denkanstoß liefern!
     
  5. 1. September 2008
    AW: BKA will Provider zu Internetsperren verpflichten

    Also das hört sich ja alles schön und gut an, und ich bin auch 100% dafür aber

    1. Man kann unmöglich alle Seiten sperren, viele Pr0n Gallerien haben sowas ja teilweise schon im "Angebot".

    2. Dann kommen noch zig andere Gesetze nachgeschoben um Seiten zu verbieten die einen Inhalt haben der sonstwas entspricht.

    Also so krass wie in China wird es wohl kaum werden, aber ich glaube es würde nicht bei der Sperrung solcher Seiten bleiben!
     
  6. 2. September 2008
    AW: BKA will Provider zu Internetsperren verpflichten

    hm da geb ich dir recht, wenn man das jetz mal ganz krass sieht, könnte das so enden wie in china, und das muss nun wirklich nicht sein...
     
  7. 2. September 2008
    AW: BKA will Provider zu Internetsperren verpflichten

    Ich denke mal das, das null bringt. Ich meine kann man nicht einfach einen Proxy nehmen um auf solche Seiten zu gelangen falls diese denn Gespeert werden sollten?

    Ich weiß nicht welche Technicken eingesetzt werden aber auf meiner alten Schule konnte ich trotz der sperre von allen *.ws domains auf raidrush mit nem Proxy.
     
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