Buchmesse Frankfurt 2017 - neue Bücher, neue Ideen

Artikel von Tommy Weber am 16. Oktober 2017 um 18:03 Uhr im Forum Allgemeines & Sonstiges

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Buchmesse Frankfurt 2017 - neue Bücher, neue Ideen

16. Oktober 2017    
Das Land der Dichter und Denker hat ein Problem – die Zahl der Menschen, die Bücher lesen, geht immer weiter zurück. Im vergangenen Jahr sank die Zahl derjenigen, die Bücher kaufen, im Vergleich zum Jahr 2015 um zwei Millionen, auf jetzt 31 Millionen Leseratten. Auch der Umsatz ist nicht zufriedenstellend, denn er stieg lediglich um ein Prozent, auf 9,3 Milliarden Euro. Probleme gibt es ebenfalls beim elektronischen Buch, denn die Zahl der Käufer schwindet und der Umsatz wächst weniger stark als erhofft. Umso interessanter ist die diesjährige Buchmesse in Frankfurt und das, was sie Neues zu bieten hat.

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Neue Ideen für den Klassiker Buch

Einfach ein Buch zu drucken und dann darauf zu hoffen, dass möglichst viele Menschen dieses Buch auch kaufen – die Zeiten, in denen Verlage nichts anderes tun mussten, sind lange vorbei. Das Geschäft mit dem gedruckten Wort stagniert und gestartet ist die Suche nach neuen Geschäftsideen. Zum Glück gibt es jede Menge Start-up-Unternehmen, die viele neue Ideen haben, wie sich der klassische und etwas angestaubte Buchhandel verjüngen kann. Da gibt es zum Beispiel das Buch mit Kamera, das die Augenposition des Lesers erfasst. Zu den gelesenen Wörtern und Sätzen erklingt die passende Musik über Kopfhörer oder Lautsprecher. Der Leser kann sich beim Knarren einer Tür gruseln, er hört das Hufgeklapper der Pferde beim Lesen eines historischen Romans und den leichten Wind am Meer. Jedes Buch hat seinen eigenen Soundtrack, der das Lesen wieder attraktiv machen soll.

Bücher – das crossmediale Erlebnis

Bücher gibt es jetzt als Hörspiele, so erklingen Musik oder Geräusche, wenn der Leser den Text berührt. Bücher übernehmen aber auch die Rolle von interaktiven Spielen, wie sie vom PC bekannt sind. Der Buchfan muss dabei nicht nur einfach lesen, er muss sich konzentrieren und ein bisschen Fantasie mitbringen. Das Buch an sich ist out, was heute zählt, ist das Erlebnis des Lesers und das funktioniert nur, wenn Bücher crossmedial sind. Dazu braucht es nicht nur innovative Ideen, sondern ebenfalls neue Käufer und Leser. Immer mehr Bedeutung bekommen auch diverse Plattformen, auf denen die Leser nicht nur über ihr Lieblingsbuch schreiben, sondern auch mit dem Autor diskutieren können. Leser haben die Möglichkeit, eine Geschichte weiter zu entwickeln, sie arbeiten als Team auf einem Blog zusammen und vermitteln den Verlagen so neue Impulse.

Neue Formate

Der Einstieg ins Lesen soll einfacher und leichter sein, denn dann, so hoffen die Verlage, interessieren sich auch wieder mehr Menschen für das Buch. Das Problem ist: Vor allem bei jungen Menschen reicht die Aufmerksamkeitsspanne vielleicht für zwei Videos auf YouTube, aber nicht mehr für ein Buch mit 200 Seiten. Lesen ist anspruchsvoll und das gehört zu den Gründen, warum es immer weniger Buchkäufer gibt. Die großen Verlagshäuser wie Random House oder Bastei Lübbe müssen daher umdenken. Viele erinnern sich aus ihrer Schulzeit noch an die kleinen gelben Hefte, die die klassischen Dramen zum Inhalt hatten, die Hefte gibt es jetzt in einem ganz neuen Format. Dieses Format bringt „Maria Stuart“ oder „Don Carlos“ direkt auf das Display des Smartphones. Das Ganze ist eingerichtet wie ein Chat auf „WhatsApp“, wobei Friedrich Schiller die Leser in seine Gruppe einlädt.

Ist das Buch tot?

Die Frage, ob das klassische Buch tot ist, lässt sich ganz klar mit einem Nein beantworten. Es gab, gibt und wird immer Menschen geben, die stolz auf ihre Bibliothek zu Hause sind. Das sind diejenigen, die den Geruch eines neuen Buches lieben, und für die das Umblättern einer Seite Musik ist. Eltern sind gut beraten, ihren Kindern Bücher zu schenken und ihnen aus echten Büchern vorzulesen. Nur so wird das Buch, wie wir es kennen, nie zu einem Auslaufmodell.

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Textquelle: bücher-bestseller.com