Bundespräsident Horst Köhler tritt zurück

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von furious, 31. Mai 2010 .

  1. 31. Mai 2010
    AW: Bundespräsident Horst Köhler tritt zurück

    er ist zurückgetreten, weil er es nicht mehr verantworten will/kann was dort geschieht. diese entwicklung konnte er vorher nicht erkennen, sodass er nun zurücktreten musste.
    ein sogennanter gewissenskonflikt, der von den afghanistan-unterstützern kritisiert wird.

    ich finde das gut, ein klares zeichen...
     
  2. 31. Mai 2010
    AW: Bundespräsident Horst Köhler tritt zurück

    Wir kennen seine Beweggründe nicht, wir kennen nur das was er heute, vollkommen überraschend mitten während einer Krise Deutschlands, -vielleicht- um wenigstens irgendetwas gesagt zu haben um nicht vollkommen verantwortungslos zu wirken - gesagt hat.
    Zu Schäuble muss ich dir recht geben.
     
  3. 31. Mai 2010
    AW: Bundespräsident Horst Köhler tritt zurück

    Nun das ist deine Meinung die Öffentlichkeit und Medien sehen das anders.

    Hier ein Kommentar aus der Süddeutschen ziemlich zutreffend wie ich finde.

    Bundespräsident tritt zurück - Die Flucht des Null-Bock-Horst - Politik - Süddeutsche.de

    Bundespräsident tritt zurück

    Die Flucht des "Null-Bock-Horst"

    31.05.2010, 18:30 2010-05-31 18:30:24

    Ein Kommentar von Kurt Kister

    Horst Köhler schmeißt hin und fügt dem Amt des Bundespräsidenten großen Schaden zu. Der 67-Jährige tritt ab, weil er beleidigt ist und sich der öffentlichen Debatte über seine Afghanistan-Äußerungen nicht stellen will. Dies offenbart: Der hölzerne Köhler war stets bemüht - und überfordert.

    Es hat wohl noch nie jemand dem Amt des Bundespräsidenten so großen Schaden zugefügt, wie es Horst Köhler an diesem Montag getan hat. Köhler hat die Präsidentschaft dieses Landes nicht bedächtig niedergelegt, etwa weil ihn Krankheit oder ernste Umstände im Familienkreise dazu gezwungen hätten. Nein, er hat das höchste Amt im Staate hingeworfen, weil er beleidigt ist.

    Gemeinsam mit Ehefrau Eva-Luise verkündete Horst Köhler Köhler im Schloss Bellevue. Die Unterstellung, er habe einen grundgesetzwidrigen Einsatz der Bundeswehr zur Sicherung von Wirtschaftsinteressen befürwortet, entbehre jeder Rechtfertigung, sagte er - und zeige fehlenden Respekt vor dem höchsten Staatsamt. (© dpa)

    Er ist darüber beleidigt, dass ihm, der er immer auch ein politischer Bundespräsident sein wollte, politische Kritik entgegengeschlagen ist. Köhler, angeblich ein Mann mit festem konservativen Wertekanon und ausgeprägtem Pflichtgefühl, wirkt im Moment wie ein Sponti: der Null-Bock-Horst. Man war garstig zu ihm und jetzt mag er nicht mehr mitspielen. Leider ist das Ganze kein Spiel, sondern ein Fußtritt für jenes Amt, das alle Deutschen repräsentieren soll.

    Unmittelbarer Anlass der, man muss sagen: jüngsten, Kritik an Köhler war ein Interview, von dem Köhler selbst in seiner sonderbaren Rücktrittserklärung sagte, es habe "zu Missverständnissen führen" können. Köhlers lautes Nachdenken vor einem Radio-Mikrofon über die Außenhandelsnation Deutschland, deren politische Interessen und den im Notfall unumgänglichen Militäreinsatz zur Wahrung solcher Interessen ist und war in der Tat diskussionswürdig.

    Die Debatte entstand natürlich auch und in einem freien Land ist es nun einmal so, dass es immer Mitdiskutanten gibt, die überziehen. (Die Linkspartei zum Beispiel lebt politisch davon, zu überziehen.) Gerade die Geschichte der Bundesrepublik ist geprägt von harten, manchmal auch beleidigenden Debatten über Militär und Militäreinsatz. Helmut Schmidt und Helmut Kohl wurden, auch aus ihren eigenen Parteien heraus, Kriegstreiber genannt; Joschka Fischer wurde wegen seiner Haltung zum Kosovo-Krieg tätlich angegriffen.

    Bundespräsident Gustav Heinemann, ein Pazifist, stand im verbalen Feuer etlicher Konservativer; Bundespräsident Karl Carstens wurde nicht nur von der damaligen Friedensbewegung beschimpft, weil er durch die Unterzeichnung einschlägiger Gesetze als "Komplize" der Rüstungspolitik von Reagan und Kohl gesehen wurde.

    Sie alle haben das ausgehalten, mehr oder weniger stoisch. Aushalten, sich der Debatte stellen gehört zu den demokratischen Primärtugenden. Manchmal und manchem fällt das immens schwer, vor allem dann, wenn man sich bewusst missverstanden sieht. Und je besser einer grundsätzlich über die Dinge Bescheid zu wissen meint, je fester er an das Gute in sich glaubt, desto mehr trifft es ihn, wenn ihn andere kritisieren, ja attackieren. Horst Köhler hat stets an das Gute in ihm geglaubt und daran in seiner offensiven Bescheidenheit nie Zweifel gelassen.

    Weil das so ist, meint Köhler nun offenbar, die partiell überzogene, dennoch für die Demokratie normale Kritik gelte nicht ihm, sondern dem Amt, in das er gewählt wurde. Nein, Horst Köhler ist vielmehr eine jener Personen, die es ab und an nötig machen, sehr genau zwischen dem Amt und dem Amtsinhaber zu unterscheiden - zumal da das Köhler selbst nicht mehr gelingt.

    Horst Köhlers Karriere
    Vom Sparkassendirektor zum Bundespräsidenten Der Beweis dafür sind zwei entscheidende Sätze aus seiner Rücktrittserklärung: "Diese Kritik entbehrt jeder Rechtfertigung. Sie lässt den notwendigen Respekt für mein Amt vermissen." Das ist, mit Verlaub, Unsinn. Die Tatsache, dass einer Deutschlands höchster Repräsentant ist, enthebt seine Reden und Taten nicht der zustimmenden oder ablehnenden Anteilnahme. Jene Präsidenten, die als bedeutend in die Geschichte eingehen werden, haben ihre Bedeutung auch aus der klug und amtsangemessen geführten Kontroverse gewonnen: Gustav Heinemann und Richard von Weizsäcker sind Beispiele dafür.
     
  4. 31. Mai 2010
    AW: Bundespräsident Horst Köhler tritt zurück


    Kriege haben doch immer einen wirtschaftlichen Hintergrund.



    MfG Sm0k3
     
  5. 31. Mai 2010
    AW: Bundespräsident Horst Köhler tritt zurück

    Was er gesagt hat, ist doch die Wahrheit, dass er dafür kritisiert worden ist, von allen Seiten, ist in meinen Augen ungerecht. Zudem wird auf jedenfall kein besserer kommen, dass steht fest... Jetzt ist es passiert und ein zurück gibt es nicht.
     
  6. 31. Mai 2010
    AW: Bundespräsident Horst Köhler tritt zurück

    Schämen? Das ich nicht lache. Die Politiker sind für mich alle gleich. Mag sein das ich schlecht informiert bin und mich lang nicht sogut auskenne wie du.
    Jedenfalls steh ich zu meiner Aussage und schäme mich sicherlich nicht.

    Aber im Endeffekt ist es wie du schon sagst definitiv der falsche Zeitpunkt. Und für mich ist das auch ein klein bisschen feige.

    Deshalb der Spruch...
     
  7. 31. Mai 2010
    AW: Bundespräsident Horst Köhler tritt zurück

    köhler war kein großer mann der politik und demnach kein großer verlust für deutschland.
     
  8. 31. Mai 2010
    AW: Bundespräsident Horst Köhler tritt zurück

    richtiger schritt von horst köhler, der druck den so klatsch und boulevard blättchen wie die bild oder express ausübten, gehört sich nicht für einen mann der den höchsten staatlichen rang besaß. das ist einfach ein respektsding, was nutzt dir die vollkommene macht wenn du unterdrückt wirst von so schmierblättchen, nein - da hätte ich auch keine lust drauf. als bundespräsident trägt man ausschl. schwere entscheidungen und jedes mal das volk gegen sich zu haben ist nicht der sinn des ganzen.

    rücktritt, treu nach dem motto; wir sind hier ja nicht bei wünsch dir was...


    props an diesen mann, meiner meinung nach ein guter bundespräsident.
     
  9. 1. Juni 2010
    AW: Bundespräsident Horst Köhler tritt zurück

    Er hat recht. Sowas gehört sich nicht. Aber direkt zurücktreten? Ist auch nicht die feine Art. Als Bundespräsident hat man auch irgendwo ne Verantwortung.. dann muss man sich halt mal dazu äußern, aber nicht feige davon laufen

    war trotzdem ein guter bundespräsident
     
  10. 1. Juni 2010
    AW: Bundespräsident Horst Köhler tritt zurück

    und warum bitte nicht?
    ich finde köhler war seit langer zeit ein bundespräsident, der das amt zumindest teilweise wieder mit dem politischen Ansehen erfüllt hat, das ihm eigentlich zusteht. wir sind keine "repräsentative präsidential-monarchie", unser bundespräsident kann(!) durchaus politisch eingreifen und ich finde es gut wenn er das tut und nicht nur der regierung, die ihn gewählt hat nach dem mund redet. genau das hat kähler durchaus gemacht und ich hoffe dass seine nachfolger dies weiterführen werden.
    ein bundespräsident, der nur rein repräsentativ arbeitet ist meiner meinung nach eine schwächung der politischen landschaft in deutschland. köhler mag mit seinen politischen aktionen vielleicht nichts weltbewegendes erreicht haben, aber er hats zumindest versucht hat vielleicht den weg dazu bereitet, dass das BP-Amt vielleicht irgendwann einmal wieder den pol. Einfluss hat, der ihm im Grundgesetz gegeben ist. Es ist nötig, dass die Bundesregierungen wissen, dass es jemanden gibt, der ihnen nicht alles durchgehen lässt und zwar ohne, dass es erst vors BVerfG gehen muss
     
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