China plant Superrechner mit heimischen Prozessoren

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von Melcos, 18. August 2006 .

  1. 18. August 2006
    China plant Superrechner mit heimischen Prozessoren

    Aus westlicher Sicht und vor allem unter dem Aspekt der Homeland Security der USA birgt die zunehmende Verlagerung der Chipproduktion und -entwicklung nach Asien ein gewisses Risiko: Im Krisenfall könnte der Zugriff auf militärisch, wirtschaftlich und überhaupt für die Versorgung der Bevölkerung wichtige IT-Hardware schwierig sein, mancher befürchtet gar absichtliche geheime Veränderungen von Computerchips, die fernöstliche Länder für westliche Industrienationen produzieren. Außerdem gerät wichtiges technisches Know-how in die Hände der potenziell gegnerischen Seite.

    Solche Sorgen macht man sich aber unter genau umgekehrten Vorzeichen beispielsweise auch in China; das Land arbeitet deshalb mit Hochdruck an eigenen Prozessorfamilien. Nach dem bereits 2001 vorgestellten Fangzhou-1 geht es dabei vor allem um einen RISC-Kern namens Godson (Drachen), über den auch unter seinem chinesischen Namen Longxin/Long Xin berichtet wurde. Eine verbesserte Godson-2E-Generation soll mittlerweile 64-bittig rechnen und ab 2007 oder 2008 in einem Superrechner zum Einsatz kommen, der unter anderem auch für das chinesische Militär gedacht ist.

    Nach früheren Berichten soll die Chinesische Akademie der Wissenschaften (Chinese Academy of Science, CAS), die neben dem Startup BLX IC Design Corp. Ltd. und anderen Industriepartnern wie Dawning mit dem Projekt betraut ist, vor einigen Jahren auch eine Kooperation mit dem 2004 von Intel teilweise übernommenen russischen Unternehmen Elbrus in Erwägung gezogen haben. Interessanterweise war auch Elbrus an der Entwicklung von "einheimischen" Prozessoren für das russische Militär beteiligt.

    Die CAS versucht über Industriepartner auch, den Godson in anderen Projekten einzusetzen, etwa in einem preiswerten Linux-Laptop für die arme Landbevölkerung. Außerdem wollen die Chinesen über Kooperationen (wie mit AMD) die Entwicklungskosten minimieren. Aus volkswirtschaftlicher Sicht hat China ein Interesse daran, den Abfluss von Devisen für den Import westlicher IT-Hardware möglichst klein zu halten. Andererseits versuchen große IT-Konzerne wie Microsoft, AMD oder Intel, auch mit angepassten Projekten für finanzschwache Käufer wie FlexGo, 50x15 oder World Ahead, ihre Exporte nach China zu steigern.

    quelle: heise.de
     
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