D-Mark oder Nord Euro als Ausweg aus der Krise?

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von mrwhite123, 9. August 2011 .

?

Soll die D Mark oder der Nord Euro eingeführt werden ?

  1. Ja her mit der D-Mark !

    67 Stimme(n)
    36,4%
  2. Ja her mit dem Nord Euro !

    33 Stimme(n)
    17,9%
  3. Der Euro ist stark genug und bleibt !

    41 Stimme(n)
    22,3%
  4. Ich hätte schon Bock auf ein Big Mäc !

    71 Stimme(n)
    38,6%
Eine Auswahl mehrerer Antworten ist erlaubt.
  1. 17. August 2011
    AW: D-Mark oder Nord Euro als Ausweg aus der Krise?

    weiterlesen

    immer das was man nich hat un so
     
  2. 18. August 2011
    AW: D-Mark oder Nord Euro als Ausweg aus der Krise?

    «Der Kapitalismus zerstört sich selbst»

    Die Ungleichgewichte zwischen Superreichen und Mittelstand in den westlichen Industriestaaten werden zu einer Gefahr für Marktwirtschaft und Demokratie. Es gibt nur ein Rezept.

    «US-Konzerne horten Geld», schreibt die «NZZ» heute im Wirtschaftsteil und fügt dann eine eindrückliche Liste an, welche Firmen auf wie grossen Geldbergen sitzen. Um eine lange Geschichte kurz zu machen: US-Unternehmen horten derzeit rund 2000 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Das Bruttoinlandprodukt der USA im Jahr 2010 betrug rund 14 Billionen Dollar, also rund siebenmal soviel. «Amerikanische Firmen haben so viel Geld in ihren Kassen wie noch nie zuvor», stellt die «NZZ» lakonisch fest.

    In der «New York Times» von heute Montag stellt der legendäre Investor Warren Buffett heute ebenfalls eine Rechnung an: «Die Superreichen zahlen 15 Prozent Steuern auf dem grössten Teil ihres Einkommens und sie zahlen praktisch keine Lohn-Nebenkosten», schreibt er. «Ganz anders sieht die Lage für die Mittelschicht aus: Sie zahlt typischerweise zwischen 15 und 25 Prozent Steuer auf ihrem Einkommen und dazu gesellt sich zusätzlich eine kräftige Portion Lohn-Nebenkosten.» Die Superreichen sind in den letzten 20 Jahren gemäss Buffett extrem gut gefahren. Seit 1992 hat sich ihre Steuerbelastung von durchschnittlich 29,2 Prozent auf 21,5 Prozent verringert, obwohl sich das steuerbare, jährliche Einkommen der 400 Reichsten auf unglaubliche 227,4 Millionen Dollar im Durchschnitt erhöht hat.

    Dramatischer Einbruch

    In einem Video-Interview mit dem «Wall Street Journal» analysiert der Star-Ökonom Nouriel Roubini den Zustand der westlichen Industriestaaten. Wegen einer massiven Umverteilung des Wohlstandes zugunsten der Superreichen sei die Nachfrage in den westlichen Industriestaaten zusammengebrochen. Der Einbruch sei so dramatisch, dass wir Glück gehabt hätten, nicht bereits jetzt in eine Depression abgerutscht zu sein, sagt Roubini und prophezeit im besten Fall lange Jahre einer schmerzhaften Stagnation.

    In den letzten Wochen haben sich die Erwartungen an die Zukunft der Ökonomen dramatisch verändert. Die neue Einschätzung lautet: Die USA stehen unmittelbar vor einem Rückfall in die Rezession, einem Double Dip, in Europa wird das Wirtschaftswachstum ebenfalls zum Stillstand kommen. Nicht nur die üblichen Problemländer verharren in ihrem Schlamassel. Auch in Frankreich herrscht de facto Null-Wachstum, der deutsche Wirtschaftsboom ist bereits vorbei. Allein im Juni ist die industrielle Produktion der Eurozone gegenüber dem Vormonat durchschnittlich um 0,7 Prozent eingebrochen. «Wir haben eine neue Gefahrenzone betreten», warnt auch der Präsident der Weltbank, Robert Zoellick.

    Unmögliches Rezept

    Vereinfacht gesagt sieht die Lage der westlichen Industriestaaten derzeit wie folgt aus: Konzerne und Superreiche haben in den letzten Jahrzehnten ungeheure Vermögen angehäuft und profitieren heute von tieferen Löhnen, billigem Geld und sinkenden Steuern. Der Mittelstand hingegen blutet aus: Die Löhne sinken, die Wohnkosten und die Steuerbelastung steigen. Das Resultat ist eine einbrechende Nachfrage, die im Begriff ist, in eine Verelendungsspirale zu münden. Dieses Phänomen ist Ökonomen bestens bekannt, sei es als «Liquiditätsfalle» oder als «Balance Sheet Recession».

    Vermeintliche Freunde des Kapitalismus, Liberale und Konservative, wollen mit Sparen und Steuersenken der Liquiditätsfalle entrinnen. Das kann unmöglich zum Erfolg führen. Wie soll bei fallenden Löhnen und steigender Arbeitslosigkeit Nachfrage entstehen? Und weshalb sollten Unternehmen investieren, wenn keine Nachfrage besteht?

    Massive Umverteilung

    Der Weg aus der Liquiditätsfalle sieht anders aus: Kurzfristig muss mit sinnvollen Investitionsprogrammen in Infrastruktur und Bildung Nachfrage geschaffen werden, um Massenarbeitslosigkeit und Deflation zu verhindern. Gleichzeitig muss der Lohnzerfall der Mittelschicht gestoppt werden. Um zu verhindern, dass die Staatsschulden ausser Kontrolle geraten, muss die massive Umverteilung zugunsten der neuen Oligarchie wieder rückgängig gemacht werden. Das geht nur - wie es auch Buffett fordert - mit einer Erhöhung der Steuern für Superreiche.

    All dies ist keine Frage der Ideologie mehr und es geht auch nicht um Fairness oder Moral. Wer das System retten will, muss jetzt handeln. «Die Märkte funktionieren nicht mehr», sagt Roubini. «Der Kapitalismus ist im Begriff, sich selbst zu zerstören.»

    Dieser Artikel wurde seit seiner Publikation verändert: Das BIP der USA betrug im Jahr 2010 rund 14 Billionen Dollar, also rund siebenmal mehr als die Cash-Reserven der US-Unternehmen.

    Quelle: Tagesanzeiger



    -------------------------------------------------------------------------------------------



    Hier noch ein Artikel, in dem der Chefvolkswirt von HSBC einen Nord/Südeuro vorschlägt.


    Die Eurozone zerbricht - so wie die Sowjetunion

    Eine Radikal-Lösung muss her: Der Club Med - Griechenland, Spanien, Portugal und Italien - sollte den Euro aufgeben. Dann könnte uns eine Währungspartnerschaft mit der Schweiz retten.

    Es steht schlecht um die gemeinsame Sache. So schlecht, dass sich kluge Menschen schon die scheinbar irrwitzigsten Gedanken machen. Stephen King ist einer dieser radikalen Denker. Er ist Chefvolkswirt der internationalen Großbank HSBC.(Hongkong and Shanghai Banking Corporation).

    In einem aktuellen Aufsatz erinnert King an den Zusammenbruch der einst so mächtigen Sowjetunion Anfang der 1990er Jahre - mitsamt der Einheitswährung Rubel. Und er zieht verblüffende Parallelen zum Zustand der Europäischen Währungsunion. Damit erhebt sich die bange Frage: Sind wir wirklich schon so weit? Steht die Eurozone tatsächlich kurz davor, genauso erbärmlich zu zerbröseln wie das Sowjet-Reich und seine Rubelzone 1993? Und wenn ja, wer sind die europäischen Pendants zu Ukraine, Weißrussland, Georgien, Armenien und Aserbeidschan?

    Panik-Parallelen zu Griechenland

    Stephen Kings Vergleich erscheint nur auf den ersten Blick gewagt. Wer genauer hinsieht, erkennt jedoch die Wiederkehr eines erschreckenden Musters:

    * Auch 1993 hielt ausschließlich die einheitliche Währung, der Rubel, den politisch und wirtschaftlich immer weiter auseinander strebenden Staatenbund zusammen.

    * Gerade die neuen schwachen Staaten waren glücklich, nach dem politischen Aus des Sowjetreichs weiterhin Teil des Rubelraums sein zu dürfen.

    * Mit der Einheitswährung im Rücken stürzten sich Länder wie die Ukraine und Georgien in Verschuldungsexzesse.

    * Darunter litt ihre Bonität an den internationalen Finanzmärkten. Schon bald konnten einige Staaten keine neuen Kredite mehr aufnehmen. In ihrer Not druckten sie so lange frisches Geld, bis Russland im Sommer 1993 den Stecker zog und all die neu auf den Markt geworfenen Rubel-Banknoten für ungültig erklärte. Die Schulden-Staaten mussten eine eigene Währung gründen - der Rubel-Raum war am Ende.

    Wer denkt bei diesem Verhalten - das ebenso rücksichtslos wie kurzsichtig ist - nicht sofort an Griechenland, Portugal, Spanien und Italien? Auch der Club Med nutzte die dank des Euro niedrigen Zinsen als gigantische Milliardensubvention. Aber leider nicht, um in die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu investieren. Sondern um Konsum, Sozialleistungen und Baudenkmäler zu finanzieren, die man sich aus eigener Kraft niemals hätten leisten können.

    Wer zieht in Europa den Stecker?

    Die Frage liegt auf der Hand: Wer traut sich, die Dauer-Schulden-Sünder aus dem Euro-Raum zu drängen? So wie damals Russland seine Satelliten-Staaten aus dem Rubel? Vermutlich niemand. Zu eng sind die politischen Bande zwischen den - noch - wirtschaftlich starken Finanziers Deutschland/Frankreich und dem Rest der Währungsunion.

    Doch nun beginnt auch Frankreich zu schwächeln. Die internationalen Finanzmärkte zweifeln bereits an der Kreditwürdigkeit des Landes. Die ersten Fragen nach der französischen Euro-Mitgliedschaft werden gestellt. Fazit: Auch Nicolas Sarkozy wird es sich nicht mehr lange leisten können, die europäischen Dauerproblemkinder durchzufüttern.

    Die Schwachen weichen - sonst gehen die Starken

    Vielleicht wächst daher nun auch in Frankreich die Bereitschaft zu einer Radikal-Lösung für den Euro: Wenn die Schwachen nicht weichen wollen, müssen eben die Starken gehen. Im Klartext: Deutschland, Frankreich, Österreich, Finnland und die Benelux-Staaten schließen sich zu einer neuen Währungspartnerschaft zusammen. Wobei heute noch niemand weiß, ob es ein echter ,,Nord-Euro" sein könnte oder nur ein lockerer Währungsverbund.
    Dieser - dann - starken Währungspartnerschaft könnte sich sogar die Schweiz annähern. Wir erinnern uns: Die Eidgenossen und ihr mega-stabiler Franken leiden seit Jahren unter der ständigen Aufwertung ihrer Währung. Das zeigt Wirkung. Die stolzen Schweizer erwägen seit einigen Tagen ganz offen, den Franken an den Euro zu binden. Vorerst nur vorübergehend. Aber wer weiß? Träumen wird man ja wohl noch dürfen...

    Quelle: FOCUS
     
  3. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.