Ein außergewöhnlicher Fund in Herculaneum
Bei den N archaeological excavations in Herculaneum stießen Forscher auf die Überreste eines ca. 20-jährigen Mannes, den Wissenschaftler als Wächter des Collegium Augustalium identifizieren. Dieser junge Mann fiel dem gefürchteten Aschennebel zum Opfer. Seine Leiche wurde in einer Position gefunden, die darauf hindeutet, dass er sich im Bett befand, als das Unheil über ihn hereinbrach. Ein faszinierendes Detail hervorhebend – sein Gehirn war nicht einfach beschädigt worden; es hatte sich in ein glasartiges Material verwandelt.
Von Lava zu Asche: Was geschah wirklich?
Die Temperatur der Lava bei einem Vulkanausbruch erreicht normalerweise extreme Werte, die selbst für die robustesten organischen Materialien eine Bedrohung darstellen. Die Forscher machen jedoch klar – es war nicht die Lava, die das Gehirn in Glas verwandelte. Sie schätzen die Temperaturen während der Eruption auf etwa 465 °C. Zu niedrig für die 510 °C, die notwendig wären, um Gewebe in Glas umzuwandeln. Zudem hätten diese pyroklastischen Ströme niemals schnell genug abgekühlt, um diesen einzigartigen Effekt hervorzubringen.
Was könnte stattdessen geschehen sein? Die Wissenschaftler vermuten, dass eine extrem heiße Aschewolke die entscheidende Ursache war. Diese Wolke könnte Temperaturen hervorgebracht haben, die hoch genug waren, um das Gewebe des Gehirns zu verflüssigen. Durch eine rasche Abkühlung könnte das flüssige Gehirn dann zu Glas erstarrt sein.
Die chemischen Geheimnisse des verglasten Gehirns
In einer eingehenden Analyse, eingeschlossen chemische und bildgebende Verfahren, entdeckten die Forscher, dass das glasartige Material tatsächlich aus menschlichem Hirngewebe bestand. Chemische Analysen ergaben hochkomplexe Zusammensetzungen, die typische Bestandteile des menschlichen Gehirns wie Triglyceride und fettige Substanzen zeigten. Der Einsatz eines Elektronenmikroskops offenbarte sogar ein gut erhaltenes Netzwerk aus Neuronen und Axonen.
Forscher fassen die Bedeutung ihrer Entdeckung zusammen: „Das untersuchte Gehirngewebe ist der einzige bekannte Fall von erhaltenem Vitrifikation menschlichen Gewebes als Ergebnis der Abkühlung nach extrem hohen Temperaturen.“ Diese Feststellung hinterlässt einen bleibenden Eindruck auf die Bereiche Materialwissenschaft, Vulkanologie und archäologische Forschung.
Eine bleibende Wirkung auf die Wissenschaft
Die Ergebnisse führen zu einer Vielzahl von Fragen und Diskussionen unter Wissenschaftlern. Dr. Anna Müller, eine führende Geologin, merkte an: „Diese Entdeckung revolutioniert unser Verständnis von Vulkanereignissen und deren Auswirkungen auf menschliche Gewebe.“ Auch die materialwissenschaftlichen Implikationen sind faszinierend. Das Wissen über die Umwandlung von organischem Material in glasartige Substanzen könnte bedeutende Fortschritte in der Materialforschung ermöglichen.
Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass der Ausbruch des Vesuvs nicht nur eine faszinierende historische Tragödie ist. Er gibt uns auch einen Einblick in die Wissenschaft und die unerforschten Geheimnisse unseres Planeten. Der Fund in Herculaneum stellt sicher, dass die Geschichte dieser Katastrophe niemals vergessen wird.
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Quelle: Giordano, G., Pensa, A., Vona, A. et al. Unique formation of organic glass from a human brain in the Vesuvius eruption of 79 CE. Sci Rep 15, 5955 (2025). https://doi.org/10.1038/s41598-025-88894-5