Die Begrenzungen traditioneller Chatbots
Typische Chatbots kennen nur das, was in ihren Trainingsdaten steht. Bei aktuellen Ereignissen oder spezifischen Detailanfragen bleiben sie häufig an der Oberfläche. Dies führt dazu, dass Nutzer oft nicht die gewünschte Tiefe oder Genauigkeit in ihren Antworten erhalten. Deep Research zielt darauf ab, dieses Problem zu beheben.
Was kann Deep Research?
Die Technologie führt eine umfassende Analyse durch. Sie sucht nicht nur nach Informationen, sondern verarbeitet auch ganze Webseiten und folgt Links – ganz ähnlich wie ein menschlicher Analyst. Mithilfe dieser Herangehensweise erstellt die KI eigenständig Berichte inklusive Quellenangaben. Das könnte als ein signifikanter Fortschritt im Wettlauf um bessere KI-Modelle angesehen werden. Tatsächlich sind die Ergebnisse von Deep Research deutlich fundierter als die von herkömmlichen Chatbots.
Die Gängige Auswahl der Anbieter
Aktuell gibt es vier gängige Anbieter, die Deep Research-Tools verfügbar machen. Preisgestaltung und Qualität variieren signifikant.
ChatGPT Pro – Der Maßstab für Gründlichkeit
ChatGPTs Deep-Research-Modus wird häufig als Referenz für umfassende, strukturierte Berichte angeführt. Überraschend sind die zahlreichen seriösen Quellen, die in den Reports verwendet werden. Diese reichen von akademischen Arbeiten bis zu offiziellen Berichten.
Wie ein angehender Doktorand verknüpft ChatGPT komplexe und teils widersprüchliche Konzepte. Das Entwicklerteam bewirbt das Tool als „Forschungsassistenten auf dem Niveau eines ausgebildeten Analysten“. Die Diskussion um die Qualität wurde auch im „KI-Podcast“ der ARD aufgegriffen – dort wurde die beeindruckende Fähigkeit der KI hervorgehoben, innerhalb von Minuten einen soliden Bericht zu erstellen. Allerdings kann der Abschlussbericht bei Tages- und aktuellen Themen in der Regel nicht mit menschlichem Expertenwissen konkurrenzieren.
Die Kosten der Deep-Research-Funktion
Der Zugang zur Deep Research-Funktion im ChatGPT Pro-Abonnement kostet rund 200 Euro pro Monat. Zudem ist die Anzahl der Anfragen auf 100 pro Monat begrenzt. OpenAI plant eine Erweiterung der Funktionalität auf günstigere Tarife – bis zum jetzigen Stand ist Deep Research jedoch ein Premium-Feature.
Google Gemini: Googles Antwort auf Deep Research
Googles Gem der Deep Research-Funktionalität kann über den hauseigenen Chatbot Gemini genutzt werden. Eine entsprechende Aktivierung erfordert ein Monatsabo, welches ungefähr 20 Euro kostet. Nachdem der Nutzer die Funktion freigeschaltet hat, beginnt Gemini mit dem Erstellen eines Rechercheplans.
Stärken und Schwächen von Google Gemini
Die Berichte sind in der Regel qualitativ hochwertig, aber oft nicht so tiefgründig wie die von ChatGPT. Besonders hervorzuheben ist die Fähigkeit von Gemini, aktuelle Informationen zu integrieren. In dem Google-Ökosystem ist die Funktion besonders nützlich – ein Klick genügt, um den gesamten Bericht in ein Google-Dokument zu exportieren.
Perplexity: Eine innovative Suche
Perplexity hat ebenfalls seine eigene Deep-Research-Funktion eingeführt. Diese Suchmaschine kombiniert die Charakteristika eines klassischen Chatbots mit einer Suche. Interessant ist, dass Perplexity diese Funktion auch in der kostenlosen Variante anbietet. Verglichen mit ChatGPT oder Google sind die Antworten bei Perplexity schneller, jedoch nicht so tiefgehend.
Für viele alltägliche Recherchen ist das Angebot ausreichend.
Open Deep Research – Open-Source-Ansatz
Noch einen Schritt weiter geht die kostenlose Open-Source-Plattform Hugging Face. Bereits einen Tag nach der Vorstellung von ChatGPTs Deep Research, wurde eine eigene Version ins Leben gerufen. Die Möglichkeit, die Technologie selbst zu hosten, ist ein signifikanter Vorteil gegenüber kommerziellen Modellen.
Die Ausgabenqualität beeindruckt zwar, bleibt jedoch hinter den großen kommerziellen Anbietern zurück. Das offene Konzept ermöglicht es jedem, Anpassungen vorzunehmen und so die Technologie weiterzuentwickeln.
Fazit
Deep Research stellt einen bedeutsamen Fortschritt in der Welt der Künstlichen Intelligenz dar. Ob Google, OpenAI oder Perplexity – die Ansätze sind unterschiedlich. Die Möglichkeiten und Grenzen jedoch, prägen die Zukunft der KI-Recherche. Innovative Tools eröffnen neue Horizonte in einem sich ständig verändernden digitalen Umfeld.
Fragen der Relevanz und Genauigkeit bleiben jedoch vorerst bestehen. Abschließend kann gesagt werden, dass „Deep Research“ den Weg für innovative Lösungen ebnen könnte. Die Herausforderungen sollten jedoch nicht unterschätzt werden.
Quelle: BR / Bild: picture alliance / picturedesk | ROLAND SCHLAGER