Der beste Torwart Europas spielt in der Lausitz, Gerhardt Tremmel!!

Wie man sich wohl so fühlt, wenn der eigene Marktwert in etwa dem linken Ohrläppchen von Cristiano Ronaldo entspricht? Ohne Brillantring, versteht sich. Gerecht ist das nicht, da Gerhard Tremmel zwar nicht Weltfußballer wie Ronaldo ist, aber der derzeit beste europäische Torhüter. Gerhard Tremmel? Der Keeper von Energie Cottbus, der seit Jahren gegen den Abstieg spielt und in der abgelaufenen Saison 57 Gegentore kassiert hat? Die viertmeisten in der Liga.

Glaubt man einer Statistik der Deutschen Fußball Liga, gibt es auf dem Kontinent keinen Besseren als den 30-Jährigen, obwohl andere Torhüter Welt- und Europameister- sowie Champions-League-Titel vorweisen können. Aber nur er darf sich mit dem inoffiziellen Titel "European Super Saver" schmücken. Auf den Plätzen folgen zwei Italiener.

Tremmel glänzte mit 171 Paraden, als Einziger hielt er im Schnitt mehr als fünf Schüsse pro Spiel, parierte alle 18 Minuten einen Ball und ist auch Ligaspitze bei der Fangsicherheit. Was die abgewehrten Torschüsse angeht, ist er besser als die deutschen Nationaltorhüter. Kein Wunder: Keeper bei schwachen Klubs sind immer gut beschäftigt und können sich daher auszeichnen. Aber Statistik ist eben nicht alles. Obwohl Tremmel seiner Mannschaft manchen Punkt rettete, konnte er den Abstieg nicht verhindern.

Gleichwohl häufen sich bei Berater Jürgen Schwab die Anfragen. Der Vertrag seines Klienten enthält eine Klausel, nach der dieser Cottbus verlassen darf, wenn sich ein Klub findet, der 800 000 Euro überweist. In Zeiten, in denen für Ronaldo 93 Millionen Euro gezahlt werden, eine lächerlich anmutende Summe.

Gespräche mit dem Blackburn Rovers, zuletzt 15. der englischen Premier League, sollen fortgeschritten sein, auch wenn Schwab abwiegelt und lediglich bestätigen will, dass "Tremmel bei Vereinen in England im Gespräch ist". Fest steht, dass Cottbus in Zukunft ohne Tremmel planen muss: Auf seiner Homepage hat er schon eine Art Abschiedsrede formuliert.

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