Der Euthanasia Coaster – Eine Achterbahn zum Tod

Der Ingenieur Julijonas Urbonas hat einen Bauplan für eine Achterbahn entwickelt, die Sterbewilligen einen angenehmen und schmerzfreien Tod ermöglichen soll: den Euthanasia Coaster. Doch wie funktioniert diese Tötungsmaschine und warum wurde sie überhaupt konzipiert?

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Der Euthanasia Coaster – Eine Achterbahn zum Tod

27. April 2023     Kategorie: Technik
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Ingenieur Julijonas Urbonas hat mit dem Euthanasia Coaster einen theoretischen Bauplan für eine Achterbahn entwickelt, die ihre Fahrgäste schmerzfrei ins Jenseits befördert. Die Fahrt beginnt mit einem 500 Meter hohen, fast kerzengeraden Aufstieg, der die derzeit höchste Achterbahn der Welt um mehr als das Dreifache übertrifft. Währenddessen hat der Passagier Zeit, über seine Entscheidung nachzudenken. Oben angekommen, hat er noch einmal die Chance, sein Vorhaben abzubrechen und den todbringenden Sturz nicht auszulösen. Tut er dies nicht, beschleunigt die Achterbahn auf 360 Stundenkilometer und setzt den Körper einer Kraft von zehn G aus. Die Loopings, die folgen, stellen sicher, dass die G-Kräfte trotz Reibung und Luftwiderstand gleichbleibend sind und verhindern, dass das Blut rechtzeitig in den Kopf zurückfließen kann. Dabei wird der Körper einer Sauerstoffunterversorgung ausgesetzt, die das Gehirn schließlich erstickt. Zusätzlich erlebt der Fahrgast Nebenwirkungen wie Orientierungslosigkeit, Angst, Verwirrung und Euphorie, bevor es zum Bewusstseinsverlust kommt.


Der Euthanasia Coaster: Eine Achterbahn in den Tod​

I. Sterbehilfe im Vergnügungspark?
  • Der Euthanasia Coaster ist ein hypothetisches Konstrukt, das bislang nur in Form eines Esstisch-Modells existiert.
  • Sterbewillige sollen durch die Fahrt auf elegante und angenehme Weise das Leben nehmen können.
  • Der Fahrer muss das Mittel selbst beschaffen und benutzen, die Achterbahn dient lediglich als Beihilfe.

II. Die Physik des Todes
  • Die Fahrt beginnt mit einem fast kerzengeraden Aufstieg von 500 Metern, der mehr als dreimal so hoch ist wie die höchste nicht-tödliche Achterbahn der Welt.
  • Oben angekommen, hat der Fahrer eine letzte Chance, das Vorhaben abzubrechen.
  • Bei Nicht-Abbruch folgt ein Sturz von 500 Metern in nur zehn Sekunden, wobei eine Geschwindigkeit von 360 Stundenkilometern erreicht wird und der Körper einer Kraft von zehn G ausgesetzt ist.
  • Durch den Sauerstoffmangel wird das Gehirn für eine Minute vom Sauerstoff abgeschnitten, was zum Erstickungstod führt.
  • Die nachfolgenden sechs Loopings verstärken diesen Effekt noch.

III. Der ultimative Cocktail
  • Zusätzlich zur körperlichen Belastung erlebt der Fahrer verschiedene emotionale Zustände, darunter Euphorie und Orientierungslosigkeit.
  • Es kommt zum Bewusstseinsverlust aufgrund der enormen G-Kräfte.
  • Der Körper wird schlaff und fährt wie eine Crashtest-Dummy-Puppe durch die letzten Loopings.

IV. Kontroverse Reaktionen
  • Das Konzept des Euthanasia Coasters hat unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen, von Befürwortung bis hin zu Empörung und Ablehnung.
  • Ein Amerikaner hat sich bereits als Testperson angeboten.
  • Es gibt alternative Verwendungsvorschläge, wie zum Beispiel eine Achterbahnfahrt mit speziellen Anti-G-Hosen.
  • Urbonas sieht das Projekt als Möglichkeit, die Entwicklung neuer Technologien zu fördern.

Fazit
Der Euthanasia Coaster ist eine Achterbahn der Extreme, die Sterbewilligen einen schmerzfreien Tod ermöglichen soll. Obwohl das Projekt kontrovers diskutiert wird, gibt es alternative Verwendungsmöglichkeiten und zeigt, dass Technologie auch in der Debatte um Sterbehilfe eine Rolle spielen kann.

Urbonas sieht in seinem Projekt eine humanere Art, sich das Leben zu nehmen, da es schmerzfrei und ästhetisch sei. Skeptiker halten die Konstruktion jedoch für einen schlechten, morbiden Witz, und auch Gegner der Euthanasie sind entsetzt. Es überrascht daher nicht, dass das Projekt bisher keine Sponsoren anlocken konnte. Urbonas ist dennoch zuversichtlich, dass die Achterbahn des Todes irgendwann gebaut wird, wenn die Entwicklung neuer Technologien einer demokratischeren und kreativeren Politik gehorcht.