"Der Sozialismus ist gar nicht so übel"

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von Kritiker, 20. Dezember 2009 .

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  1. 22. Dezember 2009
    AW: "Der Sozialismus ist gar nicht so übel"

    ich bin sogar der meinung, dass verwertungslogik und rationales wirtschaften, beides betrachtet im übergeordneten sinne, eng miteinader zusammenhängen - und das nicht nur im kapitalismus, sondern generell.
     
  2. 22. Dezember 2009
    AW: "Der Sozialismus ist gar nicht so übel"

    jo is klar. kapitalismus ist ewig, alternativlos, entspricht dem mensch usw.
    interessanterweise haben das alle Klassengesellschaften behauptet, früher wars eben gottgegeben.
     
  3. 22. Dezember 2009
    AW: "Der Sozialismus ist gar nicht so übel"

    Da täuschst Du Dich.
    Verwertungslogik bedeutet, die unbezahlte Mehrarbeit soweit wie möglich auszudehnen, da sich daraus die Gewinnspanne errechnet (plus Fixkosten für Material). Dies geschieht durch die Intensivierung des Arbeitstages, da man ihn nicht unendlich verlängern kann. Die Logik des Kapitalismus beruht darauf. Die Intensivierung wird auch mit Maschinen vorangetrieben, wodurch weitere Teile der Arbeiter aus dem Produktionsprozess ausscheiden. Der Fehler in der DDR und anderen Systemen lag darin begründet, diesen Prozess nicht abgeschafft zu haben.

    Rational wäre, die Gesellschaft so einzurichten, dass nach Gebrauchswert und Bedürfnissen produziert würde, unter Einbeziehung aller Technik und aller freien Arbeitskräfte (viele Maschinen werden ja nicht verwendet, weil die Verwertungslogik diese zu teuer macht).
     
  4. 22. Dezember 2009
    AW: "Der Sozialismus ist gar nicht so übel"

    jedes gesellschaftssystem muss so funktionieren, dass die bedürfnisse der menschen abgedeckt werden. als zweite säule nennst du den gebrauchswert: müsste nicht zuerst definiert oder ermittelt werden, welche ware für den menschen von nutzen ist? das ergebnis müsste dann von allen mitgliedern der gesellschaft abgesegnet werden, da die gesellschaft für alle nach gebrauchswert und bedürfnissen produzieren solle...

    menschen haben unterschiedliche bedürfnisse, also ist es eine individuelle entscheidung, was für den einzelnen von nutzen ist und was nicht. außerdem kann eine ware nur einen tauschwert haben, wenn sie von nutzen ist, also einen gewissen gebrauchswert hat. dieser kann aber nur von subjektiver natur sein.

    dass heute unnützes zeug produziert wird, kann man so nicht sagen.

    (man müsste hier eigentlich marxens arbeitswertlehre der subjektiven preistheorie von mises entgegensetzen...)
     
  5. 22. Dezember 2009
    AW: "Der Sozialismus ist gar nicht so übel"

    Meiner Meinung nach ist dein Standpunkt derjenige, der - von vielen vertreten - das Leben auf unserer Erde für mehrere Milliarden Menschen zu einer Tortour macht.
    Wie kann man glauben, Konkurrenz führe zu Fortschritt und Leistung? Konkurrenz sei toll?
    -> Ich sage dir was wirklich toll ist: Zusammenarbeit! Zusammenarbeit ist der Schlüssel zu einer Gesellschaft, die ihren Reichtum und Fortschritt 1. noch schneller voranbringt, und 2. ihn nicht auf dem Rücken Anderer austrägt, so wie der Kapitalismus es tut, und tun muss (weil es Prinzip seiner Beschaffenheit ist.)
    -> Um dir mal zu erklären warum es Unsinn ist zu glauben, dass Konkurrenz essentiell für Fortschritt und Leistung ist, ein kleines Gedankenexperiment: man nehme zwei Gruppen a 10 Menschen durchschnittlicher Intelligenz. Beide Gruppen bekommen die Aufgabe, sagen wir, aus vorgegebenen Materialien ein Boot/Schiff zu bauen, das möglichst weit aufs Meer hinausfahren kann, ohne unterzugehen. Sprich: Welche Gruppe baut das bessere Boot?
    In beiden Gruppen ist natürlich niemand, der sich professionell damit auskennt. Die eine Gruppe jedoch soll nach dem Prinzip der Zusammenarbeit verfahren, weshalb ihre 10 Mitglieder zusammenarbeiten werden, während die 10 Mitglieder der anderen Gruppe nach dem Prinzip der Konkurrenz verfahren sollen, weshalb sie sich in zwei Gruppen a 5 Personen aufteilen, die gegeneinander arbeiten. Aus welcher Gruppe geht deiner Meinung nach mit hoher Wahrscheinlichkeit das bessere Boot hervor, und warum?

    "das system ist keineswegs unbeliebt. im gegenteil, die meisten menschen wissen es zu schätzen."
    -> Selbst in (noch) reichen und konsumorientierten Ländern wie Deutschland dürfte inzwischen bei fast jedem angekommen sein, dass unser kapitalistisches System auf der Ausbeutung Anderer beruht, und seinen Reichtum und seine Dekadenz auf dem Leid Anderer aufbaut.

    "der kapitalismus ist nicht perfekt. jedoch bringt er soviele essentielle vortiele mit sich wie kein anderes mir bekanntes system."
    -> Essentielle Vorteile? Ja aber für wen? ... für dich vielleicht, aber nicht für die große Mehrheit der Menschen auf diesem Planeten. Mir ist jedenfalls nicht egal, dass ich aus welchen Gründen auch immer zufällig in einer Industrienation geboren wurde, und sozusagen "Schwein gehabt" habe.
    Fällt dir nicht auf, dass du nur die Vorteile des Kapitalismus betonst, die für eine kleine privilegierte Gruppe bestehen, und einfach verschweigst, dass dieses System Korruption, Vetternwirtschaft, allgemeine Ellenbogenmentalität und Dekadenz fördert, während es zu Lasten anderer besteht?
    Glaubst du wirklich, dass dein mainboard oder deine Grafikkarte in deinem Rechner, in China, Taiwan oder sontswo "manufactured", die Teil eines so fortschrittlichen Gerätes sind, welches dir so viele Vorteile bietet, von Menschen zusammengebaut wurden, die dafür einen gerechten Lohn erhalten, oder die gar selbst einen Rechner besitzen? Wohl kaum...toll, dein Kapitalismus.

    Den Artikel finde ich übrigens mäßig geschrieben, aber auch ich sehe kein Problem darin, zu Anschauungszwecken ein Zeltlager als Beispiel für den Sozialismus heranzuziehen. Natürlich ist das stark vereinfacht und verarbeitet nur wenige Facetten der Systemfrage, aber der Autor macht dem Leser auch deutlich, dass er sich dessen bewusst ist, wie ich finde.
    Die Systemfrage jedenfalls - auch die nach dem Sozialismus - halte ich grundsätzlich für richtig, interessant und wichtig.
     
  6. 22. Dezember 2009
    AW: "Der Sozialismus ist gar nicht so übel"

    komplexes thema, aber den unsinn dieser subjektiven Werttheorien sollte man durchaus mal diskutieren.
    wär nen thread wert.
     
  7. 22. Dezember 2009
    AW: "Der Sozialismus ist gar nicht so übel"

    :thumbsdown:

    wieso gleich diese diffarmierung? finde ich absolut unnötig von dir... sowas schadet nur dem diskussionsklima und der diskussion.

    denkst du, nur marxens theorien sind anerkannt?
     
  8. 22. Dezember 2009
    AW: "Der Sozialismus ist gar nicht so übel"

    was heißt hier anerkannt. Ich halte allein schon die Herangehensweise der Neoklassik nunmal für falsch und somit für Unsinn. Das fängt schon damit an dass sie keinen Begriff von Kapitalismus hat.
     
  9. 23. Dezember 2009
    AW: "Der Sozialismus ist gar nicht so übel"

    Naja es gibt ja objektive Gebrauchswerte: Wohnen, Essen, Unterhaltung, Kommunikationstechnik, Fahrtechnik, Produktionstechnik. Zum Beispiel. Und alles andere kann dann ja indivudell gefertigt werden. Wenn einer einen rosa Marmorpudel will, bitte, soll er ihn in Stein hauen.
     
  10. 23. Dezember 2009
    AW: "Der Sozialismus ist gar nicht so übel"

    und woher habt ihr diese sinnlose meinung?
    das ist eifnach der absolute quatsch. man kann nicht sagen das die menschen etwas nur kaufen, weil es einem in der werbung suggeriert wird. sicherlich spielt die werbung eine große rolle in sachen kaufverhalten. dies beschränkt sich allerdings lediglich auf die prudktgruppe. komischerweise redet ihr über andere menschen grundsätzlich schlecht. arbeiter sind blöd und lassen sich ausbeuten, arbeitgeber sind kapitalgierige unmenschen ohne herz, konsumenten sind idioten die sich zu 100% von der werbung lenken lassen. merkt ihr garnicht wie löcherlich das ist?
     
  11. 29. Dezember 2009
    AW: "Der Sozialismus ist gar nicht so übel"


    Ich bin ganz Deiner Meinung , ebenso die dem Threaderöffner. Ich bin im Sozialismus geboren und aufgewachsen. Es wird Zeit für einem Neuanfang.
     
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