Details zur "Zukunftssuchmaschine"

Melcos · 9. Dezember 2010

Details zur "Zukunftssuchmaschine"

Der 2007 erschienene Dokumentarfilm über den legendären Sänger von The Clash, Joe Strummer, trägt den schönen Titel: "The Future is Unwritten". Eine Binsenweisheit, möchte man meinen. Das von Google und der CIA mitfinanzierte Start-up Recorded Future ist offenbar anderer Meinung: Es will aus Internetdaten in Echtzeit Hinweise auf künftige Ereignisse herausfiltern. 18 Monate nach der Gründung hat die Firma nun erstmals konkretere Einblicke gewährt, wie sie dieses Kunststück technisch vollbringen will, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Herkömmliche Suchmaschinen werten die Verlinkungen zwischen Webseiten aus. Google etwa errechnet daraus mit dem sogenannten Pagerank-Algorithmus, wie viel Relevanz ein Dokument hat und platziert gut verlinkte Webseiten entsprechend weit oben in der Trefferliste einer Suchanfrage. Die Software von Recorded Future versucht hingegen, unterhalb dieser Linkebene zu schürfen: im Inhalt von Dokumenten und in den "unsichtbaren" Verbindungen zwischen Menschen, Orten und Ereignissen, die im Netz beschrieben werden. "Das ermöglicht mir, nach speziellen Mustern wie Spekulationen über neue Produktankündigungen von Apple zu suchen, oder herauszufinden, wann ein Unternehmen in Indien investieren will", sagt Christopher Ahlberg, Gründer des Bostoner Start-ups.

Kernstück der Technologie ist laut Ahlberg ein permanent aktualisierter Datenindex, der mit "streaming data" gefüttert wird. Dazu gehören Medienartikel, Mitteilungen von Behörden, Twitter-Nachrichten oder Abschriften von politischen Reden. Mit Hilfe von Algorithmen aus der Spracherkennung identifiziert Recorded Future in diesen Daten verschiedene Ereignistypen wie Produktveröffentlichungen oder Unternehmensfusionen aber auch das Auftreten von Naturkatastrophen. Zu jedem zukünftigen Ereignis werden das voraussichtliche Datum und Verknüpfungen mit Personen, Firmen und Ländern gespeichert. Sogar die Tonlage, in der Medien über Unternehmen berichten, wird – als positiv oder negativ – verzeichnet.

Mehr zum Thema in Technology Review online:

Digitale Kristallkugel

Quelle: heise.de

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Hört sich vielversprechend an. Für mich klingt es wie ein riesiges Datawarehouse welches mit den Daten des Internets gefüllt wurde. Wirklich neu ist der Ansatz damit nicht. Ein weiterer Schritt nach:

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sphere · 15. Dezember 2010

AW: Details zur "Zukunftssuchmaschine"

versehentlich bedankt...

heißt Minority Report.

das muss erstmal einwandfrei laufen also dauert das noch ein paar jahre...
vielleicht können meine enkel mir ja dann davon berichten.

aber mal im ernst.. google und das cia? irgendwas stört mich an dieser verbindung.

kitsuné · 15. Dezember 2010

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äh, was denn?! is doch die perfekte methode abzuhören bzw. zu überwachen^^

sphere · 16. Dezember 2010

AW: Details zur "Zukunftssuchmaschine"

achso ja.. hast recht. dient ja nur unserer eigenen sicherheit ^^

starforce2 · 16. Dezember 2010

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ich finds ansich nteressant wie sich technologie entwickelt.
ich mein ich finds bisschen unrealistisch damit die zukunft vorausagen zu wollen aber naja.
letzendich denke ich wird sich in der zeit in der wir leben nicht mehr allzu viel ändern.

Prrovoss · 16. Dezember 2010

AW: Details zur "Zukunftssuchmaschine"

ich frage mich auch wie man aus dokumenten, politischen reden und verknüpfungen zwischen verschiedenen personen usw usw naturkatastrophen vorraussagen will?( ?(

wo is der zusammenhang?^^

Der_Riese · 16. Dezember 2010

AW: Details zur "Zukunftssuchmaschine"

Das jetzt nicht, aber vielleicht lässt sich das Anlegerverhalten von Personen bestimmen. So könnte man evtl. Aktienkurse vorhersehen. Irgendwie in diese Richtung....

Melcos · 16. Dezember 2010

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Sie müssen die Zukunft nicht vorhersagen um recht zu haben, es reicht die (aufgezeichnete) Vergangenheit zu ändern:

Data Mining ist das Stichwort. Sie versuchen z.B. Muster zu entdecken.

DrBloomberg · 16. Dezember 2010

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Ich würde meinen, das Muster ändert sich. Dann gäbe es kein Muster.

creative16 · 16. Dezember 2010

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Der Mensch denkt, das Handy lenkt

Ein paar Daten - und schon wissen Handelsketten, was die Kunden bald wünschen. Ein Besuch in Amerikas Software-Laboren

Spoiler

Ein paar Monate noch, dann werden sie die Zukunft vorhersagen. Eigentlich können sie es schon, sie machen bloß noch ein paar Tests. Fünf junge Männer steigen in einem Backsteinbau an der 21. Straße in Manhattan in einen Fahrstuhl.

»Hey, das sieht aber hässlich aus«, sagt einer und hält den anderen sein Handy vor die Nase. Er spricht von Grautönen und Linien, der sichtbaren Oberfläche ihrer neuen Software. Die Männer fachsimpeln, lachen, blödeln zehn Stockwerke lang, dann steigen sie aus und gehen durch eine Metalltür, auf der nur ein Aufkleber mit dem Wort »Hunch« pappt. Hunch ist das englische Wort für »Vorahnung«, und das ist in diesem Fall so zutreffend wie maßlos untertrieben.

Hunch besteht aus gerade mal 15 Computergenies. Ein Drittel der Belegschaft stand also gerade im Fahrstuhl und sieht so aus, wie man sich in den USA ordinary guys vorstellt: mittelgroße, weiße Männer im Alter von Ende zwanzig.

Diese netten Jungs haben 30 Milliarden persönliche Informationen über den Geschmack von Menschen und die Verbindung zwischen diesen Informationen analysiert. Und das benutzen sie nun, um schlummernde Wünsche zu erahnen und diese mit einer gezielten Empfehlung zu verstärken. Im Internet. Und vor allem auf dem Handy.

Empfehlung, das klingt so harmlos. Dahinter verbirgt sich ein riesiger technologischer Entwicklungsschritt. Bisher musste man dem Internetkonzern Google immer noch sagen, was man sucht. Nun sind erste Firmen dem Nutzer voraus - und wenn es nur einige Sekunden sind.

Noch arbeitet Hunch nur für Onlineshops. Doch der Weg auf die Einkaufsstraße ist vorbereitet. Denn amerikanische Handelsketten verfolgen diese Entwicklung begierig. Der Elektronikhändler Best Buy, die Modekette American Eagle Outfitter und der Kaufhausbetreiber Macy's setzen auf die Technik eines Hunch-Konkurrenten. Sie haben Hunderte von Filialen aufgerüstet, sodass sie zentimetergenau verfolgen können, wo ein Konsument steht. Die neue Ortungstechnik verbinden sie mit sofortiger Handywerbung, die auf Ort, Zeit, Person und bald sogar aufs Regal zugeschnitten ist. Auch hier kommt eine Software zum Einsatz, die latente Käuferwünsche vorausberechnet.

Der Hunch-Gründer Chris Dixon beschreibt sein Konzept so: »Statt etwas zu suchen, wird man nun gefunden. Also: Du läufst eine Straße entlang, und Hunch weiß, dass ein Geschäft in der Nähe zu deinem Geschmack passt.« Versprochen haben das schon viele: das Handy als Fenster zur Welt für seine Besitzer - und umgekehrt als Fenster der Welt in den Kopf des Besitzers hinein. Als eine Art Gehirnscanner. »Jetzt erfüllen die Programmierer ihr Versprechen«, sagt Chris Schmandt, Professor an der Technik-Uni MIT, wo das Internet einst mit erfunden wurde. »Die Computer sind heute schnell genug, es gibt genug Daten, und die Programme sind weit genug entwickelt.« Schmandt sollte es wissen. Er leitet am Media Lab des MIT die Abteilung Mobilität und Sprache.

Fast alle Mitarbeiter von Hunch haben am MIT studiert, und mit ihrem dort erworbenen Wissen über Künstliche Intelligenz und Algorithmen stellen sie heute Beziehungen in riesigen Datenbergen her. Berechnen Wahrscheinlichkeiten. Suchen nach Auffälligkeiten. Zu diesen generellen Erkenntnissen »brauchen wir von jedem Menschen nur 20 Datenpunkte, dann können wir mit weit über 90 Prozent vorhersagen, welchen Geschmack er hat und welche Dinge er mögen wird. Wir sind schon ziemlich gut«, sagt Chris Dixon ein wenig selbstgefällig, nachdem er sich im Büro eine ruhige Ecke gesucht und niedergelassen hat. »Und das sagt auch einiges über den Menschen an sich aus.« Genauer, wie wenig man über einen Einzelnen wissen muss, wie viel der eigene Freundeskreis aussagt - und wie sehr sich die Menschen im Grunde doch gleichen.

Alle Werbefachleute wissen das. Aber jetzt erhält dieses Wissen eine neue Stoßkraft. Datenpunkte! Es ist ein kühnes Wort für jene Schlüsselinformationen, die Dixon unser ganzes Leben zu erklären scheinen. Der Mann lehnt sich zurück, schiebt seine Hornbrille die Nase hoch und kratzt an seinen grün-lila-gelb geringelten Wollsocken. Dann unterbricht der Firmenhund das Gespräch. Dixon beugt sich hinab und krault den winzigen Terrier, bis der wieder verschwindet.

Wer nicht glaubt, was Dixon sagt, sollte Hunch ausprobieren. Die Fragen sind scheinbar banal: Können Sie selbst ein Dolby-Surround-System anschließen? Ist es falsch, Delfine in Shows auftreten zu lassen? Sind Sie eine Mac-Person oder ein PC-Typ? Cola oder Pepsi? Sind Sie in der Schule viel gehänselt worden? 20 Fragen sind es - und die Ergebnisse dann atemberaubend zielgenau: bis hin zu einzelnen Büchern, Schuhmodellen und politischen Einstellungen. Ob das nun zu 92, 95 oder 97 Prozent zutrifft, bedürfte einer Überprüfung von außen. Was der Buchhändler Amazon für Bücher geschafft hat, liefert Hunch für Hunderte von Produkten.

Vor Hunch hat Dixon bereits drei andere Unternehmen gegründet, zwei erfolgreich weiterverkauft, und eines läuft noch nebenher. Geld ist also kein Problem. »Wir haben bei Hunch noch Geld für die nächsten drei Jahre auf der Bank«, sagt er. Auch erste Verträge mit Handelsunternehmen hat er geschlossen, mit wem, sagt er nicht, das erlauben seine Kunden nicht. Aber so viel könne er verraten, ein großer Buchhändler und ein populäres Reiseunternehmen seien darunter.

Bald dürfte die Technik auch bei Facebook und Co. auftauchen, in den Sozialen Netzwerken also. Mit Facebook verbindet Chris Dixon bereits eine längere Partnerschaft. Gleiches gilt für das Bewertungsportal Yelp, das sich auf Bars, Restaurants und kleine Einzelhändler spezialisiert hat, und auch für das in den USA populäre Unternehmen Foursquare, bei dem Nutzer ihren Freunden per Handy kundtun, wo sie gerade sind. Dixon will genau diese Nutzer nun als Kunden: »Wir verstehen uns als Partner, der in andere Dienste integriert wird.«

Sobald es dazu kommt, sitzen alle notwendigen Bausteine an ihrem Platz: Dann wird Hunch seine generellen Erkenntnisse mit den persönlichen Profilen der Nutzer von Yelp, Foursquare und anderen verbinden. Hinzu kommt die Ortungsfunktion der Handys. Wer will, kann sich dann auf dem Stadtbummel von gezielten Empfehlungen lenken und leiten lassen. Die Handelsunternehmen wollen das in jedem Fall. Es ist Wirtschaftskrise! Und so ist alles, was den Kaufimpuls verstärkt, hochwillkommen.

New York gilt dabei als der Testmarkt schlechthin: Die Wege zwischen Arbeit und Wohnung sind lang, zugleich gibt es viele gut bezahlte Angestellte, die ein teures Telefon, also letztlich einen Computer mit Antenne, besitzen. Das Leben im Laufen zu organisieren gehört zum Alltag genauso wie die tägliche Erfahrung, in der U-Bahn eingepfercht zu sein.

In diesem Umfeld habe das Mobiltelefon für viele Menschen »die Rolle eines Concierge übernommen«, eines Dieners in allen Lebenslagen, sagt Trendscout Florian Peter, Gründer der New Yorker Firma Cscout. »Harry, hol den Wagen«, »Frau Müller, reservieren Sie bitte einen Tisch«, früher musste man Chef sein, damit nach diesen Sätzen etwas geschah. Heute tippen die New Yorker: Taxi! Klick. Tisch bei Abe & Arthur's, 19 Uhr! Klick.

Diese Menschen begännen, ihre Mobiltelefone wie ausgelagerte Teile ihres Hirns zu benutzen, sagte Sherry Turkle kürzlich. »Es ist, als wenn wir ein zweites Ich mit uns herumtragen. Wir denken mit diesen Objekten.« Was die MIT-Soziologin meint, ist samstags in der Lower East Side in einer Filiale des Ökosupermarktes Whole Foods zu beobachten: Es ist ein Laden, der mit deutschen Ketten wenig zu tun hat. Hier ist Öko gleich Luxus. Aus der ganzen Welt werden veredelte, nachhaltig erzeugte Lebensmittel herangeschafft: wie die mit Zartbitterschokolade überzogenen Goji-Beeren aus dem Himalaya, wie die »Original Hans All«-Fleischbällchen aus Hühnerfleisch mit altem Parmesan und Fenchel. Und praktisch in jedem Gang laufen Menschen mit ihrem Handy in der Hand herum, als würde es zu ihrem Körper gehören.

In der Gemüseabteilung steht Mark Anthony, ein Anwalt, und starrt auf sein Mobiltelefon. Es zeigt ihm, was er einkaufen soll. Dann dreht er sich um und greift nach drei Avocados, ein paar Tomaten und Zwiebeln.

Carolyn Martinelli steht beim Obst, denn sie will einen Nachtisch zubereiten, den sie letztens fotografiert hat. »Der war so gut«, sagt sie. »Mit Banane und Nutella gefüllt.« Dann dreht sie um, hält das Handy wie einen Suchscheinwerfer vor sich und macht sich auf den Weg zu den Bananen.

Helen Jones und Sarah Kutcher reden am Kühlregal miteinander, beide haben ihr Handy in der Hand. »Wir gucken gerade auf Foursquare nach, ob ein paar Freunde in der Nähe sind«, erklärt Sarah. Dann tauschen alle untereinander ein paar Kurznachrichten aus, und die beiden Frauen bestimmen, wie viel Joghurt sie einpacken.

Menschen, die so ticken, sind nicht in der Mehrheit, nicht in der Lower East Side und nicht im Rest der Stadt. Aber ihre Zahl nimmt zu, und Legionen von Start-ups bedienen ihre Bedürfnisse. Sie übersetzen Alltagsfragen in Handyprogramme - und einige versuchen dabei das Unmögliche möglich zu machen. Die wohl schwerste Aufgabe lautet: Finde in New York einen Parkplatz. Roadify tut es.

Die Idee entstand in einer bürgerlichen Seitenstraße in Brooklyn. Freitags müssen hier alle Autos ab 11.30 Uhr auf die rechte Straßenseite, weil die Stadtreinigung kommt. Einfamilienhäuser säumen die Straße, die Vorgärten sind gepflegt, einer hat ein Kräuterbeet angelegt - und auf den Stufen zu Nummer 187 schmücken Kürbisse den Eingang.

Im Keller von 187 lebt Dylan Goelz gemeinsam mit zwei anderen. Sie sind Aktivisten, Enthusiasten - und Unternehmer. Im Januar haben sie Lichterketten kreuz und quer mit Tesafilm an die Decke geklebt und daran weiße Bettlaken aufgehängt. Sie haben den Keller aufgeteilt. Jeder bekam ein paar Quadratmeter für die privaten Dinge. Dylan hebt ein Laken kurz an, dahinter wird ein altes Sofa sichtbar, auf dem Bettzeug liegt. Dylan grinst.

Roadify bittet Autofahrer, auf ihrem Handy zu verbreiten: »In zehn Minuten wird ein Parkplatz frei.« Den Standort und damit den richtigen Kartenausschnitt findet das Handy von alleine, dann setzt der Geber mit nur einem Fingertippen einen Punkt auf die Karte, wo das Auto steht. Kurz darauf kann jeder Suchende den Platz seinerseits auf einem Stadtplan blinken sehen und für sich reklamieren. Er wird dann für alle anderen Nutzer von Roadify wieder unsichtbar.

Dylan Goelz schnappt sich seine grau karierte Snowboarderjacke und sagt: »Wir müssen rausgehen, eines der Kinder ist krank.« Sie leben hier gemeinsam mit der Familie von Nick Nyhan, der Roadify finanziert. Ein paar Blocks weiter lässt sich Goelz auf einer Bank an einer belebten Kreuzung nieder und erzählt, wie alles angefangen hat. Mit Software und mobilem Internet habe er vorher nichts zu tun gehabt. »Ich habe Politikwissenschaften studiert.« Nick und er haben sich im Wahlkampf für Barack Obama kennengelernt, und als danach die Idee für Roadify aufkam, war Dylan sofort begeistert. Denn der Service funktioniert nur, wenn viele Anwohner eines Viertels mitmachen und ihre Parkplätze jemand anderem anbieten. Auf diese Weise das Gemeinwesen zu aktivieren und gleichzeitig eine Firma aufzubauen lockte Dylan nach New York - und in den Keller von Nick.

Roadify ist klein. Aber in anderen Stadtteilen gibt es schon zwei Konkurrenten, und die Parkplatzsuche ist insgesamt ein gutes Beispiel dafür, wie Handys zu einem unverzichtbaren Werkzeug geworden sind, um den Alltag in all seinen Nischen zu organisieren. Und je besser die Technik funktioniert, umso weiter tritt sie in den Hintergrund, umso größer wird, was die Soziologin Sherry Turkle »Magie« nennt. Sie beobachtet seit Jahren, wie Menschen tiefere Gefühle für Handys entwickeln. Verbundenheit. Vertrauen. Genau das ist es, worauf die Werber lauern und wo Händler ansetzen.

Der Elektronikhändler Best Buy setzt dabei seit Herbst auf ein Verfahren names Shopkick. »Wir können mit einem nicht hörbaren Audiosignal sehr genau bestimmen, wo ein Kunde in einer Filiale geht und steht«, sagt Shopkick-Gründer Cyriac Roeding. Dazu muss der Händler eine kleine Box installieren, die »weniger als 100 Dollar« kostet. Hintendran hängt das Computerprogramm.

Aus Sicht der Kunden muss man sich Shopkick wie ein großes Rabattprogramm vorstellen. Es hat zwei Stufen. In der ersten geht ein Kunde in ein Geschäft und öffnet Shopkick auf seinem Handy. Dafür bekommt er die ersten Rabattpunkte. »Das größte Problem im Einzelhandel ist, den Kunden überhaupt in den Laden zu bekommen«, sagt Roeding. »Dass er eintritt, belohnen wir jetzt.« Danach bestehe bei Elektronikprodukten eine Wahrscheinlichkeit von 40 Prozent, dass ein Kunde auch etwas kauft - und hier setzt die zweite Stufe an.

Individuelle Rabatte sollen den Kaufimpuls verstärken. Dafür werden die Daten von Shopkick mit der Kaufhistorie des Kunden verbunden, die beispielsweise über eine Kundenkarte vorliegt. Zusätzlich wird Shopkick in die Warenwirtschaftssysteme eingepasst. So entsteht ein umfassendes Bild, das es dem Händler ermöglicht, den Kunden gezielt anzusprechen - oft noch bevor sich bei ihm der klare Wille zum Einkauf formt.

Was das Ganze bisher gebracht hat? Roeding darf nichts sagen, weist aber darauf hin, dass sieben große Handelsketten sein System benutzen. Best Buy selbst gibt auch keine Auskunft. Die Verkäufer in verschiedenen Best-Buy-Filialen haben keinen Überblick, aber Violet Parker aus dem Geschäft am Union Square hat den Eindruck, dass sich die Shopkick-Sache mächtig lohnt. »Kunden, die Shopkick nutzen und für über 50 Dollar einkaufen, erhalten einen Gutschein. Beim zweiten Einkauf bekommen sie dann zehn Prozent Rabatt, beim dritten sogar 40 Prozent. 40 Prozent! Ehrlich!«

Letztlich erlaubt die Shopkick-Technik dem Händler, den Einkauf eines Kunden genau nachzuverfolgen, wie bei einem Onlineshop im Internet. Jede Bewegung ergänzt, bereichert und vertieft ein Kundenprofil. Wozu das führt, beschreibt der MIT-Professor Hal Abelson recht gut: »Die Bewegung der physischen Dinge und der Menschen ist die Oberfläche. Um zu verstehen, was wirklich los ist, muss man die virtuelle Welt betrachten, den Fluss von Bits, die die Ereignisse in unserem Leben mit lenken.«

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Quelle.

Passt auch gut zu diesem Thema. Es ist erschreckend, wie leicht heute Menschen und ihre Gedankengänge nachvollzogen werden können und daraus weitreichende Schlüsse ziehbar sind. Ich persönlich fände es trotz der Umstandserleichterung und der Komfortpräsentation, die mit Sicherheit positive Aspekte sind, für mich undenkbar, meine Verhaltensweise derart der Elektronik zu überlassen, wie es hier angedeutet wird.

TheFrozen · 3. Januar 2011

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das wird aber allen "wirtschaftsweisen" und marketingspezialisten aber stinken.
kann mir gut vorstellen das viele die denken die zukunft zu wissen,dann arbeitslos wären.ich kann mir besseres vorstellen als auch noch meine zukunft in die hände von maschinen zu legen,genügt denn nicht schon die gegenwart?

gruss

Neo311087 · 4. Januar 2011

AW: Details zur "Zukunftssuchmaschine"

Soweit wird es nicht kommen, überleg doch mal was passiert wenn gezielt Fake Meldungen im Internet auftauchen. Und ich sprech hier nicht von einer Fake Meldung die dieser Algorithmus als zu große Abweichung raus schmeissen würde sondern von 10000, da kann ein ganzes neue Geschäftsmodell drauf entstehen. Dann wird nicht nur das Internet mit zugemüllt, sondern ihre tolle Zukunftssuchmaschine ist fürn *****.

Aber das ist mir immernoch lieber als das irgendein geldgieriger Konzern mein Konsumverhalten voraussagen kann.

Figger · 4. Januar 2011

AW: Details zur "Zukunftssuchmaschine"

... nicht ganz. Der Minority Report (dt. Minderheiten-Bericht) ist die Vorhersage, die von den anderen abweicht und nur der Titel des Films/der Geschichte
[/klug r]

b2t: Klingt für mich sehr interessant und ist aus technischer Sicht sicherlich hochanspruchsvoll.
Im Endeffekt ist das ganze ja nichts anderes, als das was eben die ganzen sogenannten "Experten" oder "Wirtschaftsweisen" tun. Man analysiert die Vergangenheit um die Zukunft vorraussagen zu können.

Das Problem wird sein, das ganze so dynamisch zu gestalten dass es auf beliebige Anfragen einigermaßen zutreffende Ergebnisse liefert.
Denn der Unterschied zu den oben von mir angesprochen Personen, liegt eben darin, dass diese noch den guten alten Hirnschmalz benutzen um zu Ergebnissen zu kommen, was zu unseren Lebzeiten sicherlich nie durch
einen Computer ersetzt werden kann.
Gruß,
Figger

Melcos · 4. Januar 2011

AW: Details zur "Zukunftssuchmaschine"

Schlechter als die Wirtschaftsweisenkristallkugelschauer kanns eh nicht werden, jeder normale Arbeitgeber hätte die schon lange hochkant rausgeworfen, wegen ihrer Dreistigkeit & Unfähigkeit.

Siehe dazu Die fünf führenden Wirtschaftsforschungsinstitute vs. Oktopus Paul

Obs die Algorithmen besser können ist zu bezweifeln:

Die Chaosforschung (auch: Theorie komplexer Systeme oder Komplexitätstheorie) ist ein Teilgebiet der Mathematik und Physik und befasst sich im Wesentlichen mit dynamischen Systemen, deren Dynamik unter bestimmten Bedingungen empfindlich von den Anfangsbedingungen abhängt, sodass ihr Verhalten nicht langfristig vorhersagbar ist. Da diese Dynamik einerseits den physikalischen Gesetzen unterliegt, andererseits aber irregulär erscheint, bezeichnet man sie als deterministisches Chaos. Chaotische dynamische Systeme sind nichtlinear.

Beispiele sind der Schmetterlingseffekt beim Wetter, Turbulenzen, Wirtschaftskreisläufe, bestimmte Musterbildungsprozesse, wie beispielsweise Erosion, die Entstehung eines Verkehrsstaus sowie neuronale Netze, wobei sich chaotisches Verhalten (und sein „Gegenteil“, stabiles, deterministisches Verhalten) meist nur bei bestimmten Parameterbereichs-Werten in den zugrundeliegenden Modellen der dynamischen Systemen ergibt.

[...]

Grenzen der Vorhersagbarkeit

Liegt chaotisches Verhalten vor, dann führen selbst geringste Änderungen der Anfangswerte nach einer gewissen Zeit zu einem völlig anderen Verhalten (sensitive Abhängigkeit von den Anfangsbedingungen). Es zeigt sich also ein nichtvorhersagbares Verhalten, das sich zeitlich scheinbar irregulär entwickelt.

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TheFrozen · 6. Januar 2011

AW: Details zur "Zukunftssuchmaschine"

das ist der grund warum ich wikileaks nicht über den weg traue.
wnn es nullen und einsen gibt,dann bist im begrifft die null vor deinen augen zu haben.
traust du dann noch der eins?

das andere mit der chaostheory....das ist für manche ne doktorarbeit.sehr gewagt sich selber abzuschiessen.
der schmeterling der auf der anderen erdseite einen sturm auslöst,nich?
oder die fläche von schneeflocken berechnen.? bist dees wahnsinns?nene.mit denen jungs leg ich mich nicht an.
mein kopf zu klein.u know?
nene.
zahlen und statisktiken,verleiten zum falsch interpretieren.
denen traue ich eh nicht.
also.
ich denke nicht das "die" alle teilchen addieren können,wohlweisslich;damit die zukunft zu vorhersagen.
also,wenn die so ne maschiene verbaue,ich traue ihr einen schizz.
und ganz ehrlich.die können nun weakileaks und dokus streue.ich bleibe dabei.
ihr seid scheissse.
leckt mich.
gute nacht beisamen.....
so long..the frozen one..got hot ones

Neo311087 · 6. Januar 2011

AW: Details zur "Zukunftssuchmaschine"

Man soll ja auch nicht irgendeiner Organisation einfach glauben nur weil sie grad mal eine etwas andere Version der Dinge zeigen. Man soll von egal welcher Quelle Informationen stammen immer zuerst selber nachdenken. Denn nicht Wikileaks ist der Filter, sondern dein Verstand.

Ich will hier nun mit dem Wikileaks Thema nicht wieder groß anfangen, aber die Informationen die sie bis jetzt veröffentlicht haben sind, für mich persönlich, sehr viel glaubwürdiger als die Offiziellen Versionen / Stellungsnahmen.

Und mal nebenbei, die Amis haben nicht abgestritten das die veröffentlichten Dokumente etc von Wikileaks der Wahrheit entsprechen.

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