Deutsche Kampftruppe: NATO braucht Hilfe

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von Fritte2k, 29. Januar 2008 .

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  1. 29. Januar 2008
    Die schon länger erwartete Bitte der NATO um eine schnelle Eingreiftruppe der Bundeswehr zum Einsatz in Nord-Afghanistan ist jetzt beim Verteidigungsministerium eingegangen. Die Bundesregierung muss nun über eine Entsendung des Kampfverbandes entscheiden.

    Die bisher von Norwegen gestellte "Quick Reaction Force" unterstützt die im Norden Afghanistans eingesetzten Nato-Truppen, die die Bundeswehr führt. Deutschland soll die Eingreiftruppe im Sommer übernehmen. Sie wird bei Unruhen, Zugriffen und zum Schutz von Konvois eingesetzt.

    Die Bundesregierung hatte bisher bereits betont, der Einsatz unterscheide sich nicht grundsätzlich von der bisherigen Aufgabe der deutschen Soldaten. Der Einsatz könne innerhalb des vom Bundestag beschlossenen Afghanistan-Mandats stattfinden.

    Bei seinem Überraschungsbesuch in Afghanistan rechtfertigte Verteidigungsminister Franz Josef Jung diese Überlegungen. Zu den Aufgaben der Soldaten zählten neben Schützen und Helfen auch heute schon das Kämpfen, sagte Jung in Kabul. Der Einsatz am Hindukusch sei immer schon mit Risiken für Leib und Leben der Soldaten verbunden gewesen. Er sei aber ein wichtiger Beitrag für den Frieden und die Stabilität, sagte der CDU-Politiker. Berichte über Ausrüstungsmängel der Bundeswehr mit Blick auf eine Übernahme der schnellen Eingreiftruppe wies Jung als absurd zurück. Die deutschen Soldaten seien gut ausgebildet und ausgerüstet, betonte er. Jung hatte sich zuvor auch mit dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai getroffen.


    Kanada droht mit Abzug

    Kanada hat mit dem Abzug seiner 2500 Soldaten Anfang 2009 aus Afghanistan gedroht, fall die NATO nicht eine signifikante Verstärkung in das asiatische Land schickt. Ministerpräsident Stephen Harper signalisierte damit, dass sein Land die Geduld mit den aus Kanadas Sicht zögerlichen NATO-Verbündeten verliert.

    Harper will die kanadischen Truppen eigentlich länger in Afghanistan lassen als bis zu dem derzeit geplanten Abzugstermin im Februar 2009. Er warnte aber, die Zukunft des gesamten Verteidigungsbündnisses stehe ernsthaft auf dem Spiel, wenn die NATO nicht in der Lage sei, ausreichend Truppen in Afghanistan zu stationieren. Ein unabhängiges Gremium hatte vergangene Woche empfohlen, dass Kanada seinen Einsatz in Kandahar im Süden Afghanistans beendet, wenn die NATO nicht zusätzlich 1000 Soldaten dorthin entsendet sowie Hubschrauber und Aufklärungsflugzeuge. Er akzeptiere diese Empfehlung, sagte Harper vor der Presse.

    Kanada ist über die Weigerung einiger NATO-Staaten verärgert, Truppen in den Süden Afghanistans zu schicken, wo die aufständischen Taliban nach wie vor stark sind. Auch die deutschen Soldaten sind fast ausschließlich im Norden des Landes im Einsatz, der relativ ruhig ist.

    Quelle: http://www.n-tv.de/910785.html
     
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