Die BSA und die höhere Mathematik: Raubkopierer tragen Schuld an fehlendem Aufschwung

Dieses Thema im Forum "Szene News" wurde erstellt von zwa3hnn, 23. Januar 2008 .

  1. 23. Januar 2008
    Trau keiner Studie, die du nicht selbst finanziert oder in Auftrag gegeben hast. Laut einer aktuellen Studie des Frankfurter Unternehmens IDC, die im Auftrag der Business Software Alliance (BSA) erstellt wurde, werden in der deutschen IT-Branche bis zum Jahr 2011 über 50.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Man rechnet in der gleichen Zeitspanne mit einer Umsatzsteigerung von 76,3 auf 95,2 Milliarden US-Dollar. Noch heute sprach der Verband BITKOM vom Fach Mathematik als eine Schlüsselkompetenz. Kompetent sind die Vertreter der BSA allemal, wenn es darum geht, die Ergebnisse der Studie so zu interpretieren, dass es ihnen zum Vorteil gereicht.

    Deutschland liegt bezogen auf seine IT-Branche im direkten Vergleich mit 64 Ländern lediglich auf Rang 16. Schuld daran wäre alleine der Anteil von 28 % unlizensierter Kopien. Könnte man diesen Anteil senken, so rechnen uns die Mathematiker der BSA vor, würde dies in der Konsequenz 12.300 zusätzliche Arbeitsplätze und 6,4 Milliarden US-Dollar zusätzlichen Umsatz bescheren. Gegen mehr Arbeitsplätze und höhere Gewinne kann jemand etwas argumentieren, warum diesen Totschläger nicht auch an dieser Stelle anbringen?

    Die übelsten Mordkopierer der Welt sind auch schnell ausgemacht. Ein Dorn im Auge der Wirtschaftswächter sind die dezentralen Kopien der Volksrepublik China mit 82 % Anteil und die in Russland mit einer Quote von satten 80%. Als einzige Lösung bietet man das Verhängen von härteren Strafen an. Andere Möglichkeiten die positive Wirtschaftsentwicklung voranzutreiben, sucht man in der Presseerklärung vergebens. Die BSA erachtet es daher als eine ihrer Hauptaufgaben kleine und mittelständische Betriebe über die Risiken und rechtlichen Konsequenzen des Einsatzes unlizensierter Software aufzuklären. Der Staat wird aufgefordert zu agieren, indem er mehr kontrollieren, erläutern und mit härteren Gesetzen abschrecken soll.

    Die Rollen in diesem Schauspiel sind klar verteilt, für Grautöne ist leider kein Platz vorhanden. Wir haben hier auf der einen Seite nur negative Folgen im Fall der Nutzung illegaler Software. Andererseits sind alle Hersteller, auch die mit einem Monopol, immer auf der richtigen Seite, egal, zu welchem Preis sie ihre Programme anbieten. Ungenannt bleibt zum Beispiel die Tatsache, dass manche Mordkopierer nach einer gewissen Testphase auch schon mal dazu tendieren, das Original zu kaufen anstatt immer und ewig mit der Kopie vorlieb zu nehmen. Auch auf den Einfluss Freier Software auf die Wirtschaft wie etwa Open Office.org geht man dort nicht ein. Vielleicht soll uns die Studie der BSA lediglich auf das neu eröffnete "Jahr der Mathematik" einstimmen. Wer weiß ...


    quelle: gulli untergrund news
     
  2. 23. Januar 2008
    AW: Die BSA und die höhere Mathematik: Raubkopierer tragen Schuld an fehlendem Aufsch

    Naja die Theorie und die Praxis haben manchmal nicht viel gemeinsam...
    Als wenn sich jeder das Original kaufen würde, wenn es keine Kopien mehr geben würde...


    Und das geilste ist von der Business Software Alliance gesponsert...
     
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