Ein Schritt in die Zukunft: Das Beispiel Amper
Schon 2017 wagte das Start-up Amper einen mutigen Schritt. Sie zeigten der Welt, dass Musik mittels synthetischer Intelligenz möglich ist. Ihre Demo—gestaltet im Stil der Beatles—demonstrierte, wie generierte Beats, Melodien und Bässe die Zukunft der Musikproduktion prägen könnten. Eine faszinierende Mischung aus Nostalgie und futuristischer Technik war geboren.
Zwischen Realität und Fake-Musik
2021 dann die nächste Stufe: Die ersten komplett von KI generierten Beatles-Alben erschienen auf YouTube. Die Reaktionen waren gemischt—von Begeisterung bis Skepsis war alles dabei. Ein Hörer verglich den Klang mit einem schlecht eingestellten Autoradio, das weit entfernten Beatles-Klängen lauscht. Doch trotz technologischen Fortschritts fehlt es oft an der echten Originalität und Klangqualität. Ein weiteres Beispiel: Ein "neuer" alter Beatles-Song wurde 2023 mithilfe von maschinellem Lernen vervollständigt – und spaltete die Fangemeinschaft.
Zwischen Angst und Faszination: Die Reaktion der Musikindustrie
In der Musikbranche herrscht ein Gemisch aus Angst und Faszination. Die Flut an KI-generierten Clips und Songs sorgt für Nervosität. Künstler werden imitiert, Einnahmen entgehen. Auf der anderen Seite wächst die Begeisterung für die neuen Möglichkeiten, die KI bietet. Es stellt sich schon die Frage, ob menschliche Künstler bald überflüssig werden könnten und ob so Kosten gespart werden können. Interessant ist auch die Idee, dass selbst nach dem Tod eines Künstlers neues Material die Zuhörer begeistern könnte.
Die Zukunft: Musik ohne menschliche Kreativität?
Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis komplett digitale Kreationen ohne menschliches Zutun zum Mainstream werden. Diese könnten gar den Erfolg von Vocaloid-Hits wie Hatsune Miku übertreffen und den Begriff des "Industriegewächses" neu definieren. Auf Plattformen wie Spotify erzielen KI-generierte Songs bereits hohe Abrufzahlen. Doch das Dilemma bleibt: Diese Zahlen sind genauso unecht wie die digitalen Künstler selbst.
Die Musikindustrie steht am Scheideweg – werden wir eine Zukunft sehen, in der menschliche und künstliche Kreativität harmonisch nebeneinander existieren, oder wird die Maschine den Ton angeben? Eine spannende jedoch vielleicht auch mulmige Perspektive.
Quelle: https://raidrush.org/news/101212-ai-vs-creativity-das-dilemma-des-urheberrechts.html