Die Fifa ist Weltmeister im Geldverdienen

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von Mr. Brown, 12. Juli 2010 .

  1. 12. Juli 2010
    Der von Joseph Blatter geführte Vermarktungskonzern ist der kommerzielle Sieger der WM. Sein Trick: Dank steuerfreier Gewinne erzielt er Traumrenditen - und die Zeche zahlen Südafrika und die Fußballfans.

    KAPSTADT. Für die Welt war es das wohl ruppigste Endspiel einer Fußball-Weltmeisterschaft. Für Fifa-Chef Joseph Blatter, 74, war das ganze Turnier vor allem ein gutes Geschäft. Dem gelernten Volkswirt konnte es egal sein, wer wie oft foulte. Auch der Sieg Spaniens über die Niederlande in der Verlängerung mit 1:0 spielte keine Rolle. Die Fifa hatte schon vor dem Abpfiff gewonnen.

    Der Fußball-Weltverband - wie diese Firma sich offiziell nennt - ist nicht nur der Ausrichter der Spiele, sondern auch einer der größten Lizenzhändler der Sportwelt. Vom T-Shirt über das WM-Maskottchen bis zu den Fernsehübertragungsrechten reicht das Angebot. Alles sieht nach Sport aus, aber in Wahrheit geht es den Fifa-Gewaltigen vor allem ums Geldverdienen. Der Vorstandschef des FC Bayern München, Karl-Heinz Rumme*****, sprach bereits mehrfach von monopolistischen Strukturen.

    Regel Nummer eins für all jene, die mit der Fifa ins Geschäft kommen wollen, lautet: Eine WM ausrichten darf nur, wer dem Fußballverband vorab Steuerfreiheit zugesichert hat. Bei dem Turnier 2006 in Deutschland sind dem deutschen Finanzminister so 250 Mio. Euro entgangen, sagen die Experten in Berlin.

    Das gleiche Prinzip verfolgt die Fifa in der Schweiz, wo die Organisation mit nur 361 festangestellten Mitarbeitern ihren Sitz hat: Die Gewinne sind steuerfrei - immerhin gehe es um die völkerverbindende Wirkung des Sports, begründet das Milliardenunternehmen seine steuerliche Sonderstellung.

    Auch in Südafrika hat die Fifa ihre kommerziellen Interessen knallhart durchgesetzt. Obwohl das Land den Schub aus zusätzlichen Steuereinnahmen gut hätte gebrauchen können, zeigte sich Blatter unnachgiebig. Ohne Steuerbefreiung keine WM - diese Marschroute wurde durchgehalten. Rund um die Spielstätten war eine ,,Steuerblase" gebildet worden. Alle Fifa-Partner waren von der Zahlung der Einkommen- und Umsatzsteuer befreit. Auch die Devisenbestimmungen Südafrikas hatte man für die Fifa außer Kraft gesetzt.

    Auch in den Straßen von Kapstadt regierte die Fifa mit beachtlicher Rigorosität. Aus der Umgebung der Stadien vertrieb sie etwa Straßenhändler - damit diese nicht den offiziellen Sponsoren Konkurrenz machen konnten. Die Fifa schließt vor jeder WM mit verschiedenen Firmen exklusive Sponsoring-Verträge ab. Diesmal waren es 20 Vertragspartner, darunter Adidas, Coca-Cola und der Autohersteller Hyundai Kia.

    Beim Bau der Stadien spielte der Weltverband ebenfalls seine Macht aus: In Kapstadt bestand die Fifa auf einem Neubau, statt eine bestehende Arena zu modernisieren. Die Ausgaben schossen in die Höhe: 1,4 Mrd. Euro sollen die Stadien den südafrikanischen Staat gekostet haben. Ob sich die Investitionen für das Land langfristig rechnen werden, ist ungewiss bis unwahrscheinlich. Blatter nennt die neuen Spielstätten dennoch ,,Juwelen".

    Blatter weiß nicht nur, wie man Geld verdient. Er weiß auch, wie man Strippen zieht. Beim Fifa-Kongress vor dem diesjährigen Turnier verkündete er eine Sonderausschüttung in zweistelliger Millionenhöhe an die Mitgliedsverbände. Gleichzeitig kündigte er an - nicht ganz zufällig, sagen seine Kritiker -, erneut für das Präsidentenamt kandidieren zu wollen. Einige werfen ihm nun vor, sich die Stimmen der Verbände mit Geschenken sichern zu wollen. Aber die Verbände sind froh über diese Geschenke. Blatters Stärke sind nun einmal die Profite, die er für seinen Verband Jahr für Jahr erwirtschaftet.

    Auch die Schlussbilanz der WM 2010 ist beeindruckend. Runde 3,2 Mrd. Dollar hat der Verband mit der Vermarktung der WM eingenommen. Die Vermarktung des nächsten Turniers läuft bereits auf Hochtouren: 3,8 Mrd. Dollar erwartet die Fifa aus dem Verkauf der Fernseh- und Werberechte der WM in Brasilien 2014. Unaufhaltsam wächst das Eigenkapital von Blatters Organisation - auf inzwischen über eine Mrd. Dollar.

    Die Fifa wird Südafrika in dieser Woche mit Koffern voller Geld verlassen. Blatter schwärmte denn auch schon vor dem Brutalo-Finale: ,,Was für eine wunderbare Weltmeisterschaft."

    Quelle: Der gierige Fußballweltverband: Die Fifa ist Weltmeister im Geldverdienen - Seite 2 - Fußball - Sport - Handelsblatt
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    Es ist und bleibt halt eine riesige Vermarktungsmaschine. Südafrika hat sich damit wahrscheinlich selber ins Knie geschossen. Die Stadien, die sie für viel Geld erbaut haben, werden verrotten weil keiner dadrin spielen wird. Die Rugby Mannschaften haben eigene Plätze und der Fußball ist dort keine Wirtschaftskraft.

    Ich frage mich wofür der Verband die Gelder verwendet, für den Aufbau von Bolzplätzen und anderen weltverbesserer Projekten? Leider wird das in dem Artikel nicht geklärt. Ansonsten hat die Fifa keine Begründung, wieso sie eine Lizenz zum Geld drucken besitzen.

    Und dann auch noch dieser Blatter. 74Jahre und dann noch eine Amtszeit, in der er sich Hirngespenster wie das Rotationssystem ausdenkt. Ich konnt es schon nicht mit ansehen, als er den Pokal überreichen musste und dann erklärt hat, was für eine schöne WM das war. In Deutschland dürfte der Eindruck noch etwas gemildert sein, durch die Leistung der Nati. Schieben wir aber diesen Eindruck beiseite, war es eine langweilige WM, mit schlechter Regie und grausigen Sound.
     
  2. 12. Juli 2010
    AW: Die Fifa ist Weltmeister im Geldverdienen

    Danke für den Text; vor kurzem habe ich leider sogar eine ganze Doku (auf Arte) über die Machenschaften der Fifa verpasst.
    Der Vermarktungskonzern ist auch der Grund dafür, warum ich die ganzen Fussball-Verrücktheiten von Fans mit gemischten Gefühlen betrachte.
    Klar, Euphorie - warum nicht? Auf der anderen Seite aber spielt man als braver Fussball-Fan der Fifa mit unglaublich vielen Dingen in die Hände bzw. Kasse - ich glaube wenigen ist das bewusst.
    Und achja, natürlich verpasst man in der Euphorie auch die Erhöhung des Spitzensteuersatzes.

    Grüße
    Logos
     
  3. 12. Juli 2010
    AW: Die Fifa ist Weltmeister im Geldverdienen

    Die Trikotpreise in Südafrika sind unverschämt hoch gewesen, so dass die meisten Südafrikaner nicht nur von den Spielen ausgeschlossen waren, sondern auch vom Kauf von Merchandising Artikeln. Eine absolute Sauerei, denn dies war der FIFA vorher bekannt. Auch eine Form von Ausbeutung.

    Blatter und die ganze Bande der FIFA Verbrecher gehören abgesetzt.
     
  4. 12. Juli 2010
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. April 2017
    AW: Die Fifa ist Weltmeister im Geldverdienen

    Hab mich mal 2 Sekunden auf die Suche gemacht.
    Für dich und für alle anderen die es sehen wollen.

     
  5. 12. Juli 2010
    AW: Die Fifa ist Weltmeister im Geldverdienen

    Ja dem kann ich nur zustimmen. Wenn man sich doch mal die ganzen Spiele angeguckt hat waren vllt. 2-3 maximal 4 Spiele ausverkauft. Ein grausiger Anblick wenn man bei der WM leere Sitzreihen betrachten muss. (Dies passiert ja nicht mal in der 2. Liga).

    Meiner Meinung nach hätte man die ganzen Preise an afrikanische Verhältnisse anpassen müssen. Aber dann hätte unser Sepp seinen Chauffeur bestimmt nicht mehr bezahlen können

    Und wie der TE schon sagte, eigentlich war die WM grausig. So gut wie alle Topspieler verletzt. Die Stars die dabei waren waren grausig (bis auf einige wenige), und wenn die Deutschen nicht so gut gespielt hätten über weite Teile wäre diese WM komplett untergegangen in Deutschland.

    Die Afrikaner werden die Stadien eigentlich nur noch als Tourismus stätte vorzeigen können, denn dort ist Fussball nunmal kein großes Geschäft und in maximal einem halben Jahr wird von Afrika keine Sau mehr reden und die Armut dort wird wieder vergessen.

    Gut fände ich es wenn die Fifa einen Teil ihrer riesigen Einnahmen an Afrika (Hiorgs.) spenden würde, dann würden sie wenigstens ein bisschen Menschlichkeit zeigen.
     
  6. 12. Juli 2010
    AW: Die Fifa ist Weltmeister im Geldverdienen

    Die Fifa ist eine Mafia...

    Ich will nicht wissen, was sie alles im Fußball kontrollieren, wenn man bedenkt, dass sie Schiris und Leute in ihren Reihen haben, die in Brasilien als korrupt gelten.
     
  7. 12. Juli 2010
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. April 2017
    AW: Die Fifa ist Weltmeister im Geldverdienen

    Super, vielen Dank dafür!

    Ich habe schon ein bisschen reingeschaut - also das muss man sich ansehen... ist auch typisch dass diese Doku auf Arte lief... im ZDF wird es die mit Sicherheit nicht zu sehen geben.:]
     
  8. 12. Juli 2010
    AW: Die Fifa ist Weltmeister im Geldverdienen

    das geht schon ne ganze weile so. der sport des volkes ist schon sehr lange ein sport des geldes und profits geworden.
    bei der fifa fing das mit Havelange (fifa präsident vor blatter) an und wurde dann von blatter perfektioniert.
    eigentlich ist es eine sauerei, wie südafrika ausgebeutet wurde. die stadien verwahrlosen doch nach der WM da. die einwohner hatten rein gar nix von der WM.
    die wm ist nur nach afrika gegangen, damit der blatter seine vormachtsstellung bei der fifa behält.
    eigentlich sollte 2006 schon die wm in afrika sein, jedoch hat der beckenbauer gute überzeugungsarbeit geleistet, was ich ihm sehr zu gute halte.
    geil ist auch, wie blatter präsident wurde...

    wer mehr lesen möchte:
    http://www.11freunde.de/international/130073
     
  9. 12. Juli 2010
    AW: Die Fifa ist Weltmeister im Geldverdienen

    Zur Doku von Arte hab ich nun das hier gefunden:

    Millionenschwerer Schmiergeldskandal: Fifa-Funktionäre kaufen sich frei - SPIEGEL ONLINE

    Haben sich also schön freigekauft.

    Die FIFA ist nunmal ein korrupter Haufen und Sepp Blatter ein Monopolist ohne gleichen. Ich halte die WM auch für einen absoluten Reinfall, sowohl sportlich als auch kulturell. Gut und wirtschaftlich ist es für alle nicht unbedingt sehr gut, außer für die FIFA.
    Leider hat kein Kontinentalverband die Eier, mal etwas dagegen zu unternehmen. Sie stecken ja zum Teil leider auch mit drin. Die FIFA sollte als Dachverband eigentlich möglichst kaum Gewinn erzielen, bzw. diesen für wohltätige Zwecke einsetzen.

    Gilt aber auch für viele andere Verbände wie IOC, FIA usw.
     
  10. 14. Juli 2010
    AW: Die Fifa ist Weltmeister im Geldverdienen

    Gut gesagt.

    Grundsätzlich finde ich schon das die FIFA eine Mafia ist. Die Frage wie beinflussbar wären sie, wenn sie nicht so mit ganzen Ländern und Kontinenten umgingen.

    Ich fands schon krass, dass sich mittlerweile durchaus Politker eingemischt haben und eine Einflussnahme auf die Spiele oder dessen Ergebnisse verlangen. War es nicht so, dass die Linke das England-Tor nachträglich anerkennen lassen wollte.. aus Fairness. Oder die Sache mit Nigeria. Oder Frankreich wo man die Fifa vor den Sportausschuss karren wollte oder hat?

    Die FIFA ist sicherlich auch durch ihre Mafia-Taktik zumindest in der politischen Kategorie ziemlich abgesichert. Ein Plus?

    Wenn man alleine den Artikel gelesen hat, dann weiß man schon, dass der Laden die Welt gut im Griff hat und die Sahne mit der großen Kelle abschöpft.

    Ein bisschen mehr Gerechtigkeit und Wohltätigkeit sollte meiner Meinung nach drin sein. Ihr Gewinn sei ihnen gegönnt, aber nicht übertreiben. Und da sind sie nah dran.
     
  11. 15. Juli 2010
    AW: Die Fifa ist Weltmeister im Geldverdienen

    Menschen und Vereine die unvorstellbar viel Geld besitzen , können auf diesem Planeten tun und lassen was sie wollen.

    Ist schon fasst eine Faustregel...
     
  12. 17. Juli 2010
    AW: Die Fifa ist Weltmeister im Geldverdienen

    Die Parallelen von IOC zur FIFA sind frappierend.
    Totale Korruption.
     
  13. Video Script

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