Die gesetzlichen Veränderungen in der EU zwingen Sharehoster zu drastischen Maßnahmen

Mit dem neuen Digital Services Act (DSA) der Europäischen Union werden große Plattformen stärker in die Verantwortung genommen. Dies hat auch weitreichende Konsequenzen für den tschechischen Sharehoster Uloz, welcher sein Geschäftsmodell drastisch anpassen musste, um den neuen gesetzlichen Regelungen gerecht zu werden. Möglicherweise handeln jetzt weitere Hoster wie Abload.de und beschränken die Uploadfunktion.

Die gesetzlichen Veränderungen in der EU zwingen Sharehoster zu drastischen Maßnahmen

6. Dezember 2023     Kategorie: Politik & Recht
Interview mit Rechtsexperten auf Uloz.to.jpg

Die bisherige Geschäftspraxis von Uloz.to


Uloz ist ein bedeutender Sharehoster, der bisher ein offenes Modell der Dateiübertragung angeboten hat. Dies führte jedoch immer wieder zu rechtlichen Auseinandersetzungen, insbesondere mit der Medienbranche, die den Austausch urheberrechtlich geschützter Inhalte unterbinden wollte. Trotz der Angriffe gelang es Uloz, sich erfolgreich zu verteidigen. Das Unternehmen lehnte die Forderungen nach Upload-Filtern ab und argumentierte, dass diese auch legalen Inhalt blockieren und somit gegen EU-Recht verstoßen würden.

Anpassungen aufgrund des neuen EU-Gesetzes


Mit dem Inkrafttreten des neuen DSA sah sich Uloz jedoch gezwungen, sein Geschäftsmodell drastisch zu verändern, um den neuen gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden. Laut Berichten des Magazins TorrentFreak können die Nutzer des Angebots ab dem 1. Dezember 2023 nur noch auf Dateien zugreifen, die sie selbst hochgeladen haben. Dies stellt eine gravierende Veränderung gegenüber dem bisherigen offenen Modell dar.

Die Reaktion von Uloz


Der Geschäftsführer von Uloz, Jan Karabina, betonte, dass das Unternehmen stets im Einklang mit der geltenden tschechischen und europäischen Gesetzgebung gehandelt habe. Um auch zukünftig allen rechtlichen Kriterien gerecht zu werden, insbesondere im Zusammenhang mit der neuen europäischen Gesetzgebung, werde der Cloud-Speicher Uloz.to Disc grundlegend umgebaut. Premium-Kunden haben die Möglichkeit, ihre Abonnements zu kündigen und in kostenlose Tarife zu wechseln, während ihre hochgeladenen Inhalte weiterhin auf dem Speicher bleiben.

Konsequenzen für die Nutzer


Der Umbau des Service-Modells hat weitreichende Konsequenzen für die Nutzer. Ab dem 1. Dezember 2023 können sie nur noch auf die von ihnen selbst hochgeladenen Dateien zugreifen. Zahlende Kunden haben die Möglichkeit, ihre Abos zu kündigen und in kostenlose Tarife zu wechseln, wobei ihre hochgeladenen Inhalte weiterhin auf dem Speicher bleiben.


Ausblick und Fazit


Die Entscheidung von Uloz, sein Geschäftsmodell anzupassen, ist ein deutlicher Schritt in Richtung Rechtskonformität und die Anpassung an die neuen gesetzlichen Regelungen der EU. Es bleibt abzuwarten, ob andere Sharehoster ähnliche Schritte unternehmen werden, um den neuen Regelungen gerecht zu werden. Die Veränderungen bei Uloz spiegeln wider, wie sich Gesetzesänderungen auf die Geschäftsmodelle von Online-Plattformen auswirken und welche Anpassungen notwendig sind, um den rechtlichen Anforderungen zu entsprechen.


Auch Abload.de und Filehorst.de stellen Uploads ein


Das plötzliche Verschwinden der Upload-Funktion bei Abload.de und Filehorst.de hat viele Nutzer überrascht und verunsichert. Beide Plattformen waren für viele Menschen beliebte Anlaufstellen, um Bilder, Videos oder andere Dateien hochzuladen und zu teilen. Die genauen Gründe für die Deaktivierung der Upload-Funktion sind noch unklar, doch es gibt einige Spekulationen und Vermutungen darüber, was zu diesem Schritt geführt haben könnte.

Finanzielle Schwierigkeiten als Grund für die Deaktivierung


Eine mögliche Ursache könnte in finanziellen Schwierigkeiten der Plattformen liegen. Der Betrieb einer Webseite, die es Nutzern ermöglicht, große Datenmengen hochzuladen und zu speichern, verursacht hohe Kosten. Server, Bandbreite und Speicherplatz müssen bezahlt werden, und Werbung allein reicht oft nicht aus, um diese Kosten zu decken. Es ist möglich, dass Abload.de und Filehorst.de nicht mehr in der Lage waren, die finanziellen Belastungen zu stemmen und sich deshalb zu diesem Schritt entschieden haben.

Rechtliche Probleme mit illegalen Inhalten


Eine weitere mögliche Erklärung für die Deaktivierung der Upload-Funktion könnte in rechtlichen Problemen mit illegalen Inhalten liegen. Im Laufe der Zeit haben solche Filehosting-Dienste oft mit dem Missbrauch ihrer Plattformen zu kämpfen. Illegale Downloads, Urheberrechtsverletzungen können zu rechtlichen Problemen führen. Es ist möglich, dass Abload.de und Filehorst.de mit solchen Problemen konfrontiert waren und sich deshalb dazu entschieden haben, die Upload-Funktion zu deaktivieren, um sich rechtlich abzusichern.

Möglicher Zusammenhang zum EU-Gesetz


Eine weitere interessante Frage ist, ob die Deaktivierung der Upload-Funktion bei Abload.de und Filehorst.de möglicherweise im Zusammenhang mit dem EU-Gesetz zur Urheberrechtsreform steht. Dieses Gesetz, das im März 2019 verabschiedet wurde, sieht unter anderem strengere Regeln für Plattformen vor, die urheberrechtlich geschützte Inhalte hosten. Es könnte sein, dass die Betreiber von Abload.de und Filehorst.de beschlossen haben, präventiv zu handeln, um möglichen rechtlichen Problemen wie bei Uloz zu entgehen.



Quellen: