Die korruptesten Länder der Welt

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von UpGrade, 6. November 2006 .

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  1. 6. November 2006
    Neue Studie


    Die korruptesten Länder der Welt


    Berlin (RPO). Die korruptesten Länder der Welt sind Haiti, Birma und der Irak. Deutschland findet sich zwar erst am unteren Ende der Liste, hat aber dennoch keinen Grund sich auszuruhen. Denn seit 2005 ist die Bundesrepublik bei der Bekämpfung der Korruption nicht vorangekommen.

    Wie schon 2005 kam die Bundesrepublik auf Platz 16 des Korruptionsindexes von Transparency International (TI), den die Organisation am Montag in Berlin vorstellte. Auf der Skala von Null (sehr korrupt) bis Zehn (sehr sauber) erhielt Deutschland nach Beobachtung von Geschäftsleuten und Länderexperten 8,0 Punkte und belegte damit unverändert Rang 16 von den diesmal 163 untersuchten Staaten. Im vergangenen Jahr hatte Deutschland 8,2 Punkte erhalten.

    Deutschland rangiert damit beispielsweise vor Japan, Frankreich und den USA, aber hinter Singapur, Österreich, Großbritannien und Kanada. Dem Ranking liegt die Auswertung von zwölf internationalen Expertisen zu Grunde.

    Eine vorbildliche Korruptionsbekämpfung bescheinigte Transparency International Finnland, Island und Neuseeland: Wie im Vorjahr stehen die drei Länder 2006 wieder gemeinsam an erster Stelle. Auf dem letzten Platz des Korruptionsindexes landete Haiti. Guinea, Irak und Myanmar teilen sich den vorletzten Platz.

    Es habe zwar erhebliche Fortschritte in der Korruptionsbekämpfung gegeben. Durch den Index werde jedoch erneut ein enger Zusammenhang zwischen Korruption und Armut belegt, erklärte die internationale Vorsitzende von Transparency International, Huguette Labelle. Fast drei Viertel aller Länder erreichten weniger als fünf der zehn möglichen Punkte. Darunter befänden sich alle einkommensschwachen sowie außer Botswana sämtliche afrikanische Staaten.

    Labelle warnte die Industrieländer aber vor Selbstzufriedenheit: "Korruption ist nach wie vor in allen Staaten ein Problem." Zu den Staaten, in denen deutliche Verschlechterungen des wahrgenommenen Korruptionsniveaus zu verzeichnen sind, gehören neben Brasilien und Kuba auch Israel und die USA. Deutlich verbessert haben sich hingegen in dem seit 1995 jährlich von der Anti-Korruptions-Organisation vorgelegten Index unter anderem Algerien, Indien, Japan, Lettland, Libanon, Slowenien, Türkei, Turkmenistan und Tschechien.

    Transparency International Deutschland forderte die Bundesregierung auf, die UN-Konvention gegen Korruption zu ratifizieren. Hierzu müsse endlich der Paragraf zur Abgeordnetenbestechung im Strafgesetzbuch reformiert werden, erklärte TI. Derzeit könne ein Unternehmer in Deutschland straflos Mandatsträgern in deutschen Volksvertretungen Vorteile gewähren, für die er auf Grundlage des Internationalen Bestechungsgesetzes bestraft würde, wenn er dies im Ausland täte.

    Nach Meinung von TI definiert der Paragraf 108e des Strafgesetzbuches die Bestechlichkeit und Bestechung von Abgeordneten "viel zu einschränkend". So erfasse die Abgeordnetenbestechung nur den Teilbereich des so genannten Stimmenkaufs. Damit sei unklar, ab wann Spenden an Mandatsträger für deren politische Tätigkeit Anlass geben können, die Frage der Käuflichkeit zu überprüfen, kritisierte TI.

    Die UN-Konvention fordert, dass Abgeordnete beim Thema Korruption wie Angehörige des öffentlichen Dienstes behandelt werden. Dagegen machten die Abgeordneten geltend, dass sie als Volksvertreter in besonderem Maße auf Kontakte mit Wählern und Interessengruppen angewiesen seien, in aller Regel deutlich mehr als Angehörige des öffentlichen Dienstes, erklärte TI. Es seien daher "erhebliche Anstrengungen" nötig, Lösungen zu finden, die sowohl den Anforderungen der UNCAC als auch den Interessen der Abgeordneten und denen der Wähler gerecht würden.

    Insgesamt untersuchte TI in diesem Jahr 163 Länder. Erheblich verschlechtert hat sich die Situation in Brasilien, Israel, Jordanien und Kuba. Verbesserungen bei der Bekämpfung von Bestechlichkeit wurden beispielsweise Ländern wie Algerien, Indien, Japan, dem Libanon und der Türkei attestiert.
    "Die Wirtschaft vieler armer Länder wird durch Korruption zerstört", erklärte die Kanadierin. Auf der ganzen Welt müssten viele Menschen einen großen Teil ihrer ohnehin bescheidenen Einkommen für Bestechungsgelder ausgeben. "So hält Korruption Millionen von Menschen in der Armutsfalle gefangen", sagte Labelle. Wenn Eltern nicht das nötige Schmiergeld aufbringen könnten, um Medikamente und Impfstoffe für ihre Kinder zu kaufen, könne man sogar davon sprechen, dass Korruption tötet.

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