Die Kunst der interstellaren Kommunikation: Was Wissenschaftler von Walen lernen
Die Komplexität der interstellaren Kommunikation
Die Kommunikation zwischen Menschen, die verschiedene Sprachen sprechen, ist bereits eine komplexe Angelegenheit. Wenn wir uns jedoch mit außerirdischen Lebensformen auseinandersetzen, stoßen wir möglicherweise auf völlig andere Formen der Kommunikation, die sich von allem unterscheiden, was wir bisher kennen. Diese Lebensformen könnten ihre Gedanken und Emotionen durch eine Vielzahl von Modalitäten ausdrücken, wie z.B. Bewegungen, Geräusche, Gerüche und sogar Geschmack. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass Wissenschaftler sich auf eine Vielzahl von Möglichkeiten vorbereiten, um potenzielle Kommunikationswege mit außerirdischen Lebensformen zu erkunden.
Die Erforschung der Wal-Kommunikation als Ausgangspunkt
Um sich auf die potenzielle Kommunikation mit außerirdischen Lebensformen vorzubereiten, haben Wissenschaftler begonnen, die komplexe soziale Kommunikation von Walen zu untersuchen. Wale gelten als besonders intelligent und verfügen über komplexe soziale Kommunikationssysteme, die möglicherweise Anhaltspunkte für die Kommunikation mit außerirdischen Lebensformen liefern könnten. Durch die Erforschung der Kommunikation mit Walen könnten Wissenschaftler wertvolle Erkenntnisse darüber gewinnen, wie verschiedene Arten von Lebensformen miteinander kommunizieren und wie solche Kommunikationswege entschlüsselt werden könnten.
Die Schlüsselerkenntnisse aus der Wal-Kommunikation
Im August 2021 unternahm ein Team von Wissenschaftlern vom SETI-Institut, der UC Davis und der Alaska Whale Foundation den Versuch, "nicht-menschliche Intelligenz" zu kontaktieren. Sie nahmen Rufe einer Gruppe von Walen auf und übertrugen am nächsten Tag einen "Whup/Throp" – eine Art Begrüßungsruf – über einen Unterwasserlautsprecher, um zu sehen, ob jemand zurückrufen würde.
Und tatsächlich antwortete jemand. Eine 38-jährige weibliche Buckelwal-Dame namens Twain näherte sich dem Boot und führte über einen Zeitraum von 20 Minuten eine Art informelles Gespräch mit den Forschern. Das Team beschreibt das Gespräch als interaktiv, da sie den aufgezeichneten Ruf zu verschiedenen Zeitpunkten abspielten und Twain mit demselben Rhythmus reagierte.
Die Forscher stellten fest, dass dieses Experiment zwar vielversprechend war, aber noch Raum für Verbesserungen bietet. Sie schlagen vor, dass zukünftige Tests interaktiver gestaltet werden sollten, indem die übertragenen Klänge in Reaktion auf die Rufe der Tiere verändert werden.
Die Potenziale für die interstellare Kommunikation
Obwohl das Gespräch mit Twain möglicherweise keine bahnbrechenden Erkenntnisse geliefert hat, legt es den Grundstein für zukünftige Untersuchungen zur interstellaren Kommunikation. Durch die Erforschung der Wal-Kommunikation könnten Wissenschaftler neue Ansätze und Methoden entwickeln, um potenzielle Signale von außerirdischen Lebensformen zu interpretieren.
Die Erkenntnisse aus der Wal-Kommunikation könnten in Zukunft dazu beitragen, Filter zu entwickeln, mit denen extraterrestrische Signale analysiert und möglicherweise übersetzt werden können. Auf diese Weise könnten Wissenschaftler mathematische Strukturen identifizieren, die bei der Entschlüsselung von interstellaren Botschaften helfen könnten.
Ausblick auf die Zukunft der interstellaren Kommunikation
Die Forschung zur Wal-Kommunikation markiert einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem besseren Verständnis der interstellaren Kommunikation. Indem Wissenschaftler die Kommunikation mit intelligenten Lebensformen auf der Erde erforschen, legen sie den Grundstein für den Umgang mit potenziellen Begegnungen mit außerirdischen Lebensformen.
In Zukunft könnten Wissenschaftler in der Lage sein, die Erkenntnisse aus der Wal-Kommunikation auf die Suche nach außerirdischem Leben zu übertragen und neue Strategien zur interstellaren Kommunikation zu entwickeln. Durch die fortlaufende Erforschung der Wal-Kommunikation könnten wir uns möglicherweise auf den Tag vorbereiten, an dem wir auf außerirdische Lebensformen treffen und eine Kommunikationsebene finden, die auf gegenseitigem Verständnis und Respekt basiert.
Quelle: McCowan B, Hubbard J, Walker L, Sharpe F, Frediani J, Doyle L. 2023. Interactive bioacoustic playback as a tool for detecting and exploring nonhuman intelligence: “conversing” with an Alaskan humpback whale. PeerJ 11:e16349 https://doi.org/10.7717/peerj.16349
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