Die Pflege der Angehörigen - eine hohe Belastung für die ganze Familie

Wenn plötzlich innerhalb der Familie eine Person aus unterschiedlichen Gründen zur Pflegeperson wird, dann kann der gesamte Alltag aller Beteiligten völlig aus dem Ruder geraten. Denn die Pflege eines Angehörigen in den eigenen vier Wänden ist eine große Belastung und Bürde, der nicht viele gewachsen sind - und neben dieser sehr anspruchsvollen Arbeit dennoch den Arbeitstag und Lebensrhythmus nicht aus den Augen zu verlieren, ist schon eine Glanzleistung.

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Die Pflege der Angehörigen - eine hohe Belastung für die ganze Familie

23. Juli 2023     Kategorie: Ratgeber & Wissen
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Man kann sich aber heutzutage dennoch sehr gut unter die Arme greifen lassen und sich entsprechende Unterstützung einholen. In vielen Situationen im Alltag, wie auch bei der Bewerkstelligung der Pflegemaßnahmen an sich schon allein. Das wichtigste bei allem Tun allerdings ist, dass Betroffene ihr Leben keinesfalls dabei aus den Augen verlieren und sich selbst dabei am Ende verlieren. Denn das Privatleben darf auch bei dieser gewaltigen und großen Aufgabe für alle niemals so weitreichend eingeschränkt sein, dass Stress und totale Überlastung sowie der Verlust des eigenen Lebensalltag die Folge dessen sind. Auch aus finanzieller Sicht sollte man verschiedene Möglichkeiten nutzen und sich hier bestens beraten lassen.

Als Pflegefall auf die Familie setzen


Viele Menschen möchten auch im Alter als Pflegefall zuhause bleiben können. Die ist sicherlich der Wunsch der Meisten die betroffen sind, doch nicht immer kann diesem Wunsch Folge geleistet werden. Denn sind die Kinder einmal aus dem Haus und erwachsen, stehen sie meist mitten im Berufsleben, wenn der Fall der Fälle eintritt und aus dem Vater oder der Mutter ein Pflegefall wird. Schon ein Schlaganfall kann das ganze Leben des Betroffenen, der vielleicht noch am Tag zuvor mitten im Leben stand, dieses auf den Kopf stellen. Kommt es dazu, dass die zu pflegende Person zuhause gepflegt werden muss, oder auch zum Teil durch die häusliche Pflege übernommen wird, muss der Angehörige dennoch den Hauptanteil übernehmen. Dies funktioniert eigentlich nur, wenn die Vereinbarkeit mit Beruf und Familien- wie auch Privatleben neben der Pflege einer Person zuhause im Einklang ist. Denn kommt es hierbei zu Unstimmigkeiten und Diskrepanzen, wie auch anscheinend nicht überwindbare Hürden und Komplikationen, kann dieser Zustand äußerst belastend wie auch anstrengenden für alle Beteiligten werden.

Auch die bürokratischen Hürden, wie beispielsweise das Beantragen des Pflegegeldes, müssen gestemmt und mit Bravour genommen werden, denn auch hierbei zeigt sich nicht selten, dass viele Betroffen Hilfe und Unterstützung benötigen, diese aber durchaus auch an verschiedenen Stellen und bei diversen Behörden bekommen. Gewusst wie und vor allem auch wo heißt hier die Devise.

Wichtige Punkte und Aspekte, die man beachten sollte


Bei der häuslichen Pflege in den eigenen vier Wänden fallen dennoch Kosten für die Pflege an. Aber: Es gibt eine Einkommensgrenze, die hier geltend gemacht werden kann: Pflegende Angehörige müssen grundsätzlich nur dann die Kosten für den Unterhalt im Pflegefall zahlen, wenn das Jahresbruttoeinkommen 100.000 Euro jährlich übersteigt. Eine Einkommensgrenze, die durchaus dazu führen kann, dass das Gros in der Regel unter diese fällt und die Kostenerstattungen und das Pflegegeld für den Angehörigen beantragen und nicht zurückerstatten müssten. Auch sollten Angehörige wissen, dass es immer ratsamer ist, sich von den Profis in puncto Pflege helfen zu lassen. Denn besonders im Bereich der häuslichen Pflege gibt es viele Möglichkeiten. Mit guter Absprache untereinander, kann so eine gute Verzahnung der Pflege der Person entstehen, die den gesamten Zeitraum, Tag und Nacht betreffend, auf diese Weise abdecken kann. Und: Berufstätige können sich ohne Weiteres Sonderurlaub einräumen lassen, um Beruf und Pflege besser miteinander kombinieren zu können. Dieser Urlaub muss per Absprache mit dem Arbeitgeber abgeklärt sein und auf einen Nenner gebracht werden.

Lernen wie Pflege richtig funktioniert


Viele Angehörige sehen sich der Verantwortung gegenüber einer zu pflegenden Person zunächst völlig ratlos und überfordert gegenüber. Hier können aber durchaus viele unterstützende Maßnahmen dazu beitragen, dass die Pflege dennoch einwandfrei über die Bühne gehen kann, ohne dass es für die betroffene Person zu Komplikationen oder Schwierigkeiten kommt. Hier stehen beispielsweise Pflegekurse, Pflegeberatungsstellen und aber auch Selbsthilfegruppen zur Verfügung, die oftmals mit sehr guten und auch professionellen Tipps und Anregungen beratend zur Seite stehen. Sie allesamt bieten die Möglichkeit, sich in der Materie Pflege nicht nur auszukennen, sondern auch richtig und effektiv handeln und helfen zu können. Denn der Begriff Pflege und alles was mit ihm in Verbindung gebracht werden kann, ist nicht nur dehnbar, sondern auch weitreichend und umfasst ein viel größeres Spektrum, als viele zunächst annehmen würden.

Familienleben nicht aus den Augen verlieren


Die Familie darf niemals darunter leiden, wenn eine zu pflegende Person im Haushalt lebt. Denn nicht nur die betroffene Person leidet oftmals unter diesem Zustand selbst, sondern auch die ganze Familie. Die Kinder, der Ehemann oder die Ehefrau. Das gemeinsame Leben miteinander unter einem Dach. Die Urlaubsplanungen, wie auch die Freizeitgestaltungen fallen nicht selten der Tatsache zum Opfer, dass eine zu pflegende Person im Haushalt lebt. Rund um die Uhr pflegen bedeutet aber eben nicht, dass man als Angehöriger tatsächlich 24/7 parat stehen muss. Die strukturiere Vorgehensweise und auch das Miteinander und das Ausschöpfen der Möglichkeiten zur Hilfestellungen, macht das Ganze um ein vielfaches leichter.
Je nach Zustand und Mobilität der zu pflegenden Person können Angehörige auch vieles gemeinsam mit der Familie und der Pflegeperson zusammen unternehmen. Ausflüge und richtig schöne Erlebnisse und Erinnerungen, die man gemeinsam gestalten konnte runden das Programm ab und erleichtern auch hier die Belastungsgrenze um einiges. Grundsätzlich ist dabei natürlich auch die Frage relevant, ob man als Person alleine für z.B. ein Elternteil (etwa wann man Einzelkind ist) zuständig ist, oder man sich diese Aufgabe mit anderen Personen teilen kann. Je nachdem, kann dann mehr externe Hilfe erforderlich sein oder nicht. Dies zeigt, wie individuell die Situationen durchaus sein können.

Die Pflege in den eigenen vier Wänden kann schon im Vorfeld ins Geld gehen und so einige Kosten aufrufen, die allein durch die Umbaumaßnahmen der Wohnung oder des Hauses vielleicht einstehen könnten, wie die Barrierefreiheit in allen Räumen beispielsweise. Auch die Anschaffung von diversen Pflegehilfsmitteln, wie dem Krankenbett sind meist in Angriff zu nehmen. Und vieles mehr, um die Pflege vollständig im eignen Zuhause übernehmen zu können.