Erdliche Radiosignale und ihre Entdeckung
Seit über einem Jahrhundert strahlt die Erde schwache und diffusive Radiosignale in den Weltraum. Die Realität übersteigt jedoch oft die Vorstellungen aus Science-Fiction-Romanen. Die schwachen Signale sind schwer zu erfassen. Doch gezielte Signale – diese wecken Interesse. Forscher haben erfolgreich Mittel eingesetzt, um Signale, die eigens zur Kommunikation mit Mars entwickelt wurden, als Vergleich heranzuziehen.
Ein aufregender Gedanke: Menschen haben unzählige Roboter ins All geschickt – auf dem Mars steuern diese ferngesteuerten Maschinen ihren Weg. Diese Kommunikation erfordert stärkere Signale. In der theoretischen Möglichkeit könnte das Hinterherhören – das „Abschöpfen“ dieser Signale – dafür sorgen, dass wir bei den richtigen Bedingungen etwas erfahren können.
Die TRAPPIST-1-Systeme: Eine Fülle von Möglichkeiten
Der TRAPPIST-1-Stern ist nur 40 Lichtjahre entfernt. Dies bietet den Wissenschaftlern eine erstklassige Forschungsgelegenheit. Dieses System besteht aus sieben erdähnlichen, felsigen Planeten – einige fungieren sogar in der sogenannten habitablen Zone des Sterns. Die Überlegung ist einfach: Sollte intelligentes Leben auf einem dieser Planeten existieren, könnte es möglich sein, dass sich Zivilisationen gegenseitig Nachrichten senden.
Das Team hat das Konzept der „planet-planet occultations“ oder einfach PPOs ins Leben gerufen. Hierbei handelt es sich um Zeitpunkte, in denen ein Planet einen anderen vor der Betrachtung von der Erde aus verdeckt. In diesen Momenten könnte es zu einer Art „Leck“ kommen – Radiosignale dringen in die Schattenzone ein – ähnlich wie Licht während einer Mondfinsternis.
Die Forschungsansätze des SETI-Projekts
Mit dem Allen Telescope Array (ATA) untersuchten die Wissenschaftler die TRAPPIST-1-Systeme über einen Zeitraum von 28 Stunden. Dabei konzentrierten sie sich speziell auf schmalbandige Radiosignale, die während dieser PPOs auftraten. Dies erwies sich als Schlüssel zur Identifizierung potenzieller künstlicher Signale.
Insgesamt analysierten die Forscher Millionen von empfangenen Radiosignalen. Das Resultat? 11.127 mögliche Kandidaten, die noch eingehender untersucht wurden. Endlich wurde festgestellt, dass 2.264 dieser Signale während der PPO-Zeiten registriert wurden. Doch bei genauerer Überprüfung stellte sich heraus, dass keines dieser Signale extraterrestrischen Ursprungs war.
Ein Hoffnungsschimmer in der Dunkelheit
Die Enttäuschung könnte zunächst groß erscheinen. Allerdings – dies ist nicht das endgültige Urteil über die Möglichkeit der Kommunikation mit nicht-irdischen Zivilisationen. Die Hoffnung bleibt bestehen. Längere Beobachtungen mit leistungsfähigeren Instrumenten könnten in Zukunft das telefonierende extraterrestrische Leben enthüllen.
Nick Tusay, der Hauptautor der Studie, hebt hervor – „Die Methoden und Algorithmen, die wir für dieses Projekt entwickelt haben, können in Zukunft auf andere Sternensysteme angewendet werden. Dies könnte unsere Chancen auf den Nachweis von regelmäßigen Kommunikationsformen unter Planeten außerhalb unseres Sonnensystems erhöhen – sollten sie existieren.“
Schlussfolgerung
Die Forschung im TRAPPIST-1-System mag vorläufig eine mit Enttäuschungen beladene Richtung eingeschlagen haben – dennoch stellt sie einen bedeutenden Schritt in der Suche nach extraterrestrischem Leben dar. Das Streben nach Wissen, gepaart mit technischer Innovation – vielleicht bringt es uns eines Tages näher an die Antwort, die vielen von uns am Herzen liegt: Sind wir allein im Universum? NASA bleibt der Schlüssel zu dieser entwirrten Fragestellung.
Quelle: A Radio Technosignature Search of TRAPPIST-1 with the Allen Telescope Array DOI: https://doi.org/10.48550/arXiv.2409.08313