Duales Studium

Dieses Thema im Forum "Schule, Studium, Ausbildung" wurde erstellt von Jann3mann, 10. August 2010 .

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  1. 10. August 2010
    Hi,

    ich wollte mal nachfragen wer von euch ein duales Studium gemacht hat oder noch gerade dabei ist. Ich würde gerne ein paar Erfahrungen hören. Ist es sehr viel anstrengender? Lohnt es sich? Hat man überhaupt noch Freizeit? Wie siehts mit Zukunftschancen aus?

    Und ich hab noch ne Frage, wenn ich mich auf sowas bewerben will, schreibe ich dann sowohl an den Betrieb als auch an die Hochschule/uni? Oder sind da Plätze für die Hochschule mit drin wenn ich im Betrieb angenommen hab und ich muss mich gar nicht an der Uni bewerben?


    Gruß - Jann3mann
     
  2. 10. August 2010
    AW: Duales Studium

    generell: es lohnt sich, wenn du weisst, dass du dort bleiben willst, wo du das duale studium beginnst. die erkenntnisse, die ich darüber habe sind:

    -enorm hoher workload durch eben duale belastung
    -oft spezifische und nicht unbedingt versatile ausbildung genau für dieses unternehmen
    -dadurch zum teil hohe spezialisierung, mit dem daraus erwachsenden nachteil, für andere positionen unattraktiv bzw ungeeignet zu werden
    -hohe rate von abbrüchen, burn outs und insgesamt dadurch schlechteren arbeitsleistungen
    -studium an der fachhochschule bzw an einer noch spezialisierteren hochschule mit den damit verbundenen nachteilen.
    -zum großen teil extrem verschult bzw linearisiert

    klar ist es attraktiv, geld während seines studiums zu erhalten. ich sehe ein duales studium eher als eine duale ausbildung denn etwas, dass mit einem tatsächlichen universitären hochschulstudium zu tun hat. Wenn du vorhast, eine Ausbildung zu machen, trotz HZB, ist das vielleicht dein Ding. Hier hast du Anleitung und einen klaren Weg bei gleichzeitig schon fliessendem, relativ hohem Ausbildungsgehalt, und danach eine bessere Position als ein Ex-Azubi.

    Mir würden jedoch die Freiheitsgrade fehlen, die ich als Student doch sehr geniesse.
     
  3. 10. August 2010
    AW: Duales Studium

    Ich mach zurzeit ein dualen Studium (an der DHBW) - Maschinenbau. Habe das 4. Semester gerade hinter mir.

    Meine Erfahrungen (an der DHBW, vormals BA)
    - Niveau hängt sehr stark von den Dozenten/Prof. ab => dementsprechend musst du mehr oder weniger lernen, bei mir persönlich hat es sich jetzt die ersten 4 Semster im Rahmen gehalten
    Wobei das 5. und 6. Semester jetzt mit den Studienarbeiten anspruchsvoller wird.
    - Freizeit ging. Manchmal Unterricht von morgens um 8 bis abends um 18 Uhr, an anderen Tagen nur von 8 bis 11. Im Schnitt hatte ich ungefähr 30 Stunden (Schulstunden, also 45min) die Woche. Dazu kommt halt die Zeit die du zum nachholen des Stoffes benötigst (oder auch nicht, und dann halt alles, 2 Tage vor der Klausur nachholst )
    - kleine Unterrichtsgruppen von ungefähr 30 Studenten (manchmal auch deutlich weniger, je nachdem was für ne Vertiefungsrichtung man wählt/machen muss (hängt ja vom Betrieb ab))
    - Gehalt während des Studiums; hohe Chancen, daß man übernommen wird
    - Je nach Vertiefungsrichtung, spezifisches Studium
    - Master ist theoretisch in 3 Semester möglich (praktisch klappt das jedoch selten)

    Ich würde es auf jeden Fall wieder machen, und kann es dir zu 100% empfehlen

    Du schreibst nur den Betrieb an!

    Darf ich fragen was für ein duales Studium du machen willst und wo (FH, DHBW, ...)?
     
  4. 10. August 2010
    AW: Duales Studium

    Vielen Dank für die Antwort Jebedaia.

    Ich wollte mich bei Porsche als Wirtschaftsingenieur bewerben
    Steht zwar in den Sternen ob ich überhaupt angenommen werde, was ich jetzt nicht für allzu wahrscheinlich halte, aber ich werds mal mit ner Bewerbung versuchen die nich so typisch is.
    Ja würde dann auch an der DHBW studieren, falls das klappen sollte. Deswegen find ich deine Antwort doch sehr hilfreich

    Was sagen denn deine Kommilitonen? Sind auch welche dabei die in diesem Betrieb arbeiten? Würd mich über jedes weitere Feedback sehr freuen.


    Gruß - Jann3mann
     
  5. 10. August 2010
    AW: Duales Studium

    Nein, niemand von Porsche.
    Hätte ich vorher erwähnen sollen:
    Bin bei einer Prüforganisation tätig und habe dementsprechend die Vertiefungsrichtung: KFZ-Prüftechnik.


    Was gibts noch zu sagen?


    Durch die kleinen Kurse, kann man jederzeit Fragen stellen, die auch beantwortet werden.
    Die Vorlesungen finden in kleine Räume statt (so wie auf der Schule )

    Die Dozenten unterscheiden sich von den Vorlesungen her extrem.
    Der eine teilt seine Powerpoint Präsentation in gedruckter Form aus, das können auch schon mal um die 500 Seiten sein, und trägt diese dann vor.
    Der andere schreibt alles an der Tafel an und du schreibst dann alles ab (Schule )


    Die ersten zwei Semester waren bei mir jetzt recht angenehm. Ein Spaziergang wars nicht, aber auf jeden Fall machbar.
    Das dritte und vierte waren anspruchsvoller, aber immer noch machbar.


    Es kommt auch immer darauf an, welchen Kenntnisstand du hast. Ich war vorher auf einem Wirschtaftsgymnasium und hatte dementsprechend BWL/VWL etc.
    BWL hatte ich jetzt im 4. Semester auch, und war für mich recht einfach (warte schon gespannt auf die Note, ne 1,x sollte es werden ). Andere hatten da schon ihre Probleme.
     
  6. 10. August 2010
    AW: Duales Studium

    bestätigt meine these, dass ein duales studium eher als duale ausbildung zu betrachten ist, ohne das abwertend verstanden zu wissen.

    des pudels kern ist doch, will man eine ausbildung oder ein (echtes) hochschulstudium? letzteres bekommt man so nur eher peripher, vor allem was die vermittelten kernkompetenzen wie wissenschaftliches arbeiten, selbstanleitung bzw selbststudium und analytisches denken angeht. studium ist eben nicht gleich schule.

    die frage sollte man für sich beantworten, bevor man weitergeht.

    nichtsdestotrotz alles gute für deine bewerbung bei porsche.
     
  7. 11. August 2010
    AW: Duales Studium

    Würde dir raten mehrere Bewerbungen zu schreiben. Kannst dir vorstellen, dass viele heiß auf Porsche sind und dementsprechend deine Chancen sinken (natürlich abhängig von deinem Notenschnitt). Wirschaftsingenieurwesen kannste aber praktisch bei jeder großen Firma studieren, da mittlerweile fast alle duale Studienplätze bereithalten. BMW, Daimler, Schaeffler, Continental, Audi, Brose, Bosch, etc.. Das zeigt auch, dass diese Form des Studiums durchaus akzeptiert ist (welche Firma würde sowas anbieten, wenn sie nichts davon halten würde?).

    Übernahmechance liegen praktisch bei 100%. Die Unternehmen investieren mind. 3 Jahre lang ein recht hohes Gehalt in dich (Brutto reicht die Spanne von ~700 bis 1200EUR im ersten Lehrjahr. Steigt natürlich mit höheren Semestern.). Da wären sie schön blöd, wenn sie dich danach zur Konkurrenz schicken würden.
     
  8. 13. August 2010
    AW: Duales Studium

    Also ich bin mit meinem dualen Studium fast fertig (BWL an einer VWA) mit Ausbildung zum Industriekaufmann! Manche haben ihr ganzes Privatleben geopfert. Ich bin auch so ganz gut durchgekommen ohne mich wirklich einzuschränken. Schade ist nur, dass oftmals der Urlaub fürs lernen drauf geht!!! Vorteil: Man lernt nicht soooo viel Theorie was man nie wieder braucht, an der Uni lernst du jedoch dafür echtes wissenschaft. Arbeiten und ein Uni-Abschluss ist leider oftmals in der Wirtschaft höher angesehen, wenn du das Unternehmen später wechselst! Jedoch kannst du nach einem dualen Studium auch noch einen Master an der Uni machen, dann bist du wieder gut aufgestellt, da du den Vorteil von praktischer Erfahrung mitbringst!
     
  9. 13. August 2010
    AW: Duales Studium

    Ich habe zwar kein richtiges duales Studium, aber etwas Ähnliches. Ich arbeite einen Tag in der Woche und eben in den Semesterferien (wenn ich keine Klausur schreibe oder dafür lernen muss). Fach ist Wirtschaftsinformatik. Ich weiß nicht wieso sich alle beschweren, aber ich habe während des Semesters massig Freizeit. War jedes Wochenende mind einen Tag feiern und unter der Woche halt an der Uni, an der Arbeit und habe ein wenig was für die Uni gemacht. Der Vorteil ist, dass ich mich nicht für 3 Jahre nach dem Studium bei der Firma verpflichtet habe. So kann ich auch direkt meinen Master dranhängen und auch da wo ich will.
    Meine Noten sind eigentlich auch recht gut, so dass ich mir da nicht so die Sorgen mache.

    Ich schätze es kommt immer darauf an, wie viel Stress und Arbeit man sich selbst macht. Wenn du schon in der Schule viel elrnen musstest, dann musst du schauen wie es klappt. Hattest du aber mit deinem Abitur keine Probleme, dann sollte auch ein duales Studium kein Problem werden.

    Zudem kann ich auch dem Beitrag von Skelletor nicht zustimmen, dass es eher eine duale Ausbildung ist. Im Studium macht man ja genau das, was andere auch machen, nur sieht man direkt, wie es in der Praxis wirklich angewendet wird. Zwar hat jede Firma ihre Sparte und ihre Richtung, dennoch lernt man ja nicht nur eine Sichtweise kennen. Ich durfte auch schon viel bei mir im Betrieb machen/sehen, hatte viel Kundenkontakt und sah, was andere so in ihrem Beruf machen.

    greez
     
  10. 14. August 2010
    AW: Duales Studium

    Ich habe vor 2 Wochen mein duales Studium (B.Eng. / Wirtschaftsingenieurwesen) begonnen und bin zurzeit für 3 Monate in meinem Betrieb.
    Ohne jetzt viel eigene Erfahrung zu haben, kann ich trotzdem vielen Leuten ein duales Studium ans Herz legen.
    Es ist doch ein wahnsinniger Vorteil innerhalb von 3 Jahren eine komplette Ausbildung und ein komplettes Hochschulstudium zu absolvieren + IHK Prüfung zum Industriekaufmann (in meinem Fall). Außerdem ist man in sofern selbstständig, in dem man sein eigenes Geld verdient und sich in der Arbeitswelt einleben muss. Ich finde es wichtig, wenn man theoretische Erfahrungen sofort mit praktischen verbinden kann.

    Wer schnell voranpreschen will und sich nicht vor dieser Doppelbelastung scheut, für den ist das duale Studium wie geschaffen.

    MfG
     
  11. 14. August 2010
    AW: Duales Studium

    also ich werde am 1. oktobere ein duales studium an der DHBW in richtung BWL - Dienstleistungsmanagement beginnen, deswegen ist der thread für mich auch recht interessant. beworben habe ich mich nur bei der firma, diese arbeitet eng mit der dualen hochschule bzw berufsakademie zusammen und immatrikuliert dich dann dort.

    hab auch schon einiges positives und auch negatives über so ein studium gehört. hab mich aber dann dafür entschieden, da ich schon früh lernen möchte, auf eigenen beinen zu stehen, mein eigenes geld zu verdienen usw. ich möchte nicht bis ich 25 oder älter bin auf meine eltern angewiesen sein.
    desweiteren wäre mir ein normales hochschulstudium zu langweilig, der praktische teil des dualen systems reizt mich sehr!

    falls du noch mehr informationen (auch bezüglich der DHBW an sich) hast, jebedaia, dann immer her damit!

    ps: vllt sollte man noch was zu dem auswahlverfahren sagen. dieses ist von firma zu firma unterschiedlich, enthält aber wohl meistens ein mehrstündiges assessment-center mit präsentations- und intelligenzaufgaben.
    ich habe damals (da ich mich mit den beiden zeugnissen aus der 12. klasse gymnasium beworben habe, welche sehr, sehr schlecht waren) fast 50 bewerbungen an alle firmen verschickt, die Dienstleistungsmanagement bzw. International Business anbieten. habe genau 2 mal positives feedback bekommen und bei einer firma wurde ich dann (trotz 2,7 abitur, jedoch wegen meiner "sehr stark ausgeprägten sozialen kompetenzen ") genommen.
    also mein tipp: verschick einfach soviele bewerbungen wie du kannst und das schon sehr früh. irgendeine firma nimmt dich!
     
  12. 14. August 2010
    AW: Duales Studium

    Ich denke, dass ausbildung sich im sinne von sehr linearer bildung auf eine spezielle position mit wenig wahlmöglichkeiten innerhalb des prozesses beschreiben lässt. ich habe hier noch nichts gegenteiliges gelesen. Auch aus persönlichen kontakten mit leuten, die eine duale ausbildung/studium machen, ist mir vor allem diese sichtweise bekannt.

    Es ist ja nicht so, dass ich diese Art der bildung schlecht finde, ganz im gegenteil. hier wird auf bedarf hin spezialisiertes personal produziert und nicht wie in mancher reiner ausbildung und reinem studium "auf halde" produziert, wo sich dann die absolventen um ein paar plätze balgen dürfen.

    Aber man darf sich eben keiner illusion hingeben. Klar finden hier veranstaltungen im rahmen einer hochschule statt, aber zu studieren ist meiner meinung nach mehr als die summe der komponenten. Und diese Emergenz fehlt definitiv beim dualen System.

    Auf Grund dessen ist es für mich eine duale Ausbildung, ohne das abwertend verstanden zu wissen.
     
  13. 15. August 2010
    AW: Duales Studium

    Es ist richtig, dass es in vielen Fällen ein Studium ist, dass speziell auf das Unternehmen gerichtet ist (z.B. bei mir jetzt: KFZ-Prüftechnik). Ist ja auch logisch. Das Unternehmen steckt ein Haufen Geld in den Studenten, und erwartet dann auch, das er nach dem Studium sofort im Unternehmen anfangen kann, ohne weitere Einweisung.
    Man hat auch nicht die Freiheit, die Kurse so zu belegen wie auf der Uni/FH, sondern die werden alle vorgegeben, d.h. man hat seinen Studiengang und seine Vertiefungsrichtung. Die Kurse die dort beinhaltet sind, werden von der DHBW vorgegeben.

    Duales Studium hat den großen Vorteil, das man von Anfang an Geld verdient, einen sicheren Arbeitsplatz hat und Praxis, was in der heutigen Zeit unverzichtbar ist.

    Wenn man weiß, dass man bei dem Unternehmen ein paar Jahre bleiben will, dann ist es mMn besser als ein klassisches Studium.

    Zudem besteht ja auch die Möglichkeit danach den Master zu machen!!
     
  14. 15. August 2010
    AW: Duales Studium

    Also, ich glaube viele haben das noch nicht ganz verstanden.

    Ich habe zwar keine Lust das alles zu erklären, aber, wenn man sich für ein Duales Studium entscheidet, verpflichtet man sich sogar auf einen bestimmten Betrag (100 000 als Beispiel), z.B. 3 Jahre nach dem Studium noch dort zu arbeiten. Das heißt, willst du nach dem D Studium wo anders arbeiten, ist das kein Problem, nur dein zukünftiger Arbeitgeber muss 100 000 Euro bezahlen, um dich zu übernehmen.

    2 wichtige Vorteile:

    - du lernst, die Theorie gleich in die Praxis zu verzahnen.
    - Geld.

    MfG
     
  15. 15. August 2010
    AW: Duales Studium

    Wichtiger Punkt, denn ich vergessen habe zu erwähnen

    Aber, ich kenne kein Unternehmen, wo das so gehandhabt wird.

    Bei mir ist das so:
    Die Studiengebühren werden vom Unternehmen bezahlt.
    Dafür musste ich mich für 2 Jahre verpflichten, dort zu bleiben (nach Studienende).
    Sollte ich jedoch nicht bleiben, dann muss ich die Studiengebühren zurückzahlen, sind dann halt 3000€.

    Ist in meinem Fall jetzt eigentlich keine richtige Verpflichtung.
     
  16. 15. August 2010
    AW: Duales Studium

    Es wurde hier im Thread ja schon vieles gesagt und so manches davon ist auch richtig, ein paar Dinge aber nicht bzw. bei mir ist es so, dass sie nicht zutreffen.

    Ich mache ein duales Studium an einer Berufsakademie im Osten der Republik und bin bei einem der 10 größten Unternehmen der Welt (nach Zahl der Beschäftigten) angestellt. Mein Studiengang ist Wirtschaftinformatik und ich beende gerad mein viertes Semester.

    Der theoretische Teil ist definitiv nicht darauf ausgerichtet, was ein einzelnes Unternehmen braucht. Klar gibt es an den jeweiligen Einrichtungen eigene Studienprofile mit unterschiedlichen Schwerpunkten aber das ist bei jeder Hochschule so. Die eine Uni richtet ihr Hauptaugenmerk in der WI vllt mehr auf spätere beratende Tätigkeiten (Consulting), die anderen sieht ihre eigene Stärke vllt in der Ausbildung zum Projektmanager. Bei wieder anderen steht das Programmieren ganz oben auf dem Studienplan. Durch die Größe einer Uni oder FH kann man sich intern zwar noch zwischen den verschiedenen Schwerpunkten entscheiden, eine gewisse Richtung muss man aber bei allen gehen.
    Gerade bei mir in der WI ist es so, dass man ein sehr universelles Wissen erwirbt und sich in alle Berufsrichtungen einarbeiten kann.
    Die wirklichen Weichen dafür, was man später in seinem Berufsleben macht werden im Unternehmen gestellt. Bei uns ist es so, dass man sich relativ frei in verschiedenen Abteilungen auf Praxiseinsätze bewerben kann und damit je nach persönlicher Einstellung nach dem Studium einen sehr breiten Fokus und schon vieles gesehen hat oder in einem einzelnen Thema schon ziemliches Expertenwissen hat.
    Dieser Prozess läuft meines Wissens nach aber bei jedem Studium so ab, in dem man verschieden Praktika absolviert.

    Zweiter Punkt den ich ansprechen möchte ist der fehlende wissenschaftliche Anspruch des dualen Studium. Wir müssen im Verlauf unseres Studiums 2 Belegarbeiten und eine Studienarbeit schreiben. Alle müssen den Ansprüchen einer wissenschaftlichen Arbeit entsprechen, die intern festgehalten sind und sind jeweils zwischen 20 und 35 Seiten lang.
    Für manche mag das zwar nicht viel klingen aber mal ehrlich: wie viele wissenschaftliche Aufsätze wirst du nach deinem Studium in deine Job noch schreiben müssen? Wenn du nicht gerad an einem Fraunhofer Insitut oder ähnlichem angestellt bist, wird die Zahl doch sehr sehr überschaubar bleiben.
    Ich bin jedenfalls froh, dass wir nicht Unmengen an höchst theoretischem Wissen erlernen, was wir danach eh nie wieder brauchen können. Auch so ist der Anteil an vermitteltem Wissen, dass wir nach der Klausur sofort wieder vergessen können, ziemlich hoch. Wann ich das nächste Mal innerhalb einer Woche händisch Buchungssätze erfassen, die Boyce-Codd'sche Normalform anwenden und das Travelling-Salesman-Problem lösen muss kann ich mir nicht vorstellen

    Das ist einer Meinung nach auch Unsinn bzw. eine veraltete Verfahrensweise. Vllt ist es im KMU Umfeld noch gängige Praxis aber bei großen Unternehmen meiner Meinung nach nicht.
    Gerade die richtig großen Konzerne müssen am Ende des Studiums ziemlich rudern, um alle Studenten in Lohn und Brot bringen zu können. Als Absolvent eines dualen Studiums hat man aber trotzdem ziemlich gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
    Zitat dees Ausbildungs- und Recruitingverantwortlichen unseres Unternehmensbereichs: "Wenn ich bei der gleichen Stelle die Wahl zwischen einem Uni- einem FH- und einem BA-Absolventen habe, dann würde ich immer zu letzterem greifen. Er hat einfach mehr Praxiserfahrung." (Ist natürlich nur auf Young Professional Positionen zu beziehen, deren theoretische Anforderungen von allen Dreien erfüllt werden. Ceteris Praibus sozusagen )

    PS: 2 Sachen noch:

    1. Ja es ist anstrengend, bei mir aber hauptsächlich durch die räumliche Entfernung zwischen Praxis- und Theoriestandort von 600km geschuldet.

    2. Dank Bologna sollte man mit einem Bachelor Abschluss von einer DHBW oder auch BA keine Probleme haben, in einen Masterstudiengang an einer FH oder Uni zu kommen. Natürlich nur, wenn man die Bewerbungsvoraussetzungen dafür erfüllt (oftmals wird Wert auf einen hohen Matheanteil im Bachelor-Studium gelegt).
     
  17. 18. August 2010
    AW: Duales Studium

    Ich mache zurzeit ein duales Studium an der FHDW Bielefeld. (Business Administration)

    Und ich muss dich leider enttäuschen, unser Stoff, die Prüfungen der Unterricht, alles wirklich alles ist genauso wie bei den "normalen" Studenten der FHDW Bielefeld.

    Es gibt im Studium keine Spezialisierung auf mein Unternehmen.

    Die "Spezialisierung" erfolgt beiläufig durch meine Praxiseinsätze.

    Ich denke es kommt ganz individuell auf die Hochschule und die Unternehmen an.
    Pauschale Aussagen sind mit Vorsicht zu genießen. Grade wenn man bedenkt wie unterschiedliche die Angebote sind.

    In einem dualen Studium wird einfach anders gelernt. Man erkennt sofort welche Studieninhalte wirklich hilfreich sind und welche nicht. Kann so selbständig einen Fokus legen. Grade für ungeduldige Menschen, welche sich nicht zum lernen motivieren können ist das hilfreich .

    Das duale Studium war die beste Entscheidung meines Lebens.
    Ich arbeite als vollwertiger Mitarbeiter mit, habe eigene Projekte, lerne wichtige Personen im Konzern kennen und baue mir bereits ein Netzwerk auf.

    Ein "normaler" Student kann von vielen dieser Punkte nur träumen und steht (idr. nur) mit einem Abschlusszeugnis vor dem zukünftigen Arbeitgeber. (Praktika mal ausgenommen^^)

    Ich kann auf etliche zufriedene Chefs, eigene Projekte und zufriedene Kunden verweisen. Für wen würde sich ein Arbeitgeber wohl entscheiden ?
     
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