Dunkle Schokolade vs. Milchschokolade:
Eine bemerkenswerte Feststellung war die klare Trennung zwischen den Vorteilen von dunkler Schokolade und den Nachteilen von Milchschokolade. Die Studie fand heraus, dass Verbraucher von Milchschokolade tendenziell schlechtere Gesundheitswerte aufwiesen. Die Forscher schrieben: "Der Verzehr von Milchschokolade war positiv mit einer Gewichtszunahme assoziiert". Demnach erlebten Menschen, die über einen Zeitraum von vier Jahren ihren Konsum an Milchschokolade erhöhten, durchschnittlich 0,35 kg mehr Gewichtszunahme. Im Gegensatz dazu zeigte die steigende Aufnahme von dunkler Schokolade keine signifikanten Veränderungen im Gewicht.
Datenanalyse und Methodik:
Die Forscher analysierten Daten aus mehreren großen Gesundheitsstudien, darunter die Nurses’ Health Study und die Health Professionals Follow-Up Study. Sie schlossen Teilnehmer mit Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs zu Beginn der Studien aus. Lediglich Probanden, die regelmäßig Schokolade konsumierten, wurden berücksichtigt. Schließlich zeigten sie auf, dass die Einnahme von fünf Portionen dunkler Schokolade pro Woche das Risiko für Typ-2-Diabetes signifikant reduzierte.
Ein erster Blick auf die Ergebnisse von 192.208 Teilnehmern ergab, dass 18.862 Individuen im Verlauf der Studien an Typ-2-Diabetes erkrankten. Verzehrer von Schokolade hatten in diesem Zusammenhang ein um 10 % reduziertes Risiko im Vergleich zu Nicht-Schokoladenessern. Nach einer detaillierten Analyse wurde die Gesundheit der Konsumenten dunkler Schokolade jedoch noch klarer verbessert.
Flavonoide – die geheimen Helfer:
Flavonoide sind Polyphenol-Antioxidantien, die in einer Vielzahl von Pflanzen vorkommen. Diese Verbindungen sind für die positiven Effekte der dunklen Schokolade verantwortlich. Dunkle Schokolade mit einem Kakaoanteil von 50-80 % entfaltet ihre volle Wirkung mit einem Gehalt an Flavan-3-ol von 3,65 mg/g. Zum Vergleich: Milchschokolade mit 35 % Kakaoanteil enthält durchschnittlich nur 0,69 mg/g.
Die antioxidativen Eigenschaften von Flavonoiden sind vielschichtig. Frühere Studien zeigen, dass Flavonoide potenziell karzinogene Prozesse hemmen, die Herzgesundheit fördern und sogar neuroprotektive Effekte haben. Eine Ernährung, die reich an Flavonoiden ist, könnte somit auch das Risiko für Typ-2-Diabetes senken.
Mechanismen der Wirkung und weitere Studien:
Die Forschung deutet darauf hin, dass bioaktive Verbindungen in Kakao, insbesondere Flavan-3-ols, die Insulinsensitivität verbessern. Sie können auch helfen, den oxidativen Stress der Betazellen in der Bauchspeicheldrüse zu verringern. Zudem scheinen sie pro-inflammatorische Zytokine zu senken und die Endothel-Funktion zu verbessern. Dies geschieht unter anderem durch die Produktion von Stickstoffmonoxid, einem wichtigen Bestandteil für die Verbesserung des Glukosestoffwechsels.
Die Forscher betonen, dass die Ergebnisse nicht kausal sind und weitere klinische Studien erforderlich sind. Dennoch sind die Befunde vielversprechend und könnten darauf hindeuten, dass die richtige Art und Menge an Schokolade, insbesondere dunkler, in eine gesunde Ernährung integriert werden kann.
- Verzehr von fünf Portionen dunkler Schokolade pro Woche senkt das Risiko für Typ-2-Diabetes um 21 %.
- Milchschokoladenkonsumenten zeigen höhere Gewichtszunahme.
- Flavonoide sind wichtige Antioxidantien mit positiven Gesundheitswirkungen.
- Bioaktive Verbindungen in dunkler Schokolade können Insulinsensitivität verbessern.
- Weitere klinische Studien sind erforderlich für eine bessere Verständnis.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dunkle Schokolade mehr als nur ein Genuss sein kann. Sie bietet potenzielle gesundheitliche Vorteile – vorausgesetzt, sie wird in Maßen genossen.
Quelle:
Liu B, Zong G, Zhu L, Hu Y, Manson J E, Wang M et al. Chocolate intake and risk of type 2 diabetes: prospective cohort studies BMJ 2024; 387 :e078386 doi:10.1136/bmj-2023-078386