Pink Power
Das Markenzeichen von EF ist sein neonpinkes Logo – und ebendiese Farbe hat nun auch das zugehörige Rennrad-Team übernommen. Die Trikots erstrahlen zumindest in der oberen Hälfte in grellem Pink, was zwei Vorteile bietet: Zum einen erweckt die Farbe Aufmerksamkeit beim Publikum, zum anderen ist sie bei widrigen Wetterverhältnissen gut sichtbar. Vor allem hebt sich das Team dadurch aber von seinen Konkurrenten ab, die in der Regel wesentlich konservativere Farben für ihre Rennkleidung wählen. Mit der Übernahme durch Education First ging übrigens nicht nur ein Farbwechsel einher: Auch beim Namen hat sich ein Detail geändert. Das Team heißt jetzt nicht mehr Cannondale-Drapac sondern EF Education First-Drapac Powered by Cannondale. Schließlich hat der Sponsor mit seinem Eintritt die Auflösung des Teams verhindert und ein Defizit von satten sieben Millionen Dollar ausgeglichen.
Wer steckt hinter EF?
EF ist eine schwedische Firma, die sich auf Sprachunterricht, kulturellen Austausch und Studienreisen spezialisiert hat. Sie wurde 1965 in Lund gegründet und hat seitdem ihr Unternehmen expandiert, sodass sie heute in 55 Ländern vertreten ist. Besonders bedeutend für den Erfolg der Firma war damals die Spezialisierung auf Englisch-Sprachkurse und auch heute ist Englischunterricht bei EF der absolute Verkaufsschlager. Beliebt ist dabei auch das Programm EF English Live, bei dem User ganz einfach online an Sprachkursen teilnehmen können. EF achtet dabei darauf, dass alle Lehrer zertifiziert sind und die Unterrichtseinheiten an die Schüler angepasst werden.
Gecatcht durch Crowdfunding
Noch bevor EF auf der Bildfläche erschien, zeigte das Cannondale-Team Bestrebungen, sein Überleben mittels einer Crowdfunding-Kampagne zu sichern. Spenden von unabhängigen Unterstützern hatten bereits eine Summe von knapp einer halben Million eingebracht und die Fairly Group des ehemaligen Rennradprofis Caleb Fairly hatte sich verpflichtet, die Spenden der Crowdfunding-Kampagne noch zu verdoppeln. Doch selbst das hätte noch nicht für das Überleben des Teams gereicht. Es war daher ein Glücksfall, dass EF von der Crowdfunding-Kampagne des absteigenden Rennradteams hörte und beschloss, den Sponsorauftrag zu übernehmen.
Veränderungen im Team
Auch bevor das Team seinen wichtigsten Sponsor verlor, waren bereits einige Teammitglieder ausgestiegen oder hatten beschlossen, ihre Verträge nicht zu verlängern. So wechselten Kristijan Koren, Davide Villella, Alberto Bettiol, Tom-Jette Slagter und Davide Formolo die Seiten und treten nun für Teams wie Astana, Dimension Data und Bora-Hansgrohe an. Doch auch einige Neuzugänge konnte das Rennradteam verzeichnen. Beispielsweise nahmen sie Rigoberto Uran unter Vertrag, der bereits Vizemeister bei der Tour der France geworden war. Sep Vanmarcke stand zunächst auf der Kippe, da er sich sehr skeptisch zeigte, als der Hauptsponsor sich aus dem Geschäft zog; dennoch kam die Rettung durch EF noch rechtzeitig. Auch diese Saison bleibt Vanmarcke beim Team.
Vorfreude auf die kommende Saison
Teamchef Vaughters ist wohl derjenige, der am meisten unter der Umstellung gelitten hat. Die Zeit, nachdem der Sponsor abgesprungen war, sei für ihn die arbeitsintensivste seines Lebens gewesen. Er habe selten so wenig Schlaf bekommen und dennoch alles geben müssen, um den Erhalt seines Teams zu sichern. Auch deshalb freut er sich nun besonders auf die Zusammenarbeit mit EF und auf die neue Saison. Mit dem Experten für Sprachenlernen an seiner Seite ist er sich sicher, dass sein Team die Chance hat, einige bedeutende Gewinne einzufahren.