#1 10. Juni 2007 Hi leute ich war anfang des schuljahres ca. bei der Musterung und wurde für Klasse 2 eingestuft. Ich will nicht zum Bund, sondern Zivieldienst machen. Weil ich natürlich zu faul war hab ich keine Verweigerung geschrieben! Gestern ist ein Brief zur Einberufung + Zugticket angekommen! 1.: will ich nicht zum Bund sondern Zivieldienst machen. Ist es dazu zu spät? kann ich noch verweigern? 2.: Ich will erst studieren und dann Zivi machen - oder muss man vor dem Studium? lg. afg-rnb + Multi-Zitat Zitieren
#2 10. Juni 2007 AW: Einberufung zum Bund! Verweigern? Normalerweise wird man bei der Musterung gefragt ob man Bund oder Zivi machen will. Du kannst jetzt nur hoffen das die dir auf dem Kreiswehrersatzamt sagen das du Zivi machen kannst. Musst jetzt allerdings schnell dort hin. Zivi musst du glaube ich zuerst machen und dann erst studieren. Es gibt aber auch den Fall das du die Bescheinigung der UNI/FH schon hast. Ich kenne Leute die wurden Freigestellt. + Multi-Zitat Zitieren
#3 10. Juni 2007 AW: Einberufung zum Bund! Verweigern? Hi, Du kannst jederzeit einen Antrag auf KDV (Kriegsdienstverweigerung) schreiben, selbst wenn du Soldat bist und nur schon 8 der 9 Monate abgeleistet hast, steht so im Grundgesetz. Von daher kannst du auch verweigern. Nur musst du damit rechnen das du für eine mündliches Gespräch geladen wirst, da sie wissen wollen warum du erst so spät verweigert hast. Und diese Gründe, weswegen du erst jetzt verweigerst sollten auch in deiner Verweigerung selbst vorkommen. Ansonsten hast recht gute chance ausgemustert zu werden, wenn du dir net zu viel Zeit lässt, denn es dauert schon mal 1 - 2 Monate bis so ein Antrag durch ist. Dann könntest du evtl. schon zum Bund müssen, aber wenn du sagst das du die Einberufung erst gerade bekommen hast, dürftest wohl noch n bissel Zeit dafür haben. Hoff dir weitergeholfen zu haben, bye + Multi-Zitat Zitieren
#4 11. Juni 2007 AW: Einberufung zum Bund! Verweigern? Zu Kerestrum: Wenn du deinen Brief erst heute bekommen hast, dann schnell raus mit der Verweigerung!!! Du hast, was eine juristische Klausel ist, drei Tage vom Datum des Poststempels ab Zeit, um die Verweigerung abzuschicken. Denn man geht in diesem Zeitraum juristisch davon aus, dass du den Brief noch gar nicht bekommen hast, also noch aus freien Stücken verweigern willst. Es reicht erstmal eine Verweigerungsantrag, ohne Begründung oder Lebenslauf hab mal von einer dir sicher bekannten Seite zitiert, was da drin stehen muss. "Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit beantrage ich die Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen gemäß Artikel 4 Absatz 3 des Grundgesetzes." Deine Begründung schicke in jedem Fall erst nach, wenn sie dir ein entsprechendes Schreiben zusenden. Lass dir dabei Zeit, du hast lange Fristen. Damit kannst du das ganze Spiel hinauszögern. Wenn du wirklich Zivildienst machen willst, such dir ne Stelle in der zeit und wenn nicht, musst du dich halt immer gegen das setzen was die schreiben. Ich mache dies jetzt nun auch seid gut einem Jahr. Wichtig dabei ist, dass du Ihnen Floskeln wie, dass ist ihre letzte Chance noch einen ziviplatz zu bekommen und sowas, nicht glaubst. Ist aber alles sehr kompliziert und zu viel für einen Post. Wenn du den Text schreibst, für dein Verweigerung, schreibe nichts, was du aus dem Internet hast. Das kenne die im KWE auch. Schreibe einfach was aus deiner Erfahrung was dich psychisch (das ist ganz wichtig, du kannst nur verweigern, wenn du psychisch nicht dazu in der Lage bist zu dienen) davon abhält eine Waffe in die Hand zu nehmen. Bsp.: Opa im Krieg gestorben (sollte aber auch wahr sein), Geschichten der Großeltern, Erlebnisse aus der Kindheit, Freunde aus Kriegs oder Krisengebieten. Zu diesem text gehört, dann auch noch ein Lebenslauf... Schreibe dort natürlich rein, dass du Mitglied der Kirche bist und seid deiner Kindheit den Religionsunterricht oder ähnliches besuchst. So, könnte noch einiges mehr erzählen, aber das reicht erstma. Staasi + Multi-Zitat Zitieren
#5 11. Juni 2007 AW: Einberufung zum Bund! Verweigern? eins sollte dir aber klar sein, solang der Antrag nicht durch ist musst du definitiv zu dem Datum im Einberufungsbescheid in der Kaserne erscheinen! Ansonsten holen dich die Feldjäger nach 3 Tagen von daheim ab. Dann kannst du an deinen Antrag erstmal nen großen Haken dran machen, der wird dann mit Sicherheit erst kurz vor deinem Ausscheiden aus der Bundeswehr bearbeitet werden... Wann darfste denn? 01.07.? Und wo gehts hin wenn ich fragen darf ^^ + Multi-Zitat Zitieren
#6 11. Juni 2007 AW: Einberufung zum Bund! Verweigern? Du willst Zivi nach Studium machen? Ab einem gewissen Alter brauchst du glaube ich nichts mehr machen. So 22, 23. Wer nicht zum Bund will, der sollte vielleicht bei der Musterung eine Anspielung machen (z.B.ich will Leute wegmachen). Man kriegt T4 soweit ich weis und wird ausgemustert. Ist aber nicht meine Idee. Hat mir ein Kumpel mal erzählt ("gebt mir ne Waffe, ich hol polen in 2 Wochen zurück). Ich persönlich halte davon nichts, wäre nur die 3.oder 4. Lösung. + Multi-Zitat Zitieren
#7 11. Juni 2007 AW: Einberufung zum Bund! Verweigern? kdv antrag (kriegsdiensverweigerung) kannst jederzeit stellen.. wenn du erst studierst und nach dem studium älter als 23 jahre alt bist, wirst du nicht mehr eingezogen und musst gar nix machen.... naja viel glück dir.. wenn es hart auf hart kommt dann würde ich an deiner stelle wie oben schon vorgeschlagen sagen: endlich wirst du als bekennender neonazi an der waffe ausgebildet.. dass reicht.. nur ist halt überwindung dass zu sagen^^ + Multi-Zitat Zitieren
#8 11. Juni 2007 AW: Einberufung zum Bund! Verweigern? Hehe ich schau nich grad Deutsch aus. Bin afghanischer Herkunft und auch dort geboren worden. Ich bin wegen dem Krieg geflohen. Wäre auch ein guter Grund zum angeben oder?? Naja wie schauts aus dort? Also ich hab viele deutsche Freunde, aber wenn ich der einzige unter 100 deutschen bin - was meint ihr gibts da welche die Rechts eingestellt sind und dies auch zeigen?? Ach ja muss am 01.10 in Ulm ein! wohne in münchen + Multi-Zitat Zitieren
#9 11. Juni 2007 AW: Einberufung zum Bund! Verweigern? ach sooo^^.. naja ich bin grad beim bund, aber in ostdeutschland, da ist es vielleicht bisschen mehr mit den rechten.. aber es geht.. also bei uns sind auch n paar dünklere zu denen sagt auch keiner was.. aber sind echt nur 2?? von knapp 1000.....wenn du in ulm musst wirst du keine probleme haben.. ich fahre jedes we 2 ma durch ulm^^.. da ist nicht viel mit rechts... sag einfach wenn du nicht hinwillst, du bist extra wegen dem krieg geflohen und hast drumm angst eine waffe anzufassen! dass gilt als grund fürn kdv! + Multi-Zitat Zitieren
#10 11. Juni 2007 AW: Einberufung zum Bund! Verweigern? Achso verstehe. Naja ich schick trotzdem morgen mal ne Verweigerung. Mal schaun hoffentlich wird es bis zum 01.10 genehmigt. Weil ich will dieses jahr noch studieren. + Multi-Zitat Zitieren
#11 11. Juni 2007 AW: Einberufung zum Bund! Verweigern? Wenn du die Verweigerung schickst, bekommst du in der Regel wenig später gleich den Auftrag dir eine Zivistelle zu suchen. Gibt im Moment afaik sowieso zu wenig Zivis. Deshalb wirst du dir das mit dem studieren erstmal abschminken können. Die können die übrigens auch zum Teil noch während des Studium holen. + Multi-Zitat Zitieren
#12 12. Juni 2007 AW: Einberufung zum Bund! Verweigern? Nur um nochmal einiges richtig zu stellen. Bei der Musterung zu "be n" kann eine Zivilrechtliche Klage nach sich ziehen. Und von wegen schön einen Kiffen und dann dahin, die freuen sich wenn sie euch fragen ob ihr mit dem Auto da seid... Die sind doch nicht blöd dort. Zweitens kann man bis zu seinem 25 Lebensjahr noch einberufen werden, wenn man sich zurückstellen lässt sogar bis 27. Drittens, wenn es euch wirklich interessiert warum und wie und weshalb Wehrdienst abgeschafft werden sollte besucht mal diese Seite: http://www.forum-wehrpflicht.de/ Ich persönlich habe mit der Kirche nichts am Hut, aber wenn ihr euch wenigstens mal die Einleitung durchlest, wird euch schon einiges klar werden, was dieser ganze Krawall um die Verpflichtung etc. überhaupt soll. Wenn ihr gut beraten werden wollt, dann schaut, ob ihr einen von denen in eurer Nähe habt!!! Staasi + Multi-Zitat Zitieren
#13 13. Juni 2007 AW: Einberufung zum Bund! Verweigern? Hab mal ne Verweigerung geschrieben mit titelblatt. Aber hier mal die Verweigerung an sich, wäre das Ausreichend?? Widerspruch und Verweigerung des Wehrdienstes aus Gewissensgründen Ich kann keinen Wehrdienst antreten, weil ich nicht eine Waffe in der Hand tragen kann. Hiermit möchte ich ihnen auch erläutern, warum ich nicht den Wehrdienst absolvieren kann: A) Ich bin die zweite Generation einer Flüchtlingsfamilie, die aus Afghanistan nach Deutschland geflohen ist, um Asyl und Schutz vor dem Krieg in Afghanistan zu suchen. Als Kleinkind habe ich auch damals zu spüren bekommen, wie sehr der Krieg meine Familie und mich innerlich erschüttert hatte. Wir haben sehr viele Verwandte aufgrund des Krieges verloren (u.a. meinen Großvater) und haben eine sehr lange Zeit gebraucht diese Trauer zu verarbeiten. Wir haben die Sinnlosigkeit und die Brutalität nicht verstanden, die uns und anderen Flüchtlingen angetan wurden. B) Die Ereignisse, die mir widerfahren sind aus dem Afghanistankrieg habe ich noch in Erinnerung, die mich wahrscheinlich ein ganzes Leben lang begleiten werden. Ich kann mich noch, wenn auch nur dumpf erinnern, wie wir aus Afghanistan geflohen sind. Wie meine Mutter mich getragen hatte und meinen älteren Bruder an der Hand genommen hatte aus Angst, dass wir von Soldaten oder der damaligen Mujaheddin entrissen werden. Von Erzählungen habe ich mitbekommen, dass ich der Lieblingsenkel meines Großvaters war, der erschossen wurde.. C) Nach all diesen Erfahrungen kann ich mir niemals vorstellen überhaupt eine Waffe in der Hand zu halten. Ich werde wahnsinnig, wenn ich überhaupt daran denke, dass ich anderen Menschen wehtue. Jeder Mensch gehört einer Familie an, hat Eltern, Kinder, Geschwister und Großeltern. Wenn ich das Leben eines Menschen nehme, zerstöre ich das Leben vieler anderer Menschen. Dies kann ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Ich werde auf keinen Fall eine Waffe gegen einen Menschen richten geschweige denn schießen. D) Mein älterer Bruder befindet sich z. Zt. in psychiatrischer Behandlung im Max Planck Institut in München. Dies könnte auch mit seinen Erfahrungen wegen dem Krieg in Afghanistan zu tun haben. Wenn ich mir so Gedanken mache über den Krieg, dann kann ich nur sagen, dass er meine Familie über Generationen zerstört hat und mich sehr traurig gemacht hat. Ich werde niemals weder zur Abwehr noch zum Angriff eine Waffe gegen andere Menschen richten können. Ich bin ein Mensch des offenen Dialogs und des Friedens. Ich gehe sowieso jeden gewalttätigen Konflikt aus dem Weg und löse meine Konflikte mit Worten und nicht mit Waffen. Aufgrund sämtlicher oben angeführter Fakten verweigere ich jeglichen Kriegsdienst mit der Waffe. Mit freundlichen Grüßen und Bitte auf Anerkennung meines Antrages, Name, Unterschrift + Multi-Zitat Zitieren