Eine Konstruktion - Wie würde eine Welt nach der Dekonstruktion aussehen?

Dieses Thema im Forum "Literatur & Kunst" wurde erstellt von _ViEcH_, 28. Mai 2011 .

  1. 28. Mai 2011
    Hey Leute,

    diese 14 Minütige Video, beschreibt auf wunderbare Weise ein Zukunftsszenario, wie es durch unser postmodernes Dekonstruktions Leitprinzip aussehen könnte.

    In diesem Video steckt viel, nehmt euch die Zeit:

    "Wie würde eine Welt nach der Dekonstruktion aussehen? Und was bleibt von mir nachdem ich dekonstruiert wurde übrig? Vor dem Hintergrund dieser Fragen zeigt der Puppentrickfilm „Eine Konstruktion" eine traurige Zukunftsvision von einer Welt nach der Dekonstruktion der Körper und Geschlechter. Die Hauptfigur macht sich auf die Suche nach ihrer Geschichte und einer Perspektive jenseits der postmodernen Zerstückelung der Menschen. Auf ihrem Weg trifft sie auf ein subversives Element, Cyborgs und andere, die das gleiche Schicksal wie sie teilen."(Q.: Youtube, Beschreibung)

    Eine Konstruktion - Animation - YouTube

    Zur Diskussion und Interpretation wird angeregt,

    GruSS _ViEcH_
     
  2. 30. Mai 2011
    AW: Eine Konstruktion - Wie würde eine Welt nach der Dekonstruktion aussehen?

    Nett gemacht und interessantes, wenn auch anspruchsvolles Thema. Muss mich damit unbedingt mal mehr beschäftigen.
    Ich denke nicht, dass der Dekonstrukivismus zur Orientierungslosigkeit bzw. zum Identitäsverlust schlechtin führen muss. Die Welt wird so komplexer, aber gleichzeitig vielfältiger. Die Dekonstruktion der Heteronormativität schränkt heterosexuelle doch in keinster Weise ein, aber bietet neue Möglichkeiten für alle anderen. Das einzige was mir Sorgen macht und was z.B. von Leuten wie Slavoj Zizek und Tove Soiland thematisiert wird, ist, dass diese ganzen postmodernen Theorien sehr gut zum Individualismus des Neoliberalismus passen. Das würd ich aber prinzipiell nicht als Gegenargument sehen, sondern eher als Warnung vor der Möglichkeit einer Vereinnahmung.
    Der Verlust der traditionellen festen Identitäten kann im Sinne der "Angst vor der Freiheit" leicht zu einem Rollback reaktionärer Ideologien führen, aber darum gibt es so schöne Dinge, wie den "evolutionären Humanismus" oder die "Neue Marx-Leküre", um mal zwei Theorien zu nennen, denen ich weltanschaulich nahe stehe und mir einen gewissen Halt geben. Beiden merkt man durchaus einen Hauch Postmoderne an, aber das im rein positiven Sinne. (Oder ist das schon die Post-Post-Moderne? )
    Es gilt wie so oft den "den schmalen Grat jenseits von Dogmatismus und Beliebigkeit zu meistern" (Michael Schmidt-Salomon).
     
  3. 31. Mai 2011
    AW: Eine Konstruktion - Wie würde eine Welt nach der Dekonstruktion aussehen?

    Hey erstmal danke für deinen Beitrag, äußerst konstruktiv und hilfreich!

    Darüber gibt es viele Theorien und auch bereits Studien. Die fortschreitende Dekonstruktion, also das ausmerzen des Bestehenden, ob nun positiv oder negativ, bringt stets Verwirrung und Orientierungslosigkeit mit sich. Dies ist ein Merkmal eines jeden Fortschritts, in welchem Bereich auch immer.
    Ich weiß nich ob dir der Name Peter Gross etwas sagt, in seinem Buch "Die Multioptionsgesellschaft" schreibt er viel über Konstruktion und vorallem Dekonstruktion und die Folgen, empirisch belegt, die jene mit sich bringen. Diese sind stets Orientierungslosigkeit und Überforderung, zumindest zeitweise. Dies kann dann je nach Konstitution, auf der Ebene des einzelnen Subjektes, bearbeitet werden, zum Guten oder Schlechten.
    Im Punkt der Komplexität kann ich zustimmen, aber wird sie dadurch wirklich Vielfältiger?
    Das wage ich zu bezweifeln. Ich nehme nun wieder mein beliebtes Thema der Gleichstellung der Geschlechter her, Mann und Frau, wenn man also das biologische sowie das soziale Geschlecht versucht, wie zB. durch Judith Butler in " Das unbehagen der Geschlechter", gänzlich abzuändern und ein radikales Umdenken fordert: nicht mehr etwa zur Gleichberechtigung sondern zur Gleichstellung, also zur Gleichheit des Menschen, so kann man doch nicht mehr von Vielfalt sprechen, oder?
    Ich kriege das nicht in meinen Schädel, soweit ich das an diesem Beispiel nachvollziehen kann, streben die heutigen Ansätze in diesem Bereich eher zu einer Vereinhaltlichung, Vernormung, und nicht zu einer bunten Vielfalt.

    Auch hier kann ich diesen gedanklichen Sprung nicht nachvollziehen. Meiner Meinung nach, wird selbstverständlicher Weise durch diese Dekonstruktion, das Selbstbild der heterosexuellen auf massivste Weise untergraben.

    Ein Beispiel(2030): Ein Jugendlicher, 16 Jahre, empfindet sich selbst als "komisch", "abnormal", er hat ein Mädchen zur Freundin. Er liebt sie, geht in der Beziehung auf. Ständig pocht die Umwelt darauf, er sei nicht normal, warum hat er "nur" eine Freundin. Wenn Medien, Lehranstalten, Peer-Group, usf. bereits darauf gepolt sind die angebliche Vielfalt der sexuellen Möglichkeiten aufzuzeigen. Warum habe ich keinen Gleichgschlechtlichen Sexualpartner? Ist es flasch ein Mädchen zur Freundin zu haben? usf.

    Insofern, glaube ich nicht, dass eine Dekonstruktion der Heteronormativität nur positives für jene bringt. Den Schriften, wieder Judith Butlers, zufolge, wird bei genauerem Lesen auch klar, dass Sie darauf garnicht aus ist. Ihr geht es um Macht, die Zerstörung des Phallogozentrismus.

    Finde ich super, das genau ist der Punkt der auch von Gross angesprochen wird. Die Dekonsturktion wird man nicht verhindern können, vielleicht wäre es auch falsch. ABER:
    Man braucht Möglichkeiten und Optionen, die Auswirkungen zu dämpfen und Sie konsturktiv zu verwenden.

    GruSS _ViEcH_

    ps. Post-post-Moderne, ein hoch auf akademische Genauigkeit
     
  4. 27. Juni 2011
    AW: Eine Konstruktion - Wie würde eine Welt nach der Dekonstruktion aussehen?

    Ich halte das Video ebenfalls für interessant und informativ. Mit der Thematik habe ich mich bisher absolut nicht beschäftigt, ich betrete also völliges Neuland.

    Schlechthin wohl nicht, aber wenn man von einer Konstruktion in eine völlige Dekonstruktion geleitet wird und dabei ein Nicht-Vergessen vorausgesetzt wird, beziehungsweise ein fortbestehendes Ich-, keinesfalls ein Selbstbewusstsein, dann muss sich eine vorläufige, begrenzte Orientierungslosigkeit einstellen.

    Den Identitätsverlust sollte man gesondert behandeln, da im Falle dessen zwei Wege gegangen werden können. Entweder, es ist ein dauerhafter Zustand, oder ein vorläufiger, wie oben bereits angesprochen. Ist es ein dauerhafter, stellt sich die Frage nach dem "Was". Was ist (der Mensch). Ist es ein vorläufiger, stellt sich die Frage, ob die Identität in ihrer Gesamtheit nur vorrübergehend dekonstruiert war oder ob bestimmte Qualitäten dauerhaft "weg sind", was dem Ich- und Selbstbewusstsein nicht abträglich ist - oder nur geringfügig und vernachlässigbar.

    Dies kann man noch vertiefen, ich sehe da jetzt allerdings keinen Bedarf zu, kann das aber bei Interesse gerne machen. Jetzt macht sich allerdings auch mein Schlafmangel bemerkbar, weshalb ich davon absehe, tiefer ins Detail zu gehen. ;-)




    Ich gehe davon aus, dass man hier die Cyborgs heranziehen kann. Ihre Vielfalt von den anderen empfunden drückt sich in den zahlreichen Variationen ihrer Neuerfindungen aus. Ich fasse dies in dem Satz "Wer nichts ist, kann alles werden" zusammen. Solange es keine gemeinhin bekannte Persönlichkeit gibt, kann die Person sich selbst immer wieder ändern. Sie ist gleichzeitig Nichts (Bestimmtes) und doch Vieles (Verschiedenes).

    Das sehe ich ähnlich und diese Vorstellung ist mir ein Gräuel.

    Du setzt die Dekonstruktion mit einer gegenläufigen Konstruktion gleich! Das Ende der verschiedenen Geschlechter erklärt an sich dein Beispiel schon für hinfällig. Hinzu kommt, dass bei einer Dekonstruktion der Normen und Werte der Jetzt-Gesellschaft die Grundlage für eine Gleichartigkeit jeglicher Art von Beziehung gelegt wird. Junge-Mädchen, Junge-Junge und Mädchen-Mädchen entsteht auf ein und derselben Basis, egal von welcher Seite man es betrachtet; biologische, moralische und weitere Raster sind dekonstruiert.

    Es obliegt den Dekonstruierten, ob sie die Dekonstruktion in ihrer selbst als solche belassen oder ob sie aus ihr eine andere Konstruktion erschaffen. Hier weiß ich nun nicht, ob Dekonstruktivisten Dekonstruktionen als Zwischenstadien oder als endgültig ansehen.
     
  5. 27. Juni 2011
    AW: Eine Konstruktion - Wie würde eine Welt nach der Dekonstruktion aussehen?

    zu 1.):
    Ich habe diesen Satz wirklich etwas komisch gewählt, aber ich wollte ihn nicht als Konstruktion sondern als Faktum formulieren. Stets wird bestritten, dass durch eine Verflüssigung der Geschlechter und der sexuellen Praktiken und deren Toleranz, die Heterosexualität nicht angegriffen wird und keinen Schaden erleidet.
    Nein hier wird bewusst in die Gegenläufige Richtung getrieben, natürlich wird die Heterosexualität aufgrund des Drucks der "möglichen" Dekonstruktion hin zur Vielgeschlechtlichkeit, gänzlich als Nicht zu Erstrebendes und Sonderling erklärt.
    Es wird also der Spieß umgedreht, in einer der möglichen Konsequenzen, wird also vom bisherigen aus "der Reihe fallenden" Bild, der Homosexualität, diese geheiligt um die Heterosexualität als solche zu stilisieren.

    zu 2.):
    Ja, diese Grundlage wird gelegt, aber bringt die Gleichartigkeit wie du Sie nennst, denn nicht Vervielfachung der Normen mit sich und setzt diese zum Standart? Somit verfehlt Sie ihr Ziel gänzlich, Sie bekämpft krampfhaft Geschlechternormen um "neue" zu Setzen.
    Eben Diese wiederum schränken den Menschen noch mehr ein, da er nun nicht wie bisher, die freie Wahl hatte zwischen Heterosexuell, Homosexuell, beides Gleichzeitig,
    sondern ab dem Zeitpunkt wenn diese Dekonstruktion abgeschlossen ist, gezwungen ist diese Wahl, die als solche dann nicht mehr bestehen wird, ständig Treffen zu müssen.

    zu 3.):
    Ich bin wahrlich kein Fan der Biologie, eher der Ethik, aber wieso sind wissenschaftliche, biologische Erkenntnisse und Beweise, in einem Zeitalter, wo die Wissenschaft den Göttern gleichgesetzt wird, auf einmal hinfällig?
    Mit den moralischen und Rasterkonstruktionen kann ich dir uneingeschränkt zustimmen.

    zu 4.):
    Das Ziel hinter der Dekonstruktion, die an und für sich stets gut oder schlecht seien kann (im ethischen Sinne), ist die Schaffung neuer Konstruktionen. (~man kann es auch als Fortschritt bezeichenen, der zuerst Gegebenes zerstören muss, um Neues zu ermöglichen)

    Wenn aber die Konstruktionen jedem Einzelnen von uns in seiner Freiheit als Mensch selbst überlassen sind, so kann eine mögliche Deutungshoheit, die derzeit von (im Geschlechterbereich) dem queeren/transgendersymphatiserenden Personenkreis geführt wird, nicht als Norm (ganz gesellschaftlich gewollt) herangezogen werden.
    Dieser Anspruch allerdings, ist gesetzt.

    Gut, dass ging jetzt runter wie Butter Bin mal gespannt was es neuen Stoff zu besprechen gibt und danke, dass du dir das "langatmige" Video angesehen hast!

    GruSS _ViEcH_
     
  6. 27. Juni 2011
    AW: Eine Konstruktion - Wie würde eine Welt nach der Dekonstruktion aussehen?

    Natürlich erleidet die momentane sexuelle Dominanz einen empfindlichen Dämpfer, das lässt sich bei radikalem Umdenken gar nicht ausschließen.

    In dem Video ja, da hat mich schon die nur auf Frauen beschränkte Sprechergruppe aufmerksam gemacht, genauso wie die auf Frauen beschränkte Existenz der "Figuren" in dem Video. Wenn so eine Konstruktion nach der Dekonstruktion aussehen soll, dann stimme ich dir zu.

    Im Übrigen kann ein Wertewandel nur mit einem Verlust zuvor dominanten Werte zugunsten einer Gleichheit oder eben einer Gegengewichtung nach dem Wandel einhergehen. Dass letzteres nicht im Interesse eines vernunftbegabten Menschen sein sollte, ist denke ich klar. Ich bin übrigens Gegner der genannten Tendenzen, sprich Gegner der Theorie, dass Geschlechter auf Erziehung beruhen und ähnlichem wissenschaftsfremden Müll.

    Wenn das nur auf das Video bezogen sein sollte, stimme ich dir zu.

    Weil man biologische oder wissenschaftliche Raster ignoriert im Rahmen des "Gleichmachens", darauf war das bezogen. Dass die Biologie ignoriert wird, um Geschlechter zu dekonstruieren.

    Eine Dekonstruktion, die Geschlechtsneutralität, das Primat der Homosexualität und dergleichen als neue Konstruktion zur Folge hat, lehne ich entschieden ab, weil es keine Mehrheitskonstruktion ist, sondern jetzt nur eine Gewaltkonstruktion sein kann, die die Freiheit des Menschen akut einschränkt. Und das widerspricht meinem Gerechtigkeitsempfinden und meinem ethischen Verständnis.

    Einen schönen (wohl nur noch kurzen) Abend dir noch. ;-)
     
  7. 29. Juli 2011
    AW: Eine Konstruktion - Wie würde eine Welt nach der Dekonstruktion aussehen?

    Also zu Beginn möchte ich ersteinmal festhalten, dass ich mir das Video nicht vollständig, sondern nur teilweise angeschaut habe. Nehmt es mir nicht übel, aber trotz des durchaus anspruchsvollen Kontextes ist es mir von der Aufmachung her zu kindlich gemacht. Aber das soll hier keine Rolle spielen, da die Thematik ja interessant ist.
    Nun geht es in dieser Diskussion um die Frage nach Konstruktion und Dekonstruktion der Welt. Ich finde es schwierig darüber zu reden, wenn vielleicht noch nicht einmal gänzlich klar ist, was damit eigentlich gemeint ist, wenn man beispielsweise sagt, dass die Welt oder die Gesellschaft, in der wir leben, konstruiert ist.

    Man sollte sich zunächst also ersteinmal die Frage stellen, was es heißt, in einer nicht-konstruierten Welt zu leben. Was macht die Konstruktion im menschlichen Leben aus und was ist im Gegenzug als eine natürliche Gegebenheit zu bezeichnen? Das ist die Frage nach der Natur des Menschen. Darauf gibt es verschiedene Antworten. Gehen wir dennoch ersteinmal davon aus, dass der Mensch von Natur aus ein Wesen ist, das durch Affekte und Neigungen in seinem Leben bestimmt ist - und das gänzlich ohne eine Gesellschaftsform. Nach klassischen Theoretikern wie Hobbes äußert sich dieser vorgesellschaftliche Zustand im Krieg aller gegen aller, da er bedingt durch die Affekte des Menschen auf eine Form des Egoismus schließt, die wiederum ein friedliches Zusammenleben ausschließen. Unabhängig davon, ob man sich dem nun anschließt oder nicht, kann man die Grundkonstitution des Menschen in Bezug auf Affekthaftigkeit und Vernunftbegabung allgemein als seine Natur kennzeichnen. Wie aber folgt daraus eine Konstruktion?

    Man kann nun bspw. davon ausgehen, dass man von einer Konstruktion sprechen kann, sobald sich eine Gesellschaftsform und gesellschaftliches Zusammenleben etabliert, das der Affektzügelung des Menschen dient. Daraus entstand im Prozess der Menschheitsgeschichte je nach Kultur ein spezielles Werte- und Normensystem, das das Untereinander zwischen den Menschen regelt und beschreibt, wie das Individuum seine Affekte zu kontrollieren hat. Damit löst man sich ein Stück weit von den ursprünglichen Neigungen, erfährt eine Form der Selbstbelohnung und Bestätigung durch die Gesellschaft beim Befolgen des Normensystems und ist in seiner Alltagswelt ohnehin von Eindrücken geprägt, die alle durch die Gesellschaft entstanden sind - ob man in der Moderne nun in der Schule, Uni, auf Arbeit oder zu Hause vorm PC sitzt - alles ist durch die Gesellschaft entstanden und etabliert worden. Das sind durchaus Dinge, die man als gesellschaftliche Konstrukte mit den jeweilis damit verbundenen Relevanzsystem für den Einzelnen beschreiben könnte. Insofern ist es also die Welt, in der ich tagtäglich lebe, als ein Konstrukt der Gesellschaft zu bezeichnen, das mich leitet und so in gewisser Weise künstlich ist.

    Doch was heißt es nun zu dekonstruieren? Wäre das nicht eine Forderung nach der Auflösung jeglicher Gesellschaftsformen, der Abschaffung der Normen- und Wertesysteme und der Befürwortung der Affekte und Neigungen, die den Menschen ganz natürlich bestimmen? Wie schon festgestellt wurde: Eine Dekonstruktion in ihrer reinen Form führt zur Orientierungslosigkeit und in einem gewissen Sinne durchaus auch zu einem Identitätsverlust. Denn wer ist man selbst, wenn man sich nicht mehr in einer Gesellschaft verorten kann? Die Frage nach einer Dekonstruktion ist meiner Meinung nach somit falsch gestellt. Man würde damit nicht nur sämtliche Kulturen auflösen, sondern auch den Menschen als Individuum schlichtweg zurücklassen. Dass generell allerdings ein gewisser Normen- und Wertewandel stattfindet, sich Gesellschaften verändern und vielleicht auch eher als Prozesse anstatt als feste Konstanten zu begreifen sind, soll hier gar nicht bestritten werden. Allerdings würde eine volle Dekonstruktion im beschriebenen Sinne einem Wegfall aller Institutionen gleichkommen und die Gesellschaft und das Zusammenleben der Menschen darin als solches untergraben.
     
  8. Video Script

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