Finanzielle Sorgen in deutschen Familien
Die Meinungsforschungsagentur Forsa führte diese Befragung durch – sie richtete sich an Eltern mit Kindern unter 18 Jahren. Etwa 15 Prozent der Teilnehmer äußerten, sie hätten große oder sehr große Sorgen, dass sie in diesem Jahr aus finanziellen Gründen die Grundbedürfnisse ihrer Familie nicht mehr ausreichend decken könnten. Im Gegensatz dazu gaben 29 Prozent an, dass ihre Sorgen weniger stark ausgeprägt seien. Über die Hälfte der Befragten – genau 56 Prozent – äußerte sogar keine finanziellen Sorgen.
Einkommensgruppen und Kinderarmut
Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass Eltern mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 3.000 Euro deutlich besorgter sind als wohlhabendere Familien. Das zeigt, wie stark die finanzielle Situation einen direkten Einfluss auf das Wohlbefinden der Kinder hat. Doch wo müssen Eltern konkret sparen?
Gesunde Ernährung versus finanzieller Spielraum
Da wächst das Problem – fast jedes zehnte Elternteil kauft aus finanziellen Gründen oft keine gesunden Lebensmittel. In der Umfrage gaben neun Prozent an, sie würden "sehr oder eher häufig" auf gesunde, oft teure Produkte verzichten. Umgekehrt antworteten 71 Prozent mit "nie", während 19 Prozent angaben, "eher selten" darauf zu verzichten. Diese Daten sind alarmierend, wenn man bedenkt, welch wichtige Rolle eine ausgewogene Ernährung für die Entwicklung der Kinder spielt.
Hobbys und Freizeitaktivitäten
Ein erfreuliches Bild zeigt sich jedoch bei der Teilnahme an Hobbys und Freizeitaktivitäten. Lediglich zwei Prozent der Eltern berichteten, ihr Kind fühle sich häufig ausgeschlossen oder traurig, weil es aus finanziellen Gründen nicht an bestimmten Aktivitäten teilnehmen könne. 10 Prozent gaben an, ihr Kind sei eher selten traurig, während die Mehrheit von 82 Prozent angab, dass ihr Kind "nie" betroffen sei. Dies könnte darauf hindeuten, dass soziale Inklusion durch Hobbys in vielen Fällen nicht direkt durch Geldschwierigkeiten beeinflusst wird, was einen positiven Lichtblick darstellt.
Die Forderungen von "Save the Children"
Zukunftsorientierte Maßnahmen sind erforderlich. Eric Großhaus, Experte für Kinderarmut bei "Save the Children", äußerte sich klar: "In Deutschland, einem der reichsten Länder der Welt, sollten sich Eltern nicht fragen müssen, ob das gesunde Essen zu teuer ist." Er fordert, die zukünftige Bundesregierung dürfe Kinderarmut nicht ignorieren. Es sei notwendig, sicherzustellen, dass alle Familien Zugang zu einer ausgewogenen Ernährung haben.
Wirtschaftliche Konsequenzen und Forderungen an die Politik
Die Organisation appelliert an die Parteien, ihre Strategien zur Bekämpfung von Kinderarmut transparent darzulegen. Nach der Bundestagswahl sei es unerlässlich, mit Hochdruck an Lösungen zu arbeiten. Hierbei sind nachhaltige, umfassende und zielgerichtete Maßnahmen notwendig, um nachhaltig positive Veränderungen zu bewirken. Die Erhebung wurde im Dezember und Januar durchgeführt – 1.005 Eltern wurden telefonisch befragt. Ein systematisches Zufallsverfahren bewirkte die Auswahl der Teilnehmer.
Zusammenfassend – der Bedarf an politischem Handeln ist dringend und die Unterstützung für betroffene Familien darf nicht auf später verschoben werden.