Erster dokumentierter Fall von E-Voting-Betrug

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von caine, 25. März 2009 .

  1. 25. März 2009
    Vergangene Woche wurden in Clay County im US-Bundesstaat Kentucky fünf Personen festgenommen. Sie werden beschuldigt, Wahlfälschung mittels Maschinen betrieben und andere dazu angeleitet zu haben. Der Anklage zufolge waren davon sowohl Bundes- als auch Staats- und Kommunalwahlen betroffen.


    Clay County benutzt iVotronic-Wahmaschinen des Herstellers Election Systems & Software (ES&S). Das System wird derzeit in 18 Bundesstaaten verwendet, wobei bereits öfter der Verdacht von Wahlmanipulation aufkam. Nun konnte er erstmals so konkret untermauert werden, dass es zu Festnahmen kam.
    Die ES&S-Wahlmaschinen funktionieren mit Touchscreen und haben (wie die anderer Hersteller) einen gewichtigen Nachteil, den unter anderem das Bundesverfassungsgericht als inakzeptabel einstufte: Die Ergebnisse der mit ihnen durchgeführten Wahlgänge lassen sich sehr schwer nachvollziehen, weil die Stimmabgabe nicht durch einen Ausdruck oder etwas Vergleichbares dokumentiert wird. Auch der Wähler kann nur bedingt kontrollieren, ob seine Stimme richtig gewertet wurde. So war es für viele Beobachter nur eine Frage der Zeit, bis einmal jemand erwischt wird, der solch einer Versuchung zur Wahlfälschung nicht widerstehen konnte.


    Allerdings kamen die Vorgänge in Kentucky nur deshalb ans Licht, weil sich die Wahlfälscher aus der Bilderbuch-Hinterwäldlergegend der denkbar primitivsten Methode bedienten und sich dabei auch noch bemerkenswert sorglos verhielten. Anfangs manipulierten die Wahlfälscher in Clay County Abstimmungen dadurch, dass sie bezahlte Wähler für die manipulierte Stimmabgabe warben. Bei der Kontrolle der gekauften Wähler machten sie sich die mangelnde Benutzerfreundlichkeit der Geräte zunutze: Bestechungswillige sollten bei der Wahl nach technischer Unterstützung für die Stimmabgabe fragen. Dort wurde dann von den als Aufsichtspersonen tätigen Wahlfälschern kontrolliert, ob sie sich ihr Bestechungsgeld auch wirklich verdienten. Im Laufe der Zeit merkten die Angeklagten, dass die Apparate eine wesentlich kostengünstigere Gelegenheit zur Wahlfälschung boten: Dazu mussten sie den Wählern nur suggerieren, dass sie nach dem Drücken auf "Vote" ihre Stimme abgegeben hätten. Anschließend ging einer von ihnen an die Maschine, die ohne Wissen der Wähler eine nochmalige Bestätigung verlangte, und änderte die Stimme auf einen anderen Kandidaten.
    Insofern ähneln die jetzt ans Licht gekommenen Fälle sehr stark traditionellem Wahlbetrug, wie es ihn in den USA bereits häufiger gab. Andere Manipulationsmöglichkeiten erfordern zwar etwas mehr technisches Geschick, sind aber sehr viel schwerer nachzuweisen. Am problematischsten sind dabei die Möglichkeiten, die den Herstellern solcher Maschinen bisher offenstehen – vor allem, weil proprietäre Modelle zugelassen wurden, deren Quellcodes und Funktionsweisen weitgehend im Dunkeln liegen.

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    quelle : heise online
     
  2. 25. März 2009
    AW: Erster dokumentierter Fall von E-Voting-Betrug

    Was ist nur aus den guten alten Wahlurnen und Wahlkabinen geworden?
    Jeder macht sein eigenes Kreuzchen und gibt seine Stimme ab. Ist das denn so schwierig? Die elektronische Art und Weise ist einfach zu unsicher, darauf sollte man gar nicht erst umsteigen.
    Wer zu faul ist, ins Wahllokal zu gehen, lässt es halt bleiben.
    Beim Stimmenauszählen kann zwar auch geschummelt werden, aber ich denke, das ist besser zu kontrollieren.
     
  3. 25. März 2009
    AW: Erster dokumentierter Fall von E-Voting-Betrug

    es wurden doch auch schon ganze staaten bei den präsindentschaftswahlen ausgeschlossen weil diese in sachen wahlbetrug verdächtigt wurden, oder wie von den staaten behauptet, die maschine nicht "ordentlich" funktionierte ..
    man versucht halt einfach das auszählen sicher zu machen, da es in amerika schon öfter vorkam das gefälschte stimmzettel untergemischt oder bestochene offizielle mit absicht falsch gezählt hatten.
     
  4. 25. März 2009
    AW: Erster dokumentierter Fall von E-Voting-Betrug

    war doch klar , dass es so kommen würde...
    wahlkabinen sind doch viel sicherer, aber naja... die amis sind soweiso zu faul sich dahin zu begeben, deswegen wurde das wahrscheinlich auch eingeführt...
     
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