Die Verwendung von cadaver-erived human growth hormone (c-hGH) in den späten 1950er Jahren
In den späten 1950er Jahren wurde das menschliche Wachstumshormon sporadisch zur Behandlung von Kindern mit bestimmten Problemen im körperlichen Wachstum eingesetzt. Das Hormon wurde aus den Hirnanhangsdrüsen von Verstorbenen entnommen und bei Kindern mit ungewöhnlich geringer Körpergröße injiziert.
Übergang zu synthetischem Wachstumshormon aufgrund von Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
In den folgenden Jahren entwickelte überraschend viele behandelte Kinder eine tödliche neurodegenerative Erkrankung namens Creutzfeldt-Jakob-Krankheit. Diese Krankheit wird durch toxische fehlgefaltete Proteine, sogenannte Prionen, verursacht. Durch die starken Beweise, die c-hGH mit Creutzfeldt-Jakob-Krankheit verbanden, wurde das menschliche Wachstumshormon schnell durch eine sicherere, synthetische Version ersetzt.
Entdeckung von Anzeichen von Alzheimer in historischem Hirngewebe
Forscher entdeckten kürzlich Anzeichen von Alzheimer in Gewebeproben von Wachstumshormon-Patienten, die an Creutzfeldt-Jakob-Krankheit verstorben waren. Die Verstorbenen wiesen ungewöhnlich hohe Ablagerungen von Amyloid-Proteinen auf, einem charakteristischen Anzeichen von Alzheimer.
Tierstudien und Patientenanalyse zur Bestätigung der Alzheimer-Übertragung
Eine nachfolgende Studie entdeckte, dass einige der c-hGH-Proben Ansammlungen von Amyloid-Proteinen enthielten. Tierversuche zeigten, dass Mäuse, denen das kontaminierte Wachstumshormon verabreicht wurde, Anzeichen von Alzheimer-Pathologie entwickelten. Anhand von Patienten, die mit c-hGH behandelt wurden, und aktuell unter neurologischen Problemen litten, wurde klar, dass fünf dieser Patienten eine Alzheimer-Diagnose erfüllten, aber keine Anzeichen einer genetischen Veranlagung für einen frühen Ausbruch der Krankheit aufwiesen.
Fazit der Forschung und Einschätzung durch Experten
Die Forscher schlussfolgern, dass diese Ergebnisse darauf hindeuten, dass Alzheimer, ähnlich wie Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, auch in iatrogener Form auftritt. Trotzdem betonen Experten, dass dies äußerst selten ist und es keine Anzeichen dafür gibt, dass Alzheimer durch alltägliche Aktivitäten oder routinemäßige medizinische Eingriffe übertragen wird.
Schlussfolgerung
Obwohl diese Studie beunruhigende Aspekte der Alzheimer-Übertragung enthüllt, zeigen die Ergebnisse auch vielversprechende Ansätze für die zukünftige Erforschung der Krankheit und die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden. Die Möglichkeit einer iatrogenen Alzheimer-Übertragung sollte in der medizinischen Praxis jedoch keine Sorge mehr bereiten, da die Ursachen für die Übertragung der Krankheit vor über 40 Jahren gestoppt wurden.
Quelle: Banerjee, G., Farmer, S.F., Hyare, H. et al. Iatrogenic Alzheimer’s disease in recipients of cadaveric pituitary-derived growth hormone. Nat Med (2024). https://doi.org/10.1038/s41591-023-02729-2