#1 7. November 2007 Laut 'The Register' will die EU im nächsten Jahr unlauteren Wettbewerb in Form von Firmenmitarbeitern, die die Produkte der Konkurrenz in Kommentaren verreißen, gefälschte weil vorgetäuschte Blogs im Auftrag von PR-Agenturen und ähnliche Aktionen unter Strafe stellen. In Deutschland könnte dies eine neue Flut von Abmahnungen nach sich ziehen. An gezielte Schleichwerbung in Kinofilmen für bestimmte Handys oder Automarken haben sich mittlerweile viele Konsumenten gewöhnt. Auch über Mitteilungen, dass Unternehmen zum eigenen Vorteil Einträge auf Wikipedia verändern und dabei erwischt werden, dürfte sich kaum noch jemand wundern. Jetzt will die EU wahrscheinlich ab 2008 gegen "irreführende" und "aggressive" Praktiken in der Blogosphäre vorgehen, diese sollen einklagbar werden. Juristische Personen werden nicht länger individuelle Blogger oder Agenturen ungestraft dafür bezahlen können, falsche oder irreführende Veröffentlichungen vorzunehmen, schrieb kürzlich Phillip Carnell von „The Register“. Gemeint sind unter anderem alle Postings mit einem kommerziellen Hintergrund, negativer wie positiver Natur. Egal ob zum Wohl eines Reiseveranstalters private Urlaubsstipps vorgetäuscht oder die Bücher der anderen Autoren auf Amazon verrissen werden - Brüssel wird künftig überall seine Finger mit im Spiel haben. Wollen wir denn wirklich eine Behörde, die möglicherweise sogar ungefragt alle möglichen Inhalte im Netz überprüft? So stellt Peter Sennhauser von medienlese.com auch berechtigterweise die Frage: " Ab wann sind die Kommentare von Verlagsangestellten, die in Foren und auf Buchhandelsseiten zufällig halt grade ihre eigenen Produkte in den Himmel loben, irreführend? Wenn die Konkurrenz das so empfindet, wenn das Buch in Tat und Wahrheit schlecht ist oder nur, wenn sie die Kommentare während der Arbeitszeit geschrieben haben? Welche Kommentare sind Marketing, und welche sind Meinung? Macht sich ein Corporate Blogger, der aus Unwissenheit falsches Zeug über ein Produkt seiner Firma schreibt, strafbar? Ist es unlauter, Blogger für Rezensionen zu bezahlen, oder ist es nur unlauter, Blogger für irreführende oder aggressive Rezensionen zu bezahlen? " Was also ist unterm Stich besser? Lieber die Flogs, also die gefakten Weblogs in Kauf nehmen oder einer europaweiten Behörde scharfe Instrumente zur Reglementierung des Marktes in die Hand geben? Spätestens wenn die EU-Behörde beginnt, Testkäufe durchzuführen oder Geschäftsräume ohne richterlichen Beschluss betreten werden dürfen, wird es laut Phillip Carnell kriminell. Sollen wir uns lieber auf unseren gesunden Menschenverstand oder auf die Arbeit der EU-Beamten verlassen? Wie auch immer, Verhältnisse wie die in den USA sollten wir uns lieber nicht wünschen. Dort vergeben zwielichtige Händler untereinander Bestnoten um eine vermehrte Kundenzufriedenheit vorzutäuschen. Andere PR-Haie lassen in Weblogs wie per Zufall hier und da ein paar Details über die eine oder andere Marke fallen. Dann lieber doch Agent 007 mit der Lizenz zum Product-Placement? James, natürlich geschüttelt, nicht gerührt! quelle: gulli untergrund news + Multi-Zitat Zitieren
#2 7. November 2007 AW: EU will ab 2008 irreführende Werbung auf Blogs verbieten Ja das finde ich auch in Ordnung so. Ich mein SPam fällt unter Werbestrategie aber es kann auch einfach nur nerven und das tuts ja auch + Multi-Zitat Zitieren