Nur noch wenige weiße Flecken
Auf den Landkarten gibt es nur noch sehr wenige weiße Flecken. Aber die unbekannten Gebiete, die es gibt, die sind heiß begehrt. Der Wunsch nach einem möglichst exotischen Reiseziel nimmt immer weiter zu. Klein sollte das Reiseziel sein, nach Möglichkeit sehr weit weg und natürlich gefährlich. Viele, die einen solch abenteuerlichen Urlaub buchen, wollen einen bewussten Bruch mit dem Alltag. Ärzte sind unter den Kunden, die einen abenteuerlichen Urlaub buchen, aber auch Manager und die Chefs großer Unternehmen. Diese Menschen machen einen sehr stressigen Job, sie sind immer und überall erreichbar. Da wollen sie in den Ferien etwas haben, was vom anstrengenden Berufsalltag ablenkt. Im ewigen Eis des Südpols oder in der Wüste Gobi gibt es keinen Handyempfang, nur ein Satellitentelefon und das auch nur im Notfall.
Wo die Komfortzone aufhört
Wo hört der normale, klassische Urlaub auf und wo beginnt der Abenteuerurlaub? Es ist die Komfortzone, die immer mehr Urlauber ganz bewusst verlassen. Dabei geht es um das Social Ranking, die Urlauber möchten mit der Wahl eines exotischen Ferienziels zeigen, wer sie sind. Wo der normale Urlauber schon Schwierigkeiten hat, im Ausland öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, setzt sich der Abenteuerurlauber bewusst ungewohnten Situationen und Gefahren aus. Die Ferien am Strand sind langweilig, es gilt, sich von der breiten Masse abzusetzen, am besten abseits der Zivilisation.
Eine persönliche Herausforderung
Exotische und gefährliche Urlaubsziele sind für Abenteuerurlauber eine persönliche Herausforderung. Wo liegen die Grenzen des Machbaren? Wie viel kann ich mir psychisch zumuten? Viele Menschen brauchen den besonderen Kick und den gibt es nur, dann wenn es um das Unplanbare und Unbekannte geht. Warum nicht mal einen Segeltörn rund um Kap Horn oder die Besteigung des Mount Everest in Angriff nehmen? Für viele gilt: Je gefährlicher, desto besser und spektakulärer. Je nachdem, wie ausgeprägt das Bedürfnis nach Sicherheit ist, buchen Extremurlauber ihre Reise bei einem Veranstalter oder organisieren sie in Eigenregie. Länder, für die das Auswärtige Amt eine Reisewarnung herausgegeben hat, sind interessante Ziele.
Wo es besonders gefährlich ist
Es gibt Länder auf dieser Welt, die sind immer wieder negativ in den Schlagzeilen. Afghanistan gehört zu diesen Ländern, aber auch Syrien, der Jemen und Somalia. Reiseveranstalter raten dringend davon ab, in diese Krisenländer zu reisen, aber genau das macht sie für Abenteuerreisende so reizvoll. Selbst die Tatsache, dass dort eine reale Gefahr für Leib und Leben besteht, hält Individualreisende nicht davon ab, dorthin zu fliegen. Die meisten Reiseveranstalter bieten keine Reisen in Krisenregionen, aber es gibt Möglichkeiten, auch Reisen in solche Krisenregionen zu buchen. Exotische Ferienziele sind authentischer, sie liegen abseits des Pauschaltourismus und sind daher das krasse Gegenteil zu dem, was „normale“ Urlauber buchen.
Das gut geplante Abenteuer
Auch wenn sich ein Abenteuerurlaub nicht wie jeder andere Urlaub einfach buchen lässt, er verlangt doch eine durchdachte Planung. Sie reisen in Gebiete, in denen es keinerlei Komfort und keine touristische Infrastruktur gibt. Sie müssen im Freien übernachten, können sich über Tage weder duschen noch waschen, leben von kargen Essensrationen und müssen sich fernab von jeder Zivilisation behaupten. Das verlangt sowohl eine akribische Planung, aber auch Flexibilität. Ein solcher Urlaub muss bis in die kleinsten Details geplant sein, denn sonst kann es passieren, dass die Ferien mit einer bösen Überraschung enden.
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Bildquelle: © Depositphotos.com / lucidwaters