Experten der Bundesregierung stellen Energiekonzept in Frage

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von bushido, 27. Januar 2011 .

  1. 27. Januar 2011
    Experten der Bundesregierung stellen Energiekonzept in Frage

    QUELLE: Heise

    Silvio Duwe 27.01.2011

    Der Umweltrat spricht sich gegen Kohle und Atom als Brückentechnologie aus
    Die Energiepolitik der Bundesregierung ist nicht nur scharfer Kritik aus der Opposition und dem Druck protestierender "Wutbürger" ausgesetzt. Auch die regierungseigenen Expertengremien stehen nicht hinter den Plänen von Union und FDP. Nachdem das Umweltbundesamt (UBA), das zum Bundesumweltministerium gehört und dieses auch wissenschaftlich berät, bereits im Juli 2010 eine Studie vorlegte, die den vollständigen Umstieg auf Erneuerbare Energien bis zum Jahr 2050 als möglich und sinnvoll beschreibt, legt nun der Sachverständigenrat für Umweltfragen, kurz Umweltrat, nach.

    Anders als das Umweltbundesamt hält der Umweltrat in seiner 680 Seiten starken Studie lediglich eine Versorgung der Bundesrepublik mit 100 Prozent Strom aus Erneuerbaren Energien für möglich. Das UBA geht in seiner Studie von einer Vollversorgung mittels regenerativer Energie aus, schließt damit also beispielsweise auch die Elektrifizierung der Mobilität mit ein. Die Beschränkung auf die Stromversorgung erklärt der Sachverständigenrat damit, dass eine Umstellung der Stromversorgung mit geringeren finanziellen Anstrengungen verbunden ist als der energetische Wandel in anderen Sektoren wie der Mobilität, Wärmeversorgung, Landwirtschaft und Industrie.

    Gemein ist beiden Studien jedoch die Ablehnung von Kohle- und Atomverstromung als Brückentechnologie. Der Bestand an herkömmlichen Kraftwerken ist für die Autoren der Studie ausreichend. Lediglich einige wenige Gaskraftwerke müssten neu errichtet werden, bis die Umstellung endgültig geschafft ist. Kraftwerke für die Grundlast, wie sie Vattenfall noch jüngst auf einer Konferenz in Berlin propagierte (Atomkraft soll bewahrt werden), braucht es laut dem Umweltrat nicht. Laufzeitverlängerungen für die Atommeiler und der Neubau von Kohlekraftwerken, wie im Energiekonzept der Bundesregierung vorgesehen, würden das Risiko erhöhen, dass im System eine Überkapazität besteht. Die eigentliche Brückentechnologie sei Energieeffizienz, die laut der Studie gefördert werden soll.

    Trotzdem rechnet der Umweltrat konservativer als die Bundesregierung. Während diese in ihrem Energiekonzept von einem Stromverbrauch von zwischen 410 bis 430 Terawattstunden pro Jahr ausgeht, arbeitet die Studie mit Werten zwischen 500 und 700 Terawattstunden. Auch der maximal zulässige Stromimport ist mit maximal 15 Prozent beim Umweltrat streng ausgelegt: die Regierung rechnet mit einem Anteil des Importstroms von mindestens 22 Prozent. Der Umbau der Energieversorgung muss dabei nicht zu höheren Preisen für die Verbraucher führen. Bei einer Vollversorgung aus Erneuerbaren Energien könnten die Kosten 2050 sogar niedriger liegen als bei einem konventionellen Strommix. Grund dafür sind steigende Kosten für Rohstoffe und CO2-Emissionszertifikate.

    Ausbau der Netze, Stopp der Laufzeitverlängerung für AKWs

    Der Umweltrat, der einst von der Bundesregierung selbst eingerichtet wurde, hat auch konkrete Handlungsempfehlungen für die Politik parat. So schlagen die Experten eine verbindliches Klimaschutz- und Dekarbonisierungsziel für Europa bis 2050 vor, das sich auch im Emissionshandel niederschlagen soll. Die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke und der Neubau von nicht flexibel regelbaren Kraftwerken soll gestoppt werden. Weiterhin müsse der Netzausbau beschleunigt werden, wobei Deutschland vor allem eine Zusammenarbeit mit den Nordseeanrainern suchen solle. Dort, so die Idee des Umweltrates, könnten günstige Pumpspeicherpotentiale genutzt werden.

    Erneuerbare Energien sollen auch weiterhin gefördert werden, jedoch empfiehlt die Studie deutliche Änderungen bei den Förderschwerpunkten. Während am Vorrang der Erneuerbaren bei der Einspeisung im Netz und der garantierten Vergütung nicht gerüttelt werden soll, denken die Experten über weitere Kürzungen bei der Photovoltaik nach. Die Vergütung solle den sinkenden Erzeugungskosten angepasst werden, auch eine absolute Begrenzung der geförderten Kapazitäten bringt der Umweltrat ins Gespräch.

    Die Zukunft gehört dagegen Offshore-Windparks. Unternehmen könnten den Bau und Betrieb der Parks übernehmen und dafür eine geringe, aber garantierte Einspeisevergütung erhalten. So könne der Aufbau der Offshore-Windparks mit dem Netzausbau besser koordiniert werden. Gleichzeitig solle die Förderung der Biomasse stärker auf die Nutzung von Reststoffen ausgenutzt werden. Den Bonus für die Verbrennung von nachwachsenden Rohstoffen möchten die Experten wegen der negativen Begleiterscheinungen am liebsten ganz abschaffen.

    Insgesamt ist die Studie ein Frontalangriff auf die Energiepolitik der Regierung. Umweltminister Röttgen versuchte jedoch bei der Übergabe der Untersuchung, diese zu einer Bestätigung für den eigenen Kurs umzudeuten. Die Studie belege, dass ein Anteil von 80 Prozent an Erneuerbaren Energien in der Stromversorgung bis 2050 machbar sei, erklärte.


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    Amüsant, jetzt fallen die Experten der Bundesregierung dieser in den Rücken und verbreiten endlich die Wahrheit.

    Atomenergie hat ausgedient, die Verlängerung der Laufzeiten ist schwachsinnig. Deutschland lässt sich hervorragend vollständig mit erneuerbaren Energien versorgen.

    Die Konzepte der CDU/FDP Regierung braucht kein Mensch.
     
  2. 27. Januar 2011
    AW: Experten der Bundesregierung stellen Energiekonzept in Frage

    Nehmen wir mal an, dass das alles richtig ist. Akws werden abgeschaltet und vollkommen auf regernerative Energien gesetzt...

    Der Wutbürger protestiert nicht nur gegen Castortransporte und Akws, sondern auch gegen regenerative Energien:

    ERNEUERBARE ENERGIEN: Bürger gegen den Wind - taz.de

    In Passau und Schlweswig Holstein wird gegen wasserkraftwerke demonstiert und gegen die null-emissions häuser, die alle super finden, solange sie nicht dafür zur kasse gebeten werden, bilden sich auch schon initiativen!

    Der Wutbürger wird auch hier seiner subjektivität freien lauf lassen!

    Außerdem enthält der artikel einen gewaltigen Fehler. Die Zukunft der Regnerativen energien liegt nicht in offshore windparks, sonder in solaranlagen in afrika! Marokko verdankt seinen wirtschaftlichen aufschwung alleine den solaranalgen und hat schon bereitschaft bekundet mit deutschland zusammenarbeiten zu wollen.Sonnenenergie: 400 Milliarden Euro für Solaranlagen in Afrika - Wirtschaft - Tagesspiegel

    Ansonsten bleibt es wie immer: Deutschland ist weltmarktführer der regnerativen energien, exportiert aber das know-how ins ausland! Das selbe schema wie in anderen Branchen, da deutschland generell eine technophobie hat!
     
  3. 27. Januar 2011
    AW: Experten der Bundesregierung stellen Energiekonzept in Frage

    Auch hier wird von einer Übergangszeit gesprochen. Lediglich die Verlängerung der Laufzeiten wird kritisiert. Auf jeden Fall wird der Atomlobby dies überhaupt nicht schmecken.

    Für irgendetwas muss man sich entscheiden. Ich bevorzuge die regenerativen Energien.

    Traurig aber wahr.
     
  4. 27. Januar 2011
    AW: Experten der Bundesregierung stellen Energiekonzept in Frage

    Solche Prognosen und Studien halte ich für höchst fraglich und mit einem Aussagewert, der gegen Null geht.
    Das einzige was wir über 2050 wissen ist, dass es noch 39 Jahre bis dahin ist.
    Was in der Zwischenzeit passiert weiß kein Mensch. Es spielen hierbei so viele Variablen eine Rolle.


    Stand heute liegt die Zukunft in den erneuerbaren Energien.
    Konsens ist auch, dass Kohle Gas und Atom ausgedient haben. Es geht nur noch um das wann. Sich jedoch auf ein verbindliches Datum festzulegen halte ich für falsch.
    Denn ich stelle mir immer die Frage, was passiert, wenn sie unrecht haben.
    Wir stellen Atom usw. ab und der Strom reicht nicht.



    Deutschland ist nicht in der Lage sich selbst mit erneuerbarer Energie zu versorgen.
    Also müssen wir kooperationen eingehen oder sogar in Kauf nehmen von unsicheren Ländern abhängig zu werden.

    Die Zukunft der Solarenergie liegt in Afrika. Marrokko, Tunesien, Ägypten. Wie sicher diese Länder sind sieht man gerade wieder.

    Eine eropäische Lösung halte ich für sinnvoll. Aber will dies Europa. Jedes Land hat seine eigenen Vorstellungen. Überall werden Atomkraftwerke gebaut bzw. geplant.

    Die Studie hält Gas für die beste Brückentechnologie.
    Aber woher kommt dies.
    Sollen wir uns wirklich von Russland abhängig machen?
    Ein einfaches Niet und hier bricht alles zusammen.

    Auch mahne ich den Widerstand der MEnschen an. Diesselben Leute, die gegen Atom usw. demonstrieren, sind auch gegen den Netzausbau, Windkrafträder usw.
    Man muss sich entscheiden und kann nicht alles haben.
    Sauberer Strom aber keine Veränderung. Dies geht nicht zusammen.


    Rot-Grün hatte 7 Jahre Zeit die Netze für erneuerbare Energien auszubauen. bzw. den Umbau einzuleiten. Aber dies ist nicht geschehen.
     
  5. 27. Januar 2011
    AW: Experten der Bundesregierung stellen Energiekonzept in Frage

    Du hast schon gelesen wer die Studie angefertigt hat, oder?

    Noch nicht mal das weisst du sicher. Wir wollen hoffen, dass es so ist.

    Man muss sich Ziele setzen. Wie es bis dato gehandhabt wurde macht es keinen Sinn, die eine Regierung verkürzt, die nächste verlängert wieder.

    Das sieht die Studie etwas anders.

    Bestreite ich wie gesagt nicht. Das hat nichts mit Sicherheit zu tun, sondern mit dem Freiheitsdrang der Menschen. Dies kann nur positiv sein. West gestützte Dikatatoren werden im Moment systematisch vertrieben.

    Ich halte eine nationale Lösung für sinnvoll, Schluss mit dieser Hin- und Herschieberei von Geldern Richtung Brüssel. Wir sind schon jetzt die Weihnachtsgans der EU.

    Yup, das ist der Schwachsinn, leider bekommt man dies nicht aus den Köpfen.

    Darauf arbeitet doch alles hin.



    Vorwürfe an die Vorgängerregierung zählen nicht. CDU und FDP können dies jetzt genauso tun.

    Die Atomkraft wird schneller auslaufen als wir es uns vorstellen können. Ist nur so eine Vermutung.
     
  6. 27. Januar 2011
    AW: Experten der Bundesregierung stellen Energiekonzept in Frage

    So siehts aus!
    Vor 50 Jahren hieß es auch: Öl wird in 30 Jahren verbraucht sein.
    Und was aus der Aussage geworden ist, sieht man ja heute.


    Ich verstehe eh nicht, was alle gegen Atomenergie haben. Jede "Energiequelle" hat seine Vor- und Nachteile! Sagen, dass regenerative Energie sauber ist, stimmt auch nicht!
    Außerdem ist Deutschland mMn kein Standort für reg. Energie. Sonnenenergie kannste knicken; das ist was für Afrika. Wind? Kannst auch vergessen. Wer will Windräder in der Landschaft sehen, bzw. vor der Haustür haben?

    Atomenergie ist und bleibt (vorerst) die günstigste, "sauberste" und sinnvollste Lösung.
     
  7. 27. Januar 2011
    AW: Experten der Bundesregierung stellen Energiekonzept in Frage

    Ein Supergau und die Atomenergie ist Geschichte. Aber ich verstehe deine Argumente.
     
  8. 27. Januar 2011
    AW: Experten der Bundesregierung stellen Energiekonzept in Frage

    Das thermodynamische Gesetz besagt, dass Energie niemals verloren geht.

    Egal woher oder wie wir Strom auf der Erde gewinnen, wir nehmen immer Energie von irgendwoher weg, die dann genau dort fehlt. Wir werden immer das Ökosystem beeinflussen. Offshore-Anlagen werden die Kraft von Winden verringern. Wasserkraftwerke verhindern die Wanderung von Fischen. Solarenergie nimmt die Energie, die sonst auf dem Boden treffen würde. Atomenergie strahlt. Kohle und Gas verpesten die Umwelt mit Ruß und Kohlenstoffdioxid. Die Auswirkungen von Thermalkraftwerken sind noch gar nicht abzusehen, aber die Tendenz geht hin Richtung Erdbeben auslösend.

    Die einzige wirklich Lösung unseres Energie Problems ist: Die Energie, die an der Erde drum herum vorbei geht und in den leeren Raum gehen würde, gilt es einzufangen und zur Erde zu schicken.

    Also sind alle anderen Möglichkeiten Brückentechnologie.
     
  9. 27. Januar 2011
    AW: Experten der Bundesregierung stellen Energiekonzept in Frage

    Bei Sarrazin schimpft man auf weitreichende Prognosen, aber hier glaubt man alles gutgläubig, wie arm.

    Wer immer noch glaubt, man könne "ganz einfach" aus der Atomenergie ohne Übergangszeit aussteigen - so wie es die Grünen suggerieren - der sollte mal wieder auf den Boden der Tatsachen geholt werden.

    Wusstet ihr eigentlich, dass die Grünen überall gegen Kohlekraftwerke kämpfen, aber in Hamburg selber eines bauen? Oder dass sie so sehr für den Atomausstieg sind, aber leider auch gegen die Leitungen, die bei erneuerbaren Energien notwendig sind? ALLES PARADOX!

    Christlich Demokratische Union Deutschlands
     
  10. 27. Januar 2011
    AW: Experten der Bundesregierung stellen Energiekonzept in Frage

    Ja.
    Aber darum geht es nicht.
    Es geht um die Aussagekraft solcher Studien. Denn niemand kann 39 Jahre in die Zukunft sehen.
    Selbst wie morgen das Wetter wird, kann man nicht zu 100 % sagen.

    Natürlich.

    Jedoch war uns allen klar, dass wenn FDP und UNion an die Macht kommen, der Ausstieg aus dem Ausstieg beschlossen wird. Dies war ein Alleinstellungsmerkmal. Daher darf dies auch nicht überraschen.

    Ich geb dir aber in dem Punkt recht, dass es ein falsches ZEichen war. Die Energieversorger haben sich darauf eingestellt und nun profitieren die großen 4 davon und die anderen haben das Nachsehen.


    Was ich von dieser Studie halte, habe ich ja schon zum Ausdruck gebracht.
    In die Zukunft kann niemand schauen.
     
  11. 27. Januar 2011
    AW: Experten der Bundesregierung stellen Energiekonzept in Frage

    Du kannst die Seitenhiebe einfach nicht lassen. Kein Post von dir ohne einen dummen Spruch.

    Das ist gar nicht Thema der Studie, auch hier im Thread hat das niemand behauptet.

    Da gebe ich dir vollkommen Recht. Deshalb ist auch keine einzige Partei in Deutschland mehr wählbar.



    Natürlich nicht, es geht darum sich auch ein zeitliches Ziel zu setzen, um den Druck zu erhöhen etwas zu bewegen. Keiner wird böse sein wenn es anstatt 2050, 2060 wird.

    Ich habe weder die eine noch die andere Partei gewählt. Die wirkliche Mehrheit des Volkes vertritt keine Parteienkombination.
     
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