#1 10. April 2005 Der Gnutella-Clientbaukasten Do It Yourself P2P Nit DYSP2P und den dazugehörigen Client stellt Ran Geva ein neues Konzept für Tauschbörsenclients vor, welches einerseits spannend, andererseits durchaus auch leicht besorgniserregend erscheint. Geva hat sich im Filesharingbereich zuletzt mit der Entwicklung von Peer2Mail, einem Client zum Filesharing via Webmailaccounts einen Namen gemacht. Do It Yourself P2P ist eine Plattform, auf der man auch ohne umfassende Programmierkenntnisse sein egenes Filesharingprogramm erstellen kann. Der Client "Paranoia" ist weitestgehend frei modifizierbar und verbindet sich ins Gnutella- und Gnutella2-Netzwerk, welches durch die steigende Popularität von Limewire zuletzt große Zuwächse verzeichnen konnte. DYSP2P solle man sich laut Geva als eine "Open Source-Entwicklerplöattform vorstellen, für die man kein Programmierer sein muss, um sie benutzen zu können" - alles, was man brauche, sei ein cooler Name, ein Killerlogo und ein feines Userinterface, um eigene Clients nach Lust und Laune erstellen zu können. Mit dem Baukastenprinzip verfolgt Geva mehrere Ziele - die Erstellung von P2P - Clients solle keine Domäne der Programmierer bleiben, sondern auch für Normaluser möglich sein. Ebenso solle bastelfreudigen Anwendern die Möglichkeit gegeben werden, einen Client völlig an ihren Geschmack anzupassen, bzw. Seitenbetreibern die Möglichkeit geben, einen Client im Look der eigenen Seite anzubieten. Und zuletzt solle der Client auch Verwirrung stiften - der Markt für G1- und G2-Clients würde völlig überflutet werden, was das Netzwerk stärke und den tauschbörsenkritischen Verbänden die Verfolgung der Softwareanbieter erschweren solle. Nun ist per se alles von vorneherein zunächst zu begrüßen, was die Beteiligung von Usern fördert, was die Freiheit der User erweitert - frei modifizierbare Clients mögen vielen Leuten durchaus Spaß bereiten - und vielleicht auf Umwegen dem einen oder anderen User das Interesse am noch tieferen Blick hinter die Technik erweckt. Auf der anderen Seite sind bereits für Clients wie dem eMule auch ohne Clientbaukästen eine Vielzahl angeblich "verbesserter" Clients auf dem Markt - bisweilen gar als kostenpflichtige Downloads oder als Abodienst, bei dem man für den an sich kostenfreien Zugriff auf ein Filesharingnetzwerk regelmäßig Gebühren zahlen muss - eine entsprechende schwarze Liste dubioser Anbieter aktualisieren p2pforums beispielsweise regelmäßig. Neben Fanprojekten und aus der Freude am Design entstandenen alternativen Skins entsprechend dem persönlichen Desktopstyle dürfte damit in Zukunft wohl auch mit einer Schwemme von ad- und spywareverseuchten G1/G2-Clients gerechnet werden - entsprechenden Anbietern dürfte das Anpassen der Clients an ihre Bedürfnisse in Zukunft wohl stark erleichtert werden. Die Entwicklerversion von DYSP2P ist nach Angaben Gevas zufolge spywarefrei und blendet bisweilen Popup-Banner ein. Das Programm ist bislang nur für Windows verfügbar. quelle: gulli untergrund news + Multi-Zitat Zitieren