Forscher fordern den Rücktritt des Weltklimarat-Chefs

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von graci, 10. Februar 2010 .

  1. 10. Februar 2010
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. April 2017
    Umwelt
    Pachauri unter Druck

    Führende deutsche Klimaforscher wollen, dass Rajendra Pachauri abtritt. Der IPCC-Chef soll sich für die Fehler im Klimabericht verantworten.
    9.2.2010 - 16:50 Uhr

    © Manan Vatsyayana/AFP/Getty Images
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    Der indische Ökonom Rajendra Pachauri ist nicht nur Vorsitzender des Weltklimarates (IPCC), sondern auch Chef des Forschungsinstitutes Teri

    Deutsche Klimaforscher fordern nach Pannen im Weltklimarat (IPCC) den Rücktritt des Chefs Rajendra Pachauri. Der Direktor des Hamburger Max-Planck-Instituts für Meteorologie, Hartmut Graßl, sagte im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau, Pachauri solle "reinen Tisch machen" und die Leitung des wichtigen Gremiums in andere Hände geben.

    Der Leiter des Instituts für Küstenforschung am GKSS- Forschungszentrum in Geesthacht, Hans von Storch, nannte den IPCC-Chef eine Belastung für den Klimarat, da er offenbar "********reien" bei den Kontrollen des UN-Klimaberichts von 2007 zugelassen habe.
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    Graßl und Storch stehen in einer Reihe mit internationalen Klimaforschern, die dem IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) Fehler und Interessenverquickungen vorwerfen.

    Augenfälligster Fehler im vierten Weltklimabericht war die Prognose, dass die Himalaja-Gletscher bis 2035 verschwunden sein könnten. Wissenschaftler sehen eher das Jahr 2350 als realistisch an. "Dieser Fehler hätte nicht passieren dürfen", hatte dazu Ottmar Edenhofer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) bereits im Januar gesagt.

    Für Irritationen hatte auch die nicht rechtmäßige Veröffentlichung interner E-Mails gesorgt, deren Inhalt Anlass zu der Vermutung gab, einige Wissenschaftler hätten womöglich Teile von Forschungsergebnissen wissentlich zurückgehalten. Außerdem werfen Kritiker Pachauri Interessenverquickungen vor, weil er weiterhin als Leiter eines Forschungsinstituts tätig ist.

    Von Storch hatte kürzlich eine Reform des IPCC vorgeschlagen. So müsse die Praxis beendet werden, dass Forscher als Leitautoren vor allem "Publikationen von sich selbst und ihren Freunden bewerten". Interessen von Unternehmen und Umweltverbänden müssen strikt herausgehalten werden. Außerdem solle es ein unabhängiges Beratungsgremium geben, das nicht an der Erarbeitung der IPCC-Berichte mitwirkt, sondern den Umgang mit Interessenkonflikten und Fehlern regelt.

    Wichtige Leitautoren müssen regelmäßig wechseln, forderte von Storch. Der Weltklimarat solle stärker auf Kritik eingehen. Als letzten Punkt fordert der Professor eine strikte Trennung von wissenschaftlicher Arbeit und politischen Funktionen.

    Nach von Storchs Ansicht ist der erste Teil des mehr als 3000 Seiten umfassenden Berichts, der die Datenbasis zum Klimawandel umfasst, von hervorragender Qualität. Der zweite Teil, der die Folgen des Klimawandels beschreibe, weise dagegen Schwächen auf. Er vermute, dass weitere Fehler in dem Bericht zu Tage kommen.

    Der Max-Planck-Forscher Graßl äußerte die Sorge, dass Politiker wegen des beschädigten Ansehens des IPCC die berechtigten Warnungen vor den Folgen des Klimawandels nicht mehr ernst genug nehmen. Das Faktum des menschengemachten Klimawandels steht für Graßl und von Storch außer Zweifel. "Doch wenn Pachauri im Amt bleibt, bekommen wir eine Hängepartie, die dem Klimarat schadet", sagte Graßl.
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    dann soll er halt gehen.
     
  2. 10. Februar 2010
    AW: Forscher fordern den Rücktritt des Weltklimarat-Chefs

    Da sieht man mal wieder das man niemandem auf dieser Welt noch trauen kann.

    "Augenfälligster Fehler im vierten Weltklimabericht war die Prognose, dass die Himalaja-Gletscher bis 2035 verschwunden sein könnten. Wissenschaftler sehen eher das Jahr 2350 als realistisch an. "Dieser Fehler hätte nicht passieren dürfen", hatte dazu Ottmar Edenhofer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) bereits im Januar gesagt."

    Ich fänds schlimmer wenns andersrum gewesen wäre. Ich meine, wenn man jemandem heute von Ereignissen erzählt die in knapp 400 Jahren geschehen wird, interessiert das heute doch keinen.
     
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