Gefahr oder Chance: Videospiele verbauen immer häufiger Glücksspiel-Elemente

Dieses Thema im Forum "PC & Konsolen Spiele" wurde erstellt von trauti85, 8. Juni 2020 .

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Gebt ihr Geld für Free-to-Play Spiele & Lootboxen aus?

  1. Häufig (mehr als 100 Euro pro Monat)

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  2. Regelmäßig (mehr als 30 Euro pro Monat)

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  3. Selten (mehr als 10 Euro pro Monat)

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  4. Nie

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  1. 8. Juni 2020
    Wer nicht erst gestern mit dem Gaming angefangen hat, sondern bereits vor 10 oder 20 Jahren, der wird zweifelsfrei gemerkt haben, dass sich die Industrie geändert hat. Während Anfang der 2000er ein Spiel fix gekauft und dann (wer hätte es gedacht) gespielt wurde, ist die heutige Welt voll mit Abo-Systemen, Lootboxen und Free-to-Play (but Pay-to-Win) Games. Sogar richtiges Glücksspiel, wie seit einiger Zeit in GTA VI vorhanden, schaffte es bereits in die Videospiel-Branche. Doch ist das eine Gefahr für den Spieler oder eine Chance durch neue Strukturen und Spielelemente?

    Lootboxen – Die Slot-Maschine der Videospiele

    Lootboxen sind vermutlich eine der kontroversesten Spielmechaniken, die es in der Branche gegenwärtig gibt. Ursprünglich eingeführt, um Spieler im Rahmen eines Level-Aufstiegs mit nützlichen und unnützen Gegenständigen zu belohnen, ist sie längst zu einer Goldmine für Entwickler geworden. EA ist hier vermutlich der bekannteste Publisher und Entwickler, der mit „Star Wars - Battlefront 2“ sogar ordentlich auf die Nase fiel. Das Spiel musste nachträglich geändert werden, damit die Lootboxen kein Pay-to-Win mehr ermöglichen, was gerade bei Vollpreistitel ein Problem ist. Sogar Gerichte in verschiedenen Ländern haben sich mit dieser Mechanik bereits beschäftigt und teils Verbote erlassen – wie z.B. Belgien.



    Grund hierfür ist die Möglichkeit sich Lootboxen zu erkaufen. Vor allem in Spielen, in denen Lootboxen spielrelevante Inhalte (z.B. zum Verbessern des eigenen Charakters) enthalten, die über die üblichen Cosmetics hinausgehen, kann sich der Kauf wie ein Spin an einer Slot Machine anfühlen. Geld einstecken, einmal kräftig ziehen und Daumen drücken, dass etwas Tolles dabei ist. Da sich diese Spiele jedoch zum Teil auch an Minderjährige richten, wurde eine solche Mechanik verboten. Weiterhin zulässig sind dagegen gekaufte Lootboxen mit lediglich kosmetischen Spielverbesserungen, die keinen Einfluss auf das Fortkommen haben.

    Doch nicht nur FIFA Ultimate Team, Overwatch, Call of Duty und Co. bemächtigen sich der Lootboxen…

    Free-to-Play nutzt Glücksspiel-Elemente zur Suchterzeugung

    Den Vogel abgeschossen haben bislang aber stets Free-to-Play-Titel. Der Grund ist recht einfach, denn wenn ein Spiel kein Geld von einem fürs bloße Spielen verlangt, muss es schauen, wie es anderweitig an die Portemonnaies seiner Spieler kommt. Medial besonders aufgefallen ist der Titel „Coin Master“, der allerdings keine Ausnahme darstellt, sondern lediglich ein öffentlich bekanntes Beispiel geworden ist. Das Prinzip ist simpel: Kostenloses Spiel, viele Belohnungen, Einsatz von echten Slot Machines, hohe Fake-Rabatte auf Kauf digitaler Währung und „Urgency“ durch zeitliche Beschränkung eben jener Fake-Rabatte. Hinzu kommen außerdem noch über die Zeit steigende Zwangspausen (in denen man darauf wartet, dass etwas fertiggestellt wird), die nur mit gekauften Coins übersprungen werden können.



    Natürlich werden einige sagen, dass es am Ende kein Glücksspiel ist, da schließlich kein Geld an die Teilnehmer ausgeschüttet wird. Doch so einfach ist es nicht. Laut § 3 Abs. 1 des Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) ist die Definition von Glücksspiel wie folgt:

    „Ein Glücksspiel liegt vor, wenn im Rahmen eines Spiels für den Erwerb einer Gewinnchance ein Entgelt verlangt wird und die Entscheidung über den Gewinn ganz oder überwiegend vom Zufall abhängt.“

    Der Erwerb der Gewinnchance sind die gekauften Coins / Lootboxen, das Entgelt ist die gezahlte Eurosumme und vom Zufall hängt sowohl der Slot Spin bei „Coin Master“ als auch der Inhalt der Lootboxen in fast allen Spielen ab. Und genau das bringt Entwickler – vor allem mit Spielen unter FSK18 – in die Bredouille. Bislang ist keine große Abkehr hiervon festzustellen, da vor allem die Free-to-Play-Welt enorm hiervon profitiert und viele Entwickler mittlerweile mehr Geld mit mobilen Free-to-Play-Titeln machen als mit regulären Vollpreisspielen.

    Ist das die Zukunft oder einfach nur nervig? Diese Frage wird uns wohl noch eine Weile begleiten.
     
  2. 13. Juni 2020
    Ich spiele auch eher selten und dann die alten wie Stronghold, Half Life, Medal of Honor Airborne.(Was ich zur Zeit mal wieder daddel) Da gab es sowas zum Glück noch nicht.
     
  3. Video Script

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