Gesellschaftliches Miteinander

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von Moepix, 2. November 2008 .

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  1. 2. November 2008
    Warum zum Teufel wurde das Thema "Hallo?" gelöscht? Können die hier anwesenden Moderatoren überhaupt lesen oder ist die Löschgier so dermaßen groß, das man bei dem kleinsten Verdacht alles ausradiert? Es kommt mir leider viel zu oft dieser Eindruck mangelnder Kompetenz!!!

    Egal, dann versuch ich meinen Beitrag zu reproduzieren......

    Ich muss in der Stadt oft beobachten, wie die Menschen aneinander vorbeilaufen. Es ist ein reges ausweichen und vorbeileben, niemand versucht den anderen anzuschauen, man geht sich aus dem Weg, will möglichst jeden Kontakt mit dem Mitmenschen vermeiden. Wenn ich tagsüber an Schaltkästen auf der Straße arbeite, dann werde ich oft von älteren Damen und Herren gegrüßt. Es kommt sogar öfters vor, dass sie ein Gespräch anfangen, manch einer hat mir sogar schon seine Lebensgeschichte erzählt. Aber es sind immer nur die älteren Menschen. Noch nie hat mich ein Erwachsener oder gar ein Jugendlicher (die machen höchstens nur dämliche Bemerkungen) gegrüßt. Es ist eine Schande, dass diese Mentalität im Laufe der Jahrzente ausradiert wurde. Aber woher kommt diese allgesellschaftliche Misanthropie? Und was sind eure Beobachtungen/Erfahrungen?
     
  2. 2. November 2008
    AW: Gesellschaftliches Miteinander

    Also erstmal muss ich dir leider zustimmen, wobei ich nicht unbedingt diese Schranke zwischen alt und jung ziehen würde. Ich denke einfach, dass viele Menschen genug eigene Probleme haben und sich somit eher verschlossen verhalten. Zu den tieferen Ursachen ein Zitat von Klaus Werner-Lobo:
    "Das kapitalistische System belohnt die Ellbogentechnik und den Zynismus - und wenn man damit besser überlebt, dann braucht man sich nicht wundern wenn viele Menschen *****löcher werden. Das ist als Analyse gemeint, nicht als Entschuldigung, denn "belohnen" ist etwas anderes als "zu etwas zwingen."
    Interessanterweise gibt es aber trotz dieser falschen Anreize immerwieder Menschen für die genau das Gegenteil zutrifft. Das ist für mich der einleuchtenste Beweis dafür, dass der Mensch nicht von Natur aus dem kapitalistischen Idealbild des egoistischen, konkurrenzgeilen Individualisten entspricht.
     
  3. 2. November 2008
    AW: Gesellschaftliches Miteinander

    Guter Theard, kann ich dir nur zustimmen.
    Und wie nobody schon sagte das viele menschen einfach ihre eingenden probleme und gedanken mit sich rummschleppen. Sich garnicht darüber unterhalten wollen geschweige von anderen menschen probleme anzuhören und sich gedanken drüber zu machen.
    Ausserdem denke ich das es auch die Technik ist, wie MP 3 Player, MP 4 Player, Ferseher für unterwegs und was nicht alles so in ein Handy passt, da geht heutzutage ja schon alles rein.
    Warum sollte mann sich denn unterhalten wenn mann sich seine neuste lieblingssendung rein ziehen kann.
    Bei denn älteren leuten ist es wirklich so das sie viel offener sind als die jugend von heute, das kann aber auch daran liegen das einige ältere menschen einfach kein mehr haben und über jede dikussion dankbar sind die sie führen können.
     
  4. 2. November 2008
    AW: Gesellschaftliches Miteinander

    DAs ist aber mal wieder so eine halbherzige Analyse, die Du da bringst. Les mal bischen Philosophie, ich verspreche Dir, da lernst Du mehr.
    Die Vereinzelung des bürgerlichen Subjekts ist eben kein Produkt allein von Ellbgenmentalität, sondern liegt z.B. auch an der Atomisierungstendenz des Systems. Die bürgerliche Gesellschaft ist darauf aufgebaut, dass sich die Menschen ausschliesslich als Warenhüter gegenübertreten und dadurch ihre falsche Individuation vollziehen.
    Mein Reden
     
  5. 2. November 2008
    AW: Gesellschaftliches Miteinander

    es leider wirklich so, dass der mensch viel zu egoistisch ist und das hat sihc in den letzten jahren nochmal krasser entwickelt, man denkt nur an sich, ist gefangen in der welt der eigenen probleme und nimmt die umwelt gar nciht richtig wahr.

    dabei kann einen schon ein erwiderter gruß eines freundlich lächelnden menschen schon wieder aufheitern, aus der lethargie reißen. außerdem ist es einfach nur höflich und angemessen, wenn man ältere menschen, denen man begegnet grüßt und ich halte es auch so.

    wenn man in einer größeren stadt ist, muss man das ganze vllt wieder etwas relativieren, weil da meist jeder zielstrebig irgendow hinläuft, aber man sollte sich trotzdem die zeit nehmen, den ein oder anderen nett zu grüßen, ihn freundlich anzulächeln. aber dieser respekt voreinander ist leider vielfach in "vergessenheit" geraten...
     
  6. 2. November 2008
    AW: Gesellschaftliches Miteinander

    Ich glaube das Thema wurde gelöscht, weils Spam war
     
  7. 2. November 2008
    AW: Gesellschaftliches Miteinander

    Der Typ hat auch nicht den Anspruch besonders wissenschaftl. korrekt zu formulieren, sondern möglichst einfach und verständlich die Dinge auf den Punkt zu bringen. Kann man natürlich gut finden oder nicht, aber so eine Herangehensweise ist imho genauso wichtig.
    Was würdest du mir denn bzgl. Philosophie empfehlen?
    Ich hab bis jetzt nur etwas Erich Fromm gelesen, falls das für dich schon Philosophie ist.
     
  8. 2. November 2008
    AW: Gesellschaftliches Miteinander

    Finds einfach nur traurig.

    Auch leute die man kennt (zB damalige Grundschulkameraden) laufen aneinander vorbei und sagen nicht mal Hallo, nur weil man sich ein paar jährchen nicht mehr gesehn hat, sich aber trotzdem kennt.
     
  9. 2. November 2008
    AW: Gesellschaftliches Miteinander

    Wissenschaft ist eh nix für mich, abschaffen, die Wissenschaft ist ein gefällter Baum, der zum Knüppel der Herrschaft umgearbeitet wurde


    Fromm passt doch. Was würde ich empfehlen, alles aus der kritischen Theorie, angefangen mit der Dialektik der Aufklärung, das beste Buch zum Einstieg, dann Horkheimers "Zur Kritik der instrumentellen Vernunft", danach noch die Minimal Moralia, dann biste ganz gut dabei, ausserdem natürlich "Das Kapital", Feuerbach und Walter Benjamin sollte auch nicht fehlen und was mir letztens gut zusagte und Dir sicher auch gefällt, ist "Gesellschaft des Spektakels" von Guy Debord.

    Und vieles vieles mehr, ich hab da auch noch Bedarf
     
  10. 2. November 2008
    AW: Gesellschaftliches Miteinander


    Sehr interessantes Thema, aber da habe ich vorweg ein Beispiel:

    Mein Vater (Baujahr '47) lebt seit nunmehr über 20 Jahren in Deutschland und ist eine sehr gesprächsbereite Person, vorallem was Lebenserfahrung und Geschichten betrifft. Nun kam es zu folgender Situation: Mein Vater wurde nach seinem wöchentlichen Snookerabend von einer rechtsradikalen Gestalt (ich sage bewusst rechtsradikal) angepöbelt und da mein Vater ebenfalls eine sehr ruhige und nicht leicht zu provozierende Person ist, wollte er dem Streit oder diesem Konflikt aus dem Weg gehen. Er versucht auf diesen Menschen mit einem schlichten Gespräch einzuwirken und es setzte wohl tatsächlich an. Mein Vater erklärte ihm aus welchen Gründen er aus dem damaligen Persien geflohen sei und wieso er hier lebt und es bevorzugt. So kam es das dieser Mensch sich bei ihm entschuldigte und wahrscheinlich wirklich über dieses eine gesellschaftliche Problem grübeln musste.

    Mein Vater stammt aus der Zeit der islamischen Revolution, ist überzeugter Zarathustrier und verabscheut den Islam. Er ist geflohen um seine Frau (meine Mutter) vor dem Galgen zu retten und seiner Tochter in einem anderen Land bessere Perspektiven geben zu können.

    Das Problem, dass ich innerhalb dieser Gesellschaft sehe ist, dass es kein Gesellschaftsgefühl mehr gibt. Ich spreche gegenseitiger Hilfe und Unterstützung (nicht finanziell ... ). Wenn wir etwas daran verändern wollen, müssten wir dort ansetzen, wo es zuerst hapert... unzwar bei der Erziehung. Aber wer kann heutzutage schon Einfluss auf die Erziehung der Jugend nehmen?
    :ironie:

    Ich bin in der Hinsicht anders...



    Sahand
     
  11. 3. November 2008
    AW: Gesellschaftliches Miteinander

    definitiv WAHR und ein wichtiges thema! ist mir vor ein paar tagen wieder aufgefallen! war spät abends unterwegs, man begegnet jemanden, die menschen versuchen wegzuschauen, man grüßt sich nicht obwohl es vlt die einzige person ist die man seit 30min gesehen hat.
    das mit den alten klassenkameraden ist genauso der fall! das finde ich auch sehr krass!
    also ich denke das problem hat viele ursachen.
    zum einen glaube ich liegt es auch an der mentalität!!!als ich zum beispiel in neuseeland war, man wird da sooo viel öfter begrüßt. man fährt über land, wenn etwas weniger los ist wird man von jedem auto gegrüßt. man steht an der kasse und wird gefragt wie es einem geht!!!! als ich das erste mal dort gefragt wurde, wußte ich wirklich nicht wie ich reagieren sollte, ich musste erneut fragen was die person gerade gesagt hat, ich war wirklich leicht baff und es hat einige zeit gedauert, bis ich damit klar kam. in deutschland doch wirklich unvorstellbar!
    desweiteren glaube ich liegt es aber auch wirklich an dem technischen fortschritt. mp3 player sieht man morgens doch bei so vielen leuten in der bahn oder auf dem gehweg. jeder will unangreifbar wirken, einfach kalt und hart..... finde das auch sehr sehr schade, diesen gesellschaftswandel.
    was ich aber ebenfalls vermute ist, dass viele angst vor der nähe und der eventuellen gefahr der ablehnung haben oder auch der gewalt....
     
  12. 3. November 2008
    AW: Gesellschaftliches Miteinander

    Hm, aus eigener Erfahrung :

    Jemanden Anschauen, wenn man gerade selber nicht Lächeln kann,
    kann schmerzlich sein, in solch einem Fall versuch ich den anderen
    insofern zu Schützen, dass ich Ihm nicht meine negativen Wellen
    rübergebe und wenn man dazu nicht in der Hütte bleiben kann,
    (z.b: Termine oder Food einkaufen) dann vermeide ich den Blickkontakt
    nach möglichkeit.

    grüz
    KK
     
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