Gesunde Ernährung und Bewegung gegen fatale Folgen von Übergewicht

Es gibt nach wie vor zahlreiche Verhaltensweisen und Lebensstile, die von uns als Gesellschaft leider immer noch bagatellisiert werden. Während das Rauchen nicht zuletzt aufgrund der schweren gesundheitlichen Folgen mittlerweile an der gesellschaftlichen Stelle angekommen ist, die der Tabakkonsum verdient, wird bei der Ernährung und der sportlichen Betätigung immer noch verniedlichend von Lastern gesprochen.

Gesunde Ernährung und Bewegung gegen fatale Folgen von Übergewicht

6. April 2021    
fastfood-dicker-bauch.png
Viel zu viele Menschen sehen im Übergewicht sogar eine Art Wohlstandssymbol, denn die Extrapfunde würden beweisen, dass sich eine Person sämtliche Lebensmittel leisten könne. Ironischerweise stammt diese Annahme aus einer Zeit, als Fleisch noch als Luxuslebensmittel galt. Heutzutage hat die Wissenschaft jedoch herausgefunden, dass genau das Gegenteil der Fall ist und übermäßiger Fleischkonsum schädlich für uns ist.

Natürlich spricht nichts dagegen, wenn man sich ab und an einen ruhigen Abend gönnt und im Internet mit einem Spiel ohne jegliche Einzahlung auf seiner Couch spielt und dabei einige Snacks wie Chips zu sich nimmt. Wie überall kommt es jedoch auch hier letzten Endes auf die Verhältnismäßigkeit an. Zu dieser Verhältnismäßigkeit kommt zudem der Faktor Bewegung.
Wer im Job körperlich gefordert wird verbrennt logischerweise weit mehr Kalorien als Menschen die im Büro tätig sind. Unbestritten ist jedoch mittlerweile, dass eine westliche Ernährung geprägt von Fast Food einen der größten Killer der Menschheit darstellt. Unsere Nutrition sollte ausgewogen sein und überwiegend auf Pflanzen basieren sowie durch viel Bewegung ergänzt werden, damit können zum Teil schwerwiegende gesundheitliche Folgen vermieden werden.

Die Folgen von Übergewicht für Ihr Herz
Die neuesten vom Robert Koch Institut veröffentlichten Zahlen über den Anteil der unter Übergewicht und Adipositas leidenden Menschen in Deutschland sind mehr als nur dramatisch, sie sind alarmierend. Demnach sind 67% der deutschen Männer und 53% der deutschen Frauen übergewichtig und 23% der Männer sowie 24% der Frauen sogar fettleibig (adipös). Für das Herz bedeutet das nichts Gutes.
Das Risiko, an einer kardiovaskulären Erkrankung, also an einer Herzerkrankung zu leiden, steigt bei unter Adipositas leidenden Männern um 72% und bei übergewichtigen Frauen liegt dieser Wert sogar bei 82%. Noch deutlicher wird es, wenn man sich den Wert für unter Adipositas leidenden Frauen ansieht, denn für diese Bevölkerungsgruppe steigt das Risiko sogar auf astronomische 269%! Dabei handelt es sich um einen Teufelskreis, denn Übergewicht führt zu Bluthochdruck, dem die Gefäßwände früher oder später nicht mehr standhalten, was wiederum zu einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall führt.

Überflüssige Kilos führen zu Diabetes Typ 2
Krankheiten wie eine Insulinresistenz sowie ein höherer Nüchternblutzuckerspiegel und Diabetes Typ 2 konnten von Forschern eindeutig auf Übergewicht als Ursache zurückgeführt werden. Die Ursache der überwältigenden Anzahl von 80% aller Fälle dieser Krankheiten wurde von ihnen im Übergewicht ausgemacht.
Allein in Deutschland vermuten Fachärzte, dass jeder Dritte bereits eine Insulinresistenz entwickelt und damit eine Vorstufe von Diabetes Typ 2 erreicht hat. Diabetes Typ 2 ist alles andere als eine Krankheit die man bagatellisieren sollte, ja sie ist sogar einer der Hauptkiller. Ungefähr 55% der Betroffenen erliegen letzten Endes dieser Krankheit. Todesursachen sind dabei Symptome wie der Herzinfarkt, Verschlusskrankheiten von Arterien und damit Amputationen, Hirninfarkte, Nierenversagen und Dialyse sowie Erblindung.

Mit dem Gewicht steigt auch das Krebsrisiko
Auch was das Krebsrisiko angeht, konnten Wissenschaftler zweifelsfrei eine Verbindung von einem erhöhten Krebsrisiko und Übergewicht bzw. Adipositas herstellen. Die Weltgesundheitsbehörde macht diese als Ursache für eine Krebserkrankung bei ca. 500.000 Menschen weltweit aus. Das Deutsche Krebsforschungszentrum nennt Adipositas als Ursache für 7% aller Krebserkrankungen in der Bundesrepublik. Demnach sind folgende Organe am häufigsten von Krebsgeschwüren betroffen:
  • Speiseröhre
  • Darm
  • Leber
  • Brust
  • Gebärmutter
  • Niere
  • Schilddrüse
  • Blut
Einige Forscher gehen sogar noch weiter. Ein Expertenteam der renommierten und weltweit hoch angesehenen Harvard Medical School vertritt die Meinung, dass überflüssiges Gewicht der Krebsauslöser Nummer eins sei. Laut ihnen wäre es sogar für mehr Krebsfälle verantwortlich als das Rauchen.

Mehr Körpermasse wirkt sich auf die Atmung aus
Übergewichtige Menschen leiden vermehrt unter Kurzatmigkeit sowie unter Atemwegsstörrungen im Schlaf. Dazu gehören Symptome wie lautes Schnarchen, eine unregelmäßige Atmung während des Schlafens und im schlimmsten Falle kommt es sogar zum Atemstillstand. Treten diese Symptome auf, dann kommt es zu einer erheblichen Verschlechterung der Schlafqualität, was wiederum zu einem siebenfach höheren Unfallrisiko aufgrund von Konzentrationsstörungen im Alltag führt.
Störungen der Atmung haben allerdings noch weitere weitreichende Folgen. Sie führen unter anderem auch zu Herzrhythmusstörungen und damit letzten Endes auch zu einem Schlaganfall oder Herzinfarkt. Wie es zu diesen Krankheiten kommt, wird ersichtlich, wenn man sich verdeutlicht, was sich in unserem Körper abspielt. Aufgrund des übermäßig ausgeprägten Fettgewebes entsteht Druck auf die Lunge, die dadurch insbesondere beim Einatmen sich nicht in dem Maße ausdehnen kann, wie es der Fall sein müsste. Darunter leidet die Sauerstoffversorgung des Körpers, was zu den oben genannten Krankheitsbildern führt.

Die Gelenke ächzen unter der Last
Es bedarf nicht allzu viel Fantasie, um zu erkennen, dass unser Körper nicht dafür ausgelegt ist, das eineinhalb oder sogar zweifache seines Gewichtes zu tragen. Eines der ersten Körperteile, die dies zu spüren bekommen, sind die Gelenke. Der Körper wird durch das Mehr an Masse wortwörtlich in die Knie gezwungen. Eine der Folgen ist ein erhöhter Gelenkverschleiß, was im Grunde nichts anderes bedeutet, als dass sich die Knorpelmasse der Gelenke abnutzt und diese kann vom Körper nicht ersetzt werden. Dies führt zu unerträglichen Schmerzen bei den Betroffenen. Als einzige Behandlungsmethode einer solchen Arthrose steht den Ärzten lediglich ein vollständiger Ersatz des betroffenen Gelenkes zur Verfügung.

Übergewicht als Eintritt in einen Teufelskreis aus Depressionen und Essstörungen
Neuesten Forschungsergebnissen zufolge besteht ein Zusammenhang zwischen einem hohen Körpergewicht und Depressionen. Wissenschaftler vermuten, dass das Fettgewebe als Transportmittel für Hormone fungiert, die auf diese Art ins Blut gelangen und chronische Entzündungen verursachen. Dadurch können Depressionen ausgelöst werden und diese wurden bereits seit Langem als eine der Ursachen von einem gesteigerten Essverhalten ausgemacht.
Essen obwohl man keinen Hunger hat wirkt hierbei als stressabbauende Maßnahme des Körpers. Dies führt zu einer weiteren Zunahme des Körpergewichts, was zu einem Teufelskreis führt, welcher dramatische Ausmaße annehmen kann. Betroffene greifen nämlich in einer depressiven Phase zu besonders kalorienhaltigen Lebensmitteln,vor allem Fast Food.